Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Fanny Lewalds urbanes Arkadien

Studien zu Stadt, Kunst und Politik in ihren italienischen Reiseberichten aus Vormärz, Nachmaärz und Gründerzeit
BuchGebunden
494 Seiten
Deutsch
Aisthesiserschienen am11.01.20071., Aufl.
Fanny Lewalds urbanes Arkadien analysiert die Reisebeschreibungen Fanny Lewalds als Werke, die in den wenig erforschten Traditionen der weiblichen und der kritisch-alternativen Italienbeschreibung stehen. 1845, als die junge deutsch-jüdische Schriftstellerin erstmals nach Italien aufbrach, suchte sie, ganz in der Tradition der grand tour, Bildung und Welterkenntnis. In ihrem Italienischen Bilderbuch wie im Römischen Tagebuch beschreibt sie aber keine Museumslandschaften, sondern die Volksfeste und das Theater, das sich auf italienischen Straßen abspielt. Im zweiten Reisebericht, Ein Winter in Rom (1866/67) geht es darum, wie der Erfolg des Risorgimento und der daraus resultierende Prozeß der Nationenbildung italienische Städte verändern. Thema der Studie ist immer wieder Fanny Lewalds Schilderung der deutsch-römischen Geselligkeit, in der kosmopolitische Intellektuelle aus ganz Europa zusammentrafen. Die Aufarbeitung der Salons und Zirkel in der Analyse des Italienischen Bilderbuchs wie des Winters in Rom betritt genauso wissenschaftliches Neuland wie die Analyse von Lewalds Reisebriefen der Jahre 1876/77. In diesen Jahren wurde die Ewige Stadt zur Hauptstadt umgebaut, was unter vielen nordeuropäischen Italienliebhabern zu hitzigen Debatten führte. Im Vordergrund der Analyse der Reisebriefe stehen die veränderte Physiognomie Roms und Lewalds Einschätzungen des Risorgimento samt seiner Protagonisten Mazzini und Garibaldi. Die wenig erforschte Italienrezeption der Gründerzeit wird analysiert und aufgezeigt, dass politisierte und kulturelle Italienrezeption keinen Widerspruch bilden müssen, denn italienische Kunst und Kultur kommen bei Lewald selten zu kurz. Besonders ihre letzte Reisebeschreibung Vom Sund zum Posilip. Briefe aus den Jahren 1879 bis 1881 schafft es immer wieder, den Zauber italienischer Städte lebendig werden zu lassen, was nicht zuletzt durch intensive Beschreibung der sinnlichen Qualitäten des urbanen Lebens gelingt.mehr

Produkt

KlappentextFanny Lewalds urbanes Arkadien analysiert die Reisebeschreibungen Fanny Lewalds als Werke, die in den wenig erforschten Traditionen der weiblichen und der kritisch-alternativen Italienbeschreibung stehen. 1845, als die junge deutsch-jüdische Schriftstellerin erstmals nach Italien aufbrach, suchte sie, ganz in der Tradition der grand tour, Bildung und Welterkenntnis. In ihrem Italienischen Bilderbuch wie im Römischen Tagebuch beschreibt sie aber keine Museumslandschaften, sondern die Volksfeste und das Theater, das sich auf italienischen Straßen abspielt. Im zweiten Reisebericht, Ein Winter in Rom (1866/67) geht es darum, wie der Erfolg des Risorgimento und der daraus resultierende Prozeß der Nationenbildung italienische Städte verändern. Thema der Studie ist immer wieder Fanny Lewalds Schilderung der deutsch-römischen Geselligkeit, in der kosmopolitische Intellektuelle aus ganz Europa zusammentrafen. Die Aufarbeitung der Salons und Zirkel in der Analyse des Italienischen Bilderbuchs wie des Winters in Rom betritt genauso wissenschaftliches Neuland wie die Analyse von Lewalds Reisebriefen der Jahre 1876/77. In diesen Jahren wurde die Ewige Stadt zur Hauptstadt umgebaut, was unter vielen nordeuropäischen Italienliebhabern zu hitzigen Debatten führte. Im Vordergrund der Analyse der Reisebriefe stehen die veränderte Physiognomie Roms und Lewalds Einschätzungen des Risorgimento samt seiner Protagonisten Mazzini und Garibaldi. Die wenig erforschte Italienrezeption der Gründerzeit wird analysiert und aufgezeigt, dass politisierte und kulturelle Italienrezeption keinen Widerspruch bilden müssen, denn italienische Kunst und Kultur kommen bei Lewald selten zu kurz. Besonders ihre letzte Reisebeschreibung Vom Sund zum Posilip. Briefe aus den Jahren 1879 bis 1881 schafft es immer wieder, den Zauber italienischer Städte lebendig werden zu lassen, was nicht zuletzt durch intensive Beschreibung der sinnlichen Qualitäten des urbanen Lebens gelingt.
