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Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils

Zu einer Funktionalisierung des historischen Antisemitismus im gegenwärtigen Geschichtsdiskurs
BuchKartoniert, Paperback
198 Seiten
Deutsch
Neofeliserschienen am04.12.2014
"Narrating the Nation" (Stefan Berger) war traditionelle Aufgabe der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie hat aber auch im heutigen Deutschland die entsprechende Meistererzählung zu liefern. Ob in Histotainment, Feuilleton oder Publizistik, Historiker_innen greifen daher auch in sozialpolitische Debatten ein und unterlegen sie mit Narrativen, die bestimmten Politiken historische, d.h. moralische Tiefe verleihen sollen. Das geschichtliche Bewusstsein, das vom politischen untrennbar ist, hängt wesentlicher von der (Re-)Konstruktion der traditionell von Historiker_innen gepflegten Nationalgeschichte ab, als die verbreitete Vorstellung von ins akademische System zurückgezogenen Geschichtswissenschaftler_innen vermuten lässt.

Auch der NS-Forscher und Kolumnist Götz Aly beteiligte sich in den letzten Jahren prominent insbesondere an sozialpolitischen Debatten. In seinem Buch Warum die Deutschen? Warum die Juden? erhält jede Kapitalismuskritik eine letztlich moralische Abfuhr: Aly, der 'Juden' als die ideale Verkörperung der (neo-)liberalen Bourgeoisie vorstellt, deutet die Shoah gleichsam als einen sozialdemokratischen Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft. In Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils werden Alys Thesen im Kontext deutscher Geschichtsdiskurse und politischer Konstellationen der 'Berliner Republik' analysiert. Raiko Hannemanns Essay ist zugleich Plädoyer für eine kritische Geschichtsforschung, die eine "vernünftige und menschliche Einrichtung [...] des gesellschaftlichen Ganzen" (Max Horkheimer) für möglich, ja für nötig hält.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR16,00

Produkt

Klappentext"Narrating the Nation" (Stefan Berger) war traditionelle Aufgabe der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie hat aber auch im heutigen Deutschland die entsprechende Meistererzählung zu liefern. Ob in Histotainment, Feuilleton oder Publizistik, Historiker_innen greifen daher auch in sozialpolitische Debatten ein und unterlegen sie mit Narrativen, die bestimmten Politiken historische, d.h. moralische Tiefe verleihen sollen. Das geschichtliche Bewusstsein, das vom politischen untrennbar ist, hängt wesentlicher von der (Re-)Konstruktion der traditionell von Historiker_innen gepflegten Nationalgeschichte ab, als die verbreitete Vorstellung von ins akademische System zurückgezogenen Geschichtswissenschaftler_innen vermuten lässt.

Auch der NS-Forscher und Kolumnist Götz Aly beteiligte sich in den letzten Jahren prominent insbesondere an sozialpolitischen Debatten. In seinem Buch Warum die Deutschen? Warum die Juden? erhält jede Kapitalismuskritik eine letztlich moralische Abfuhr: Aly, der 'Juden' als die ideale Verkörperung der (neo-)liberalen Bourgeoisie vorstellt, deutet die Shoah gleichsam als einen sozialdemokratischen Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft. In Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils werden Alys Thesen im Kontext deutscher Geschichtsdiskurse und politischer Konstellationen der 'Berliner Republik' analysiert. Raiko Hannemanns Essay ist zugleich Plädoyer für eine kritische Geschichtsforschung, die eine "vernünftige und menschliche Einrichtung [...] des gesellschaftlichen Ganzen" (Max Horkheimer) für möglich, ja für nötig hält.
Details
ISBN/GTIN978-3-943414-63-9
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum04.12.2014
Seiten198 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht273 g
Artikel-Nr.32095230
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Autor

Raiko Hannemann hat Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert. In seinem Promotionsprojekt sowie als freier Autor und Historiker beschäftigt er sich mit den Themenkomplexen Politische Theorie, DDR-Geschichte, NS-Geschichte, Geschichte der Moderne und Antisemitismusforschung.
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Hannemann, Raiko