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In der Mitte des Flusses

Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Toleranz
BuchKartoniert, Paperback
71 Seiten
Deutsch
edition gingaerschienen am01.07.20022. Aufl., überarbeitet
"Manchmal beginnt man für etwas zu kämpfen, von dem man behauptet, es eigentlich gar nicht zu wollen", sagt die Erzählerin am Anfang dieser Geschichte. Und so verliebt sie sich in Alex, hin und her gerissen zwischen der Liebe zu ihm - von der er übrigens nichts ahnt - und der Angst um die wunderbare Freundschaft, die sich zwischen ihnen entwickelt. Als Alex vom Freitod seines Freundes Kevin erfährt, outet er sich. Doch er kommt mit seiner Homosexualität nicht zurecht. Er möchte ein ganz normales Leben führen mit einer ganz normalen Beziehung, ohne angestarrt und geächtet zu werden. Das nötige Selbstbewusstsein, um mit den Reaktionen der Gesellschaft zurechtzukommen, fehlt ihm. Gleichzeitig hat er Angst, mit einer Frau nichts anfangen zu können, denn dann müsste er sich endgültig seiner Homosexualität stellen. Während ich an dieser Story gearbeitet habe und auch später noch hat Alex mein Denken beherrscht. Ich selbst war die Erzählerin, ich selbst war in Alex verliebt. Auf diese Weise habe ich mit diesem Buch die persönlichste Story abgeliefert, die ich je geschrieben habe. So persönlich, dass meine Mutter mehr Probleme mit meinem Seelenstriptease hatte als ich. Mit Alex habe ich außerdem einen Charakter geschaffen, der von meiner Freundin Anita das Prädikat faszinierende Persönlichkeit bekam.mehr

Produkt

Klappentext"Manchmal beginnt man für etwas zu kämpfen, von dem man behauptet, es eigentlich gar nicht zu wollen", sagt die Erzählerin am Anfang dieser Geschichte. Und so verliebt sie sich in Alex, hin und her gerissen zwischen der Liebe zu ihm - von der er übrigens nichts ahnt - und der Angst um die wunderbare Freundschaft, die sich zwischen ihnen entwickelt. Als Alex vom Freitod seines Freundes Kevin erfährt, outet er sich. Doch er kommt mit seiner Homosexualität nicht zurecht. Er möchte ein ganz normales Leben führen mit einer ganz normalen Beziehung, ohne angestarrt und geächtet zu werden. Das nötige Selbstbewusstsein, um mit den Reaktionen der Gesellschaft zurechtzukommen, fehlt ihm. Gleichzeitig hat er Angst, mit einer Frau nichts anfangen zu können, denn dann müsste er sich endgültig seiner Homosexualität stellen. Während ich an dieser Story gearbeitet habe und auch später noch hat Alex mein Denken beherrscht. Ich selbst war die Erzählerin, ich selbst war in Alex verliebt. Auf diese Weise habe ich mit diesem Buch die persönlichste Story abgeliefert, die ich je geschrieben habe. So persönlich, dass meine Mutter mehr Probleme mit meinem Seelenstriptease hatte als ich. Mit Alex habe ich außerdem einen Charakter geschaffen, der von meiner Freundin Anita das Prädikat faszinierende Persönlichkeit bekam.
Zusatztext"Wie kann man von jemandem erwarten, dass er ein Buch wie In der Mitte des Flusses´ liest und danach einfach so zur Tagesordnung übergeht?"