Details
ISBN/GTIN978-3-89528-584-4
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2007
Erscheinungsdatum11.01.2007
Auflage1., Aufl.
Seiten494 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht650 g
Artikel-Nr.12004743
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
I. Italienreisen im 19. Jahrhundert oder von der Widerstandsfähigkeit eines MythosI.1. Italienberichte des 19. Jahrhunderts - Explorationen eines Stiefkinds der LiteraturgeschichteI.2. Nach Goethe und Winckelmann - Neue Sichtweisen, vielfältige PerspektivenI.3. Kosmopolitisches Idyll - Italien als Thema der europäischen LiteraturI.4. Postromantische Affinitäten - Das Italienische Bilderbuch im literarischen KontextI.5. Hinaus ins freundliche Leben - Das Italien der FrauenI.6. Fanny Lewalds Italienisches Bilderbuch - Aufbruch zu Weltläufigkeit, Freiheit und BildungI.7. Desillusionierte Reise und Reise in die Revolution - Lewald und Stahr im Italien des NachmärzI.8. Das neue Rom und das Ende des RisorgimentoI.9. Neue Bilder und alte Vorbilder - Fanny Lewald über Italien und Deutschland in der GründerzeitII.1. Norditalienische Städte als Gesamtkunstwerk - Stadtlandschaften im Italienischen BilderbuchII.1.1. Deutsche Schriftsteller und italienische StädteII.1.2. Mailand - Letzte Bastion des NordensII.1.3. Genua - Mediterraner ÜberschwangII.1.4. Ambivalentes FlorenzII.1.4.1. Missvergnügt am Arno - Florenz und die deutsche LiteraturII.1.4.2. Burgarchitektur und moderne UrbanitätII.1.4.3. Florentiner Kunst - Protzige Mannsbilder und schwächliche WeiblichkeitII.1.4.4. Kultivierter Radikalismus in erlesenem AmbienteII.1.5. Italienische Städte sind weiblichII.1.6. Venezianisches FinaleII.2. Rom - Stadt des BegehrensII.2.1. Lewalds Schwierigkeiten mit einem MythosII.2.2. Laufende AnnäherungII.2.3. Weibliche Visionen der AntikeII.2.4. Vom Kopf auf die Füße - Römisches Leben, Römische StraßenII.2.5. Römische Feste: Müßiggang ist aller Tugend AnfangII.2.6. Karneval - Sinnlichkeit und AnarchieII.2.6.1. Festverachtung und Festfreude in der deutschen ItalienliteraturII.2.6.2. Die verbotene Frucht der FreiheitII.2.7. Offizieller Katholizismus - die repressive Seite des schönen LebensII.2.8. Paradies für FrauenII.2.9. Römische Geselligkeit - Ein soziales Modell?II.2.9.1. Die deutsche Kolonie im Italienischen BilderbuchII.2.9.2. Begrenzte Freiheit? - Das Römische TagebuchII.2.9.3. Die Stadt der FrauenII.2.9.4. Römische Romanze mit HindernissenII.2.9.5. Das Unsagbare und die Sprache der LeidenschaftII.3. Jahrmarkt mit HadesII.3.1. Süditalien und das europäische ItalienbildII.3.2. Neapel und die redende Menschheit II.3.3. Barockes Leben - Die Stadt als FestII.3.4. Memento MoriII.3.5. Barocke WeiterungenII.3.6. SommerfrischeII.3.6.1. Ansichten einer UrlaubslandschaftII.3.6.2 Urbanes ArkadienII.3.7. PalermoII.3.7.1. Straßen mit Wäsche, Nudeln und AdvokatenII.3.7.2. Die heilige RosaliaII.4. Italienische Städte als Schauplatz des PolitischenII.4.1. Sehnsucht nach Germania - Italien und die Schriftsteller des VormärzII.4.2. Universalismus und Freiheitsliebe - Politik im Italienischen BilderbuchII.4.3. Norditalien - Politik