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Writers and Rulers

Perspectives on Their Relationship from Abbasid to Safavid Times
BuchGebunden
260 Seiten
Englisch
Reichert, Lerschienen am01.08.2004
Im Orient der Vormoderne war Literatur einen wichtiges Medium Herrschern und anderen führenden Persönlichkeiten didaktische, ethische sowie ideologische Anliegen zu vermitteln. Gegenüber der ungleich größeren Macht fürstlicher Mäzene umgaben sich Schriftsteller mit der Autorität des religiösen Rechts oder ethischer Ideale und stellten Wert und Verbreitung ihrer eigenen Kunst heraus. Ein solcher Autor schmiedete in der Tat einen Vertrag der den Herrscher an ein spezifisches Bild seiner selbst band. Gelegentlich kritisierte der Verfasser seinen Adressaten explizit in Form eines Fluches, oder er implizierte den Kommentar in historischem Exempel oder mundus inversus Satire. Hierzu manipulierten Schriftsteller gemäß ihrer Intentionen bestehende Literaturgattungen (u.a. Trauergedicht, Lobqaṣīde, Vierzeiler, ghazal, Sendschreiben, AhkÄm sulá¹­Äniyya, Historiografie und Fürstenspiegel) oder schufen diese neu. Dabei ging es für den Schriftsteller sehr oft um Gewinn, um einen Namen zu Lebzeiten und einen Platz in der Literaturgeschichte. Herrscher dagegen erhielten die Gelegenheit zur öffentlichen Zurschaustellung ihrer Bildung und Großzügigkeit, Embleme vorbildlicher Staatskunst, und erhofften sich weiterhin fortdauerndes Gedächtnis ihrer selbst und ihrer Dynastie. Neun Essays verfolgen diese Problematik in bestimmten historischen Umständen zwischen dem neunten und siebzehnten Jahrhundert (Abbasidische bis Safavidische Dynastie) in einem geographischen Rahmen, der sich vom Iran bis nach Ägypten erstreckt.
In erster Linie will das Buch auf die herausragende und weit verbreitete öffentliche Funktion arabischer und persischer Literatur hinweisen. In einer breitgefächerten Auswahl von Artikeln erforscht der Band die Wirkung von Literatur sowohl in spezifischen Milieus als auch über gattungsspezifische, regionale und dynastische Grenzen hinaus. Statt eines Versuches das Thema umfassend zu behandeln - eine solche Studie fehlt bis heute - ist dieses Sammelwerk dazu bestimmt Arabisten und Iranisten eine Serie von Einzelstudien an die Hand zu geben und gleichzeitig einem breiteren Lesepublikum die Relevanz arabischer und persischer Literatur für die politische Führung vor Augen zu führen. Eine allgemeine Einführung und zwei ausführliches Indices erleichtern Nichtspezialisten den Zugang.
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Produkt

KlappentextIm Orient der Vormoderne war Literatur einen wichtiges Medium Herrschern und anderen führenden Persönlichkeiten didaktische, ethische sowie ideologische Anliegen zu vermitteln. Gegenüber der ungleich größeren Macht fürstlicher Mäzene umgaben sich Schriftsteller mit der Autorität des religiösen Rechts oder ethischer Ideale und stellten Wert und Verbreitung ihrer eigenen Kunst heraus. Ein solcher Autor schmiedete in der Tat einen Vertrag der den Herrscher an ein spezifisches Bild seiner selbst band. Gelegentlich kritisierte der Verfasser seinen Adressaten explizit in Form eines Fluches, oder er implizierte den Kommentar in historischem Exempel oder mundus inversus Satire. Hierzu manipulierten Schriftsteller gemäß ihrer Intentionen bestehende Literaturgattungen (u.a. Trauergedicht, Lobqaṣīde, Vierzeiler, ghazal, Sendschreiben, AhkÄm sulá¹­Äniyya, Historiografie und Fürstenspiegel) oder schufen diese neu. Dabei ging es für den Schriftsteller sehr oft um Gewinn, um einen Namen zu Lebzeiten und einen Platz in der Literaturgeschichte. Herrscher dagegen erhielten die Gelegenheit zur öffentlichen Zurschaustellung ihrer Bildung und Großzügigkeit, Embleme vorbildlicher Staatskunst, und erhofften sich weiterhin fortdauerndes Gedächtnis ihrer selbst und ihrer Dynastie. Neun Essays verfolgen diese Problematik in bestimmten historischen Umständen zwischen dem neunten und siebzehnten Jahrhundert (Abbasidische bis Safavidische Dynastie) in einem geographischen Rahmen, der sich vom Iran bis nach Ägypten erstreckt.
In erster Linie will das Buch auf die herausragende und weit verbreitete öffentliche Funktion arabischer und persischer Literatur hinweisen. In einer breitgefächerten Auswahl von Artikeln erforscht der Band die Wirkung von Literatur sowohl in spezifischen Milieus als auch über gattungsspezifische, regionale und dynastische Grenzen hinaus. Statt eines Versuches das Thema umfassend zu behandeln - eine solche Studie fehlt bis heute - ist dieses Sammelwerk dazu bestimmt Arabisten und Iranisten eine Serie von Einzelstudien an die Hand zu geben und gleichzeitig einem breiteren Lesepublikum die Relevanz arabischer und persischer Literatur für die politische Führung vor Augen zu führen. Eine allgemeine Einführung und zwei ausführliches Indices erleichtern Nichtspezialisten den Zugang.
Details
ISBN/GTIN978-3-89500-376-9
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
ErscheinungsortWiesbaden
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2004
Erscheinungsdatum01.08.2004
Reihen-Nr.16
Seiten260 Seiten
SpracheEnglisch
Gewicht639 g
Illustrationen3 s/w Abbildungen
Artikel-Nr.12059108
Rubriken

Schlagworte

Autor

Beatrice Gruendler (Ph.D. Harvard University 1995) is Professor of Arabic in the Department of Near Eastern Languages and Civilizations at Yale University. Her three areas of research over the years have been Arabic script, medieval Arabic poetry with its social context, and the integration of modern literary theory into the study of Near Eastern literatures. Besides numerous articles, her major publications include The Development of the Arabic Scripts: From the Nabatean Era to the First Islamic Century , Harvard Semitic Studies 43 (Atlanta: Scholars Press, 1993); Medieval Arabic Praise Poetry: Ibn al-Rûmî and the Patron´s Redemption (London: RoutledgeCurzon, 2003); and, co-edited with Verena Klemm, Understanding Near Eastern Literatures: A Spectrum of Interdisciplinary Approaches , Literaturen im Kontext: Arabisch - Persisch - Türkisch 1 (Wiesbaden: Reichert, 2000).

Louise Marlow (Ph.D. Princeton University, 1987) is currently Professor of Religion and Director of Middle Eastern Studies at Wellesley College. Her research falls in the fields of medieval Islamic intellectual and literary history, and she is particularly concerned with the study of mirrors for princes written in Arabic and Persian. Her publications include Hierarchy and Egalitarianism in Islamic Thought (Cambridge: Cambridge University Press, 1997), and Kings, Prophets and the `Ulamâ´ in Mediaeval Islamic Advice Literature , Studia Islamica 81 (1995), 101-20. She is currently engaged in a study of literary works produced in Khurasan during the tenth and eleventh centuries in Arabic and Persian, and she is preparing a translation of the NasîHat al-mulûk of Pseudo-Mâwardî.