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Wissenschaft und Geschlecht

Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven
BuchGeheftet
64 Seiten
Deutsch
Bund demokrat. Wissenschaftl.erschienen am15.12.2011
Seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich in den kapitalistischen Industrieländern die Neue Frauenbewegung. Diese war seit Beginn überproportional in akademischen Milieus verankert. Hier hat sie auch ihre größten Erfolge zu verzeichnen, welche - obgleich zäh erkämpft - zugleich relativ und politisch nicht unwiderruflich sind. So gibt es etwa heute in Deutschland und Österreich die am besten ausgebildete Frauengeneration in der Geschichte beider Länder, Frauen haben im Durchschnitt die besseren Schulabschlüsse und nehmen mittlerweile in größerer Zahl als Männer ein Studium auf. Dennoch bleibt die Wissenschaft eine Männerdomäne, auch oder gerade was personale Förderpraktiken und Entscheidungsstrukturen betrifft. So sind in Deutschland erst knapp über 18 Prozent aller Professuren von Frauen besetzt.Erfolge kamen häufig erst spät. Nachdem die Demokratisierung der Hochschulen längst politisch abgewürgt und ihre Finanzierung eingefroren war, entstanden in den 1980er Jahren hochschulrechtliche Gleichstellungsvorschriften und institutionelle Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte mit eigenen Ressourcen. Zeitgleich etablierten sich in einzelnen Bereichen der Hochschulen feministische Forschungsthemen. Das Thema Gleichstellung wurde zumindest in der offiziellen Politik anerkannt. Was freilich mit Versuchen politischer Entschärfung verbunden war. Aus Frauenpolitik wurde Geschlechterpolitik und schließlich kamen Gender Mainstreaming und Diversity-Konzepte hinzu. Mit diesen Umbenennungen "ging die Frage nach Herrschaft verloren." (Frigga Haug) Neuerdings taucht Gleichstellung sogar als obligatorisches Erfolgskriterium in wettbewerbs- und elitepolitisch ausgerichteten Hochschulsonderprogrammen wie der deutschen Exzellenzinitiative auf. Mit der berechtigten Kritik an solchen politischen Eingemeindungen ist freilich die Frage nicht beantwortet, inwieweit sich auf derartigen politischen Klaviaturen möglicherweise gegen den Strich spielen lässt, um gegenhegemoniale Denk- und Praxisansätze zu fördern.Es gibt also einen erheblichen Diskussionsbedarf. Mit dem vorliegenden Studienheft wollen die HerausgeberInnen versuchen, die verschiedenen politischen und akademischen Handlungsansätze des Gleichstellungsthemas in eine gemeinsame Perspektive zu rücken und zwischen ihnen eine Diskussion zu ermöglichen.Torsten Bultmann (BdWi)Janine Wulz (ÖH)Erik Marquardt, Salome Adam (fzs)Andreas Keller, Anne Jenter (GEW)Cindy Salzwedel, Mike Niederstraßer (StuRa FSU Jena)mehr

