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Denis Diderots Idee vom Ganzen und die 'Encyclopédie'

Philosophische Voraussetzungen und Wirkungen
BuchKartoniert, Paperback
199 Seiten
Deutsch
Angelika Lenz Verlagerschienen am08.05.20131., Aufl.
Das vorliegende Buch würdigt den führenden französischen Aufklärer Denis Diderot und das große Werk der Aufklärung, die Encyclopédie . Zugleich ist es keine rein theoretische Abhandlung über die Aufklärung, sondern skizziert geschichtliche Abläufe und philosophische und literarische Reflexionen. Aktuellere aufklärungstheoretische Literatur ist mit einbezogen. Damit soll auch ein Beitrag gegen das Vergessen des Erbes der Aufklärung, ihres neuen Denkens mittels Vernunft und Wissenschaften und ihrer Grenzen, ihrer Unabgeschlossenheit und ihrer kritischen Gegenwartsrelevanz im 21. Jahrhundert geleistet werden. Der 300. Geburtstag Diderots 2013 ist ein angemessener Anlass.mehr

Produkt

KlappentextDas vorliegende Buch würdigt den führenden französischen Aufklärer Denis Diderot und das große Werk der Aufklärung, die Encyclopédie . Zugleich ist es keine rein theoretische Abhandlung über die Aufklärung, sondern skizziert geschichtliche Abläufe und philosophische und literarische Reflexionen. Aktuellere aufklärungstheoretische Literatur ist mit einbezogen. Damit soll auch ein Beitrag gegen das Vergessen des Erbes der Aufklärung, ihres neuen Denkens mittels Vernunft und Wissenschaften und ihrer Grenzen, ihrer Unabgeschlossenheit und ihrer kritischen Gegenwartsrelevanz im 21. Jahrhundert geleistet werden. Der 300. Geburtstag Diderots 2013 ist ein angemessener Anlass.
Details
ISBN/GTIN978-3-943624-03-8
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
ErscheinungsortNeu-Isenburg
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum08.05.2013
Auflage1., Aufl.
Seiten199 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht283 g
Artikel-Nr.28991483

