Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Aus toten Böden wird fruchtbare Erde

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
349 Seiten
Deutsch
Kopp Verlagerschienen am27.02.20201. Auflage
Wie Sie ausgelaugte und nährstoffarme Böden in fruchtbares Ackerland verwandeln
Eine Farmerfamilie entdeckt den wahren Schatz der regenerativen Landwirtschaft

Gabe Brown hatte nicht vor, die Welt zu verändern, als er in die Landwirtschaft ging. Doch nachdem eine Reihe von Missernten seine Lebensgrundlage bedroht hatte, begann er einschneidende Umstellungen vorzunehmen, die seine Familie und ihn einen verblüffenden neuen Weg erkunden ließen: die regenerative Landwirtschaft.

Aus toten Böden wird fruchtbare Erde erzählt eine Geschichte von Verzweiflung und Hoffnung, die den Lesern eine Fülle an revolutionären Lösungen bietet, wie man Boden aufbauen, unsere Ökosysteme heilen und gewinnbringend einen Familienbetrieb führen kann.

Brown ist zur Stimme und zum Gesicht der regenerativen Landwirtschaft auf der ganzen Welt geworden. Er inspiriert eine Bewegung, von der die Zukunft der Landwirtschaft umgestaltet und die Art und Weise verändert wird, wie Bauern, Konsumenten und Politiker über Nachhaltigkeit denken.

Die fünf Säulen der Bodengesundheit

Vom Wunsch getrieben, seinen Hof zu retten, begann Gabe Brown mit neuartigen Methoden zu experimentieren, von denen er gelesen und in Gesprächen mit innovationsfreudigen Forschern und Landwirten erfahren hatte. Während seine Familie und er um den Fortbestand der Farm kämpften, befanden sie sich bereits mitten auf einer fantastischen Reise zu einer neuen Form der Bewirtschaftung.

Brown verzichtete bald auf Herbizide, Insektizide und Kunstdünger, die in der konventionellen Landwirtschaft üblich sind. Er sattelte auf die pfluglose Landwirtschaft um, baute artenreiche Zwischenfruchtmischungen an und änderte seine Weidestrategie. So gelang es ihm, dem degenerierten Ökosystem seiner Farm wieder Leben einzuhauchen - vom erneuerten Boden aus bahnte sich die organismische Vielfalt den Weg nach oben, Pflanze für Pflanze und Tier für Tier - mit nahezu unglaublichen Ernteerfolgen.

In Aus toten Böden wird fruchtbare Erde erzählt Gabe Brown die Geschichte dieser faszinierenden Entdeckungsreise und liefert gleichzeitig eine Fülle an zukunftsweisenden Lösungen für die dringlichste und schwierigste Herausforderung, der sich nicht nur die Landwirte, sondern auch jeder Gartenbesitzer in unserer Zeit stellen muss - die Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit.

»Wenn wir gesund bleiben oder werden möchten, brauchen wir gesunde Nahrung, die auf intakten, nicht auf toten Böden gewachsen ist. Dies ist nur mithilfe der Bodenlebewesen zu erreichen, keinesfalls mithilfe von Herbiziden und Kunstdünger.« Aus dem Vorwort

»Obwohl ich seit 40 Jahren biologische Landwirtschaft betreibe, hat es mich überrascht, wie viel ich aus der Lektüre von Aus toten Böden wird fruchtbare Erde lernen konnte. Deswegen ist das Buch jedem Landwirt und Lebensmittelunternehmer sehr zu empfehlen.« Frederick Kirschenmann, Distinguished Fellow des Leopold Center for Sustainable Agriculture

»In seinem richtungsweisenden Buch erklärt Gabe Brown Schritt für Schritt, wie Landwirte und Viehzüchter leblose Erde in gesunden Oberboden verwandeln können, wobei er einen fundierten und trotzdem elegant einfachen Entwurf anbietet, wie sich Bodendegradation überall auf der Welt rückgängig machen lässt.« Dr. Christine Jones, Bodenökologin

