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Der Rigaer Letten Verein und die lettische Nationalbewegung von 1868 bis 1905

Dissertationsschrift
BuchKartoniert, Paperback
366 Seiten
Deutsch
Verlag Herder-Instituterschienen am11.09.2006
Der 1868 gegründete Rigaer Letten Verein bildete bis zur Revolution von 1905 den Mittelpunkt der lettischen nationalen Bewegung. Seine Geschichte zeigt eindrucksvoll, daß auch die nationale Bewegung der Letten keineswegs spontan entstand, sondern das Ergebnis beharrlicher "konstruktiver" Arbeit nationaler Aktivisten war, welche die Letten, die Mitte des 19. Jahrhunderts in den von einer deutschen Elite dominierten russischen Ostseeprovinzen noch fast ausschließlich dem Bauernstand angehörten, zu einer modernen Nation mit eigener Hochkultur, vollständiger Sozialstruktur und politischer Autonomie heranbilden wollten. Gestützt auf das lange Zeit unzugängliche Archiv des Vereins werden hier erstmals seine Bemühungen um die Konstruktion einer lettischen nationalen Identität und um politische und wirtschaftliche Reformen zugunsten der Letten, vor allem aber seine Förderung der lettischen Schriftsprache, der Literatur, des Theaters, der Musik, der Sicherung des ethnographischen Erbes und der Ansätze zu einer Nationalgeschichte detailliert vorgestellt und im Lichte neuester Forschungsansätze analysiert. Trotz der eng begrenzten gesellschaftspolitischen Möglichkeiten im autokratischen Zarenreich gelang es dem Verein, seinen Einfluß von Riga aus durch Sängerfeste, Landwirte- und Lehrerversammlungen, Ausstellungen und politischen Petitionen schrittweise über ganz Livland und Kurland auszudehnen und so große Teile des lettischen Volkes für seine Ziele zu mobilisieren. Je mehr sich jedoch die entstehende lettische Gesellschaft seit dem Ende der 1880er Jahre sozial und politisch differenzierte, desto unaufhaltsamer ging der Einfluß des Rigaer Letten Vereins zurück, der nach den gewaltsamen Entladungen der sozialen und politischen Gegensätze im Revolutionsjahr 1905 nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen vermochte.mehr

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KlappentextDer 1868 gegründete Rigaer Letten Verein bildete bis zur Revolution von 1905 den Mittelpunkt der lettischen nationalen Bewegung. Seine Geschichte zeigt eindrucksvoll, daß auch die nationale Bewegung der Letten keineswegs spontan entstand, sondern das Ergebnis beharrlicher "konstruktiver" Arbeit nationaler Aktivisten war, welche die Letten, die Mitte des 19. Jahrhunderts in den von einer deutschen Elite dominierten russischen Ostseeprovinzen noch fast ausschließlich dem Bauernstand angehörten, zu einer modernen Nation mit eigener Hochkultur, vollständiger Sozialstruktur und politischer Autonomie heranbilden wollten. Gestützt auf das lange Zeit unzugängliche Archiv des Vereins werden hier erstmals seine Bemühungen um die Konstruktion einer lettischen nationalen Identität und um politische und wirtschaftliche Reformen zugunsten der Letten, vor allem aber seine Förderung der lettischen Schriftsprache, der Literatur, des Theaters, der Musik, der Sicherung des ethnographischen Erbes und der Ansätze zu einer Nationalgeschichte detailliert vorgestellt und im Lichte neuester Forschungsansätze analysiert. Trotz der eng begrenzten gesellschaftspolitischen Möglichkeiten im autokratischen Zarenreich gelang es dem Verein, seinen Einfluß von Riga aus durch Sängerfeste, Landwirte- und Lehrerversammlungen, Ausstellungen und politischen Petitionen schrittweise über ganz Livland und Kurland auszudehnen und so große Teile des lettischen Volkes für seine Ziele zu mobilisieren. Je mehr sich jedoch die entstehende lettische Gesellschaft seit dem Ende der 1880er Jahre sozial und politisch differenzierte, desto unaufhaltsamer ging der Einfluß des Rigaer Letten Vereins zurück, der nach den gewaltsamen Entladungen der sozialen und politischen Gegensätze im Revolutionsjahr 1905 nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen vermochte.