en passantII.4.3.1 Mailand und GenuaII.4.3.2 Florenz - Stadt des republikanischen GeistesII.4.3.3. Das rebellische BolognaII.4.4. Politische Missstände im römisch-katholischen ImperiumII.4.5. Religionskritik und kultureller HochmutII.4.6. Die Emanzipation der Sinne - der politische und philosophische Subtext des Italienischen BilderbuchsII.4.7. Nachgetragene ErkenntnisseIII.1. Zwischen Gestern und Morgen - Die Italienreise 1866/67III.1.1. Ein Winter in Rom und das neue ItalienIII.1.2. Italien als politisches VorbildIII.1.3 Bologna und die Mythen des RisorgimentoIII.1.4. Firenze Capitale - Italien ist eine BaustelleIII.1.4.1. Florentiner FlegeljahreIII.1.4.2. Das Risorgimento - Eine kosmopolitische GeselligkeitIII.2. Im Transit zwischen altem und neuem ItalienIII.2.1. Eisenbahnen in ArkadienIII.3. Ein Winter in Rom und das alte ItalienIII.3.1 Roms ausgebliebene MetamorphoseIII.3.2. Rom er-fahrenIII.3.3. Missstände des Römischen AlltagsIII.3.4. Das Sterben des KarnevalsIII.3.5. Römische Geselligkeit - Wissenschaft, Adel und RisorgimentoIII.3.6. Ferdinand Gregorovius und eine neue Sichtweise RomsIII.3.7. Mutmaßungen über die Zukunft der ewigen StadtIII.3.8. Römischer ObskurantismusExkurs Gestalten des Risorgimento I: Garibaldi, Mazzini und RomIII.3.9. Neapolitanisches Nachspiel - Urlaub in Zeiten der CholeraIV.1. Alte Städte im neuen Italien - Die Reisebriefe 1877 und 1878IV.1.1. Coraggio e avanti - Von der veränderten Natur des ReisensIV.1.2. Stadt mit Aussicht - Wiedersehen mit FlorenzIV.1.3 Roma CapitaleIV.1.4. Ein Streit um RomIV.1.5. Das Rom der Italiener und das Rom der FremdenIV.1.6. Traditionelle und moderne KunstIV.2. Römische Fragen - Die Stadt, das Risorgimento, der König und der PapstIV.2.1. Wir sind endlich wer! und Wer sind wir eigentlich? - Deutsche und italienische IdentitätenIV.2.2. Prosaische ZeitenIV.2.3. Zwei Todesfälle und das Ende einer EpocheIV.2.4. Die Ewige Stadt als Zankapfel - Rom und die Römische FrageIV.2.5. Liberale Aussichten? - Die Konturen des neuen italienischen StaatesIV.3. Nizza - Das reine VergnügenV. Ausklang - Vom Sund zum Posilip, Fanny Lewalds SchwanengesangV.1. Das letzte ReisebuchV.2. Die Exotik des Alltäglichen - Fanny Lewald im NordenV.3. Von der veränderten Natur des ReisensV.4. Norditalien und NordeuropaV.5. Wiedersehen mit VenedigExkurs Gestalten des Risorgimento II: Daniele Manin, der bürgerliche RevolutionärV.6. Rom - Vergnügen und VergänglichkeitV.6.1. Rom 1880 - Impressionen und ParadoxienV.6.2. Ein verlorenes Paradies?V.6.2.1. Der Preis des FortschrittsV.6.2.2. Ein kosmopolitischer Traum, Lewalds späte Rom-RomaneV.6.3. Noch einmal römische Geselligkeit und römische FesteV.6.4. Das Ewige und die KunstV.6.5. Abschied von RomV.7. Gesellschaftliche Innovation, Frauen, Juden und LiteraturV.7.1. Intellektuelle Konstellationen in Deutschland und ItalienV.7.2. Frauen im neuen ItalienV.7.3. Neue und alte Wege der italienischen LiteraturV.7.4. Juden in ItalienV.8. Zum Schluss - Wieder am Golf von NeapelV.8.1. Neapel - Ungebrochene FaszinationV.8.2. Sorrent - Sommertage im ParadiesV.9. Lewalds NachfahrenVI. NachwortVII. Bibliographiemehr