»Gabe Browns Buch wirkt wie ein frischer Wind; es führt beispielhaft vor Augen, was alle Landwirte, die sich um die Zukunft ernsthaft Gedanken machen, erreichen können, wenn sie fundierten ökologischen Prinzipien folgen und ihren gesunden Menschenverstand und ihre Vorstellungskraft einsetzen.« Allan Savory, Präsident des Savory Institute

»Als ein Vorreiter in der Bewegung, der es um die Erneuerung der Böden geht, ... hat Gabe Brown dazu beigetragen, die Wissenschaft voranzutreiben, zu zerren und zu schleifen, damit sie Lösungen für unsere derzeitige Landwirtschafts- und Ernährungskrise entwickelt.« Kris Nichols, Bodenmikrobiologin

»Gabe Brown ist der einzig Wahre. Aus toten Böden wird fruchtbare Erde sollte für jeden konventionellen Landwirt der Erde Pflichtlektüre sein.« Will Harris, White Oak Pastures, Bluffton, Georgia



Gabe Brown, ein Pionier der Bodengesundheitsbewegung, gilt in den Vereinigten Staaten als einer der 25 einflussreichsten Führungskräfte im Bereich der Landwirtschaft. Brown, seine Frau Shelly und sein Sohn Paul besitzen die Brown's Ranch, einen 2000 Hektar großen, ganzheitlichen, diversifizierten Pflanzenbau- und Tierzuchtbetrieb bei Bismarck in North Dakota. Mit ihrem speziellen Weide- und Direktsaatsystem erzeugen die Browns unter anderem Feldfrüchte, eine große Vielfalt an Zwischenfrüchten, zusatzstofffreies Rind- und Lammfleisch auf Grünfutterbasis, Schweinefleisch aus Weidehaltung sowie Legehennen. Die Familie Brown wurde mit folgenden Preisen ausgezeichnet: dem Growing Green Award des Natural Resources Defense Council, dem Environmental Stewardship Award der National Cattlemen's Beef Association und dem USA Zero-Till Farmer of the Year Award.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR9,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR8,99
FilmDVD
EUR14,99

Produkt

KlappentextWie Sie ausgelaugte und nährstoffarme Böden in fruchtbares Ackerland verwandeln
Eine Farmerfamilie entdeckt den wahren Schatz der regenerativen Landwirtschaft

Gabe Brown hatte nicht vor, die Welt zu verändern, als er in die Landwirtschaft ging. Doch nachdem eine Reihe von Missernten seine Lebensgrundlage bedroht hatte, begann er einschneidende Umstellungen vorzunehmen, die seine Familie und ihn einen verblüffenden neuen Weg erkunden ließen: die regenerative Landwirtschaft.

Aus toten Böden wird fruchtbare Erde erzählt eine Geschichte von Verzweiflung und Hoffnung, die den Lesern eine Fülle an revolutionären Lösungen bietet, wie man Boden aufbauen, unsere Ökosysteme heilen und gewinnbringend einen Familienbetrieb führen kann.

Brown ist zur Stimme und zum Gesicht der regenerativen Landwirtschaft auf der ganzen Welt geworden. Er inspiriert eine Bewegung, von der die Zukunft der Landwirtschaft umgestaltet und die Art und Weise verändert wird, wie Bauern, Konsumenten und Politiker über Nachhaltigkeit denken.

Die fünf Säulen der Bodengesundheit

Vom Wunsch getrieben, seinen Hof zu retten, begann Gabe Brown mit neuartigen Methoden zu experimentieren, von denen er gelesen und in Gesprächen mit innovationsfreudigen Forschern und Landwirten erfahren hatte. Während seine Familie und er um den Fortbestand der Farm kämpften, befanden sie sich bereits mitten auf einer fantastischen Reise zu einer neuen Form der Bewirtschaftung.

Brown verzichtete bald auf Herbizide, Insektizide und Kunstdünger, die in der konventionellen Landwirtschaft üblich sind. Er sattelte auf die pfluglose Landwirtschaft um, baute artenreiche Zwischenfruchtmischungen an und änderte seine Weidestrategie. So gelang es ihm, dem degenerierten Ökosystem seiner Farm wieder Leben einzuhauchen - vom erneuerten Boden aus bahnte sich die organismische Vielfalt den Weg nach oben, Pflanze für Pflanze und Tier für Tier - mit nahezu unglaublichen Ernteerfolgen.

