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Der Steward hätte die Tür nicht öffnen dürfen

BuchGebunden
168 Seiten
Deutsch
unartproduktionerschienen am04.11.2011Neuauflage
Der Steward hätte die Tür nicht öffnen dürfenDas Paralleluniversum fliegt mitten unter uns und ist mehr als verschwenderisch ausgestattet, selbstverständlich mit ausreichend Geld, aber auch mit erstaunlichem Personal. Das zeigen die wahren Geschichten vom Alltag auf dem Privatflugzeug eines arabischen Sheiks. Die Autorin flog einige Jahre auf einer privaten DC 8 um die Welt - die Gästeliste reicht vom übelsten Diktator Afrikas bis zur einsamen Eiscreme, weil ein 5-jähriger Sprössling des arabischen Königshauses just nur diese Marke wünscht. und sie daher von einer DC 8 einfliegen lässt. Aber auch die russische Pornofilm-Branche schätzt den Komfort eines Privatjets, so wie auch die Prinzessin von Brunei, die vor ihrer Hochzeit einen letzten Ausflug in die Freiheit machen darf. Da ist es nicht verwunderlich, dass hin und wider kleine Mordgeschichten passieren, die eigentlich ganz harmlos beginnen - dass dabei immer dieselbe Person ums Leben kommt lässt vermuten, dass zumindest diese Geschichten fiktiv sind. oder doch nicht?mehr

