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Rentner-WG

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
mainbook Verlagerschienen am21.11.20121. Auflage
Leni wird nach 30 Ehejahren von Thomas betrogen. Arthur kommt mit dem Witwerdasein nicht klar. Barbara wird aus ihrer Wohnung gemobbt. Aus der Not entsteht eine Rentner-WG. Der Skandal der Nachbarschaft. Doch der kleinen Gemeinschaft droht Gefahr: Der skrupellose Bauunternehmer Köhler will in Frankfurt-Niederrad den ganzen Häuserblock abreißen und ein Einkaufszentrum bauen. Die Rentner-WG macht Front gegen ihn: So nicht, Herr Investor! Leni geht an die Öffentlichkeit, ein gefundenes Fressen für die Presse. Wird es den rebellischen Senioren gelingen, dem eiskalten Herrn Köhler Paroli zu bieten?

Schreiben, Golfspielen, Reisen - die großen Leidenschaften von Rotraut 'Trudy' Mielke. Sie wurde 1954 in Frankfurt geboren, lebt in der Wetterau und arbeitete nach ihrem Lehramtsstudium an der Goethe-Uni hauptsächlich in der Touristikbranche. Über Kurzgeschichten und einem Reiseführer kam sie zum Roman- und Drehbuchschreiben. Humor und feine Ironie zeichnen ihre Texte aus. Eines ihrer bevorzugten Themen: 'Best Ager', schließlich ist sie altersmäßig 'vom Fach'. Veröffentlichungen: 2009 'Der Ull' (Selbstverlag), 2010 'Warten in grau' (Siegerin Kurzgeschichten-Wettbewerb des 14Magazins), 2012 'Campmobil-Guide West-Kanada' (Co-Autorin, Vista Point Verlag), 2012 'Das World Wide Web' Anthologie Grimms Märchen Update 1.2
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Produkt

KlappentextLeni wird nach 30 Ehejahren von Thomas betrogen. Arthur kommt mit dem Witwerdasein nicht klar. Barbara wird aus ihrer Wohnung gemobbt. Aus der Not entsteht eine Rentner-WG. Der Skandal der Nachbarschaft. Doch der kleinen Gemeinschaft droht Gefahr: Der skrupellose Bauunternehmer Köhler will in Frankfurt-Niederrad den ganzen Häuserblock abreißen und ein Einkaufszentrum bauen. Die Rentner-WG macht Front gegen ihn: So nicht, Herr Investor! Leni geht an die Öffentlichkeit, ein gefundenes Fressen für die Presse. Wird es den rebellischen Senioren gelingen, dem eiskalten Herrn Köhler Paroli zu bieten?

Schreiben, Golfspielen, Reisen - die großen Leidenschaften von Rotraut 'Trudy' Mielke. Sie wurde 1954 in Frankfurt geboren, lebt in der Wetterau und arbeitete nach ihrem Lehramtsstudium an der Goethe-Uni hauptsächlich in der Touristikbranche. Über Kurzgeschichten und einem Reiseführer kam sie zum Roman- und Drehbuchschreiben. Humor und feine Ironie zeichnen ihre Texte aus. Eines ihrer bevorzugten Themen: 'Best Ager', schließlich ist sie altersmäßig 'vom Fach'. Veröffentlichungen: 2009 'Der Ull' (Selbstverlag), 2010 'Warten in grau' (Siegerin Kurzgeschichten-Wettbewerb des 14Magazins), 2012 'Campmobil-Guide West-Kanada' (Co-Autorin, Vista Point Verlag), 2012 'Das World Wide Web' Anthologie Grimms Märchen Update 1.2
Details
Weitere ISBN/GTIN9783944124155
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum21.11.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse1495 Kbytes
Artikel-Nr.2750363
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Die Bruchfeldstraße war mal wieder ein einziges Chaos. Autos, Busse und die Straßenbahn drängelten sich durch die lebhafte, aber ziemlich enge Einkaufsstraße in Niederrad. Sogar der Behindertenparkplatz vor dem Drogeriemarkt, auf den sich Leni manchmal mit schlechtem Gewissen stellte, war heute belegt. Endlich erspähte sie eine Lücke und nahm erleichtert das Gas weg. Da schoss aus heiterem Himmel ein Lieferwagen quer über die Fahrbahn, schnitt ihr den Weg ab und schob sich auf den freien Platz. Wie empört kreischten die Bremsen, und der Sicherheitsgurt drückte schmerzhaft in Lenis Brustkorb, als das Auto mit einem Ruck zum Stehen kam. Puh, das war gerade noch mal gut gegangen. Aber die Erleichterung dauerte nur kurz, dann sah sie Rot. So eine Unverfrorenheit! Seit einer Ewigkeit kurvte sie hier schon herum. Und nun das. Sie ließ das Fenster auf der Beifahrerseite herunter.