In Aus toten Böden wird fruchtbare Erde erzählt Gabe Brown die Geschichte dieser faszinierenden Entdeckungsreise und liefert gleichzeitig eine Fülle an zukunftsweisenden Lösungen für die dringlichste und schwierigste Herausforderung, der sich nicht nur die Landwirte, sondern auch jeder Gartenbesitzer in unserer Zeit stellen muss - die Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit.

»Wenn wir gesund bleiben oder werden möchten, brauchen wir gesunde Nahrung, die auf intakten, nicht auf toten Böden gewachsen ist. Dies ist nur mithilfe der Bodenlebewesen zu erreichen, keinesfalls mithilfe von Herbiziden und Kunstdünger.« Aus dem Vorwort

»Obwohl ich seit 40 Jahren biologische Landwirtschaft betreibe, hat es mich überrascht, wie viel ich aus der Lektüre von Aus toten Böden wird fruchtbare Erde lernen konnte. Deswegen ist das Buch jedem Landwirt und Lebensmittelunternehmer sehr zu empfehlen.« Frederick Kirschenmann, Distinguished Fellow des Leopold Center for Sustainable Agriculture

»In seinem richtungsweisenden Buch erklärt Gabe Brown Schritt für Schritt, wie Landwirte und Viehzüchter leblose Erde in gesunden Oberboden verwandeln können, wobei er einen fundierten und trotzdem elegant einfachen Entwurf anbietet, wie sich Bodendegradation überall auf der Welt rückgängig machen lässt.« Dr. Christine Jones, Bodenökologin

»Gabe Browns Buch wirkt wie ein frischer Wind; es führt beispielhaft vor Augen, was alle Landwirte, die sich um die Zukunft ernsthaft Gedanken machen, erreichen können, wenn sie fundierten ökologischen Prinzipien folgen und ihren gesunden Menschenverstand und ihre Vorstellungskraft einsetzen.« Allan Savory, Präsident des Savory Institute

»Als ein Vorreiter in der Bewegung, der es um die Erneuerung der Böden geht, ... hat Gabe Brown dazu beigetragen, die Wissenschaft voranzutreiben, zu zerren und zu schleifen, damit sie Lösungen für unsere derzeitige Landwirtschafts- und Ernährungskrise entwickelt.« Kris Nichols, Bodenmikrobiologin

»Gabe Brown ist der einzig Wahre. Aus toten Böden wird fruchtbare Erde sollte für jeden konventionellen Landwirt der Erde Pflichtlektüre sein.« Will Harris, White Oak Pastures, Bluffton, Georgia



Gabe Brown, ein Pionier der Bodengesundheitsbewegung, gilt in den Vereinigten Staaten als einer der 25 einflussreichsten Führungskräfte im Bereich der Landwirtschaft. Brown, seine Frau Shelly und sein Sohn Paul besitzen die Brown's Ranch, einen 2000 Hektar großen, ganzheitlichen, diversifizierten Pflanzenbau- und Tierzuchtbetrieb bei Bismarck in North Dakota. Mit ihrem speziellen Weide- und Direktsaatsystem erzeugen die Browns unter anderem Feldfrüchte, eine große Vielfalt an Zwischenfrüchten, zusatzstofffreies Rind- und Lammfleisch auf Grünfutterbasis, Schweinefleisch aus Weidehaltung sowie Legehennen. Die Familie Brown wurde mit folgenden Preisen ausgezeichnet: dem Growing Green Award des Natural Resources Defense Council, dem Environmental Stewardship Award der National Cattlemen's Beef Association und dem USA Zero-Till Farmer of the Year Award.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864457418
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum27.02.2020
Auflage1. Auflage
Seiten349 Seiten
SpracheDeutsch
Illustrationen16-seitiger Farbbildteil
Artikel-Nr.5113031
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1 Das Lehrgeld der frühen Jahre
Wie um alles in der Welt kann sich jemand, der in der Stadt groß geworden ist und dessen einziger Kontakt mit Pflanzen darin bestanden hat, im Sommer den Rasen zu mähen, mit einer derartigen Begeisterung der Bodengesundheit und Regeneration von Ackerland verschreiben? Manchmal, wenn ich darüber nachdenke, was ich der regenerativen Landwirtschaft alles zu verdanken habe, taucht diese Frage wieder in mir auf.

