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Schädel, Steine und Studenten

Der vielschichtige Anthropologe Felix von Luschan (1854-1924)
TaschenbuchKartoniert, Paperback
212 Seiten
Deutsch
Vergangenheitsverlagerschienen am20.06.2023
Felix von Luschan, bis vor kurzem als achtbarer "Universalgelehrter" rezipiert, wird heute vor dem Hintergrund der postkolonialen Debatte in den Medien als rassistischer Sammler von "human remains" und Ethnographica aus kolonialen Kontexten dämonisiert. Diese biografische Skizze, die auch Luschans Frau Emma würdigt, basiert auf dem Nachlass und insbesondere dem Briefwechsel mit vielen bekannten Zeitgenossen. Sie entwirft das vielschichtige Bild eines Forschers, der liebend gern seinen Lebensunterhalt als Archäologe des Orients verdient hätte, aber lange Zeit in der Leitung des Berliner Völkerkunde-Museums arbeitete, bevor er endlich einen Lehrstuhl für Anthropologie erhielt. Dieser jungen Disziplin ging es um die Erforschung der Entwicklung des Menschen in Raum und Zeit und unterschied sich damit deutlich von der Rassenkunde des "Dritten Reichs". Man produzierte durch Messungen vor allem an Schädeln und Köpfen eine unendliche Datenfülle, deren Auswertung weitgehend spekulativ bleiben musste, da man nicht über die Gewissheiten verfügte, die die heutige Paläogenetik liefern kann. Felix von Luschan war Kolonialist, wie fast alle im Kaiserreich, und schloss sich dem linken Flügel der Eugenikbewegung an. Gerade als Anthropologe aber bekämpfte er die nordische Rassenlehre und den Antisemitismus, die die tragende Ideologie des "Dritten Reiches" bilden sollten. Eine ebenso scharfe wie brilliante Studie, die neue Einblicke in den kolonialen, rassistischen und eugenischen Diskurs bietet.Cornelia Essners differenzierte Luschan-Biografie liefert eine historische Basis für gegenwärtige postkoloniale Debatten.mehr

Produkt

KlappentextFelix von Luschan, bis vor kurzem als achtbarer "Universalgelehrter" rezipiert, wird heute vor dem Hintergrund der postkolonialen Debatte in den Medien als rassistischer Sammler von "human remains" und Ethnographica aus kolonialen Kontexten dämonisiert. Diese biografische Skizze, die auch Luschans Frau Emma würdigt, basiert auf dem Nachlass und insbesondere dem Briefwechsel mit vielen bekannten Zeitgenossen. Sie entwirft das vielschichtige Bild eines Forschers, der liebend gern seinen Lebensunterhalt als Archäologe des Orients verdient hätte, aber lange Zeit in der Leitung des Berliner Völkerkunde-Museums arbeitete, bevor er endlich einen Lehrstuhl für Anthropologie erhielt. Dieser jungen Disziplin ging es um die Erforschung der Entwicklung des Menschen in Raum und Zeit und unterschied sich damit deutlich von der Rassenkunde des "Dritten Reichs". Man produzierte durch Messungen vor allem an Schädeln und Köpfen eine unendliche Datenfülle, deren Auswertung weitgehend spekulativ bleiben musste, da man nicht über die Gewissheiten verfügte, die die heutige Paläogenetik liefern kann. Felix von Luschan war Kolonialist, wie fast alle im Kaiserreich, und schloss sich dem linken Flügel der Eugenikbewegung an. Gerade als Anthropologe aber bekämpfte er die nordische Rassenlehre und den Antisemitismus, die die tragende Ideologie des "Dritten Reiches" bilden sollten. Eine ebenso scharfe wie brilliante Studie, die neue Einblicke in den kolonialen, rassistischen und eugenischen Diskurs bietet.Cornelia Essners differenzierte Luschan-Biografie liefert eine historische Basis für gegenwärtige postkoloniale Debatten.
Details
ISBN/GTIN978-3-86408-302-0
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.06.2023
Seiten212 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht234 g
Artikel-Nr.54060947
Rubriken

Schlagworte

Autor

Cornelia Essner ist habilitierte Historikerin und unterrichtete an verschiedenen deutschen und französischen Universitäten. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen zur Wissenschafts- und Kolonialgeschichte sowie zum Nationalsozialismus, inbesondere zu den "Nürnberger Gesetzen". Sie lebt in Berlin.