Details
ISBN/GTIN978-3-947737-17-8
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatFlexibler Pappband
ErscheinungsortDeutschland
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2002
Erscheinungsdatum01.07.2002
Auflage2. Aufl., überarbeitet
Seiten71 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.46085147
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Natürlich wurden wir von unserer Gastgeberin bereits mit Spannung und Neugier erwartet. Unverhohlen musterte sie Alex, als wir am frühen Abend eintrafen, was ihm nicht lange verborgen blieb. Ich komme mir vor wie das erste in Gefangenschaft geborene Breitmaulnashorn im Zoo , flüsterte er mir zu. Laß ihr ihre Macken , erwiderte ich. Abgesehen von ihrem Klatschmaul und ihrer Neugier ist sie ganz okay. Eine gefährliche Mischung , kommentierte Alex zweifelnd und nippte an seinem Sekt. Ihr Geschmack allerdings läßt zu wünschen übrig. Das ist kein Sekt, das ist Zuckerwasser. Einige Stunden später zog mich Sonja dezent aber bestimmt zur Seite. Offensichtlich arbeitete sie bereits den ganzen Abend darauf hin, mich einen Moment allein zu erwischen. Ihr klebt ja wie Kaugummi aneinander , sagte sie. Und du willst mir erzählen, da läuft nichts zwischen euch? Ich nickte unschuldig. Wir sind sehr gute Freunde. Nicht mehr und nicht weniger. Das funktioniert doch gar nicht. Früher oder später fallt ihr über-einander her wie zwei hungrige Löwen über ein Zebra. Ich meine, sprecht ihr denn gar nicht über Sex? Natürlich sprechen wir darüber. Er hat mir zum Beispiel erzählt, wie er zum ersten Mal seine Eltern dabei erwischte. Eine sehr amüsante Geschichte. Vielleicht machen wir eines Tages ein Buch daraus. Du weißt genau, was ich meine , zischte Sonja. Über unsere Beziehung zueinander reden wir nicht viel. Es ist so, und es ist schön so. Basta. ... Vielleicht ist er ja andersrum , unterbrach Sonja meine Gedanken. Schau ihn dir doch an. Gemäß deiner Beschreibung und so wie er aussieht ist er die klassische Antwort auf die Frage, warum eine Frau niemals einen Freund finden kann, der gleich-zeitig liebevoll, charmant und gutaussehend ist. Ja ja, weil die meistens einen Freund haben , schloß ich. Wenn Alex einen Freund hätte, würde sich dieser wohl ziemlich vernachlässigt fühlen, weil sein Liebster kaum noch Zeit für ihn hat. Außerdem denke ich, er hat genug Vertrauen zu mir, seine sexuelle Neigung nicht vor mir zu verheimlichen. Selbst wenn sie in eine andere als die allgemein übliche Richtung geht. Sonja zuckte mit den Schultern. Vielleicht sollte ich es mal versuchen. Bisher habe ich noch jeden heterosexuellen Mann rum-gekriegt. Ich beobachtete Alex, der mit einem mir unbekannten jungen Mann in einer Ecke des Wohnzimmers stand. Die beiden unter-hielten sich offensichtlich sehr angeregt, als Alex plötzlich sein Glas wegstellte und sich an der Fensterbank festhielt. Er hat zuviel getrunken, dachte ich. Damit jedoch konnte ich mir nicht das nackte Entsetzen erklären, daß ihm plötzlich ins Gesicht geschrieben stand. Seine Kinnlade klappte im wahrsten Sinne des Wortes hinunter, er schwankte kurz, griff dann mit der zweiten Hand nach seinem Glas und leerte es in einem Zug. Der junge Mann legte eine Hand auf Alex´ Schulter und drückte sie kurz. Sonjas Vermutung kam mir in den Sinn. Sicher , schimpfte ich mich selbst, wenn ein Mann einem anderen eine Hand auf die Schulter legt, dann steigen die beiden sicher auch zusammen ins Bett, klarer Fall. Vielleicht übertreibst du einfach nur ein wenig. Sonja hat dir wohl einen mächtigen Floh ins Ohr gesetzt. Der junge Mann griff nach seinem Glas, sagte noch etwas und verschwand dann aus meinem Blickfeld. Ich wollte