Ich bin in Bismarck, North Dakota, als zweitjüngster von vier Brüdern aufgewachsen. Mein Vater verbrachte seine gesamte berufliche Laufbahn im örtlichen Elektrizitätswerk, und meine Mutter widmete sich hauptsächlich der Aufgabe, ihre vier Söhne davor zu bewahren, in Schwierigkeiten zu geraten. Meine Kindheit, die ohne größere Zwischenfälle dahinplätscherte, verbrachte ich mit Baseball, Bowling und Hausaufgaben. Mit Landwirtschaft hatte ich nicht viel zu tun, abgesehen von einigen seltenen Stippvisiten zur Farm meines Onkels. Das änderte sich allerdings in der neunten Klasse, als ich auf Anregung meines älteren Bruders Jay einen berufsbildenden landwirtschaflichen Lehrgang besuchte.

Bald darauf schloss ich mich den Future Farmers of America an. Ich fühlte mich von allem angezogen, was mit Ackerbau und Tierhaltung zu tun hatte und wollte alles in Erfahrung bringen, was es darüber zu wissen gab - dies bedeutete damals, dass man sich umfassend mit Düngern, Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden, künstlicher Besamung, Mastbetrieben, Futteroptimierung, Dieselmotoren und vielen anderen Themen beschäftigen musste, die sich um die industrielle landwirtschaftliche Produktionsweise drehten.

Während ich die Highschool besuchte, verbrachte ich so manchen Nachmittag nach der Schule damit, im Auftrag eines Landwirts aus der Umgebung Steine von seinen Äckern zu klauben - in North Dakota ist das übrigens keine ungewöhnliche Tätigkeit. Das war das erste Mal, dass ich auf einer richtigen Farm arbeitete - und abgesehen von den Steinen habe ich es sehr gerne gemacht. Dass der Farmer bald mein Schwiegervater werden sollte, konnte ich damals noch nicht ahnen. Meine geliebte Shelly und ich heirateten im Jahr 1981.

Meine Schwiegereltern Bill und Jeanne arbeiteten ungemein hart. Als sie 1956 anfingen, hatten sie kaum mehr vorzuweisen als einen Traum. Im Laufe der Jahre, die im Zeichen des Fleißes standen, schafften sie es, die Raten für eine Farm mit einer Fläche von mehr als 700 Hektar abzuzahlen, während sie drei Töchter aufzogen. Nachdem ich auf dem College Agrarökonomie und Tierwissenschaften studiert hatte, zogen Shelly und ich auf Bill und Jeannes Farm, wo wir in einem Trailer House (einer Art Wohnwagen) wohnten. Sie hatten uns gefragt, ob wir ihren Betrieb gerne irgendwann übernehmen würden. Selbstverständlich wollten wir das, liebend gern. Halt! Das ist nur die halbe Wahrheit, denn eigentlich hatte Shelly unbedingt einen jungen Mann aus der Stadt heiraten wollen, um dem Landleben entfliehen zu können. Und nun hatte sie ausgerechnet einen erwischt, der sie dorthin zurückbrachte! Sie musste mich einfach geliebt haben, denn sonst hätte sie sich wohl geweigert. Ihre Eltern bewirtschafteten den Hof bis 1991. Weil es keinen männlichen Nachkommen gab, der den Betrieb hätte übernehmen können, mussten sie sich mit einem Schwiegersohn begnügen, der in der Stadt aufgewachsen war und über keine nennenswerte Erfahrung in landwirtschaft-lichen Dingen verfügte.

