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Einband grossQuinctius Heymeran von Flaming
ISBN/GTIN

Quinctius Heymeran von Flaming

Roman in vier Theilen
BuchGebunden
1452 Seiten
Deutsch
Zweitausendeinserschienen am15.08.20081., Aufl.
Ein neuer Band der Haidnischen Alterthümer zum 250. Geburtstag des vergessenen Lieblingsautors der Deutschen am 5.10.2008.Wer war der bekannteste, beliebteste und meistgelesene Erzähler der Goethezeit? Goethe selbst? Wieland? Jean Paul? Es war August Lafontaine. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden seine Romane von Königen und Kammerzofen gleichermaßen geliebt und in den Leihbüchereien regelrecht zerlesen. Nach den ersten Bestsellererfolgen war der abgebrochene Student, Hauslehrer und Feldprediger der erste deutsche Schriftsteller, der sich entschloss, allein von den Erträgen seiner Feder zu leben. Die Folge war, dass seine Romane in immer dichterer Folge erschienen und in der Qualität so stark abfielen, dass Lafontaine zum Spott der Romantiker und sein Werk bald vergessen wurde.Dabei war er ein internationaler Bestsellerautor: Seine Romane wurden in 14 Sprachen übersetzt, Stendhal und Madame de Staël zählten zu seinen begeisterten Lesern. Lafontaines Werke verkauften sich so gut, dass sogar ausländische Buchhändler noch vor Erscheinen 100 Exemplare seines neuesten Buches bestellten. Sein vierbändiger Roman über Leben und Thaten des Freiherrn Quinctius Heymeran von Flaming von 1795-1796 zählt zu Lafontaines größten Erfolgen und zeigt den Autor auf der Höhe seiner Romankunst: Für Novalis war das Buch unter den mir bekannten komischen Romanen fast der Matador , Georg Christoph Lichtenberg notierte in sein Sudelbuch, dass der Flaming ein ganz vorzüglich guter Roman sei, und Böttiger kolportiert aus Weimar: Wieland hatte soeben den 3ten Theil vom Flaming gelesen, u. hielt ihm eine große Lobrede .Das Buch erzählt die satirische Lebens-, Leidens- und Liebesgeschichte eines adelsstolzen, dabei herzensguten Toren, der jeder neuen Theorie, von der er viel gehört, aber wenig verstanden hat, mit ebenso viel Eifer wie Narrheit anhängt. Flaming begeistert sich abwechselnd für Lavaters Physiognomik, Rousseaus Émilie und Nouvelle Heloïse sowie die Philosophie Immanuel Kants, auch für die im späten 18. Jahrhundert aufkommende Luftschifferei der Brüder Montgolfier und die Französische Revolution fängt er Feuer. Vor allem aber ist er ein übereifriger Parteigänger der Rassenlehre des Göttinger Professors Christoph Meiners, der zufolge die Kelten, die man an blonden Haaren und blauen Augen erkennen könne, eine Rasse seien, die allen anderen Völkern überlegen und zum Führen auserwählt sei. Lafontaine führt diesen Prä=Arier=Fanatismus (Arno Schmidt) ad absurdum, indem er den auch in Liebesdingen notorisch unglücklich agierenden Flaming sich am Ende in eine Schwarze, die schöne Iglou, verlieben lässt. Das zierlich-weitschweifige Buch sei beste, aber noch konsequentere NATHAN-Tradition , schrieb Arno Schmidt in seinem Funkdialog Eine Schuld wird beglichen über Lafontaine. Zeitgleich mit Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahren und Jean Pauls Hesperus erschienen, ist der Flaming ein hervorragendes Beispiel für das, was die Deutschen lasen, während sie ihre Klassiker schrieben (Walter Benjamin).In der Reihe Haidnische Alterthümer , erscheinen seit 1978 vergessene und von Arno Schmidt empfohlene Bücher aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Reihe wird fortgesetzt.mehr

