Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Auf der Suche nach Man

Im Schatten des zeitlosen Seins
BuchGebunden
288 Seiten
Deutsch
der wolf verlagerschienen am01.12.2019
Seit Jahrhunderten gesucht, entkommt Man immer wieder im Schatten des zeitlosen Seins.Hätte die Erzählerin des Romans, die als Biodiversitätsforscherin in MANTIMURA, Indien, im Einsatz ist, nicht bei ANJULIEinblick bekommen in die Palmblatt- und Birkenrinden-Chroniken â¦hätte sie nichts gewusst von der fieberhaften Suche nach Man durch die Forschergruppen in OMAN um das Jahr 000 â¦hätte sie nicht K., ihren ehemaligen Schulkollegen - einen Entschlüsselungsexperten für alte Schriftzeichen -, wiedergetroffen und von ihm eine Kommunikationskapsel erhalten, mit welcher sie mühelos zwischen der Region MANnahe der Elfenbeinküste und MANTIMURA hin und her reisen könnte â¦wäre sie nicht von Anna und Olaf, ihren beiden Assistenten, und dem schwarzen Gorilla bei ihren Urwaldexpeditionen unterstützt worden â¦wäre XIMA, Amtsleiter in Mantimura, dank überraschender Ereignisse und eines Heilungsrituals mit dem Yogi OMJADOO nicht von seinem Trauma befreit worden â¦wären die Vögel nicht nach Mantimura zurückgekehrt â¦hätten Urwald und alter Stadtkern den Interessen von Großkonzernen weichen müssen â¦Ein virtuoser Abenteuerroman über die Möglichkeiten des Seins - und die vielfältigen Wege, sie zu ergreifenmehr

Produkt

KlappentextSeit Jahrhunderten gesucht, entkommt Man immer wieder im Schatten des zeitlosen Seins.Hätte die Erzählerin des Romans, die als Biodiversitätsforscherin in MANTIMURA, Indien, im Einsatz ist, nicht bei ANJULIEinblick bekommen in die Palmblatt- und Birkenrinden-Chroniken â¦hätte sie nichts gewusst von der fieberhaften Suche nach Man durch die Forschergruppen in OMAN um das Jahr 000 â¦hätte sie nicht K., ihren ehemaligen Schulkollegen - einen Entschlüsselungsexperten für alte Schriftzeichen -, wiedergetroffen und von ihm eine Kommunikationskapsel erhalten, mit welcher sie mühelos zwischen der Region MANnahe der Elfenbeinküste und MANTIMURA hin und her reisen könnte â¦wäre sie nicht von Anna und Olaf, ihren beiden Assistenten, und dem schwarzen Gorilla bei ihren Urwaldexpeditionen unterstützt worden â¦wäre XIMA, Amtsleiter in Mantimura, dank überraschender Ereignisse und eines Heilungsrituals mit dem Yogi OMJADOO nicht von seinem Trauma befreit worden â¦wären die Vögel nicht nach Mantimura zurückgekehrt â¦hätten Urwald und alter Stadtkern den Interessen von Großkonzernen weichen müssen â¦Ein virtuoser Abenteuerroman über die Möglichkeiten des Seins - und die vielfältigen Wege, sie zu ergreifen
ZusatztextSinnlos ist es wegzulaufen Wie Musik erschließen sich die Sätze und der Inhalt dieses köstlichen Science-Fiction-Romans von Maria Alraune Hoppe - nicht logisch-rational, sondern in unserem inneren Auge. Die Worte ergeben erst durch unsere Sinnesorgane ein Ganzes. Ungeahnte Düfte und Geschmäcker tun sich auf, lassen sich schier haptisch erfassen und führen zu einem visuellen Auftauchen in wunderbar fremden Welten, voll von exotischen Bildern aber doch irgendwie vertrauten Daseinsformen.Die Hauptheldin ist Naturforscherin, Philosophin, Historikerin, Archäologin, Runenforscherin, Pflanzenkundlerin, Psychoanimateurin Sprachwissenschaftlerin und manch anderes mehr. Sie richtet ihr Fernrohr auf zauberhaft spannende Schauplätze - ins geheimnisvolle Indien, in den rätselhaften Oman und an die magisch-kultische Elfenbeinküste. Es ist an der Zeit heißt es in Goethes Märchen . Wie