Bill und Jeanne bewirtschafteten ihre Felder konventionell, was mit intensiver Bodenbearbeitung verbunden war. Ich gebe gerne zum Besten, dass Pflügen das liebste Hobby meines Schwiegervaters gewesen ist. Auf dem Traktor zu thronen und schweres Gerät über den Acker zu schleifen bereitete ihm das reinste Vergnügen. Alljährlich ließen Bill und Jeanne die Hälfte ihrer Anbaufläche über den Sommer brach liegen, also ruhen. Diese Felder pflügten sie wiederholt, um das Unkraut am Aufkommen zu hindern. Sie ließen das Land brach liegen, weil sie dachten, man könne auf diese Weise die Feuchtigkeit für das nächste Anbaujahr speichern. Auf der anderen Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche wurden für den Verkauf bestimmte Feldfrüchte angebaut, hauptsächlich kleinkörnige Getreidearten wie Sommerweizen, Hafer und Gerste. Jahr für Jahr wurde Dünger ausgebracht, wenn auch nicht in großen Mengen. Auch Herbizide wurden jährlich verwendet, um das Unkraut zu vernichten.

Die Rinderherde meiner Schwiegereltern zählte rund 65 Stück, dazu kamen noch ungefähr zwanzig 1-jährige Färsen. Das Vieh, das auf drei Gruppen aufgeteilt war, graste die gesamte Vegetationsperiode über jahrein, jahraus auf drei natürlichen Grünlandflächen, die zu dem Anwesen gehörten; daran änderte sich nie etwas. Wenn der Herbst hereinbrach, weideten die Rinder die Stoppeln auf den abgeernteten Feldern ab und danach erhielten sie während des Winterhalbjahres 5-6 Monate lang Heu in großen Mengen. Die Kälber wurden im Oktober abgesetzt und dann ebenfalls eine Zeit lang gefüttert, bevor man sie verkaufte. Die Tiere wurden auch einem Standardverfahren unterzogen, das heißt, einer Kombination aus Impfung und Insektizidbehandlung - sie wurden jedes Jahr mit Insektiziden übergossen und mehrfach geimpft.

1978 verkauften Bill und Jeanne all ihre Rinder. Sie verpachteten das Weideland, bis Shelly und ich auf die Farm zogen und unsere erste Herde mit registriertem Gelbvieh anschafften - eine Zuchtform, die ursprünglich aus Europa stammt und in den 1970er-Jahren erstmals in die USA eingeführt worden war. Das Gelbvieh zeichnet sich durch seine hervorragende Milch, seine kräftigen Muskeln und seine guten Muttereigenschaften aus. Ich fand, dass die Tiere hervorragend auf unsere Ranch passten.
Meine ersten Gehversuche als Landwirt

Als ich während meiner Anfangsjahre als Farmer mit Bill zusammenarbeitete, erfuhr ich so manches über die konventionelle landwirtschaftliche Produktion. Doch schon zu Beginn wunderte ich mich über die zugrunde liegende Logik. Beispielsweise pflegten Bill und ich im Frühling zu pflügen, und ich kann mich erinnern, dass Bill mir erzählte, wir würden »den Boden bearbeiten, um ihn auszutrocknen«. Das ergab für mich so gar keinen Sinn, weil wir im Juli regelmäßig beteten, dass es bald regnen möge. Ich erinnere mich genau, wie er mir weismachen wollte: »Je mehr man den Boden bearbeitet, umso besser!« Warum eigentlich?, fragte ich mich im Stillen. Von Zeit zu Zeit wagte ich, seine Ansichten anzuzweifeln, was ihm nicht so recht gefallen wollte, zeichnete er sich doch als Nachfahre preußischer Einwanderer nicht gerade durch Flexibilität aus. Die Erfahrungen, die ich während unserer gemeinsamen Zeit sammeln durfte, waren dennoch wertvoll für mich, besonders seit ich begonnen hatte, Veränderungspläne für die Zeit zu schmieden, nachdem Shelly und ich die Farm übernommen hätten. Shelly räumt inzwischen ein, dass diese Zeit recht anstrengend für sie gewesen sei, musste sie doch mit dem einen Ohr hören, wie sich ihre Eltern über mich beklagten, und mit dem anderen Ohr, was ich über Bill und Jeanne zu meckern hatte.