Sind Sie noch ganz bei Trost? Das ist ja wohl das Letzte , schimpfte sie. Der Fahrer, ein stämmiger Mittvierziger, grinste von seinem erhöhten Sitz zu ihr hinunter.

Pech gehabt! Ich hab´s eilig. Bin sofort wieder weg.

Ich war aber vor Ihnen da.

Er stellte ungerührt den Motor ab und sprang aus dem Wagen.

Heul doch!

Erst als die Beifahrerscheibe wieder nach oben geglitten war, erlaubte sich Leni einen Wutschrei. Ohne Vorwarnung stieg eine Hitzewelle in ihr hoch. Ihre weiße Bluse war sofort nassgeschwitzt. Entsetzt stellte sie fest, dass der dünne Stoff ziemlich durchsichtig wurde.

Nicht schon wieder!

Sie stellte den Motor ab. Nur die Ruhe. Erfahrungsgemäß dauerte es ein paar Minuten, bis ihr Körper wieder im Normalmodus lief. Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Handy. Eine sympathische Frauenstimme meldete sich.

Sparkasse Mainpower, Büro von Herrn Brandner.

Hier auch Brandner. Ach Glöckchen, du weißt gar nicht, wie gut du es hast.

Hallo Leni! Du hörst dich so aufgelöst an. Was ist los?

Das Übliche. Hitzewallung.

Aha, Alters-Tsunami. Damit kenn ich mich aus. Ohne was zum Umziehen gehe ich gar nicht mehr aus dem Haus.

Und außerdem hat mir die rasende Mafia die Parklücke geklaut. So ein blöder Kurierfahrer.

Die Frauenstimme lachte.

Leg dich ja nicht mit denen an. Da hast du keine Chance.

Leni musste mitlachen. Mit Glöckchen zu reden tat immer gut.

Ist Thomas da? Nur ganz kurz.

Der telefoniert gerade. Kann ich was ausrichten?

Nein. Oder vielleicht doch.

Sie hasste es, die ehemalige Kollegin mit privaten Dingen zu belästigen. Aber heute ging irgendwie alles drunter und drüber.

Könntest du ihn bitte daran erinnern, dass er eine Flasche Schampus mitbringt? Du weißt schon, aus diesem tollen Laden in der Kaiserstraße. Ich hab´s ihm heute Morgen gesagt, aber er hat es bestimmt schon wieder vergessen.

Klar, mach ich. Euer Hochzeitstag, richtig?

Als erstklassige Sekretärin war Elvira Glock über die privaten Termine ihres Chefs im Bilde.

Hat er dich etwa wieder los geschickt? , fragte Leni.

Kein Kommentar. Mach dir einen schönen Tag. Ich sorge dafür, dass dein Mann pünktlich nach Hause kommt.

Leni seufzte. Es war ihr völlig klar, dass Thomas ohne Frau Glock nie an Geburtstage oder gar ihren Hochzeitstag denken würde. Glöckchen hatte einen erstklassigen Geschmack bei der Zusammenstellung wundervoller Blumensträuße, die Thomas dann zu Hause stolz präsentierte. Vielleicht musste man es ihm nachsehen. Als Filialleiter hatte er viel um die Ohren.

Wird´s denn heute noch was?

Das unrasierte Gesicht des Kurierfahrers tauchte neben ihrem Fenster auf und jagte ihr einen Schreck ein.

Die Parklücke gehört ganz Ihnen. Sie müssen mich nur raus lassen. Noch vor Weihnachten, wenn´s geht.

Sein Blick wanderte zu ihrem Ausschnitt.

Ganz schön heiß übrigens, dieser Wet Look!

Mit zusammengebissenen Zähnen startete Leni den Motor und gab Gas. Der Mann sprang eilends zur Seite, um seine Füße in Sicherheit zu bringen. Fast hätte sie das Auto übersehen, das hinter ihr ausscherte. Sofort trat sie wieder auf die Bremse.

Pass doch uff, du aal Schnärsch , hörte sie jemand schreien. Und dann würgte sie auch noch den Motor ab.

Bepackt mit Tüten und Taschen bog Leni gegen Mittag in die Goethestraße ein. Als Belohnung für diesen schrecklichen Morgen gönnte sie sich einen Besuch bei Pia. Die Freundin hatte eine edle, kleine Boutique in der Innenstadt. Und eine erstklassige Espressomaschine. Pia rauschte sofort auf sie zu.

Hallo, meine Süße! Schön, dass du mal wieder vorbei kommst , begrüßte sie Leni.

Du siehst ein bisschen abgekämpft aus. Aber das kriegen wir wieder hin. Espresso?

