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Der Baumeister von Landsberg

Historischer Roman
TaschenbuchKartoniert, Paperback
596 Seiten
Deutsch
Liccaratur Verlagerschienen am13.09.20143., überarb. Aufl.
Im Spätmittelalter ist Landsberg am Lech durch seine strategisch günstige Lage zu einer bedeutenden Stadt herangewachsen. Der Salzhandel hat Landsberg reich gemacht und ein zunehmend selbstbewusstes Bürgertum scheut auch Konflikte mit seinem Landesherrn nicht mehr. Durch den Neubau einer Kirche will man zudem dem Patronat des Klosters Wessobrunn entfliehen. Die neue, prächtige Basilika soll aufkeimenden Bürgerstolz demonstrieren.

Bereits als Lehrling ist der Steinmetz Veit Maurer am Bau des neuen Gotteshauses beteiligt. Fortan widmet er sein Leben der Baukunst und sein Weg führt ihn durch halb Europa. Er erlebt Freundschaft, Liebe, Krieg und nicht erwarteten Verrat. Doch stets bleibt sein persönliches Schicksal mit Landsberg und dem dortigen Kirchenbau verbunden.
Tauchen Sie ein in die Geschichte einer Stadt an der Schwelle vom
Mittelalter zur Neuzeit.
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Produkt

KlappentextIm Spätmittelalter ist Landsberg am Lech durch seine strategisch günstige Lage zu einer bedeutenden Stadt herangewachsen. Der Salzhandel hat Landsberg reich gemacht und ein zunehmend selbstbewusstes Bürgertum scheut auch Konflikte mit seinem Landesherrn nicht mehr. Durch den Neubau einer Kirche will man zudem dem Patronat des Klosters Wessobrunn entfliehen. Die neue, prächtige Basilika soll aufkeimenden Bürgerstolz demonstrieren.