Faust auf seiner Kleinasienreise fliegen wir mit der Autorin auf Aladins Wunderteppich von einem Abenteuer zum anderen. Aufgefädelte Lebensperlen voller Überraschungen, Wandlungen und Wendungen. Die Emanation, das Hervorgehen von etwas aus seinem Ursprung, wird spürbar. Zeitlöcher werden übersprungen, Umweltschutz und Ökologie führen zu neuen Formen der Logik. Aktuelle Zeitbezüge wie Urwaldrodung, Kampf gegen die Pflanzengifte, Wohlfühlen durch Bürgerbeteiligung ermöglichen tiefere Einblicke in existentielle Zusammenhänge. Mikro- und Makrokosmos werden vereint. Nicht Weltuntergang ist das Thema, sondern eine Weltauferstehung in neuem Bewusstsein. Das Numinose, Unbestimmte und Unfassbare wird durch MAN greifbar. Es ist erstaunlich, wie man eine solche Fülle von Schauplätzen, außergewöhnlichen Persönlichkeiten und Charakteren, wissenschaftlichen Theorien, neuen Gedankenansätzen, ökologischen Erkenntnissen, kulturell-philosophischen Überlegungen in solch überschaubarer Art und Weise darzustellen vermag. Oder, um mit Karl Jaspers Worten zu sprechen, wie die Transzendenz in der Immanenz eines Romans fühlbar werden kann.Mag. Werner Überbacher, April 2020
Details
ISBN/GTIN978-3-902608-95-6
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatMit bedrucktem Schutzumschlag
ErscheinungsortWolfsberg
ErscheinungslandÖsterreich
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.12.2019
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht488 g
Illustrationenfarbige Abbildungen
Artikel-Nr.51987600
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1. KapitelBegegnungen 112. KapitelX, Y und XIMA 983. Kapitel⦠verschwunden im Nirgendwo ⦠1914. KapitelIm Schatten des zeitlosen Seins 2085. KapitelMan kann ja nie wissen 2306. KapitelAnkommen im Anderswo 265mehr
Vorwort
Über die Entknüpfung von Zeit und RaumWenn Sie sich in verschiedene Geschwindigkeiten, in denen sich das Leben abspielt, begeben wollen und bereit sind, das Überleben der letzten Vögel zu sichern, dann sind sie wahrscheinlich auch auf der Suche nach Man, so wie die Autorin des vorliegenden Romans.Mit ihren Geschichten von Forschergruppen, die auf der Suche nach Man sind, erleben wir mit jenen, die von Maria Alraune Hoppe skizziert und gezeichnet wurden, neue Regionen, andere Dimensionen und gegenseitige Beeinflussbarkeiten.Der Mann X sagt: Da kann man nichts machen - Alle reden von MAN. Haben Sie MAN gesehen? Bitte beschreiben Sie mir MAN. Ich würde MAN gerne kennen lernen. MAN muss sehr mächtig sein. Sehen Sie eine Möglichkeit, mich mit MAN bekannt zu machen? Gleichzeitigkeiten und Nebeneinanderwelten, alles wird in diesem Roman durch und über verhäkelte Handlungslinien verknüpft.Man erreicht Mantimura und erfährt von einer Palmblattund einer Birkenrinden-Chronik. Das Bistum Man, einst missioniertgeworden, wird wieder aufgelöst und egalisiert in die Region Man.Wir deutschsprachigen Bildungsbürger assoziieren dieses Allgemeinwörtchen mit Normen, was getan werden sollte und verwenden diese drei Buchstaben, um Distanz zu finden, um uns selbst zu schützen. Mach das nicht jedermann?Man wirkt im Verborgenen in alles hinein. Gesehen und mit ihm gesprochen hat bis heute noch niemand. Daraus folgt: Wer Man erkennt, erkennt sich selbst im Schatten des zeitlosen Seins.Ein Aufruf zur Entknüpfung von Zeit und Raum.m.a.n. (meiner Ansicht nach) ist man lesenswert.Gabriele Russwurm-BiroPräsidentin des Kärntner SchriftstellerInnenverbandsKlagenfurt, Oktober 2019mehr
Leseprobe
