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Ohne Aktien Wird Schwer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am29.06.2023Auflage
Aktien ja, aber welche? Warum sollte man sich um sein Geld am besten selbst kümmern? Warum sind Aktien eine gute Idee, um die Rentenlücke zu schließen? Was sind irrationale Kurstreiber? Wie erkennt man Übertreibungen? Noah Leidinger und Florian Adomeit erklären die wichtigsten Basics für Anleger und hinterfragen die These, dass ETFs die sinnvollste Art der Vermögensbildung sind. Die beiden Köpfe hinter dem beliebten Podcast Ohne Aktien Wird Schwer zeigen an echten Beispielen (u. a. Coca-Cola, Netflix, Porsche, Zalando), welche unterschiedlichen Konzepte es bei Aktienanalysen gibt und was dabei jeweils zu beachten ist. So praxisnah, verständlich und gewinnbringend wie kein anderer Aktienratgeber.

Noah Leidinger, geboren 2002, legte mit 13 Jahren sein erstes Erspartes an der Börse an. Seit 2016 schreibt er als Freelancer im Finanzjournalismus Artikel und Aktienanalysen. Nach seinem Auslandszivildienst bei einem Sozialprojekt  hostet er seit 2021 Ohne Aktien Wird Schwer.  Florian Adomeit, geboren 1993, ist Host der Podcasts Beckers Bets und Alles Coin Nichts Muss sowie Experte bei Ohne Aktien Wird Schwer. Nach seinem Studium in Berlin und St. Gallen hat er lange Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Freien Universität Berlin gearbeitet und war unter anderem in der Beratung tätig.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextAktien ja, aber welche? Warum sollte man sich um sein Geld am besten selbst kümmern? Warum sind Aktien eine gute Idee, um die Rentenlücke zu schließen? Was sind irrationale Kurstreiber? Wie erkennt man Übertreibungen? Noah Leidinger und Florian Adomeit erklären die wichtigsten Basics für Anleger und hinterfragen die These, dass ETFs die sinnvollste Art der Vermögensbildung sind. Die beiden Köpfe hinter dem beliebten Podcast Ohne Aktien Wird Schwer zeigen an echten Beispielen (u. a. Coca-Cola, Netflix, Porsche, Zalando), welche unterschiedlichen Konzepte es bei Aktienanalysen gibt und was dabei jeweils zu beachten ist. So praxisnah, verständlich und gewinnbringend wie kein anderer Aktienratgeber.

Noah Leidinger, geboren 2002, legte mit 13 Jahren sein erstes Erspartes an der Börse an. Seit 2016 schreibt er als Freelancer im Finanzjournalismus Artikel und Aktienanalysen. Nach seinem Auslandszivildienst bei einem Sozialprojekt  hostet er seit 2021 Ohne Aktien Wird Schwer.  Florian Adomeit, geboren 1993, ist Host der Podcasts Beckers Bets und Alles Coin Nichts Muss sowie Experte bei Ohne Aktien Wird Schwer. Nach seinem Studium in Berlin und St. Gallen hat er lange Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Freien Universität Berlin gearbeitet und war unter anderem in der Beratung tätig.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843730051
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.06.2023
AuflageAuflage
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3104 Kbytes
Artikel-Nr.11420844
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

DIE BASICS
WTF sind Aktien?

Im Vergleich zu den USA oder England ist die Aktienkultur in Deutschland sehr schwach. Spätestens seitdem der Crash der Telekom-Aktie Anfang der 2000er-Jahre das Vermögen vieler Deutscher vernichtet hat, ist die Begeisterung für die Börse in der breiten Bevölkerung verschwunden. Vielmehr werden Aktien und Börse als Casino für Banker und Sinnbild für alles gesehen, was am Kapitalismus schlecht ist.

Dass die Börse in Wirklichkeit recht wenig mit Casino zu tun hat, zeigt aber schon der Blick auf die erste Aktie der Geschichte. Sie wurde 1602 von der Niederländischen Ostindien-Kompanie herausgegeben und war eine smarte neue Methode, um Handelsexpeditionen zu finanzieren.2 Bis dahin kam das Geld für Handelsreisen nämlich nur von einem kleinen Kreis privater Investoren, die im Fall des Erfolgs am Gewinn teilhaben konnten (und im schlimmsten Fall ihr Geld verloren).

Was aber, wenn nicht nur ein ausgewählter Kreis von reichen Leuten solche Reisen finanzieren könnte, sondern jeder Bürger? Dadurch hätten die Firmen sofort Zugang zu mehr Kapital und auch die breite Masse eine Möglichkeit, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.