Bereits als Lehrling ist der Steinmetz Veit Maurer am Bau des neuen Gotteshauses beteiligt. Fortan widmet er sein Leben der Baukunst und sein Weg führt ihn durch halb Europa. Er erlebt Freundschaft, Liebe, Krieg und nicht erwarteten Verrat. Doch stets bleibt sein persönliches Schicksal mit Landsberg und dem dortigen Kirchenbau verbunden.
Tauchen Sie ein in die Geschichte einer Stadt an der Schwelle vom
Mittelalter zur Neuzeit.
ZusatztextDie vor einigen Jahren notwendig gewordene Renovierung der Landsberger Stadtpfarrkirche brachte Klaus Pfaffeneder damals auf die Idee, einen historischen Roman zu verfassen, der die Ereignisse um den Bau der Stadtpfarrkirche in der 2. Hälfte des 15.Jahrhunderts zum Thema hat. Neugierig begann der Autor über diese ferne Zeit zurecherchieren, um zu erfahren, wie sich im Spätmittelalter die politische und wirtschaftliche Lage in der Stadt Landsberg und im Herzogtum Baiern darbot.Sechs lange Jahre beschäftigte sich Klaus Pfaffeneder sorgfältig mit den geschichtlichen Quellen aus dieser Zeit rund um den Bau der Stadtpfarrkirche. Er durchstöberte die Archive, las Kirchenbücher, Kunstbände oder auch Magisterarbeiten und Dissertationen zu diesem Thema.Herausgekommen ist bei dieser Arbeit ein spannender und mit großer Meisterschaft geschriebener Roman, der - historisch fundiert - die Welt des Spätmittelalters zu neuem Leben erwachen lässt. Der Roman erzählt von den Ereignissen beim Bau der neuen Stadtpfarrkirche in der baierischen Grenzstadt Landsberg, von den machtpolitischen Wirren im Herzogtum Baiern und von den persönlichen Schicksalen der handelnden Personen. Er erzählt von Liebe und Tod, von Intrige und Verrat, von Krieg und Ritterkämpfen, von Eifersucht und Mord. Er erzählt vor allem aber auch von den Menschen, die im späten Mittelalter in Landsberg und in Baiern gelebt, geliebt, gearbeitet und gekämpft haben.Gleich in den ersten Kapiteln führt uns Klaus Pfaffeneder in die holprigen Straßen und engen Gassen der mittelalterlichen Stadt Landsberg. Hervorragend gelingt es ihm, alles so anschaulich und genau zu beschreiben, dass die alte Stadt dem Leser lebendig vor Augen tritt. Hilfreich ist es dabei, dass der Autor jeden Abschnitt innerhalb eines Kapitels, die er Bücher nennt, mit einer Orientierungshilfe versieht. Da heißt es z.B.: Landsberg, Rathaus, 6. Januar A. D. 1457 . Diese Orts- und Zeitangaben ziehen sich durch den ganzen Roman, so dass der Leser immer weiß, wo sich ein Geschehen gerade abspielt (z.B. Burg Landshut, Residenz Ludwigs IX., 14. März A. D. 1466 ). Auf diese Weise kann der Leser die Hauptperson, den Steinmetz Veit Maurer, ohne Mühen auf seiner Wanderschaft durch halb Europa begleiten und gerät mit ihm in große Not, in Kriegswirren und dramatische Auseinandersetzungen. Doch wie es sich bei einem Roman gehört, kommt er glücklich aus allen Fährnissen heraus, kehrt in seine Heimatstadt Landsberg zurück, heiratet nach einigen Wirren Katharina Kindlin, die Tochter von Valentin Kindlin, dem späteren zweiten Baumeister der Kirche, und vollendet den Bau der Stadtpfarrkirche. Interessant an dem Roman ist auch, dass der Autor die Geschichte um den Baumeister von Landsberg in größere politische und historische Zusammenhänge eingebettet hat. So erfährt man - wie ganz nebenbei - von den Ränkespielen der Stadt Landsberg mit dem Kloster Wessobrunn um das Patronatsrecht und von den Auseinandersetzungen eines selbstbewussten Bürgertums mit dem Landesherrn um den Bau der neuen Stadtpfarrkirche oder von den Händeln der baierischen Herzöge untereinander.Der Roman besticht insgesamt durch ein sehr großes Detailwissen, das sich nicht nur in genau erforschten historischen Darstellungen äußert, sondern auch im Beiwerk seinen Niederschlag findet. So gibt es z.B. genaue Karten von Baiern um das Jahr 1400 oder einen Plan von Landsberg im Spätmittelalter. Auch werden im Epilog weiterführende Erläuterungen angesprochen, die zwar über den Zeitraum des Romans hinausführen, aber das Erzählte abrunden. In dem Teil, der mit Dramatis Personae überschrieben ist, werden am Ende des Romans noch einmal alle wichtigen Persönlichkeiten in der Reihenfolge ihres Auftretens vorgestellt, wobei die historischen Persönlichkeiten mit * gekennzeichnet sind. Es gibt viele historische Romane, aber es gibt keinen Roman, der die Geschichteder damals sehr wichtigen Stadt Landsberg in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts als Grundlage und Rahmen für eine Handlung nimmt und bedeutende historische Persönlichkeiten der Zeitgeschichte lebendig werden lässt. Wer sich für die Geschichte Landsbergs im späten Mittelalter interessiert und wem die Stadt und ihre Geschichte am Herzen liegen, der wird von diesem historischen Roman begeistert sein, denn der Baumeister von Landsberg bietet ein großes Lesevergnügen für alle Geschichtsbegeisterten.Sigrid Knollmüller, Vorsitzende des Historischen Vereins für Landsberg
Details
ISBN/GTIN978-3-944810-01-0
