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Mohawk Love

Eine Liebe in Toronto
TaschenbuchKartoniert, Paperback
380 Seiten
Deutsch
Traumfängererschienen am01.10.20222. Aufl.
Anfang der 80ger Jahre. Krissy hat nach dem Fachabitur nur einen Plan: möglichst weit weg von dem Drama zuhause und ihrem despotischen Vater. Kanada ist gerade weit genug weg - und so bewirbt sie sich als Nanny, um ein Jahr im Land ihrer Träume zu verbringen. Die Realität in Toronto ist jedoch nicht ganz so, wie sie sich das vorgestellt hat. Sie kommt mit der Familie nicht klar, und zu allem Unglück wird sie auch noch überfallen und vor ein vorbeifahrendes Auto gestoßen. Der Dieb entkommt, doch der Fahrer des Autos entpuppt sich als kanadischer Ureinwohner, der Krissy hilfsbereit nach Hause fährt. Eine zarte Beziehung bahnt sich zwischen ihr und Jordan an, doch Krissy schwankt zwischen der Liebe zu Jordan und den Wunsch ihres Vaters, in Deutschland ein Studium zu beginnen. Hat ihre Liebe eine Zukunft? Krissy muss erkennen, dass Kanada auch seine Schattenseiten hat, wenn es um seine Ureinwohner geht. Als die Schwester von Jordan verschwindet, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt - und Krissy muss sich entscheiden: Ihre Liebe oder das Studium. Eine nostalgische Zeitreise ins Jahr 1981 - in ein Land der Träume, das allen offen stand - nur nicht den eigenen Ureinwohnern.mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,95