Ein Problem gab´s aber noch. Die Expedition war insgesamt auf zehn Jahre ausgelegt. Erst nach Ablauf dieser Zeit wurden die Schiffe verkauft, die Unternehmung aufgelöst und die Gewinne an die Investoren verteilt. Aber nicht jeder will zehn Jahre auf sein Geld warten. Deshalb hatte die Niederländische Ostindien-Kompanie die geniale Idee, den Anteil an ihrer Handelsreise einfach handelbar zu machen. Wenn ein Investor also vor Ablauf der zehn Jahre rauswollte, konnte er seinen Anteil einfach verkaufen.

Und so wurde die erste Aktie erfunden. Eine Aktie ist nämlich ein Anteil an einem Unternehmen, und als Aktionär wird man zum Miteigentümer. Der große Unterschied zu einem Anteil an einer klassischen GmbH ist allerdings, dass eine Aktie ein Wertpapier ist. Heißt auf Deutsch: Ich kann die Aktie viel einfacher handeln als den Anteil an einer GmbH und muss nicht jedes Mal zum Notar laufen, wenn ich neue Anteile kaufen oder alte verkaufen will. Und damit man nicht jedes Mal mühsam einen Käufer oder Verkäufer für die Anteile suchen muss, wurden Aktien schon bald an der Börse gehandelt. Das sind Handelsplätze, an denen man seine Aktien ganz easy kaufen und verkaufen kann - aber dazu gleich mehr.

Davor müssen wir nämlich noch klären, wieso man so eine Aktie überhaupt kaufen sollte. Wozu will man Teil-Eigentümer von Apple, Coca-Cola oder Netflix werden? Die Dynamik dahinter ist bis heute eigentlich dieselbe wie bei den Handelsreisen vor 400 Jahren: Wenn Unternehmen erfolgreich sind, werfen sie Gewinn ab. Als Eigentümer steht mir ein Anteil an dem Gewinn zu. Außerdem habe ich als Eigentümer in der Regel ein Stimmrecht, kann also mitbestimmen, wie es bei der Firma weitergeht.

Wie viel Gewinn eine Firma auf lange Sicht macht, entscheidet langfristig auch über den Wert der Aktien. Denn klar: Für ein Unternehmen, das mir jedes Jahr 100 Euro an Gewinn ausschüttet, würde ich doppelt so viel zahlen wie für eins mit nur 50 Euro Gewinn. Das Problem ist allerdings, dass man nie genau weiß, wie viel Gewinn eine Firma in Zukunft machen wird. Vor allem bei jungen Unternehmen ist es oft so, dass sie jahrelang gar keine Gewinne machen, weil sie ihr Business erst einmal aufbauen müssen. Amazon zum Beispiel hat neun Jahre lang nur Verluste gemacht, bevor Jeff Bezos und Konsorten 2003 das erste Mal profitabel waren.3

Deshalb schwankt auch der Wert von Aktien so stark. Denn der Wert eines Unternehmens ergibt sich im Grunde aus allen Gewinnen, die die Firma in den nächsten Jahren voraussichtlich an ihre Aktionäre ausschütten wird. Weil man das aber nicht genau vorhersagen kann, hängt der Wert davon ab, was die verschiedenen Investoren erwarten.

Wenn sich die Erwartung ändert, weil zum Beispiel die Fabrik eines Autoherstellers abbrennt oder ein großer Auftrag verbucht werden kann, dann ändert sich der Wert der Aktie. Deshalb kommt´s an der Börse häufig zu großen Schwankungen.

Long Story Short: Aktien sind nichts anderes als ein Anteil an einem Unternehmen. Durch diesen Anteil kriegt man als Investor das Recht auf einen Anteil an den Gewinnen der Firma. Je mehr Gewinne die Firma macht und in Zukunft wahrscheinlich machen wird, desto höher sollte der Wert der Aktie sein.

Wieso verkaufen aber die Gründer einer Firma ihre Anteile überhaupt? Ende 2022 war Jeff Bezos mit einem Vermögen von 107 Milliarden US-Dollar zwar unter den zehn reichsten Menschen der Welt, aber ganz Amazon war damals fast 900 Milliarden US-Dollar wert. Hätte ihm noch die ganze Firma gehört, wäre er also noch reicher.

Das liegt daran, dass Jeff Bezos früher ganz einfach nicht das Geld hatte, um den Aufbau von Amazon zu finanzieren. Irgendjemand musste ja die ersten Lagerhallen, Liefertrucks und Werbekampagnen bezahlen. Deshalb hat Jeff Bezos - ähnlich wie die Niederländische Ostindien-Kompanie vor über 400 Jahren - Geld bei Investoren eingesammelt und ihnen im Gegenzug Anteile an seiner Firma verkauft.

