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Verzeihung des Unverzeihlichen?

Ausflüge in Landschaften der Schuld und der Vergebung
BuchKartoniert, Paperback
230 Seiten
Deutsch
Text & Dialogerschienen am20.10.20162. Aufl.
Die Moderne hat vielfache Entschuldungen im Blick auf Unfreiheiten der Täter entwickelt: Soziale, psychologische, pathologische, gesellschaftspolitische Schranken engen den Entscheidungsraum und damit die Schuld des Handelnden ein oder verstellen sie sogar gänzlich.Auch unter naturwissenschaftlichen Vorzeichen wird heute erneut eine Schuldfähigkeit des Menschen bestritten: Handeln, Fühlen, Denken seien neurobiologisch festgelegt.Dem stehen jedoch Argumente einer grundsätzlichen Schuldmöglichkeit des Menschen gegenüber - sogar bei verminderter Freiheit. Ist Verminderung von Freiheit vielleicht selbst schon ein Anzeichen von (eigener oder fremder) Schuld?Betrachtet werden muss eine mögliche Schuld, die sich nicht mehr selbst oder mit Hilfe anderer entschuldet. Daher wird ein Wortspiel ausgeleuchtet: Im Absoluten gibt es Absolution. Und Vergebung (Absolution) als "reine Gabe" wurde zu Beginn des neuen Millenniums eingefordert.Was kann das heißen, und wer spricht die Gabe zu? Von welchem "Raum" des Denkbaren her kann Vergebung thematisiert werden? "Gibt es" die Verzeihung des Unverzeihlichen nicht nur als Spiegelung des (vergeblich) Erhofften? Was ändert Vergebung am Geschehen und für die Opfer, wirklich und wirksam - oder geht es nur um die Psyche des Täters? Und ist Reue eine "Bedingung" - aber würde sie die "reine Vergebung" dann nicht wieder aufheben? Ein Sturzbach an Fragen also, die so weit wie möglich in eine nachdenkliche Tiefe verfolgt werden.mehr

Produkt

KlappentextDie Moderne hat vielfache Entschuldungen im Blick auf Unfreiheiten der Täter entwickelt: Soziale, psychologische, pathologische, gesellschaftspolitische Schranken engen den Entscheidungsraum und damit die Schuld des Handelnden ein oder verstellen sie sogar gänzlich.Auch unter naturwissenschaftlichen Vorzeichen wird heute erneut eine Schuldfähigkeit des Menschen bestritten: Handeln, Fühlen, Denken seien neurobiologisch festgelegt.Dem stehen jedoch Argumente einer grundsätzlichen Schuldmöglichkeit des Menschen gegenüber - sogar bei verminderter Freiheit. Ist Verminderung von Freiheit vielleicht selbst schon ein Anzeichen von (eigener oder fremder) Schuld?Betrachtet werden muss eine mögliche Schuld, die sich nicht mehr selbst oder mit Hilfe anderer entschuldet. Daher wird ein Wortspiel ausgeleuchtet: Im Absoluten gibt es Absolution. Und Vergebung (Absolution) als "reine Gabe" wurde zu Beginn des neuen Millenniums eingefordert.Was kann das heißen, und wer spricht die Gabe zu? Von welchem "Raum" des Denkbaren her kann Vergebung thematisiert werden? "Gibt es" die Verzeihung des Unverzeihlichen nicht nur als Spiegelung des (vergeblich) Erhofften? Was ändert Vergebung am Geschehen und für die Opfer, wirklich und wirksam - oder geht es nur um die Psyche des Täters? Und ist Reue eine "Bedingung" - aber würde sie die "reine Vergebung" dann nicht wieder aufheben? Ein Sturzbach an Fragen also, die so weit wie möglich in eine nachdenkliche Tiefe verfolgt werden.
Details
ISBN/GTIN978-3-943897-31-9
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum20.10.2016
Auflage2. Aufl.
Seiten230 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht406 g
Artikel-Nr.41102140