zu Alex gehen, wollte wissen, was passiert war. Sonja jedoch konnte ich nicht einfach so stehen lassen. Wie ein treues Hündchen würde sie mir folgen, was ich in diesem Moment als äußerst unpassend empfand. Denn Alex erweckte nicht den Eindruck, als fühle er sich wohl in Gesellschaft all dieser ausgelassenen Menschen. Laß ihn bitte in Ruhe , sagte ich zu Sonja, gröber als beabsichtigt. Entschuldige mal, ich wollte dir ja nicht in die Quere kommen. Aber wenn er weder homosexuell noch mit dir liiert ist, werd´ ich mein Glück doch wohl versuchen dürfen. Ich glaube nicht, daß der Zeitpunkt dafür so günstig ist , erwiderte ich. Entschuldigst du mich bitte? Ich möchte kurz mit ihm allein reden. Ich kämpfte mich durch die Schar der anderen Gäste bis zum Fenster durch. Kein einfaches Unterfangen, denn der Großteil von Sonjas Adreßbuch war der Einladung offensichtlich gefolgt. Als ich mein Ziel endlich erreicht hatte, war Alex verschwunden. Suchend schaute ich mich in dem hoffnungslos überfüllten Raum um, bis ich Alex entdeckte. Mit einem gut gefüllten Whiskeyglas stand er auf der kleinen Terrasse, die Sonja, da sie im Erdgeschoß wohnte, benutzen konnte. Es war nicht Alex´ Art, sich mit harten Alkoholika die Kante zu geben. Seine Hand zitterte bereits, als er einen guten Schluck nahm. Doch ich glaubte nicht, daß der Alkohol allein schuld daran war. Mein Samariter-Instinkt war geweckt, und so kämpfte ich mich ein zweites Mal durch die Gästeschar bis zur Terrassentür. Dabei versuchte ich ständig, Alex im Auge zu behalten. Noch einmal sollte er mir nicht weglaufen. Was ist los? fragte ich geradeheraus, als ich ihn endlich erreicht hatte.Eine Weile antwortete Alex nicht. Vollkommen abwesend starrte er zu der schmalen Mondsichel hinauf, als stünde dort die Antwort auf weiß Gott welche Frage. Es hätte ein wunderschönes Bild abgegeben, wie er da stand. Der Mond schien unmittelbar über ihm zu schweben, die Lampions an der Markise tauchten ihn in ein romantisch blaues Licht. Doch eine unerklärliche Traurigkeit lag auf seinem Gesicht und warf einen dunklen Schatten auf dieses wundervolle Bild. Ich wollte ihn festhalten, trösten. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was diese Traurigkeit ausmachte, doch in meiner Naivität glaubte ich, eine Berührung könne alles wieder ins Lot bringen. Wie ein Kind, das glaubt, die Welt wäre wieder rosarot, sobald es in den Arm genommen wird. Ich hob eine Hand und berührte Alex an der Schulter. Doch er reagierte nicht, als habe er meine Anwesenheit gar nicht bemerkt. Wo immer du auch bist , sagte ich leise. Zeig mir den Weg, damit ich dir folgen kann. Nun endlich wandte er sich zu mir um. Seine Augen glänzten feucht. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloß ihn jedoch sofort wieder. Es schien, als käme er immer wieder ein kleines Stück aus seinem Schneckenhaus heraus, um sich sofort wieder zurückzuziehen. Ein Hin und Her, als wäre er ein Tau, an dessen beiden Enden seine widersprüchlichen Gefühle zerrten. Nein , sagte er endlich. Du würdest es nicht verstehen. Es gibt da etwas, das ich dir vorher erklären müßte. Vielleicht später. Er leerte sein Glas wieder in einem Zug und ging in die Küche, vermutlich, um es auffüllen zu lassen. Ich blieb zurück mit dem bitteren Geschmack der Hilflosigkeit im Mund. Du würdest es nicht verstehen, hatte er gesagt Und ich hatte geglaubt, er könne mir in jeder Situation sein Herz ausschütten, was immer er dabei auch zu Tage fördern würde.Es gab ein Geheimnis zwischen uns, etwas, was er mir bisher verschwiegen hatte. Nun, da ich von diesem Geheimnis wußte, ohne es zu kennen, schlug es eine tiefe Schneise zwischen uns.mehr