Übrigens ist es in der Regel so, dass sich gerade junge Firmen erst mal Geld bei privaten Investoren holen. Zum Beispiel bei der Familie, reichen Freunden und später auch bei professionellen Start-up-Investoren. Aber irgendwann reicht das Geld der privaten Investoren nicht mehr aus. Amazon zum Beispiel hat allein 1996 fast 6 Millionen US-Dollar Verlust gemacht, was niemand im Verwandtenkreis von Bezos finanzieren konnte.4 Genau in solchen Phasen macht es dann Sinn, an die Börse zu gehen, weil Firmen dort Gelder von den größten Investoren der Welt einsammeln können.

Außerdem wollen die privaten Investoren ihr Geld ja irgendwann zurück und vielleicht nicht neun Jahre warten, bis Amazon endlich mal Gewinne abwirft. Beim sogenannten Börsengang können also nicht nur Firmen Geld fürs weitere Wachstum einsammeln, sondern auch die alten Eigentümer einen Teil ihrer Anteile verkaufen.
WTF ist Börse?

Der Begriff Börsengang geht wahrscheinlich noch auf die Zeit zurück, in der die Börse ausschließlich ein Gebäude oder physischer Platz war, auf dessen Parkett Investoren Aktien ge- und verkauft haben. Die ersten Börsen sind vor über 600 Jahren entstanden, und dort wurden alle möglichen Güter gehandelt. Um Platz zu sparen und unnötige Schlepperei zu vermeiden, wurden allerdings nicht die Güter selbst, sondern Papiere gehandelt, die das Recht an der jeweiligen Ware verbrieften.

Die Zahl der Waren, die auf diesem Weg gehandelt wurden, wuchs schnell, und es dauerte nicht lange, bis die ersten Aktien dazukamen. Genau wie bei Gewürzen, Getreide oder Zucker trafen sich Verkäufer und Käufer und feilschten um den Preis der Unternehmensanteile. Sobald sie sich auf einen Preis geeinigt hatten, wechselten die Aktien den Besitzer, und der Kurs wurde auf einer Tafel notiert, sodass jeder Marktteilnehmer ihn sehen konnte. Diese Marktplätze entstanden überall auf der Welt und wurden als Börsen bezeichnet. Es gibt also nicht »die eine wahre Börse«, sondern viele verschiedene.

Viele dieser Börsen gibt es noch heute in imposanten Gebäuden wie in New York oder London, auch wenn ein Großteil des Handels mittlerweile digital stattfindet. Wer Aktien kaufen oder verkaufen will, muss nicht mehr nach Frankfurt, Amsterdam oder New York fahren, sondern kann das mit Computer oder Smartphone entspannt auf dem Sofa, dem Klo oder in der Bahn machen. An der grundsätzlichen Funktionsweise des Aktienhandels hat sich aber kaum etwas geändert.

Mithilfe von Software legen Käufer fest, wie viele Aktien sie von einer Firma kaufen und wie viel sie dafür zahlen wollen. Verkäufer tun das Gleiche. Die Software übermittelt alles an die Börse, und wenn Verkäufer und Käufer ähnliche Preisvorstellungen haben, kommt es zum Handel.

Das passiert jeden Tag unzählige Male, wobei die Kurse natürlich schwanken. Wie damals wird auch heute noch jeder Kurs veröffentlicht. Inzwischen passiert das aber natürlich nicht mehr auf einer Tafel, sondern elektronisch. Über »Yahoo Finance« und viele andere kostenlose Websites kann so jeder sehen, wie viel Geld zuletzt für die Aktien einer Firma bezahlt wurde.

Die Software, über die Investoren handeln, kommt von einem Broker. Das sind Finanzinstitute, die die Kommunikation zwischen Investoren und den unterschiedlichen Börsen übernehmen. Von diesen Brokern gibt´s viele verschiedene, die sich hinsichtlich Funktionsumfang und Gebühren teilweise stark unterscheiden - dazu später mehr.

Damit Investoren die Aktien einer Firma an der Börse handeln können, muss die Firma diese dort listen lassen. Wenn sie das zum ersten Mal tut, wird vom Börsengang gesprochen. Dieser Prozess ist sehr aufwendig, mit viel Papierkram verbunden und erfordert meist die Hilfe einer Investmentbank. Deshalb machen das für gewöhnlich nur relativ große Firmen und nicht der Bäcker um die Ecke.

Trotz des Aufwandes kann sich ein Börsengang sehr lohnen. Einerseits bekommen bestehende Investoren so die Möglichkeit, ihre...
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Autor

Noah Leidinger, geboren 2002, legte mit 13 Jahren sein erstes Erspartes an der Börse an. Seit 2016 schreibt er als Freelancer im Finanzjournalismus Artikel und Aktienanalysen. Nach seinem Auslandszivildienst bei Concordia in Bulgarien hostet er seit 2021 Ohne Aktien Wird Schwer - einen der größten Aktienpodcasts in Deutschland. Außerdem betreut er bei OMR die Startup-Beteiligungen unter dem Beteiligungsvehikel OMR X.
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