Produkt

KlappentextAnfang der 80ger Jahre. Krissy hat nach dem Fachabitur nur einen Plan: möglichst weit weg von dem Drama zuhause und ihrem despotischen Vater. Kanada ist gerade weit genug weg - und so bewirbt sie sich als Nanny, um ein Jahr im Land ihrer Träume zu verbringen. Die Realität in Toronto ist jedoch nicht ganz so, wie sie sich das vorgestellt hat. Sie kommt mit der Familie nicht klar, und zu allem Unglück wird sie auch noch überfallen und vor ein vorbeifahrendes Auto gestoßen. Der Dieb entkommt, doch der Fahrer des Autos entpuppt sich als kanadischer Ureinwohner, der Krissy hilfsbereit nach Hause fährt. Eine zarte Beziehung bahnt sich zwischen ihr und Jordan an, doch Krissy schwankt zwischen der Liebe zu Jordan und den Wunsch ihres Vaters, in Deutschland ein Studium zu beginnen. Hat ihre Liebe eine Zukunft? Krissy muss erkennen, dass Kanada auch seine Schattenseiten hat, wenn es um seine Ureinwohner geht. Als die Schwester von Jordan verschwindet, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt - und Krissy muss sich entscheiden: Ihre Liebe oder das Studium. Eine nostalgische Zeitreise ins Jahr 1981 - in ein Land der Träume, das allen offen stand - nur nicht den eigenen Ureinwohnern.
Details
ISBN/GTIN978-3-948878-33-7
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.10.2022
Auflage2. Aufl.
Seiten380 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht514 g
Artikel-Nr.50988135
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Dann stand sie unentschlossen vor dem riesigen Cineplex - und überlegte, welchen Film sie sich ansehen wollte. Chariots of Fire Stand zur Auswahl, und jede Menge andere Filme, die sie aber nicht so interessant fand. Sie entschied sich für Fame , das in einem kleineren Saal lief; er wurde wiederholt als Werbung für eine Serie, die ab Januar im Fernsehen laufen sollte. Krissy war schon von Saturday Night Fever mit John Travolta begeistert gewesen und kaufte sich eine Karte für die Nachmittagsvorstellung. Sie fand den Film toll! Die Tänze und Musik waren mitreißend, und sie fand den schwarzen - und etwas aggressiven - Hauptdarsteller gut. Auf jeden Fall wollte sie sich die Serie im Fernsehen anschauen!Nach der Vorstellung verließ sie das Einkaufszentrum und schlenderte noch ein Stücke die Yonge-Street entlang. Gegenüber dem Eaton Centre lag noch ein weiteres Kino, und sie wunderte sich, wie sich so etwas rechnete. Gab es wirklich so viele Besucher für zwei so riesige Kinos? Ansonsten wirkte die Yonge Street recht amerikanisch. Ein Geschäft reihte sich an das andere, und dichter Verkehr schob sich durch die breit angelegte Straße. Hin und wieder fuhr auch ein breites, gelbes Auto der Polizei vorbei, das aufmerksam den Verkehr beobachtete. Krissy fiel siedendheiß ihr Reisepass ein, den sie immer dabeihaben sollte. Hatte sie ihn eingesteckt? Sie durchsuchte schnell ihre Handtasche und war erleichtert, ihn vorzufinden. Puh! Es dämmerte bereits, und so kehrte sie um, weil sie zur U-Bahn gehen wollte. Ein rücksichtsloser Stoß brachte sie unvermittelt aus dem Gleichgewicht, während gleichzeitig jemand versuchte, ihr die Handtasche zu entreißen. Sie schrie vor Empörung und wehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung. Krampfhaft klammerte sie sich an der Tasche fest, damit der Dieb sie ihr nicht entreißen konnte. Ihr Pass! Das war ihr einziger Gedanke. Der Typ war groß und kräftig, aber ziemlich schlank. Er hatte eine dunkle Hautfarbe und trug verwahrloste Kleidung. Eine Strickmütze war tief ins Gesicht gezogen, so dass sie sein Gesicht kaum sehen konnte. Ihr Blick konzentrierte sich auf seine kräftigen Hände, die an der Tasche zerrten. Mehrere schlecht gemachte Tattoos waren auf den Handrücken mit blauer Tinte - vermutlich sogar nur mit einem Kugelschreiber - eingeritzt worden. Lass los! , brüllte sie erst auf Deutsch und dann mit schriller werdender Stimme auf Englisch. Erste Menschen drehten sich bereits zu ihnen um. Dem Dieb war offensichtlich die Aufmerksamkeit zu groß, denn genauso schnell, wie er sie überfallen hatte, ließ er auch wieder los und hetzte davon. Zwei Passanten versuchten noch, ihn aufzuhalten, doch er stieß sie einfach beiseite und verschwand in einem U-Bahn-Aufgang.Krissy konnte ihr Gleichgewicht nicht mehr halten, trat einen Schritt zurück und geriet in den vorbeirollenden Verkehr. Mit der Hüfte prallte sie gegen ein Auto, wurde kurz mitgerissen und stürzte knapp neben dem Auto auf die Straße. Reifen quietschten, als das Auto mit einem Ruck zum Stehen kam. Ein junger Mann sprang heraus und fluchte laut. Shit! Mit eiligen Schritten stürzte er um das Auto herum und half ihr auf. Hast du dich verletzt? , fragte er auf Englisch. Seine Stimme klang besorgt und total erschrocken. Alles, was sie sehen konnte, war, dass er ziemlich groß war und einen langen Mantel und einen komischen Hut trug. Dann beugte sich sein Gesicht zu ihr, und sie sah dunkle, fast schwarze Augen. Unter dem Hut löste sich ein langer Zopf mit schwarzem Haar. Inzwischen hatten sich mehr Passanten eingefunden, die in einem Halbkreis um die Unfallstelle standen. Der junge Mann starrte sie erschrocken an und machte eine hilflose Handbewegung. Tut mir leid, aber Sie sind einfach vor mein Auto getaumelt. Ich konnte nicht mehr bremsen. Schon okay , hauchte Krissy - immer noch im Schock. Jemand hat versucht, mir meine Tasche zu klauen, und mich geschubst. Ich glaube, mit mir ist alles in Ordnung. Sie klopfte sich den Dreck aus dem Mantel und rieb sich das Knie. Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht tastete sie nach der Hüfte, die fürchterlich zu pochen anfing. Verflixt! , sagte sie auf Deutsch.Wie aus dem Nichts tauchte wieder das Polizeiauto auf, das wohl ein aufmerksamer Zeuge gerufen hatte. Zwei Polizisten näherten sich und fragten, was denn passiert sei. Aus dem Kuddelmuddel der Zurufe dachten die Ordnungshüter wohl, dass der junge Mann der Schuldige wäre, denn reichlich unfreundlich pressten sie ihn gegen sein Auto, drehten ihm die Arme auf den Rücken und legten ihm Handschellen an. Der junge Mann schimpfte lautstark, doch die Polizisten hörten nicht auf ihn. Krissy trat dazwischen und versuchte ihre Stimme wiederzufinden. Nein, ihr macht ja alles noch viel schlimmer! Er war es doch gar nicht! Sie musste die Sätze zweimal wiederholen, ehe die Polizisten sich ihr zuwandten. Er hat sie nicht angefahren? , fragte der ältere verwundert. Doch, schon, aber nicht mit Absicht! Ich wurde überfallen und von dem Dieb vor das Auto geschubst. Fragen Sie doch die anderen Passanten! Der Polizist wurde freundlicher und ließ sich den Pass zeigen. Oh, Sie sind aus Deutschland? , fragte er interessiert. Ja, ich arbeite hier als Nanny. Heute ist mein freier Tag, und ich war hier im Kino. Können Sie den Mann beschreiben, der sie überfallen hat? Krissy blickte auf den jungen Mann, der immer noch in Handschellen dastand. Können Sie ihn bitte freilassen? Er hat ja nur versucht, mir zu helfen! Die Polizisten sahen sich an, nahmen dem jungen Mann endlich die Handschellen wieder ab und ließen sich ebenfalls den Ausweis zeigen. Sie nahmen die Personalien auf, was dem Mann wohl nicht recht war. Er wurde zusehends nervöser. Liegt etwas gegen mich vor, Sir? , erkundigte er sich besorgt. Nein, Sie werden vielleicht nur als Zeuge gebraucht. Sie sind Mohawk aus der Grand River Reservation? Der junge Mann nickte bestätigend. Macht mich das zum Kriminellen? Sein Tonfall klang sarkastisch. Was machen Sie hier in Toronto? , fragte der Polizist unbeeindruckt. Studieren! Nun hob der Polizist doch etwas überrascht die Augenbrauen. So, so. Er gab den Ausweis zurück und nickte in Richtung des Autos. Sie können weiterfahren. Wir haben ja Ihre Personalien, falls noch etwas wäre. Ohne sich zu rühren blieb der junge Indianer stehen. Ich wollte nur sehen, ob es ihr gutgeht. Die Polizisten nahmen noch die Personalien der anderen Zeugen auf und wandten sich schließlich wieder an Krissy. Können Sie den Täter näher beschreiben? Krissy gab eine flüchtige Beschreibung ab und erinnerte sich dabei an die seltsamen Tattoos. Der Polizist schüttelte den Kopf. Das wird schwierig werden! Aber wir informieren Sie, sollten wir etwas herausfinden. Zum Glück ist Ihnen ja nichts gestohlen worden. Wollen Sie Anzeige erstatten? Krissy verneinte. Sie hatte keine Lust, im Ausland auf irgendein Polizeirevier zu fahren und stundenlang herumzusitzen. Können wir Ihnen noch irgendwie helfen? , fragte der Polizist höflich. Krissy hob abwehrend die Hand. Nein, mir geht es gut. Nur mein Mantel ist ganz schön schmutzig geworden. Sie schaute an ihrem hellen Lodenmantel herunter und seufzte. Ich muss zurück! Meine Gastfamilie will heute Abend ausgehen. Ich bin eh schon spät dran! Sie brauchen keinen Krankenwagen? , erkundigte sich der Polizist.Krissy schnaubte. Sie wollte wirklich kein Aufhebens um sich machen. Sie hatte eher Angst, dass sie zu spät kam und die Goodmans vielleicht enttäuscht von ihr wären. Nee, nee - alles gut! , versicherte sie. Na schön ⦠Etwas unsicher verabschiedeten sich die Polizisten und fuhren schließlich davon. Krissy seufzte und wischte sich kurz über die Nase. Sie schlotterte immer noch, und ihre Hüfte tat weh. Sie warf dem jungen Mann einen freundlichen Blick zu und hatte das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen. Tut mir wirklich leid â¦! Sie können ja nichts dafür â¦! , wehrte der junge Mann ab. Kommen Sie klar? Ich denke schon! Krissy machte einen vorsichtigen Schritt und stöhnte hörbar. Oh, ich glaube, das wird ein ordentlicher blauer Fleck! Sie humpelte einen weiteren Schritt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte sie sich zu ihm, um sich zu verabschieden. Sorry für die ganzen Umstände! Wo wohnen Sie denn? Soll ich Sie nicht lieber heimfahren? Der junge Mann hatte den Hut abgenommen und drehte ihn verlegen in den Händen. Ich meine ⦠schließlich habe ich Sie ja angefahren. Aber nicht absichtlich! , stellte Krissy klar. Das ändert aber nichts an der Tatsache ⦠Der Indianer lächelte unsicher. Er machte eine einladende Handbewegung. Wirklich ⦠ich habe Zeit ⦠und Sie sagten doch, dass sie rechtzeitig wieder zuhause sein müssen. Krissy kniff zweifelnd die Augen zusammen. Echt? Ich wohne in Forest Hill â¦! Prima, das ist ja nicht so weit. Ich fahre Sie! Der junge Mann übernahm die Initiative und öffnete die Beifahrertür. Mit einem Nicken deutete er auf den Verkehr, der sich an der Unfallstelle vorbeidrückte. Wir sollten besser fahren, ehe hier ein Hupkonzert losgeht.mehr

Autor

Kerstin Groeper, Jahrgang 1961 in Berlin geboren, lebte einige Zeit in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Kultur. Kerstin Groeper spricht Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und führt regelmäßig Vorträge und Seminare über Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. 2011 war sie Beraterin der Ausstellung "Indianer" im Lokschuppen Rosenheim. Kerstin Groeper studierte Sozialpädagogik, arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitschriften und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer, u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Seit 2009 ist sie Moderatorin der Karl May Festtage in Radebeul. Sie schreibt historische Romane und Kinderbücher zum Thema "Indianer". Ansonsten lebt sie mit ihrem Mann und einem Sohn in der Nähe von München. Zwei erwachsene Kinder sind bereits ausgezogen - und Oma ist sie inzwischen auch. In "Mohawk Love" verarbeitet sie autobiografisch ihre Erlebnisse in Kanada und nimmt den Leser auf eine nostalgische Reise in die 80ger Jahre mit.
Mohawk Love