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
I WÄHRENDE SCHULD? EINLEITUNG1. Zum Drama von Opfer und Täter im 20. Jahrhundert2. Rückkehr der Schuld in das Gespräch3. Methodisches Vorantasten: über Mythen, Religionen, philosophische Reflexion II LANDSCHAFTEN? ZU EINEM UNGEWÖHNLICHEN TOPOS4. Landschaft und Seelenraum in Philosophie und Dichtung5. Mythische Landschaften: Von den Inseln der Verfehlung zu den Bergen des Heils6. Die neuzeitliche Entdeckung von Landschaft: Petrarca gegenüber Dante7. Landschaft und Zeit-Raum8. Wüste, Landschaft des Adieu: Jacques Derrida III LANDSCHAFTEN DER SCHULD9. Große Erzählungen 10. Der Garten: Selbstüberhebung zur Gottgleichheit11. Der Acker: Selbstdurchsetzung im Brudermord12. Die Stadt: Selbstherrlichkeit des Kollektivs IV VERTIEFUNGEN: SPIELRAUM ZWISCHEN SCHULD UND SÜNDE13. Schuld als tödliche Beziehungslosigkeit: Der jüdische Schuldmythos14. Exkurs: Was der Fall ist. Eine klassisch-theologische Auslegung: Hildegard von Bingen15. Die Bergpredigt Jesu: Neuer Horizont der Schuld und Schuldfreiheit16. Befleckung der Schöpfung: Kosmisches Schuldverhängnis durch den menschlichen Fall?17. Leidwesen gleich Schuldwesen?18. Dasein selbst als Schuld: ontisch19. Vormoralische Schuldigkeit gegenüber der Herkunft: Erbschuld des Lebens20. Individuelle moralische Täterschuld: Sünde21. Dasein als Habe oder als Gabe? Das Auftauchen der Sünde aus der Schuld V GEGENREDEN GEGEN DIE SCHULD DES MENSCHEN22. Erste Gegenrede: Nur eingebildete Schuld?23. Zweite Gegenrede: Notwendigkeit der Erbsünde für die Entwicklung?24. Dritte Gegenrede: Schuld Gottes?25. Vierte Gegenrede: Schuld als Ausdruck menschlicher Verkümmerung? Friedrich Nietzsche: Moral selbst als Quelle von Schuld | Die Rückholung des Göttlichen auf die schuldlose Erde VI GEGENFRAGEN, WEITERGEDACHT26. Kein Verschuldetsein, keine Gabe: Vom Stillstand des Lebendigen27. Schuld und Freiheit28. Schuld als Selbstverschließung ins Nichts: Romano Guardini29. Die Schuld Babels, oder: Sakralisierung von Politik: Simone Weil: Die Versuchung des Großen Tieres : Kollektive Selbstanbetung | Gemeinschaft aus dem ÜbernatürlichenVII RACHE UND REUE IM WIDERSTREIT UM DIE GERECHTIGKEIT?30. Rache als triebhafte Gerechtigkeit31. Reue: Mittlerin zur Gerechtigkeit?: Erste Einkreisung | Reue: Ausdruck von Freiheit32. Gewissen: Kognitives Werkzeug der Reue: Frühe Schritte zum Gewissen: Griechenland | Genealogie des Herzens aus der Vergebung: Altes Testament | Entlarvung des Gewissens, Sinnlosigkeit der Reue? Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud | Wandlung der Reue in Sorge: Martin Heidegger | Gegenrede: Romano Guardini | Herzraum Personalität33. Reue und Gerechtigkeit VIII VOR DER VERGEBUNG: DIE UNVORDENKLICHKEIT DER GABE34. Freilegungen35. Von der Urgabe des Daseins: Michel Henry: Leben als Sich-Gegebensein | Leben als Selbstand | Nächtiger Kern des Lebens: Sprung aus dem Ursprung | Der Unterschied zwischen Henrys Leben und Nietzsches Selbstbehauptung | Simulation: das besessene Leben IX DAS UMSONST DER VERGEBUNG36. Nachlaß, Vergebung und Verzeihung: Unterscheidungen37. Die Gabe von oben und das Umsonst der Gabe: Sören Kierkegaard38. Der anklagende und feststellende Blick39. Der übersehende und vergebende Blick X VERZEIHUNG DES UNVERZEIHLICHEN?40. Die reine Gabe: Jacques Derrida: Die Grenzen der Tauschlogik von Geben und Wiedergeben | Gabe ohne Rückgabe41. Die reine Vergebung42. Exkurs: Gerechtigkeit für die Opfer? Jürgen Habermas XI VON DER GABE ZUM GEBER43. Kontrastbeziehung zwischen Philosophie und Theologie: Vernünftigkeit der Offenbarung: pro und contra | Transrationalität des Glaubens44. Aufklärung über den Mangel der Aufklärung45. Von der Gabe zum Geber46. Auch Nehmen ist Geben: Meister Eckhart: Einheit von Armut und Reichtum | Wechsel von Mein zu Dein | Einheit von Handeln und Erleiden XII NUR IM ABSOLUTEN GIBT ES ABSOLUTION47. Ungültigkeit der Geschichte?48. Die Rücksendung der Schuld XIII LANDSCHAFTEN DER VERGEBUNG: GROßE ERZÄHLUNGEN49. Wüste: Von der Landschaft des Abfalls zur Landschaft der Verwandlung50. Entsühnung des Kosmos und Antwort auf Babel: Vom Garten zur Stadt51. Der Fluß: Das Abwaschen der Schuld am Schuldlosen52. Nochmals der Garten: Ostermorgen XIV VERGEBUNG: GRÖßER ALS DIE SCHÖPFUNG54. Vom ersten zum achten Tag55. Schuld gibt es nur, wo es Vergebung gibt, oder: Felix culpaLiteraturverzeichnisPersonenregistermehr

Autor

Gerl-Falkovitz, Hanna-BarbaraHanna-Barbara Gerl-Falkovitz, bis Frühjahr 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der TU Dresden, ist nach ihrer Emeritierung in Dresden Professorin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. im Stift Heiligenkreuz/Wienerwald; sie gründete und leitet dort das "Europäische Institut für Philosophie und Religion" (EUPHRat).