Produkt

KlappentextEin neuer Band der Haidnischen Alterthümer zum 250. Geburtstag des vergessenen Lieblingsautors der Deutschen am 5.10.2008.Wer war der bekannteste, beliebteste und meistgelesene Erzähler der Goethezeit? Goethe selbst? Wieland? Jean Paul? Es war August Lafontaine. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden seine Romane von Königen und Kammerzofen gleichermaßen geliebt und in den Leihbüchereien regelrecht zerlesen. Nach den ersten Bestsellererfolgen war der abgebrochene Student, Hauslehrer und Feldprediger der erste deutsche Schriftsteller, der sich entschloss, allein von den Erträgen seiner Feder zu leben. Die Folge war, dass seine Romane in immer dichterer Folge erschienen und in der Qualität so stark abfielen, dass Lafontaine zum Spott der Romantiker und sein Werk bald vergessen wurde.Dabei war er ein internationaler Bestsellerautor: Seine Romane wurden in 14 Sprachen übersetzt, Stendhal und Madame de Staël zählten zu seinen begeisterten Lesern. Lafontaines Werke verkauften sich so gut, dass sogar ausländische Buchhändler noch vor Erscheinen 100 Exemplare seines neuesten Buches bestellten. Sein vierbändiger Roman über Leben und Thaten des Freiherrn Quinctius Heymeran von Flaming von 1795-1796 zählt zu Lafontaines größten Erfolgen und zeigt den Autor auf der Höhe seiner Romankunst: Für Novalis war das Buch unter den mir bekannten komischen Romanen fast der Matador , Georg Christoph Lichtenberg notierte in sein Sudelbuch, dass der Flaming ein ganz vorzüglich guter Roman sei, und Böttiger kolportiert aus Weimar: Wieland hatte soeben den 3ten Theil vom Flaming gelesen, u. hielt ihm eine große Lobrede .Das Buch erzählt die satirische Lebens-, Leidens- und Liebesgeschichte eines adelsstolzen, dabei herzensguten Toren, der jeder neuen Theorie, von der er viel gehört, aber wenig verstanden hat, mit ebenso viel Eifer wie Narrheit anhängt. Flaming begeistert sich abwechselnd für Lavaters Physiognomik, Rousseaus Émilie und Nouvelle Heloïse sowie die Philosophie Immanuel Kants, auch für die im späten 18. Jahrhundert aufkommende Luftschifferei der Brüder Montgolfier und die Französische Revolution fängt er Feuer. Vor allem aber ist er ein übereifriger Parteigänger der Rassenlehre des Göttinger Professors Christoph Meiners, der zufolge die Kelten, die man an blonden Haaren und blauen Augen erkennen könne, eine Rasse seien, die allen anderen Völkern überlegen und zum Führen auserwählt sei. Lafontaine führt diesen Prä=Arier=Fanatismus (Arno Schmidt) ad absurdum, indem er den auch in Liebesdingen notorisch unglücklich agierenden Flaming sich am Ende in eine Schwarze, die schöne Iglou, verlieben lässt. Das zierlich-weitschweifige Buch sei beste, aber noch konsequentere NATHAN-Tradition , schrieb Arno Schmidt in seinem Funkdialog Eine Schuld wird beglichen über Lafontaine. Zeitgleich mit Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahren und Jean Pauls Hesperus erschienen, ist der Flaming ein hervorragendes Beispiel für das, was die Deutschen lasen, während sie ihre Klassiker schrieben (Walter Benjamin).In der Reihe Haidnische Alterthümer , erscheinen seit 1978 vergessene und von Arno Schmidt empfohlene Bücher aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Reihe wird fortgesetzt.
Details
ISBN/GTIN978-3-86150-877-9
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum15.08.2008
Auflage1., Aufl.
Seiten1452 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht1280 g
Illustrationen10 s/w Abbildungen
Artikel-Nr.16426318
Rubriken

Autor

Über den Autor:August Lafontaine (5.10.1758 - 20.4.1831) schlug sich nach seinem Theologiestudium wie viele Intellektuelle seiner Zeit bis 1789 mit Hauslehrerstellen durch. 1792 begleitete er das preußische Heer als Feldprediger in die Champagne. Nach ersten großen Romanerfolgen zog er sich 1800 auf ein Landgut bei Halle zurück, um dort ganz als Schriftsteller zu leben.