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 91. Aufklärung und Wissenschaft im 18. Jahrhundert - eine Einleitung 111.1. Geschichte und Gegenwart 111.2. Das philosophische Jahrhundert und die Enzyklopädisten 221.3. Philosophische und wissenschaftshistorische Voraussetzungen der Encyclopédie 272. Entstehungsgeschichte und Konzeption der Encyclopédie 372.1. Entstehung des Werkes 372.2. Klassifizierung der Wissenschaften, freien und mechanischen Künste 522.3. Der Fortschrittsgedanke 612.4. Diderots weltanschaulich-philosophische Entwicklung 683. Die Wirkung der Encyclopédie in Deutschland 773.1. Allgemeine Tendenzen 803.2. Die Encyclopédie in der theoretisch-philosophischen Reflexion (Positivismus) 1113.3. Die Encyclopédie als Modell 113 4. Encyclopédie und französische Aufklärung 1204.1. Französischer Materialismus - utopischer Sozialismus - Marx und Engels 1204.2. Die Entwicklung von Technik und Technologie 1274.3. Diderot und der Gedanke der Enzyklopädie 134Verzeichnis der Anmerkungen 140Literaturverzeichnis 146Statt eines Nachworts - Thesen 161Anhang Ökonomische Gedanken in Diderots Encyclopédie 173Anmerkungen 178Aufklärung und freies Denken bei Kant und Feuerbach -Eine kleine Einführung 179Anmerkungen 196Biographische Angaben zum Autor 199mehr
Vorwort
VorwortDie hauptsächlich von Denis Diderot konzipierte und realisierte Encyclopédie wirkt maßgeblich für die geistige, gesellschaftspolitische und theoretische Vorbereitung der bürgerlichen Revolution in Frankreich, die 1789 begann. Sie steht im Zusammenhang mit den philosophischen, kulturellen und wissenschaftlichen Auffassungen Denis Diderots und Jean le Rond d Alemberts.Die Entstehung, die Konzeption sowie die Wirkungen der Encyclopédie werden in diesem Buch einer historisch-philosophischen Untersuchung unterzogen. Diderots philosophische Auffassungen von Natur und Naturwissenschaft und sein interdisziplinäres Wirken prägen jene Konzeption des Zusammenhanges der Wissenschaften, der freien Künste und der mechanischen Künste. Die Encyclopédie zielt auf die Förderung des wissenschaftlichen, technischen, kulturellen und gesellschaftlichen Fortschritts; sie erfüllt die Aufgaben, Wissen zu verbreiten und zu klassifizieren.Diderots Konzept der mechanischen Künste entwickelt technologisches und technikwissenschaftliches Denken und ist eine Vorarbeit u.a. für deutsche Technologen. Die Stellung zum philosophischen Materialismus und zu einer atheistischen Weltanschauung beeinflusst die unterschiedliche Wirkung der Encyclopédie auf die Europäische Aufklärung und auch auf die deutsche Geistesgeschichte. Die Encyclopédie ist ein Vorbild für deutsche lexikalische Werke. Die Befragung der realen und der Philosophie-Geschichte und der kulturellen freigeistig-humanistischen Traditionen sowie eine kritische Rekonstruktion der Aufklärung des 18. Jahrhunderts als großen heroischen Beginn der Moderne geben Richtpunkte und Handlungsmotive für die Bewältigung heutiger Herausforderungen. Dabei spielen Wissenschaft und Technik, die Wirkungsgeschichte philosophischer und wissenschaftlicher Kritik und die Wechselwirkungen von Theorie und Praxis in Zeiten grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen eine besondere Rolle. Die Frage nach progressiven Traditionen der bürgerlichen Gesellschaft erhält in dieser Hinsicht eine spezifische Dimension, in der Denkfreiheit, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit wesentlich sind.Das vorliegende Buch würdigt den führenden französischen Aufklärer Denis Diderot und das große Werk der Aufklärung, die Encyclopédie . Es ist aus der Dissertationsschrift des Autors mit dem Titel Denis Diderots Encyclopédie (1751-1772) - philosophische Voraussetzungen und Wirkungen aus dem Jahr 1986 entstanden. Zugleich ist es keine rein theoretische Abhandlung über die Aufklärung, sondern skizziert geschichtliche Abläufe und philosophische und literarische Reflexionen. Aktuellere aufklärungstheoretische Literatur ist mit einbezogen (FAULSTICH) (SCHNEIDERS 2008) (STOLLBERG-RILINGER). Damit soll auch ein Beitrag gegen das Vergessen des Erbes der Aufklärung, ihres neuen Denkens mittels Vernunft und Wissenschaften und ihrer Grenzen, ihrer Unabgeschlossenheit und ihrer kritischen Gegenwartsrelevanz im 21. Jahrhundert geleistet werden. Der 300. Geburtstag Diderots in diesem Jahr 2013 ist ein angemessener Anlass.Mein Dank gilt vielfältigen damaligen Diskussionen in der MEGA²-Forschungsgruppe des heutigen Instituts für Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Besonders möchte ich mich für die Unterstützung von Anneliese Griese (Berlin) bedanken. An der Entstehung der vorliegenden Arbeit nahmen auch Hermann Ley (Berlin), Dorothea Goetz (Potsdam) sowie Winfried Schröder (Berlin) mit Hinweisen und Vorschlägen Anteil, wofür ich dankbar bin.Nicht zuletzt danke ich meiner Familie für Geduld und Verständnis.mehr
Leseprobe
2.3. Der FortschrittsgedankeIm Prospekt der Encyclopédie formuliert Diderot ganz im Sinne der Aufklärung eine zweifache Aufgabenstellung für das im Entstehen begriffene Werk:1. Es soll eine umfassende Übersicht über die auf verschiedenen Gebieten erzielten und in einzelnen Werken vertrauten Erkenntnisse geben und damit eine Art Sachwörterbuch, ein Konversationslexikon werden. Die Encyclopédie wäre ein Wörterbuch, das Allgemeinwissen, Kenntnisse aus allen wissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen und den Wissenskeim für tiefere Erkenntnisse verbreitet. Es entstehe ein Werk, das man bei allen Fragen zu rate ziehen könnte und das zur Anleitung derjenigen, die sich stark genug fühlen, bei der Belehrung der anderen mitzuarbeiten, ebenso dienlich wäre, wie zur Aufklärung derjenigen, die sich nur selbst belehren wollen (Diderot 1961, S. 113).2. Diderot kommt es darauf an, die fernen und nahen Beziehungen und Verbindungen zwischen allen Wissenschaften und Künsten aufzuzeigen, die die Natur bildet und zum Gegenstand menschlichen Forschens macht. Es ist ihm vorrangig wichtig, an der Verflechtung der Wurzeln und an der Verflechtung der Zweige zu zeigen, warum es unmöglich ist, einige teile des Ganzen gut zu erkennen, ohne auf viele andere zurück- oder vorzugreifen; ein allgemeines Bild von den Leistungen des menschlichen Geistes auf allen Gebieten und in allen Jahrhunderten zu geben (Diderot 1961, S. 113) Es geht Diderot also um mehr als um die Verbreitung von Wissen, wenngleich dies natürlich eine wichtige Aufgabe bleibt. Darüber hinaus - und damit wird die Aufklärung des Volkes als Erfordernis des Zeitgeistes umfassender realisiert - ist die Entwicklung eines tieferen und allgemeineren Verständnisses für die Zusammenhänge der Erscheinungen in Natur und Gesellschaft von entsprechender Notwendigkeit. Die Enzyklopädisten haben die Idee vom Ganzen zu propagieren und zur Grundlage zu nehmen, ohne die es keine Philosophie mehr gibt (Diderot 1961, S. 425).mehr