Die Tiere hielten wir natürlich ebenfalls auf konventionelle Weise. Während der Vegetationsperiode galt es drei Dinge zu beachten - und nur drei: die Rinder, das Gras und das Wasser. Doch nachdem ich einen Rancher namens Ken Miller kennengelernt hatte, der seine eigenen Methoden entwickelt hatte, stellte ich auch unsere Weidestrategie infrage. Ken war ein Mentor für mich und ist es immer noch. Seine Frau Bonnie und er züchten ihr Vieh unter ziemlich rauen Umweltbedingungen nahe Fort Rice, North Dakota. Die Böden in dieser Gegend enthalten einen recht hohen Anteil Bentonit und bringen in der Regel nicht einmal genug Gras hervor, um Nagetiere, wie zum Beispiel die Präriehunde, satt zu machen - außer auf Bonnie und Kens Ranch. Durch aufmerksames Beobachten und sorgfältige Bewirtschaftung haben Ken und Bonnie ihr Land so weit erneuert, dass es heute überaus produktiv und rentabel ist. Ken brachte mir Dinge bei, die meine College-Professoren niemals auch nur angedeutet hatten. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.

Zu Bills und Jeannes Ehrenrettung sei gesagt, dass sie sich in Geduld übten und mir erlaubten, einige Wiesen zu unterteilen, damit ich unterschiedliche Weidestrategien ausprobieren konnte. Es handelte sich um meine ersten Versuche, Landflächen zu erneuern - allerdings hatte ich zu jener Zeit nicht die geringste Ahnung davon. Nachdem ich das Land 8 Jahre lang gemeinsam mit Bill und Jeanne bestellt hatte, trafen sie eine unerwartete Entscheidung: Sie wollten jeder ihrer drei Töchter jeweils ein Drittel der Farm verkaufen und nicht Shelly und mir den gesamten Betrieb. Das war nicht das Ergebnis, auf das Shelly und ich hingearbeitet hatten. Wir hatten beabsichtigt und erwartet, den ganzen Hof erwerben zu können. 20 Jahre später beeinflusste die Lehre, die wir aus diesem Erlebnis gezogen hatten, unseren Beschluss, auf welche Weise wir den Betrieb an unsere Kinder übergeben würden - ein Beschluss, den ich in Kapitel 5 ausführlicher erläutern werde.

Im Jahr 1991 kauften wir Bill und Jeanne das insgesamt 250 Hektar umfassende Anwesen ab. Glücklicherweise ließen wir den Natural Resources Conservation Service (NRCS) des Landwirtschaftsministeriums zu uns kommen und eine Ausgangsanalyse der Böden durchführen. Zwei Testergebnisse erwiesen sich als besonders wichtig für unsere Geschichte. Die ersten Untersuchungen zeigten, dass unsere Ackerböden zwischen 1,7 und 1,9 Prozent an organischer Substanz enthielten. Inzwischen habe ich erfahren, dass der Humusgehalt an unserem Standort Bodenkundlern zufolge ursprünglich zwischen...
mehr

Autor

Gabe Brown, ein Pionier der Bodengesundheitsbewegung, gilt in den Vereinigten Staaten als einer der 25 einflussreichsten Führungskräfte im Bereich der Landwirtschaft. Brown, seine Frau Shelly und sein Sohn Paul besitzen die Brown's Ranch, einen 2000 Hektar großen, ganzheitlichen, diversifizierten Pflanzenbau- und Tierzuchtbetrieb bei Bismarck in North Dakota. Mit ihrem speziellen Weide- und Direktsaatsystem erzeugen die Browns unter anderem Feldfrüchte, eine große Vielfalt an Zwischenfrüchten, zusatzstofffreies Rind- und Lammfleisch auf Grünfutterbasis, Schweinefleisch aus Weidehaltung sowie Legehennen.

Die Familie Brown wurde mit folgenden Preisen ausgezeichnet: dem Growing Green Award des Natural Resources Defense Council, dem Environmental Stewardship Award der National Cattlemen's Beef Association und dem USA Zero-Till Farmer of the Year Award.