1. KapitelBegegnungenHier war ich. Genau an diesem Punkt, an dem ich stand. Eigentlichwaren es zwei Punkte, zwei Stückchen Asphalt, auf dem meine mitSandalen bedeckten Füße zu stehen kamen, nachdem ich von derMauer hinter mir gesprungen war. Noch benommen von derStimme: Feigling! Springt einfach davon. Kein Wunder, sagte ichmir selbst. Würde sich nicht jeder andere ebenfalls erschrecken undreflexartig zu entkommen versuchen, wenn einen jemand von hintenumarmte? Die Stimme tönte weiter: Ich wollte dich überraschen,habe mich so gefreut, dich nach so vielen Jahren wiederzusehen! Noch hatte ich mich nicht wieder gefangen. Wie gelähmt stand ichda. Vor mir der See, gleich neben dem asphaltierten Weg. Das Geländerhätte mich aufgefangen, wenn ich vor Schreck zu weit gesprungenwäre, dachte ich, und merkte, dass ich langsam wieder zumir kam. Man erschreckt niemanden, du Idiot , entfuhr es mir. Ich hattemich mittlerweile gefangen, drehte mich um und sah das lächelndeGesicht von K. Kaum wiederzuerkennen, angegraut seine Haarewie meine, beide waren wir in unseren Vierzigern. Die Stimme erinnertemich an einen Gast in meinem Lieblingslokal, in dem ichfreitags nach Beendigung meiner Wochenarbeitszeit genüsslichsämtliche Zeitungen durchzulesen mir angewöhnt hatte.Und dann fiel mir ein, wer mir diesen Spruch Man erschreckt niemanden eingetrichtert hatte, zu passenden, und wie mir damalsvorkam, aber vor allem unpassenden Gelegenheiten, vorbetete:11Meine Mutter. Also sprach zu meinem ehemaligen Klassenkameradenmeine Mutter durch mich? Spring doch auch runter , sagteich zu K., wenn du dich traust. So wie damals, als du keine Lusthattest, der von dir gehassten Volksschullehrerin zuzuhören. DerSprung aus dem Fenster war weiter als jetzt . Ich reichte K. die Handund er sprang.Wir fielen einander um den Hals. Dann K.: Sag mal, wer ist dennMan, von dem du soeben zur dir selbst gesprochen hast? Schemenhaft K. über mich gebeugt. Wo war ich hier? Was war los?Warum lag ich hier und wie kam K. jetzt zu mir in dieser Situation,die ich nicht begriff. Eine weiß gekleidete Frau beugte sich ebenfallsüber mich und lächelte mich an. Sie kommt wieder. Gott sei Dank. Irgendwo piepste es andauernd. Langsam tauchte ein Schlauch inmeinem Blickfeld auf, der in einer verkehrt hängenden Flasche übermir mündete. Du hier? Und ich hier? Was soll das Ganze? Ich konnte mich nichtmehr erinnern, mir nicht selbst erklären, wie ich ins Krankenhausgekommen war und K. jetzt an meinem Bett saß.Am nächsten Tag holte mich K. vom Krankenhaus ab. Mein Kreislaufkollapswar verschwunden wie er aufgetaucht war. Das hatte mirder mich entlassende Arzt so nebenbei mitgeteilt, als ich ihn fragte,was ich denn gehabt hätte. Dankbar und erleichtert, dass man nichtsSchlimmeres festgestellt hatte, war ich sehr froh, dass wenigstens K.hier war. Sonst hatte und kannte ich hier in diesem Ferienort amSee niemanden, der mir hätte helfen können. Meine Eltern beidetot. Meine Schwester in den USA, mein Bruder in Schweden. Schonlange hatten wir nichts mehr voneinander gehört, seitdem uns dieErbschaftsstreitigkeiten zerstreut hatten. Unsere Eltern hatten keinTestament gemacht, dachten wohl, wie sie es auch immer betonthatten, dass wir das wohl allein regeln würden mit der Aufteilung,12weil ja genug für alle da wäre und wir vernünftig genug wären,um uns einigen zu können. Es war ja für alle genug da und siehielten uns wohl für vernünftig genug, dass wir uns einigen würdenkönnen. Die Eltern hatten Konflikte stets unter den Teppichgekehrt, wovon wir ziemlich viele, auch