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Sigle x 2

BuchGebunden
82 Seiten
Deutsch
Landratsamt Rottweilerschienen am15.05.2010Neuauflage
Katalog zur Doppelausstellung "Sigle x 2" (16. Mai bis 11. Juli 2010) in der Klosterkirche Bernstein und im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt.mehr

Produkt

KlappentextKatalog zur Doppelausstellung "Sigle x 2" (16. Mai bis 11. Juli 2010) in der Klosterkirche Bernstein und im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt.
Details
ISBN/GTIN978-3-928869-25-6
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatGenäht
ErscheinungsortRottweil
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum15.05.2010
AuflageNeuauflage
Seiten82 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht750 g
Illustrationen27 farbige Rastergrafiken, 1 s/w Rastergrafiken, 38 farbige Abbildungen
Artikel-Nr.16491570
Rubriken

Inhalt/Kritik

Vorwort
Die Kunstaktion Sigle x 2 ist die sechste ihrer Art im Rahmen des 2005 eröffneten Ausstellungszyklus zur Gegenwartskunst im Kulturraum zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Im Jahr 2010 bietet der Landkreis Rottweil zum dritten Mal in Folge einem Bildhauer aus dem Kreisgebiet eine doppelte Plattform zur Präsentation seiner Arbeiten. Das Aktionsfeld spannt sich zwischen den beiden Polen Bernstein und Glatt. Auf programmatische Weise verbindet die zweiteilige Ausstellung eine museale Werkschau (in der Galerie Schloss Glatt) mit einer situationsbezogenen Rauminstallation (in der Klosterkirche Bernstein).Der in Deißlingen ansässige Bildhauer und Kunstlehrer Reinhard Sigle ist ein geselliger Einzelgänger - allseits geschätzt als liebenswerter Anreger, als sympathischer Einmischer, als Unruhestifter und Überzeugungstäter (Dieter Groß). Meisterlich beherrscht Reinhard Sigle die hohe Kunst der Inszenierung - und der Selbstinszenierung. Nicht von ungefähr sorgt der Querdenker seit über zwei Jahrzehnten mit hintersinnigen Installationen landauf, landab für Aufsehen.Sigles künstlerische Handschrift ist von markanter Eigenart. Konsequent hält der Bildhauer an den von ihm entwickelten Grundprinzipien der Gestaltung fest. Seine Arbeiten widersetzen sich der landläufigen Ästhetik des schönen Scheins.Die Kunst Reinhard Sigles bezieht ihre Wertigkeit nicht aus dem Material, sondern aus der Form; dies verbindet sie im Ansatz mit der Arte Povera. Die Diskrepanz zwischen Material und Form sichert Sigles Arbeiten die Aufmerksamkeit des Publikums.Reinhard Sigle arbeitet vorzugsweise mit Bau- oder Brennholz: Brettern und Latten, gespalten und gebrochen zu Splittern und Spänen ( Spreißeln ). Die Holzfragmente fügt er mit Leim zusammen zu fragilen dreidimensionalen Gebilden, wobei er die Spuren nicht sachgemäßer Bearbeitung (O-Ton des Künstlers) keineswegs verschleiert. Durch die Bemalung mit Signalfarben unterstreicht er den Objektcharakter der Holzgebilde.Auch wenn er konstruktivistischen Prinzipien folgt, unterwirft sich Reinhard Sigle dennoch nicht dem Diktat der Geometrie. Seine Arbeiten stehen im Spannungsfeld von Ordnung und Chaos. Um der expressiven Geste willen wird das Prinzip der seriellen Reihung zugunsten virtueller Bewegung durchbrochen. Dynamik gewinnt die Oberhand über Statik. Gelenkt von Absicht und Zufall, entstehen vielschichtige, raumhaltige Objekte von eindringlicher, raumgreifender Wirkung.Die Arbeiten Reinhard Sigles sind welthaltig, sie setzen sich mit der Lebenswirklichkeit unserer Zeit auseinander. Hierin unterscheidet sich die Kunst Reinhard Sigles vom breiten Strom der Gegenwartskunst.Als kritischer Beobachter bezieht der streitbare Bildhauer Stellung zu gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit: gegen Krieg und Gewalt, gegen Ausgrenzung und Unterdrückung und gegen die Zerstörung der Umwelt. Seine Arbeiten versteht er als Zeichen , die - wie Marlies Obier im vorliegenden Katalogbuch schreibt - das Leben als höchstes Gut feiern. Angesichts der kritischen Akzente sieht sich der Betrachter zur Auseinandersetzung mit den verschlüsselten Botschaften aufgefordert.Die Kunst Reinhard Sigles ist dennoch keine unverträgliche Programmkunst. Ihre gestalterische Poesie macht sie bekömmlich; im drastischen Ausdruck schwingt stets eine Portion Ironie mit. Dies gilt auch für die Kunstaktion Sigle x 2 .Die Doppelausstellung gibt einen zweiteiligen Überblick über das Kunstschaffen des Bildhauers. In der Werkschau, die in der Galerie Schloss Glatt präsentiert wird, ist die organische Entwicklung der Formensprache anhand exemplarischer Arbeiten aus dem Zeitraum 1983-2010 nachzuvollziehen. Die Erstlingswerke des gelernten Farbraum-Malers zeigen die Ausgangsbasis der Stilfindung.In der Klosterkirche Bernstein wartet Reinhard Sigle mit einer kontrastreichen Rauminstallation auf, in der Grundelemente seines Formenrepertoires effektvoll kombiniert sind: Vom Schiff zum Chor spannt sich der Bogen zwischen Kreuzweg und Himmelsleiter. Die Installation ist zugleich eine Hommage an den Kunst-Ort Bernstein, der in der Krypta mit HAP Grieshabers Todesengel gegenwärtig ist.Das Kunstprojekt Sigle x 2 ist im vorliegenden Katalogbuch in Wort und Bild festgehalten. Die Textbeiträge geben Einblicke in Leben und Werk des Künstlers; sie stammen aus der Feder von Prof. Dieter Groß, der Reinhard Sigle seit dessen Studienzeit kollegial verbunden ist, und von Dr. Marlies Obier, die sich als Kunstinterpretin intensiv mit Reinhard Sigles Werk auseinandergesetzt hat. Die Veröffentlichung des Katalogbuchs wurde vom Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) gefördert, dem an dieser Stelle für die mäzenatische Unterstützung der Kulturarbeit im Landkreis Rottweil gedankt sei.Zu Dank verpflichtet sind wir auch den Familien Kewitz und Kraft, die uns die Klosterkirche Bernstein einmal mehr zur Verfügung gestellt haben. Im Kontinuum der Ausstellungen erweist sich das Hofgut Bernstein bis zum heutigen Tag als Ort der Kunst und Kultur.mehr

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