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Vermischte Schriften: Koran, Sah-name, Exil und Viktor Klemperer

BuchKartoniert, Paperback
56 Seiten
Deutsch
EB-Verlagerschienen am04.04.20071., Aufl.
In diesem Band der Bonner islamwissenschaftlichen Hefte finden sich vier Studien der beiden Bonner Professoren Werner Schmucker und Stephan Conermann. Die Arbeiten haben keinen gemeinsamen Nenner, sondern sind Projekte, die auf zum Teil lange in die Vergangenheit hineinrechende Sammlungs- und Sichtungsarbeiten beruhen. Da eine Publikation in den Fachzeitschriften das Erscheinen um weitere Jahre verzögert hätte, haben sich die Autoren entschlossen, ihre Ergebnisse an diesem Ort zu bündeln und auf diese Weise dem interessierten Leser zur Verfügung zu stellen. In dem ersten Beitrag beschäftigt sich Werner Schmucker mit den ominösen sureneröffnenden Buchstaben im Koran, wobei es ihm eher um Interpretationsmöglichkeiten denn um eine finale Erklärung dieses Phänomens geht. In seinem zweiten Artikel steht dann das berühmte Königsbuch des persischen Autors Abu l-Qasim Firdausi (st. 1025) im Zentrum. Da die Abfassung des Sah-name das iranische Geschichtsbewußtsein erneuern sollte, mussten vor allem die Araber herhalten, als Gegenposition des skizzierten Ideals zu dienen. Schmucker unternimmt daher den Versuch, das in dem Text angedeutete oder auch klar formulierte Araberbild für uns aufzuspüren. In dem dritten Aufsatz, den Stephan Conermann verfasst hat, geht es um die Frage, wie es in der Vormoderne um die Exilerfahrung von Muslimen bestellt gewesen ist. Offensichtlich gab es zu dieser Zeit innerhalb des muslimischen Herrschaftsgebietes diese existentiellen Fremdheitsgefühle nur in sehr geringem Maße. Ein islamisches Zeichensystem, das einen überregionalen semiotisch einheitlichen Raum kreierte, führte ganz offensichtlich dazu, dass sich ein Muslim, der ja in der Lage war, die Codes jederzeit zu dechiffrieren, wohlzufühlen vermochte. Den Abschluß des vorliegenden Heftes bieten dann einige Überlegungen - ebenfalls aus der Feder von Stephan Conermann - zu Victor Klemperers (st. 1960) im Jahre 1995 veröffentlichten Tagebücher aus der Zeit von 1933 bis 1945. Diese Bände feierten nicht nur Literaturkritiker, sondern auch Historiker als bedeutendes Ereignis, konnte man hier doch unmittelbar teilhaben an dem Leidens- und Lebensweg eines von den Nazis als jüdisch und damit als anti-deutsch und volksfremd eingestuften Zeitzeugens.mehr

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KlappentextIn diesem Band der Bonner islamwissenschaftlichen Hefte finden sich vier Studien der beiden Bonner Professoren Werner Schmucker und Stephan Conermann. Die Arbeiten haben keinen gemeinsamen Nenner, sondern sind Projekte, die auf zum Teil lange in die Vergangenheit hineinrechende Sammlungs- und Sichtungsarbeiten beruhen. Da eine Publikation in den Fachzeitschriften das Erscheinen um weitere Jahre verzögert hätte, haben sich die Autoren entschlossen, ihre Ergebnisse an diesem Ort zu bündeln und auf diese Weise dem interessierten Leser zur Verfügung zu stellen. In dem ersten Beitrag beschäftigt sich Werner Schmucker mit den ominösen sureneröffnenden Buchstaben im Koran, wobei es ihm eher um Interpretationsmöglichkeiten denn um eine finale Erklärung dieses Phänomens geht. In seinem zweiten Artikel steht dann das berühmte Königsbuch des persischen Autors Abu l-Qasim Firdausi (st. 1025) im Zentrum. Da die Abfassung des Sah-name das iranische Geschichtsbewußtsein erneuern sollte, mussten vor allem die Araber herhalten, als Gegenposition des skizzierten Ideals zu dienen. Schmucker unternimmt daher den Versuch, das in dem Text angedeutete oder auch klar formulierte Araberbild für uns aufzuspüren. In dem dritten Aufsatz, den Stephan Conermann verfasst hat, geht es um die Frage, wie es in der Vormoderne um die Exilerfahrung von Muslimen bestellt gewesen ist. Offensichtlich gab es zu dieser Zeit innerhalb des muslimischen Herrschaftsgebietes diese existentiellen Fremdheitsgefühle nur in sehr geringem Maße. Ein islamisches Zeichensystem, das einen überregionalen semiotisch einheitlichen Raum kreierte, führte ganz offensichtlich dazu, dass sich ein Muslim, der ja in der Lage war, die Codes jederzeit zu dechiffrieren, wohlzufühlen vermochte. Den Abschluß des vorliegenden Heftes bieten dann einige Überlegungen - ebenfalls aus der Feder von Stephan Conermann - zu Victor Klemperers (st. 1960) im Jahre 1995 veröffentlichten Tagebücher aus der Zeit von 1933 bis 1945. Diese Bände feierten nicht nur Literaturkritiker, sondern auch Historiker als bedeutendes Ereignis, konnte man hier doch unmittelbar teilhaben an dem Leidens- und Lebensweg eines von den Nazis als jüdisch und damit als anti-deutsch und volksfremd eingestuften Zeitzeugens.