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reinzeichnung

Gedichte - Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
80 Seiten
Deutsch
Wunderhornerschienen am05.03.2015
Die Gedichte Markus Roloffs sind Schauplätze, auf denen Beobachtung, Gedanke, Assoziation, Kritik und Rücknahme ausgefochten werden: ohne Sieger. Der müsste von außen bestätigt und sich anerkannt finden. Die Textkörper sind gewissermaßen autistisch, die Erlösung durch den Anderen bleibt aus: 'Das Ich in den Texten, die ich meine und favorisiere, weiß nichts, kann nichts, zeichnet sich durch nichts aus. (.) Also da redet jemand, der völlig autistisch in sich drinsteckt, und das Draußen nur als großes leeres 'Wie' betrachtet. Es bezeichnet nichts. Er schreibt sich selbst, aber es gibt keinen Vergleich, der hinausführt, es gibt keine 'correspondance' mit irgendwas ...' (Roloff)Roloff offenbart Prothesen unserer Wahrnehmung (das Raster, der Ver-gleich usw.), bedient sich ihrer aber nicht als Stütze. Sie zeugen nicht für ein stabiles Ich. Es hinterlässt jedoch fragwürdige Spuren. 'beweis dass ich sehe (ich-taste) / ich totes werkzeug stehe' - Betrachter und Objekt erscheinen als etwas Gleiches, zumindest Ähnliches und es stellt sich die Frage, ob man sie wieder auseinanderbringen kann und soll. Die elliptischen Verse experimentieren mit harten thematischen wie atmosphärischen Fügungen, die bspw. die Grenze zwischen Museum und Straße fließend machen. Objekte werden aus ihrer Verankerung gehoben; wer oder was dies mit Worten tut, muss jedesmal neu geortet werden ('ortung aus zeitfleisch wie aus dem gedächtnis'); der Leser, der sich dieser Herausforderung stellt, wird zum Flaneur, durch Städte, Geschichte, Alltag, mitunter durch eine Galerie von Ich-Garanten, die nunmehr chimärisch sind.mehr

Produkt

KlappentextDie Gedichte Markus Roloffs sind Schauplätze, auf denen Beobachtung, Gedanke, Assoziation, Kritik und Rücknahme ausgefochten werden: ohne Sieger. Der müsste von außen bestätigt und sich anerkannt finden. Die Textkörper sind gewissermaßen autistisch, die Erlösung durch den Anderen bleibt aus: 'Das Ich in den Texten, die ich meine und favorisiere, weiß nichts, kann nichts, zeichnet sich durch nichts aus. (.) Also da redet jemand, der völlig autistisch in sich drinsteckt, und das Draußen nur als großes leeres 'Wie' betrachtet. Es bezeichnet nichts. Er schreibt sich selbst, aber es gibt keinen Vergleich, der hinausführt, es gibt keine 'correspondance' mit irgendwas ...' (Roloff)Roloff offenbart Prothesen unserer Wahrnehmung (das Raster, der Ver-gleich usw.), bedient sich ihrer aber nicht als Stütze. Sie zeugen nicht für ein stabiles Ich. Es hinterlässt jedoch fragwürdige Spuren. 'beweis dass ich sehe (ich-taste) / ich totes werkzeug stehe' - Betrachter und Objekt erscheinen als etwas Gleiches, zumindest Ähnliches und es stellt sich die Frage, ob man sie wieder auseinanderbringen kann und soll. Die elliptischen Verse experimentieren mit harten thematischen wie atmosphärischen Fügungen, die bspw. die Grenze zwischen Museum und Straße fließend machen. Objekte werden aus ihrer Verankerung gehoben; wer oder was dies mit Worten tut, muss jedesmal neu geortet werden ('ortung aus zeitfleisch wie aus dem gedächtnis'); der Leser, der sich dieser Herausforderung stellt, wird zum Flaneur, durch Städte, Geschichte, Alltag, mitunter durch eine Galerie von Ich-Garanten, die nunmehr chimärisch sind.
Details
ISBN/GTIN978-3-88423-501-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum05.03.2015
Seiten80 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht126 g
Artikel-Nr.33567824
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
sag anwie an-, wie zer-klingend bringen wir hindie zeit im gedicht, dasim gehege aus luft, die zerspringendedurch wolken gedrehte zeitdurch wolken gedrehte wolkenzeile um zeiledie klappernde, die hiesigegefiederte, die attrappedurch decken und wolken ich wolkenkundler (ich) (wie vogel-)in meinem (seinem) schnabelschäumt unendlich vielluft, sag an, überquere; der singenderhythmus, ein atem der nienie wiederkommt© Marcus Roloffmehr

Autor

Marcus Roloff, geboren 1973 in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern), Lyriker und Übersetzer. Studium der Germanistik, Philosophie und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Zuletzt erschienen die Gedichtbände gedächtnisformate (2006) und im toten winkel des goldenen schnitts (2010). Übertragungen aus dem Amerikanischen (John Ashbery, Kenneth Koch); Zusammenarbeit mit Musikern und bildenden Künstlern; Leitung von Lyrikworkshops am Literaturhaus Frankfurt und dem MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main. Seine Gedichte wurden bislang ins Englische, Tschechische, Griechische, Rumänische und Finnische übersetzt. 2009 erhielt er ein Aufenthaltsstipendium des Landes Brandenburg im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 2010 belegte er den zweiten Platz beim 'lauter niemand Preis für politische Lyrik'. Er lebt in Frankfurt am Main.