Produkt

KlappentextSeit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich in den kapitalistischen Industrieländern die Neue Frauenbewegung. Diese war seit Beginn überproportional in akademischen Milieus verankert. Hier hat sie auch ihre größten Erfolge zu verzeichnen, welche - obgleich zäh erkämpft - zugleich relativ und politisch nicht unwiderruflich sind. So gibt es etwa heute in Deutschland und Österreich die am besten ausgebildete Frauengeneration in der Geschichte beider Länder, Frauen haben im Durchschnitt die besseren Schulabschlüsse und nehmen mittlerweile in größerer Zahl als Männer ein Studium auf. Dennoch bleibt die Wissenschaft eine Männerdomäne, auch oder gerade was personale Förderpraktiken und Entscheidungsstrukturen betrifft. So sind in Deutschland erst knapp über 18 Prozent aller Professuren von Frauen besetzt.Erfolge kamen häufig erst spät. Nachdem die Demokratisierung der Hochschulen längst politisch abgewürgt und ihre Finanzierung eingefroren war, entstanden in den 1980er Jahren hochschulrechtliche Gleichstellungsvorschriften und institutionelle Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte mit eigenen Ressourcen. Zeitgleich etablierten sich in einzelnen Bereichen der Hochschulen feministische Forschungsthemen. Das Thema Gleichstellung wurde zumindest in der offiziellen Politik anerkannt. Was freilich mit Versuchen politischer Entschärfung verbunden war. Aus Frauenpolitik wurde Geschlechterpolitik und schließlich kamen Gender Mainstreaming und Diversity-Konzepte hinzu. Mit diesen Umbenennungen "ging die Frage nach Herrschaft verloren." (Frigga Haug) Neuerdings taucht Gleichstellung sogar als obligatorisches Erfolgskriterium in wettbewerbs- und elitepolitisch ausgerichteten Hochschulsonderprogrammen wie der deutschen Exzellenzinitiative auf. Mit der berechtigten Kritik an solchen politischen Eingemeindungen ist freilich die Frage nicht beantwortet, inwieweit sich auf derartigen politischen Klaviaturen möglicherweise gegen den Strich spielen lässt, um gegenhegemoniale Denk- und Praxisansätze zu fördern.Es gibt also einen erheblichen Diskussionsbedarf. Mit dem vorliegenden Studienheft wollen die HerausgeberInnen versuchen, die verschiedenen politischen und akademischen Handlungsansätze des Gleichstellungsthemas in eine gemeinsame Perspektive zu rücken und zwischen ihnen eine Diskussion zu ermöglichen.Torsten Bultmann (BdWi)Janine Wulz (ÖH)Erik Marquardt, Salome Adam (fzs)Andreas Keller, Anne Jenter (GEW)Cindy Salzwedel, Mike Niederstraßer (StuRa FSU Jena)
Details
ISBN/GTIN978-3-939864-14-1
ProduktartBuch
EinbandartGeheftet
ErscheinungsortMarburg
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum15.12.2011
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht168 g
Artikel-Nr.35619972

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Redaktion: VorwortTheorie und GeschichteJana Schultheiss: Warum überhaupt Gleichstellung?.und welcher Feminismus?Gisela Notz: "Mit scharrenden Füßen und Pfiffen begrüßt" 100 Jahre Frauenstudium in DeutschlandUrsula Kneer: Die neue Logik des Reformierens. Institutionalisierung von Frauenförderpolitik in den Hochschulen in der Bundesrepublik DeutschlandIngrid Miethe: Frauen im Bildungssystem der DDR. Ansprüche und WirklichkeitHeike Raab: Queer Theory und Intersektionalitätsforschung. Zur Aktualität einer DebatteRollenzuschreibungen durch BildungInka Greusing: Ingenieurwissenschaften. Inkorporiertes Differenzwissen und GleichheitsnormThomas Viola Rieske: Jungenbenachteiligung an Schulen? Neues Ungleichheitsphänomen oder oberflächliche Diagnose?Rahmenbedingungen und InstrumenteRuth Becker: Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen. Manches ist erreicht, vieles ist noch zu tunJennifer Jäckel: Die Leaky Pipeline neu denken. Intersektionale Perspektiven auf Ausschlussmechanismen an HochschulenKlemens Himpele / Anne Knauf: Gender-Aspekte beim Übergang vom Bachelor zum MasterRomy Hilbrich: Lehre, Forschung und Geschlecht im Spannungsfeld von Differenz und HierarchieKatharina Mader: Gleichstellungsinstrumente. Der Einsatz von Gender Mainstreaming, Gender Budgeting und Diversity Management an österreichischen UniversitätenSahra Damus: Mehr Gleichstellung durch mehr Wettbewerb? Effekte neuer HochschulsteuerungsmodelleInhalte von Wissenschaft und ForschungHeike Kahlert: Hat Wissenschaft ein Geschlecht? Androzentrismus und AndrozentrismuskritikStefanie Wöhl: Die Kategorie "Geschlecht" in der politikwissenschaftlichen StaatsforschungAlexandra Weiss: Disziplinierter Feminismus? Feministische Forschung zwischen Institutionalisierung, Transformation und AnpassungMelanie Fröhlich / Florian Kaiser: Studierendenschaften in Europa. Ein Ort der Gleichberechtigung?Judith Goetz: Good will , Kavaliersdelikte und zahnlose Maßnahmen. Hindernisse der Gleichstellung an österreichischen Hochschulenmehr

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