Autor

Biographische Angaben zum AutorDr. phil. Volker Mueller, geb. 1957, lebt in Falkensee (bei Berlin). Studium der Philosophie und ausgewählter Naturwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin, dann Wissenschaftliche Assistenz und Mitarbeit an der MEGA²-Edition. Seit 1991 als Philosoph und Sozialpädagoge in NGOs tätig. Nebenberuflich seit 1995 Dozent für Sozialrecht. Mitglied der Internationalen Hegel-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts. Ehrenamtliche Funktionen u.a.: Präsident der Freien Akademie (seit 2008) und Präsident des Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften (1999-2010).Mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen vor allem zur französischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts, zur Philosophie des 19. Jahrhunderts und zu philosophischen Fragen der Wissenschaftsentwick-lung. Herausgabe der Schriftenreihe der Freien Akademie (seit 2009). Zahlreiche Publikationen zu ethischen, säkular humanistischen und bildungspolitischen Fragen der Gegenwart und zu Geschichte und Aufgaben der freigeistig-humanistischen Bewegung. Bücher: Giordano Bruno - ein Leben für die Geistesfreiheit (2000), Sokrates und der Anfang freien Denkens zwischen Tugend und Wissenschaft (2001), Spuren im Wertewandel (2002), Ludwig Feuerbach - Religionskritik und Geistesfreiheit (Hg., 2004), Darwin, Haeckel und die Folgen (Hg., 2006), Robert Blum - ein Demokrat, Revolutionär und Freigeist (Hg., 2008), Der beständige Wandel. Charles Darwin und das Entwicklungsdenken (Hg., 2009), Charles Darwin. Zur Bedeutung des Entwicklungsdenkens für Wissenschaft und Weltanschauung (Hg., 2009), Wilhelm Ostwald: Monismus und Energie (Hg., 2012).