Produkt

KlappentextDer Steward hätte die Tür nicht öffnen dürfenDas Paralleluniversum fliegt mitten unter uns und ist mehr als verschwenderisch ausgestattet, selbstverständlich mit ausreichend Geld, aber auch mit erstaunlichem Personal. Das zeigen die wahren Geschichten vom Alltag auf dem Privatflugzeug eines arabischen Sheiks. Die Autorin flog einige Jahre auf einer privaten DC 8 um die Welt - die Gästeliste reicht vom übelsten Diktator Afrikas bis zur einsamen Eiscreme, weil ein 5-jähriger Sprössling des arabischen Königshauses just nur diese Marke wünscht. und sie daher von einer DC 8 einfliegen lässt. Aber auch die russische Pornofilm-Branche schätzt den Komfort eines Privatjets, so wie auch die Prinzessin von Brunei, die vor ihrer Hochzeit einen letzten Ausflug in die Freiheit machen darf. Da ist es nicht verwunderlich, dass hin und wider kleine Mordgeschichten passieren, die eigentlich ganz harmlos beginnen - dass dabei immer dieselbe Person ums Leben kommt lässt vermuten, dass zumindest diese Geschichten fiktiv sind. oder doch nicht?
Details
ISBN/GTIN978-3-901325-72-4
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
ErscheinungslandÖsterreich
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum04.11.2011
AuflageNeuauflage
Seiten168 Seiten
SpracheDeutsch
IllustrationenTitelbild von Gottfried Bechtold
Artikel-Nr.16731375
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Delikatessen. 9Durchreise. 17Der Sheik. 20Das Flugzeug. 21Fliegen. 23Crew. 25Hotels. 28Grenzen. 31Bibel. 34Pétrus. 35Jeddah. 37Toleranz. 39Bikini. 40Private Termine. 41Diamanten. 50Picknick. 51Hadsch. 52Geld. 55Frauen. 62Töchter. 67Männer. 69König Fahd. 76Urlaub von Gott. 78Die Angst des Diktators. 80Soukh. 90Bongoville. 96Die Einladung. 98AIDS am Donnerstag. 100Der böse Blick. 102Streit. 113Die Mauer. 116Währungsprobleme. 120Hanbok. 125Das Urinal. 127Disco-Tour. 131Das Triebwerk. 136Raubritter. 141Freudenhaus. 146Kaviar. 152Der erste Mensch. 154mehr
Leseprobe
DelikatessenMiriam starrt auf ihre Beine. Aufstehen, denkt sie.Wenn ich nicht aufstehe, passiert ein Unglück. Siebleibt sitzen und betrachtet die Menschen vor demFlughafengebäude. Die Soldaten sind nervös. Sie haltenihre Gewehre verkrampft und blicken immer wiederin alle Richtungen. Der Präsident geht mit langsamenSchritten am Spalier der Offiziere entlang undschüttelt Hände. Der Kinderchor singt. Die Blasmusikspielt. Grässlich, denkt sie. Neben ihr steht einer derBodyguards und gibt Anweisungen in sein Walkie-Talkie. Er schwitzt. Die Ankunft des Präsidenten istimmer eine heikle Phase der Reise. Sie ist froh, dasssie die Sprache nicht versteht.Die afrikanische Hitze hat das Flugzeuginnere ausgefüllt,Miriams Haut ist feucht, der Kragen ihrer Uniformklebt am Hals. Die Übelkeit trifft sie heftig. Siekennt das schon, ihr wird jedes Mal übel, wenn siewütend ist. Steh auf und sag dem Steward, dass wirdie Parkposition ändern, denkt sie und betrachtet denSchlepper, der einen großen Abstand zu den Menschenhält und ein wenig entfernt auf seinen Einsatzwartet. Der Steward hätte die Tür nicht öffnen dürfen,er weiß es und tut es doch.Jetzt steht Mobutu Sese Seko vor dem Kinderchorund legt mit väterlicher Geste seine Hände auf einpaar der Köpfchen. Sie tragen an der Kopfhaut entlanggeflochtene Zöpfe, weiße Maschen zieren dieEnden. Sese Seko - der Hahn, der alle Hennen besteigt.Die Präsidenten im Kongo tragen solche Titel,und er trägt ihn noch, der alternde Mann, dessen Zeitabgelaufen ist. Er weiß es und er hat Angst. Je näherdie Rebellen seinem Wohnsitz kommen, desto größerwird der Kinderchor, desto wichtiger die Militärparade,die sich bei jeder Landung des Privatflugzeugsauf dem verlorenen Rollfeld mitten im Busch abspielt.Seit einigen Monaten steigen Kampfjets auf, um dasFlugzeug des Präsidenten zur Landung zu eskortieren.Von oben sieht man besser, wenn sich eine Stinger-Rakete im Busch aufrichtet. Das Privatflugzeugim Landeanflug wäre ein einfaches Ziel.Es passiert nie etwas. Irgendwie geht immer allesgut, denkt sie. Trotzdem steht sie auf, endlich. DerBlick auf die Menschenmenge hinter der Absperrung,am anderen Ende des Rollfeldes, erinnert sie daran,dass sie das Essen verpacken muss. Da der Präsidentniemandem vertraut, der nicht mit ihm verwandt ist,rührt er an Bord der DC-8 keinen Bissen an. Und dader Präsident nichts isst, halten sich auch seine Familieund die Menschen in seinem Gefolge zurück,man nimmt diskret ein paar Häppchen im hinteren Teilder Lounge zu sich, dort, wo die Bodyguards und dieDienstmädchen sitzen. Der Geruch der warmen Speisenkönnte ihn stören. Also ist die Küche nach derLandung noch immer voll unberührter Delikatessen,die von den feinsten Restaurants in Paris geliefertworden sind. Sie müssen an Bord sein, weil es ihmeines Tages doch einfallen könnte, seine Flugangstund sein Misstrauen zu überwinden und nach einemviergängigen Menü zu verlangen. Man weiß nie, waseinem Mann wie Mobutu Sese Seko einfällt.Eine Reihe von Soldaten hält sich an den Händenund bildet so eine Absperrung gegen die Leute - Kinder,Jugendliche und Erwachsene -, die in zerlumptenKleidern und mit großen Augen Richtung Flugzeug11drängen. Sie achten nicht auf den Präsidenten undauch nicht auf die Soldaten, die sich vor ihnen zu einerMenschenkette zusammenfügen. Sie starren gebanntauf den hinteren Teil des Flugzeugs. Sie wissen, wodie Küche liegt und wo manchmal, wenn die hintereTür sich öffnet und eine Treppe angedockt wird, dasEssen ausgeladen wird. Miriam weiß, weshalb dieseMenschen so unruhig sind, die Tür ist geöffnet, keineTreppe nähert sich, nichts geschieht.Der Steward darf diese verdammte Tür nicht öffnenohne Anweisung aus dem Cockpit. Er tut es nur, weiler seine Scheiß-Küche saubermachen will, so schnelles geht. Er hat einen krankhaften Sauberkeits-Tick,mit dem er alle Crew-Mitglieder nervt.mehr

Autor

DANIELA EGGERGeboren 1967 in Hohenems, Österreich. SchreibtDrehbücher, Theaterstücke, Hörspiele und Erzählungen.Rauriser Förderungspreis 2000 für Hörspiel.3. Preis des Dramatikerwettbewerbs der AkademieGraz 2000. ORF Preis für Film- und FernsehgerechteStoffe, Diagonale Graz 2002. Mitherausgeberinder Literaturzeitschrift miromente. Beim Verlagunartproduktion erschien auch: Ein Samurai amKriegerhorn, 2010