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum13.09.2014
Auflage3., überarb. Aufl.
Seiten596 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht610 g
IllustrationenHistorische Karten Bayern, Landsberg und Innenstadt Landsberg
Artikel-Nr.32625637
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Als er die Tür hinter sich zuzog, sperrte er den Schneesturm aus. Eine heimelige Stille umfing ihn. Er sah sich um, aber niemand war zu sehen. Am anderen Ende des kleinen Gotteshauses befanden sich drei Altäre. Der Hauptaltar in der Mitte war der prächtigste, der den Eindringling in seinen Bann zog.
"Der Altar der Heiligen 11.000 Jungfrauen", sagte er leise zu sich selbst. Wie schon häufiger drängte sich die Frage auf, woher der Name kam. "11.000 Jungfrauen", wiederholte er tonlos, verwarf den Gedanken, schloss die Augen. Er war im Begriff, eine schwere Sünde zu begehen und wollte sich gar nicht ausmalen, was das für sein Seelenheil bedeutete. Viele Jahre Fegefeuer! Eine Träne rann über seine Wange. Beinahe andächtig streifte er seine Kapuze vom Kopf. Auf dem Altar brannte eine einzige Kerze, deren Licht sich auf einem goldenen Messkelch daneben spiegelte. Neugierde verdrängte die Skrupel für einen Augenblick, als er hastig den Innenraum durchquerte. Vor dem Kelch blieb er stehen. Wie schön er aussah. Doch deshalb war er nicht gekommen. Sein Blick fand schließlich das Objekt seiner Begierde: den Opferstock!
Wie viele Silberpfennige mochten wohl drinnen sein? Genug, um seine Mutter und ihn durch den Winter zu bringen? Wut schnürte ihm die Kehle zu, wenn er daran dachte, wie übel die elenden Betbrüder seiner Familie mitgespielt hatten. Da war es nur gerecht, sich einen Teil des gestohlenen Geldes zurückzuholen. Gott hatte Verständnis dafür! Dessen war er sich sicher. Er stand ganz still, nur sein Brustkorb, der sich in schneller Folge hob und senkte, verriet seine Aufregung. Er zwang sich zur Ruhe. Mit zitternden Fingern untersuchte er den Opferstock, den geschmiedete Eisenreifen zusammenhielten.
Wäre er nicht ein gottesfürchtiger Mensch, Ignaz Pfeifer hätte aus tiefstem Herzen geflucht. Nach dem Nachtmahl musste der Pfarrer der Heilig-Geist-Kirche noch einmal seine warme Stube verlassen. Und das an Epiphanie, dem Fest der Heiligen Drei Könige. Er hatte vergessen, die Kirche abzuschließen. Pfeifer rang innerlich die Hände. Vor zwei Stunden erst war er im Pfarrhof in der Judengasse gewesen. Hatte sich Frostbeulen geholt bei diesem Sauwetter. Denn der Stadtpfarrer Karl Sachs hatte darauf bestanden, dass spätestens zur siebten Stunde nach Mittag die reiche Dreikönigskollekte bei ihm abzuliefern sei. Normalerweise zog es Pfarrer Pfeifer vor, zusammen mit seinem Kaplan im nebenan liegenden Heilig-Geist-Spital zu essen. Freiwillig ging er praktisch nie ins Pfarrhaus.
Wehmut überkam ihn in dem Moment, als er die Summe von 147 Silberpfennigen und 32 Hellern an diesen aufgeblasenen Karl Sachs übergab. Zu schade, um sie diesem verschwenderischen Abt auszuhändigen. Denn genau das würde der Stadtpfarrer morgen in der Frühe tun, um sich bei ihm einzuschmeicheln.
Der Einbrecher zog einen Eisenstab unter seinem Umhang hervor, den er vorsichtig am Vorhängeschloss des Opferstockes ansetzte. Er holte tief Luft. Nach einem weiteren Blick in die Runde zog er mit aller Kraft an seinem Hebel, um es aufzubrechen. Aber das massive Schloss erwies sich als robuster, als erwartet. Mehrmals setzte er das Eisen an, doch jedes Mal rutschte er ab. Nach nur wenigen Versuchen hatte er einen Bluterguss am Handballen. War der Dieb anfangs noch bemüht, leise zu sein, so vergaß er diesen Vorsatz bald. Immer verzweifelter versuchte er, den Opferstock zu öffnen und achtete längst nicht mehr auf die Welt um ihn herum.
Pfarrer Ignaz Pfeifer eilte hinüber zur Heilig-Geist-Kirche. Nicht nur, dass er die Tür verschließen musste, er war sich auch nicht mehr sicher, ob er den Messkelch weggeschlossen hatte. Der war zwar nur aus Messing, aber trotzdem das wertvollste Stück im Kirchenschatz. Pfeifer schwankte zwischen Sorge um den Kelch und Ärger über seine eigene Vergesslichkeit. Als er sich der Seitenpforte vom Spital her näherte, hörte er ein ungewöhnliches Geräusch, und meinte auch Fluchen zu hören. Offenbar war noch
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Schlagworte

Autor

Pfaffeneder, Klaus
Klaus Pfaffeneder, Jahrgang 1962, ist Maschinenbauingenieur und arbeitet seit vielen Jahren als leitender Angestellter. Mit fünfzehn beginnt er, erste Sportberichte für das Landsberger Tagblatt zu verfassen. Er leitet die Schreibwerkstatt der VHS Landsberg und ist Mitglied des Historischen Vereins in Landsberg. Klaus Pfaffeneder ist verheiratet und hat drei erwachsene Söhne.

Skorpil, Andrea
Ausbildung zur Elektromaschinenentwicklerin, Ausbildung zur Schriftsetzerin, Tätigkeit in Verlagen, derzeit tätig als freiberufliche Kunstmalerin und Werbegrafikerin

Wunderlich, Monika
Verlegerin, Autorin, Lektorin