sehr alte und wertvolle,hatten.Es tat mir gut, dass K. hier war, auch wenn wir uns seit der Volksschulzeitnicht gesehen hatten, erst vorgestern wieder, als er mich derart erschreckthatte, dass ich nicht nur die Mauer herabgesprungen,sondern unverhofft wie in ein tiefes Loch geraten war.K. begleitete mich in mein Hotel. Wir beschlossen, miteinander zuMittag zu essen, dort im Strandrestaurant, unweit der Stelle, an der ermich überrascht hatte. Ein wunderschöner warmer Junitag. Morgender längste Tag, heute die kürzeste Nacht. Vollmond um 14.33 Uhr. Was machst du hier? Ich fasse es noch immer nicht, dass wir unsnach so vielen Jahren genau an diesem Ort wiederbegegnen, alswäre es kein Zufall! Weißt du noch, dass wir uns bei der Zeugnisverteilung am letztenTag in der Volksschule ausgemacht haben, dass wir einander wiedertreffen? Du hattest dieses aprikosenfarbige Kleid an und deine blonden,gelockten Haare mit einer weißen Schleife zusammengebunden.Du warst damals um mindestens zwanzig Zentimeter größerals ich, aber ich habe dich bewundert. Du hast mich mittlerweile ganz schön überholt mit deiner Längevon schätzungsweise 195 Zentimetern. 198 . Du hattest damals einen blauen Janker, eine graue Hose und einweißes Hemd an, an der eine Fliege festgebunden war, die die gleicheFarbe hatte wie der See jetzt. Einfach fesch! In Bruchstücken erzählten wir während des Vier-Gänge-Mittagsmenüseinander Geschichten aus unserem Leben seit der Volksschule.K. studierte Archäologie und hatte sich spezialisiert auf die13Suche nach noch unbekannten Kulturen. Er wurde deswegen hierhereingeladen, um mit unterschiedlichen Forschergruppen in sehrverschiedenen Projekten auf allen Kontinenten zusammenzuarbeiten.Zuletzt war er in der Antarktis gewesen, wo sich an den eisfreienSteilhängen seltsam gleichmäßige Ritzungen gefunden hatten. KsStärke war das Entschlüsseln von Zeichen und Schriften. Ich verdiene mein Geld als Wissenschaftlerin und Trainerin fürBiodiversität an verschiedenen Bildungseinrichtungen. Nebenbeiinteressieren mich Strukturen von Geweben, ob von Menschen gemachtoder von Pflanzen geschaffen. Stell dir vor, du könntest einenBaum ausgraben mit all seinen Wurzeln, bis in die feinsten Verästelungen.Du kämst aus dem Staunen nicht mehr heraus. K. und ich fanden im Gespräch einige Gemeinsamkeiten, zum Beispiel,dass menschliche Schriften aus jeweiligen Zeit- und Naturgegebenheitenentstehen. Eine Schrift von Menschen in der Nähe vonFließgewässern, Seen oder Meeren sind fließend, rund, glitzernd,und durch feine Linien und Punkte entstehen Schattierungen, alswären es Wellen in einem Fluss. Wurzeln und Blätter von Pflanzensind ebenfalls der jeweiligen Zeit und den in der Gegend vorhandenenBedingungen angepasst.Wir fragen uns: Macht der Mensch mit seinen Gefühlen, seinerKreativität, seinen Handlungen die Umgebung, oder formt die Umgebungden Menschen, sodass er genau so wird, wie die Relikte ausfernen Kulturen es uns verraten? Macht die Pflanze im Spiel der Elementeden Boden, die Felsen, das Grün oder umgekehrt?Langsam verstummten wir im sich nähernden Abendwind. Es begannkühler zu werden. Mich fröstelte.Drei Tage später trafen wir einander wieder. Ich hatte eine kleineBergtour hinter mir, K. war von einem internationalen Symposiumnoch einmal hierher zurückgekehrt. Strahlend berichtete er, dassman in der Forschung zum Themenfeld Die Bedeutung der14Sprachmelodik auf das Alltagsleben der Menschen seit alters zuneuen Ufern unterwegs sei. Die schon lange vermutete Verbindungvon