Leni nickte dankbar und ließ sich auf einen seidenbezogenen Hocker plumpsen. Mit ihrem tadellos manikürten Fingernagel drückte Pia auf einen Knopf an der chromglänzenden Maschine.

Hier, schau mal. Hab ich gerade reinbekommen. Da könnte was für dich dabei sein.

Sie zeigte auf einen Ständer mit Sommerkleidern. Leni stellte sich wieder auf ihre schmerzenden Füße und inspizierte die Sachen. Ein Modell in Brauntönen sah viel versprechend aus.

Wir haben heute Hochzeitstag. Da könnte ich mir eigentlich was Neues gönnen. Der Ausschnitt ist allerdings ein bisschen tief.

Leni ließ den Stoff durch die Finger gleiten.

Das kannst du gut tragen. Du bist doch noch nicht scheintot. Probier´s einfach mal an.

Pia schob die Freundin in die Umkleidekabine und griff nach zwei Espressotassen.

Du hast es wirklich gut , seufzte sie. Ich hätte auch gern jemand, der mich verwöhnt.

Na ja, Thomas ist schon ein Glücksfall , bestätigte Leni nicht ohne Stolz.

Aber so einfach ist es nun auch wieder nicht mit ihm. Manchmal komme ich mir vor wie weggesperrt. Er will ja absolut nicht, dass ich arbeiten gehe. Nicht mal jetzt, wo Moni flügge ist. Es hat mir damals leid getan um meinen guten Job bei der Sparkasse.

Sei froh! Alles wird immer hektischer, da kriegt man richtig Drehschwindel. Ich würde gerne mal die Füße hoch legen und nur überlegen müssen, was es zum Abendessen gibt.

Leni runzelte die Stirn. Das hörte sich irgendwie nicht sehr prickelnd an. War das alles, worum sich ihr Leben drehte? Sie schob den Vorhang zur Seite.

Hab ich´s doch gesagt. Das steht dir wirklich gut , flötete Pia.

Meinst du wirklich?

Zweifelnd drehte sich Leni vor dem Spiegel hin und her.

Ausgesprochen sexy!

Das würde Thomas bestimmt gefallen. Sie selbst kam sich ein bisschen wie verkleidet vor.

Du kriegst auch einen Freundschaftspreis.

Bepackt mit einer weiteren Tüte machte sich Leni wenig später auf den Heimweg.

Leise klangen die ersten Töne von Clair de Lune´ durch das Zimmer. Lenis Finger huschten über die Tasten ihres geliebten Klaviers. Debussy hatte es wirklich in sich. Als sie an einer besonders komplizierten Stelle nicht weiter kam, wechselte sie mit einem Schulterzucken zu Summertime´. Das war leichter zu spielen. Leise sang sie die Melodie mit. Summertime, and the living is easy.

Ein Summton aus dem Keller verkündete, dass die Waschmaschine ihr Programm beendet hatte. Leni klappte den Klavierdeckel zu und stand auf, um die Wäsche zu holen. Im Vorbeigehen stellte sie das Radio an und pfiff den Schlager mit.

Ächzend stapfte sie wenig später mit einem schweren Korb die Kellertreppe hoch. Die Plastikschlappen an ihren Füßen knallten bei jedem Schritt, als wäre sie mit Schwimmflossen unterwegs. Gut, dass Thomas das nicht hörte. Er liebte es, wenn sie sich elegant und ein bisschen verrucht zurecht machte. Aber sie fand sich nicht besonders sexy. Mit dir kann man Pferde stehlen, sagte Thomas manchmal. Das bedeutete ihr viel mehr als ein paar leidenschaftliche Stunden.

Auf der Terrasse war es heiß. Schon nach den ersten Wäschestücken, die sie akkurat auf den Ständer hängte, wischte sie sich die Schweißtropfen vom...
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Autor

Schreiben, Golfspielen, Reisen - die großen Leidenschaften von Rotraut "Trudy" Mielke. Sie wurde 1954 in Frankfurt geboren, lebt in der Wetterau und arbeitete nach ihrem Lehramtsstudium an der Goethe-Uni hauptsächlich in der Touristikbranche. Über Kurzgeschichten und einem Reiseführer kam sie zum Roman- und Drehbuchschreiben. Humor und feine Ironie zeichnen ihre Texte aus. Eines ihrer bevorzugten Themen: 'Best Ager', schließlich ist sie altersmäßig "vom Fach". Veröffentlichungen: 2009 'Der Ull' (Selbstverlag), 2010 'Warten in grau' (Siegerin Kurzgeschichten-Wettbewerb des 14Magazins), 2012 'Campmobil-Guide West-Kanada' (Co-Autorin, Vista Point Verlag), 2012 'Das World Wide Web' Anthologie Grimms Märchen Update 1.2

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt