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BuchGebunden
Deutsch
Schiermeier, Franzerschienen am20.06.2023Neuerscheinung
Grußwort von Simone BurgerVorsitzende des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung e.V.Wir freuen uns, als Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, ihnen die Ausstellung Getrennt & Vereint - Die Münchner Arbeiterbewegung im Kampf um die Republik 1919â-â1922 mit diesem Katalog präsentieren zu können. Sie schließt an unsere Ausstellung Revolution in München - Alltag und ­Erinnerung an.Und genau dies war uns wichtig, die Geschichte nicht nur in Schlagwörtern zu erzählen. Dies bedeutet sehr oft für die Weimarer Republik: Revolution und Niederschlagung - Hyperinflation 1923 - Weltwirtschaftskrise 1929 - Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Die Zeit von 1919 -â1922 kommt hier oft nicht vor. Aber es lohnt sich, gerade wenn man sich mit der Gefährdung der Demokratie auseinandersetzen will, sich ein Gesamtbild zu machen und einen Blick auf die Anfangszeit der Weimarer Republik zu werfen.Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Erich KästnerWenn man Kästner ernst nimmt, dann muss man sich fragen, welche Fehler in den Anfangsjahren der jungen Republik gemacht wurden. Die Ausstellung geht der Frage nach, welche Rolle die Spaltung der Arbeitnehmer*innen­bewegung hatte. Wie die Burgfriedenspolitik des Ersten Weltkriegs und die Folgen aufgearbeitet wurden. Und wie die Arbeiter*innenbewegung gezwungen war, die Errungenschaften der Revolution zu verteidigen, gerade in der schwierigen Situation einer zunehmenden Inflation.Diese Ausstellung zeigt auf, wie rechtsnationale Verbände und der Nationalsozialismus in dieser Zeit ein Klima der Gewalt etablierten, ungehindert und unterstützt von den Konservativen und Monarchisten. Es gab sie nicht, die Normalität der demokratischen Rechtsstaatlichkeit.Wie immer in unseren Ausstellungen wollen wir nicht nur die wichtigen Funktionäre und Minister porträtieren, sondern auch aufzeigen, wie Arbeitnehmer*innen in dieser Zeit lebten und arbeiteten.Ich möchte mich sehr herzlich bei allen bedanken, die ehrenamtlich an dieser Ausstellung gearbeitet haben. Ohne diesen Einsatz würde es diese Ausstellung nicht geben. Besonders bedanken möchte ich mich bei Bernward Anton, dem Leiter der Geschichtswerkstatt. Und bei unserem hauptamtlichen Team im Archiv: Ursula Brunner und Michael Schwab.Und ich freue mich sehr, dass es weitergeht. Wir werden uns in der Geschichtswerkstatt mit der Zeit ab 1923 auseinanderzusetzen. Die nächste Ausstellung ist also schon in Arbeit.mehr

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KlappentextGrußwort von Simone BurgerVorsitzende des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung e.V.Wir freuen uns, als Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, ihnen die Ausstellung Getrennt & Vereint - Die Münchner Arbeiterbewegung im Kampf um die Republik 1919â-â1922 mit diesem Katalog präsentieren zu können. Sie schließt an unsere Ausstellung Revolution in München - Alltag und ­Erinnerung an.Und genau dies war uns wichtig, die Geschichte nicht nur in Schlagwörtern zu erzählen. Dies bedeutet sehr oft für die Weimarer Republik: Revolution und Niederschlagung - Hyperinflation 1923 - Weltwirtschaftskrise 1929 - Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Die Zeit von 1919 -â1922 kommt hier oft nicht vor. Aber es lohnt sich, gerade wenn man sich mit der Gefährdung der Demokratie auseinandersetzen will, sich ein Gesamtbild zu machen und einen Blick auf die Anfangszeit der Weimarer Republik zu werfen.Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Erich KästnerWenn man Kästner ernst nimmt, dann muss man sich fragen, welche Fehler in den Anfangsjahren der jungen Republik gemacht wurden. Die Ausstellung geht der Frage nach, welche Rolle die Spaltung der Arbeitnehmer*innen­bewegung hatte. Wie die Burgfriedenspolitik des Ersten Weltkriegs und die Folgen aufgearbeitet wurden. Und wie die Arbeiter*innenbewegung gezwungen war, die Errungenschaften der Revolution zu verteidigen, gerade in der schwierigen Situation einer zunehmenden Inflation.Diese Ausstellung zeigt auf, wie rechtsnationale Verbände und der Nationalsozialismus in dieser Zeit ein Klima der Gewalt etablierten, ungehindert und unterstützt von den Konservativen und Monarchisten. Es gab sie nicht, die Normalität der demokratischen Rechtsstaatlichkeit.Wie immer in unseren Ausstellungen wollen wir nicht nur die wichtigen Funktionäre und Minister porträtieren, sondern auch aufzeigen, wie Arbeitnehmer*innen in dieser Zeit lebten und arbeiteten.Ich möchte mich sehr herzlich bei allen bedanken, die ehrenamtlich an dieser Ausstellung gearbeitet haben. Ohne diesen Einsatz würde es diese Ausstellung nicht geben. Besonders bedanken möchte ich mich bei Bernward Anton, dem Leiter der Geschichtswerkstatt. Und bei unserem hauptamtlichen Team im Archiv: Ursula Brunner und Michael Schwab.Und ich freue mich sehr, dass es weitergeht. Wir werden uns in der Geschichtswerkstatt mit der Zeit ab 1923 auseinanderzusetzen. Die nächste Ausstellung ist also schon in Arbeit.
Details
ISBN/GTIN978-3-948974-23-7
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatUngenäht / geklebt
ErscheinungsortMünchen
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.06.2023
AuflageNeuerscheinung
SpracheDeutsch
Gewicht900 g
Illustrationen9 Tabellen
Artikel-Nr.54116916
Rubriken

Inhalt/Kritik

Vorwort
Grußwort von Anton BieblKulturreferent der Landeshauptstadt MünchenDie dritte Ausstellung des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung zur Münchner Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert ist den überaus turbulenten und für viele Zeitgenoss*innen zutiefst verstörenden Verhältnissen ­Anfang der 1920er Jahre gewidmet. Sie behandelt die politischen Entwicklungen und Konfrontationen, ja gewaltsamen Eskalationen, und auch die ­sozialen und kulturellen Dimensionen.Zwischen der blutigen Niederschlagung der Münchner Räterepublik im Mai 1919 durch marodierende Freikorps und Truppen der sozialdemokratisch ­geführten Reichsregierung und dem Zusammenschluss der Mehrheits-SPD und der in München seit 1920 dominanten Unabhängigen Sozialdemokra­tischen Partei 1922 liegen dramatische Jahre. Wir haben es hier mit einer ­Phase eskalierender Gewalt und zugespitzter politischer Konfrontation zu tun. Mit einer Zeit, in der rechtsstaatliche Grundwerte durch eine auf dem rechten Auge blinde Justiz und Polizei zunehmend ausgehöhlt und dramatisch entwertet wurden. Die eklatante Handlungsschwäche und Bewegungsstarre der politischen Gremien auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene waren erschütternd.Die Reichswehr, im Verbund mit rechtsnationalen Verbänden bis hin zur NSDAP, war in München ein Brandbeschleuniger für politischen Extremismus und Straßengewalt. Politische Morde an Demokraten und Umsturzversuche von rechts (Kapp-Putsch, Hitler-Ludendorff-Putsch) sind kennzeichnend für die kritische, ja höchst einsturzgefährdete Lage der jungen Republik.Die galoppierende Inflation stürzte große Teile des Bürgertums und der ­Arbeiterschaft in Not und Elend. Dies verstärkte die politische Radikalisierung. Was wir heute als fake news bezeichnen, hat die Entwicklungen zudem ­beschleunigt: lügenhafte Behauptungen und Unterstellungen - sei es gegen die Siegerstaaten des Ersten Weltkriegs, die mit dem Versailler Vertrag die ­internationale Schwächung und Ausplünderung Deutschlands praktizierten, sei es gegen sozialdemokratische und liberaldemokratische Politiker, denen mit perfide und antisemitisch hinterlegten Unterstellungen die Schuld an der Kriegsniederlage zugeschrieben wurde (Dolchstoßlegende).Die Ausstellung arbeitet die spezifischen Konfrontationen in München heraus: Dominanz der Reichswehr (hervorgegangen aus dem kaiserlichen Heer), der konservativ-nationalistischen Kräfte im Staatsapparat, der sogenannten vaterländischen Verbände, von den Einwohnerwehren bis zu den National­sozialisten unter der Führung Hitlers. Ihnen stand in München eine gespaltene Arbeiterbewegung gegenüber, eine dominante USPD mit einer geschwächten MSPD, aber erstarkten Gewerkschaften, dazu eine sich erst entwickelnde KPD, zumeist in Konfrontation zur Sozialdemokratie. Der Zusammenschluss von USPD und MSPD 1922 markiert eine Konsolidierung der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in München. Die Ausstellung richtet den Blick auf eine wichtige, prägende Phase unserer Stadtgeschichte. Sie zeigt die elementare Bedeutung eines stabilen politischen Ordnungsrahmens, aber auch eines freiheitlich-demokratischen Werte­systems, das von der Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Breite getragen und dauerhaft geschützt, bewahrt und immer wieder weiterentwickelt wird. Denn andernfalls - auch das lässt die Ausstellung erahnen - ist die Gefahr von unkontrollierbaren Katastrophen wie sie mit dem Jahr 1933 verbunden sind, evident.mehr