menschlicher Sprache, Musik und Melodien in Zellen, Atomenund Computern würde verstehbar. Man sei sich in der wissenschaftlichenCommunity der Sprach- und Schriftarchäologen und mittlerweileeinig, dass Schriften und Sprachen aus für unsere Ohren inihrer aktuellen Beschaffenheit nicht erfassbaren Klangräumen entstandensind und immer noch entstehen.Mir wurde heiß und kalt zugleich. Denn ich wusste, dass Klangräumeim Bereich der Biologie auch seit Kurzem als Initiatoren vonArtenentwicklungsschüben, -verschiebungen, dem Entstehen undVergehen von Tier- und Pflanzenarten in Diskussion stehen. Bei meiner letzten Fortbildung zum Stand der Bedeutung der Biodiversitätweit über unseren Planeten hinaus habe ich einen kybernetischenMusikdigitalisten kennengelernt, der mittels unhörbarer,aber visuell dargestellter Klangbeispiele Energien jenseits des derzeitMessbaren freisetzen kann. Er kündigte an, das sogleich beweisenzu wollen mittels eines von ihm entwickelten multienergetisch arbeitendenComputerprogrammes. Gleich würden wir staunen. DerSaal verdunkelte sich langsam, wobei ringsum an den Wänden Linienin sich ständig verändernden Farben und Formen auftauchten.Ein Raunen ging durch den Saal, als die Podiumsgäste mitsamt demvor ihnen sich befindlichen Tisch sowie den Mikrofonen nach obenzu schweben begannen bis etwa in die Mitte der Höhe des Saales.Sie schienen dies jedoch nicht zu bemerken, redeten einfach weiter,beantworteten Fragen aus dem Publikum und bekamen Applausfür ihre teils überaus witzigen Statements zur Theorie der KlangundFangfarbentranszendenz - ein neuer Zweig der Biologie, deraufzeigt, wie Klänge Farben bei Lebewesen wie Einzellern bis hinzu Säugetieren, Pflanzen und sogar Mineralien verändern und umgekehrt.Wie sie miteinander in verschiedenen Geschwindigkeitenim Austausch sind, quasi spielen gleich Kindern, die das Katz- und15Mausspiel nachahmen. Stell dir das so vor: Farben erzeugenEmotionen, bewirken, dass dir kalt oder warm wird, du dich wohloder unbehaglich fühlst. Architekten nutzen dieses Wissen fürdie Planung von Gebäuden jeglicher Art inzwischen wie selbstverständlich. K. wirkte verblüfft, seine Augen geweitet, sein Mund bildeteein Oh . Da treffen sich also Sprach- und Schriftarchäologie mit deinemFachgebiet? - Wollen wir uns nicht zusammentun und unsere Forschungmit unseren jeweiligen Erkenntnissen auf unserem Fachgebietgegenseitig befruchten? Mit diesem Vorschlag kam K. meinem heimlichen Wunsch entgegen.Zu inspirierend und angenehm waren die gemeinsamen Stundenbisher gewesen. Unvorstellbar, dass es damit bald wieder vorbeisein sollte. Wir mussten ja am nächsten Tag beide zurück an unserenjeweiligen Arbeitsplatz.Ich lächelte K. an und sagte: Du machst mir Lust darüber konkreternachzudenken. Eine Bedingung: Erzähl mir mehr über Man. Jetzt wagte ich, K. zu fragen, ob er mitbekommen hätte, was zu meinerEinlieferung ins Krankenhaus geführt hatte. Als ich dich damals fragte, was oder wer denn Man sei, wurdest dukreidebleich, fingst an zu zittern und sankst in dich zusammen. DeineAugen waren aufgerissen, als würdest du etwas Unfassbares sehen. Jetzt spürte ich etwas in mir aufsteigen, als müsste ich mich gleichübergeben. Das war dasselbe Gefühl, das ich gehabt hatte, wennmeine Mutter ihre Sprüche losließ, die immer gekoppelt waren mit Man tut das nicht, man benimmt sich ordentlich bei Tisch oder Halte den Mund, bis man dich fragt . Spontan fing ich ungehemmtan zu weinen. Alles krampfte sich zusammen in mir. Mein Kopfwurde leer, meine Schultern