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Zirkus

Gedichte. Mit einem Nachwort von Valzhyna Mort - Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
96 Seiten
Deutsch
Edition FotoTapetaerschienen am22.07.2019
"ich kam zur welt
mit diesem wanderzirkus in mir.
einem zirkus, denk mal an,
in einem polessischen dorf.
jongleure, akrobaten,
bärtige jungfrauen ...
diese schande!

mein wanderzirkus
wuchs gemeinsam mit mir,
wie ein wolfsjunges fleisch will,
wollten sie budenzauber
und freie bahn. (...)"

Die erste Gedicht-Sammlung der belarussischen Lyrikerin auf Deutsch. Mit einem Nachwort von Valzhyna Mort.
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Produkt

Klappentext"ich kam zur welt
mit diesem wanderzirkus in mir.
einem zirkus, denk mal an,
in einem polessischen dorf.
jongleure, akrobaten,
bärtige jungfrauen ...
diese schande!

mein wanderzirkus
wuchs gemeinsam mit mir,
wie ein wolfsjunges fleisch will,
wollten sie budenzauber
und freie bahn. (...)"

Die erste Gedicht-Sammlung der belarussischen Lyrikerin auf Deutsch. Mit einem Nachwort von Valzhyna Mort.
Zusatztext"Selten wurden groteske Bilder mit einer solchen Präzision entworfen." Christiane Pöhlmann in der FAZ"Reine Unterhaltung ist ihnen nicht genug, den Gedichten von Julia Cimafiejeva. Dazu sind sie zu sehr Artisten, die sich an Trapezen durchs Leben hangeln und den festen Boden weder wünschen noch suchen..." Nick Lüthi, bookgazette.xyz" â¦bei aller Lakonie und Präzision doch sehr feinnervigen Gedichte - eine 'Poesie des Erstaunens, der Absonderlichkeit', wie Valzhyna Mort in ihrem Nachwort schreibt - nachdrücklich empfohlen. Dorothea Trottenberg, ekz
Details
ISBN/GTIN978-3-940524-80-5
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum22.07.2019
Seiten96 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht156 g
Artikel-Nr.46776872
Rubriken

Inhalt/Kritik

Vorwort
Wenn mein Blick über Julia Cimafiejevas kurze Zeilen geht, sehe ich Gedichte,die davonlaufen, die davoneilen, die nicht eingefangen werdenwollen; einbeinige Gedichte - ein Bein auf dem Blatt, einsaußer halb. Ihrer Stimme ist jede Nostalgie für Beständigkeitund Bestätigung fremd. Die Gedichte greifen aus wie Eisenbahngleise,bewegen sich wie Grenzlinien. Das sind Gedichtefür die Atemlosen: ob in den Straßen einer Stadt oder aufeinem Waldpfad, sie greifen aus, sie biegen plötzlich ab, alswollten sie ihre Leser an der Ecke eines Zeilenwechsels stehenlassen.Die Tradition belarussischer Lyrik hatte lange zu tragen an derundankbaren Last nationaler Selbstbestätigung. In einem kolonialenKontext, wo die eigene historische Existenz ständig inFrage gestellt wird, wo das eigene Gefühl kultureller Zugehörigkeitheruntergebrochen wurde auf eine Spur Spucke,hingerotzt in einer hitzigen Auseinandersetzung über Sprache,Grenzen, Künstler und Generäle, dienten Gedichte, geschriebenmeist von Männern, stets als Bestätigung von Männlichkeitund Staatlichkeit, als Wiege abstrakten Pathos , als lyrisches Ich, das seine formellen Verbeugungen im schlecht sitzendenKostüm des nationalen Ichs absolvierte.Unter diesen Dichtern der kulturellen Selbstbestätigung undden Dichtern des Schweigens (nennen wir sie so, diese vielenDutzend belarussischen Künstler, die in den Jahren der StalinschenRepression ermordet wurden), erklingt die Stimme einerFrau - und eine Frau ist in einer patriarchalen Welt immer aufeine Art Immigrantin -, deren Sprache hart ist, bestimmt undpräzise. Aus dem Nachwort von VALZHYNA MORT.mehr
Leseprobe
"Wenn mein Blick über Julia Cimafiejevas kurze Zeilen geht, sehe ich Gedichte,
die davonlaufen, die davoneilen, die nicht eingefangen werden
wollen; einbeinige Gedichte - ein Bein auf dem Blatt, eins
außer halb. Ihrer Stimme ist jede Nostalgie für Beständigkeit
und Bestätigung fremd. Die Gedichte greifen aus wie Eisenbahngleise,
bewegen sich wie Grenzlinien. Das sind Gedichte
für die Atemlosen: ob in den Straßen einer Stadt oder auf
einem Waldpfad, sie greifen aus, sie biegen plötzlich ab, als
wollten sie ihre Leser an der Ecke eines Zeilenwechsels stehen
lassen.
Die Tradition belarussischer Lyrik hatte lange zu tragen an der
undankbaren Last nationaler Selbstbestätigung. In einem kolonialen
Kontext, wo die eigene historische Existenz ständig in
Frage gestellt wird, wo das eigene Gefühl kultureller Zugehörigkeit
heruntergebrochen wurde auf eine Spur Spucke,
hingerotzt in einer hitzigen Auseinandersetzung über Sprache,
Grenzen, Künstler und Generäle, dienten Gedichte, geschrieben
meist von Männern, stets als Bestätigung von Männlichkeit
und Staatlichkeit, als Wiege abstrakten Pathos', als lyrisches
Ich, das seine formellen Verbeugungen im schlecht sitzenden
Kostüm des nationalen Ichs absolvierte.
Unter diesen Dichtern der kulturellen Selbstbestätigung und
den Dichtern des Schweigens (nennen wir sie so, diese vielen
Dutzend belarussischen Künstler, die in den Jahren der Stalinschen
Repression ermordet wurden), erklingt die Stimme einer
Frau - und eine Frau ist in einer patriarchalen Welt immer auf
eine Art Immigrantin -, deren Sprache hart ist, bestimmt und
präzise." Aus dem Nachwort von VALZHYNA MORT.
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Autor

Julia Cimafiejeva Dichterin und Übersetzerin, geboren 1982 in der Nähe von Brahin, Belarus. Bisher zwei Bücher mit Gedichtsammlungen, ihre Arbeiten wurden auch ins Polnische und Englische übersetzt. Cimafiejeva gehört zu den Gründerinnen des Internet-Literaturmagazins PrajdziSvet (prajdziSvet.org). Sie lebt und arbeitet in Minsk.