schwer. Als führe ein Blitz in mich,folgte ein Lachkrampf. K. hielt meine Hände fest, die wie wild zu16tanzen begonnen hatten, während mein Körper vom Lachen durchgeschütteltwurde. Und dann lachte K. mit mir. Wir schwangen miteinanderin abwechselnden Lachsalven.Um uns hatte sich eine Menschenmenge gebildet, die mit offenenMündern zu staunen schien. Und dann begannen alle zu lachen undzu tanzen. Plötzlich entdeckte ich meine verstorbene Mutter inmittender Menschenmenge. Es sah so aus, wie auf dem Foto damalsnach Kriegsende, als wildfremde Menschen einander um den Halsfielen und zu tanzen anfingen bis spät in die Nacht hinein, befreitvom Druck des Krieges und der Angst vor den Bomben und Angriffen.Hätte K. mich nicht bei den Händen gehalten, ich wäre wohl wiederzusammengebrochen, so außer mich war ich durch seine Frage, werdenn Man sei, neuerlich gekommen.Ebenso wie K. mit mir, tanzte sich die Menschenmenge in die Nachtdavon. Diesen Abend mit K. werde ich nicht vergessen. Nie hätteich gedacht, dass wir einander so zärtlich nahekommen würden.Sein sanftes Streicheln tat mir gut, streifte meinen Überraschungsschreck von unserer Wiederbegegnung endgültig ab, verwehte diesengleich einem sanften Windhauch in ein Nirgendwo. Ganz imAugenblick des miteinander Genießens, ein Gefühl von Zeitlosigkeitund Schweben erfüllte mich und kreiselte mich in bisher ungeahnteWeiten hinan. Noch schien der Mond nahezu voll zu sein, diekleinen Wellen am See folgten den silbernen Spuren des Mondlichts.Ein warmer Juniwind umschmeichelte mich und strich mirum mein Gesicht, vermengt mit Ks Atem.Am nächsten Morgen.Ich zu K.: Ich bin dir noch eine Antwort schuldig auf deine Frage,ob wir uns nicht zusammentun und uns mit unseren jeweiligen Erkenntnissenauf unserem Forschungsgebiet gegenseitig bereichernwollen. Und ja, das würde ich sehr gern. 17Ein strahlendes Lächeln und Aufblitzen seiner graublauen Augen.Dann kramte K. in seinem Anorak und reichte mir eine kleine Kapselmit den Worten: Die ist für dich. Hier sprich deine Botschaftenan mich hinein. Der Hohlraum-Aktivator gibt diese auf meinen Impulshin frei. Ich habe auch so eine Kapsel, durch die ich meine Mitteilungen,Erzählungen und Botschaften an dich übermitteln werde.Auch du kannst sie dann, wenn es für dich passt, abrufen. Und wie weiß ich, ob du mir was Neues übermittelst? Die Kapsel wechselt ihre Farbe, das kannst du gut erkennen. Nachdem sie so klein ist ⦠was ist, wenn ich sie verliere? Unsere Kapseln kommen von selbst zurück. Außerdem kann niemandanderer mit ihnen etwas anfangen, weil sie jetzt dank deinesEinverständnisses mit meinem Vorschlag, uns zusammenzutun mitunseren jeweiligen Erkenntnissen, nur uns beiden zu Diensten sind. Oh! Und wie funktionieren sie? Worauf beruht es dass sie uns beidenzu Diensten sind? Die Technologie beruht auf Fangfarben-Klangsensoren, die ausdem uralten Wissen des Herrn des Waldes überliefert worden sind.Ich habe die Kapseln von meinem Großvater bekommen. Und warum gerade zwei? Mein Großvater und meine Großmutter haben sie nicht mehr benötigt.Er gab sie mir kurz vor seinem Abschied von dieser Erde. Und jetzt war es an der Zeit, dass wir beide von hier abreisten undunseren Pflichten nachgingen. K. dorthin und ich hierhin.Im Zug nach Hause schwirrte mir noch der Kopf. Konnte es ein Zufallsein, dass mein Besuch beim Symposium, das unter anderemzum Thema hatte, bisherige Forschungsergebnisse zur Alltagstauglichkeitvon Geräten zu diskutieren, ...... Lesen Sie weiter im Buch ...mehr

Schlagworte