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Eine ungehorsame Frau

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
401 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am24.02.2015
Vom Heimchen am Herd zur toughen Powerfrau - Annemarie Schoenles 'Eine ungehorsame Frau' jetzt als eBook bei dotbooks. Kochen, waschen, Kinder kriegen? Für Marlene Schubert ist das der absolute Albtraum! Sowohl ihr Mann als auch ihre Eltern wollen die junge Frau unbedingt in diese gehorsame Form pressen. Statt die perfekte Hausfrau zu mimen, nimmt Marlene ihr Leben lieber selbst in die Hand: Ein Job muss her und der Ehemann weg! Ersteres ist schnell gefunden und die Scheidung das geringste Problem. Powerfrau Marlene erklimmt als Single die Karriereleiter - doch beruflich und privat brechen so einige Stufen ein ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Eine ungehorsame Frau' von Annemarie Schoenle. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Die Romane Annemarie Schoenles werden millionenfach gelesen, zudem ist sie eine der begehrtesten Drehbuchautorinnen Deutschlands (u. a. Grimme-Preis). Sie ist Mutter einer erwachsenen Tochter und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von München. Bei dotbooks erschienen bereits Annemarie Schoenles Romane »Frauen lügen besser« »Frühstück zu viert« »Verdammt, er liebt mich« »Nur eine kleine Affäre« »Du gehörst mir« »Eine ungehorsame Frau« »Ringelblume sucht Löwenzahn« »Ich habe nein gesagt« »Familie ist was Wunderbares« »Abends nur noch Mondschein« und die Sammelbände »Frauen lügen besser & Nur eine kleine Affäre« »Ringelblume sucht Löwenzahn & Abends nur noch Mondschein« sowie die Erzählbände »Der Teufel steckt im Stöckelschuh« »Die Rache kommt im Minirock« »Die Luft ist wie Champagner« »Das Leben ist ein Blumenstrauß« »Dreitagebart trifft Minirock« »Tanz im Regen« »Zuckerherz und Liebesapfel«. Die Website der Autorin: www.annemarieschoenle.de
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Produkt

KlappentextVom Heimchen am Herd zur toughen Powerfrau - Annemarie Schoenles 'Eine ungehorsame Frau' jetzt als eBook bei dotbooks. Kochen, waschen, Kinder kriegen? Für Marlene Schubert ist das der absolute Albtraum! Sowohl ihr Mann als auch ihre Eltern wollen die junge Frau unbedingt in diese gehorsame Form pressen. Statt die perfekte Hausfrau zu mimen, nimmt Marlene ihr Leben lieber selbst in die Hand: Ein Job muss her und der Ehemann weg! Ersteres ist schnell gefunden und die Scheidung das geringste Problem. Powerfrau Marlene erklimmt als Single die Karriereleiter - doch beruflich und privat brechen so einige Stufen ein ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Eine ungehorsame Frau' von Annemarie Schoenle. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Die Romane Annemarie Schoenles werden millionenfach gelesen, zudem ist sie eine der begehrtesten Drehbuchautorinnen Deutschlands (u. a. Grimme-Preis). Sie ist Mutter einer erwachsenen Tochter und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von München. Bei dotbooks erschienen bereits Annemarie Schoenles Romane »Frauen lügen besser« »Frühstück zu viert« »Verdammt, er liebt mich« »Nur eine kleine Affäre« »Du gehörst mir« »Eine ungehorsame Frau« »Ringelblume sucht Löwenzahn« »Ich habe nein gesagt« »Familie ist was Wunderbares« »Abends nur noch Mondschein« und die Sammelbände »Frauen lügen besser & Nur eine kleine Affäre« »Ringelblume sucht Löwenzahn & Abends nur noch Mondschein« sowie die Erzählbände »Der Teufel steckt im Stöckelschuh« »Die Rache kommt im Minirock« »Die Luft ist wie Champagner« »Das Leben ist ein Blumenstrauß« »Dreitagebart trifft Minirock« »Tanz im Regen« »Zuckerherz und Liebesapfel«. Die Website der Autorin: www.annemarieschoenle.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955209421
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum24.02.2015
Seiten401 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1091 Kbytes
Artikel-Nr.2993425
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
PROLOG
1993

Meine Sekretärin legte den Hörer auf, als ich das Zimmer betrat. Sie lächelte mir zu, nickte, schrieb weiter. Eine Agentur hatte sie mir geschickt, letztes Jahr, als ich den Firmenskandal verursachte und Frau Rotthaler, die nicht Sekretärin, sondern Assistentin genannt werden wollte, sich versetzen ließ. Sie könne nicht mit einer Frau zusammenarbeiten, sagte sie zum Personalchef, deren Lebensbasis rücksichtsloser Ehrgeiz sei. In Wirklichkeit wußte sie natürlich, daß sie meinen Ansprüchen nicht genügte und daß mich ihr täglich um halb fünf praktizierter vorwurfsvoller Blick und ihr aufsässiges »Ich muß schließlich Rücksicht auf meinen Mann nehmen« an den Rand meiner Toleranz trieben.

Dabei ging es nicht um meinen Ehrgeiz, sondern um Neid. Auf der einen Seite nannte sie mich eine halbe Portion Frau, weil ich keinen auf ein warmes Abendessen pochenden Ehemann aufzuweisen hatte, andererseits entrüstete sie sich über meine Moral. Ein ehemannloses Bett muß nicht zwangsläufig ein leeres Bett sein, das blieb ihr natürlich nicht verborgen, und ich vermute, daß sie einer erotischen Versagerin als Vorgesetzter wesentlich eifriger unter die Arme gegriffen hätte als einer Frau, die sowohl mit dem Inhaber der Firma als auch mit dessen Schwiegersohn liiert war. Ich sagte ihr, daß meines Wissens der Arbeitsvertrag mit ihr geschlossen worden sei und nicht mit ihrem Mann und daß es mich relativ kaltließe, ob er am Abend sein cholesterinsteigerndes Schweinekotelett pünktlich auf dem Teller vorfinde. Diese Bemerkung trieb Frau Rotthaler endgültig in die Gewissenskrise; sie wechselte in die kartographische Abteilung. Dort wurden keine Überstunden verlangt, und ihr Vorgesetzter war ein Mann. Er hieß Behrendt und zeigte Verständnis für Herrn Rotthaler. Herr Behrendt hatte selbst eine Frau, die versessen darauf war, das Schweinekotelett pünktlich zu servieren. Was Herrn Behrendt aber nicht hinderte, ab und zu zarte Brüstchen zu kosten. Bei einer jungen Aushilfskraft.



Janine Engelbrecht, meine neue Sekretärin, folgte mir in mein Zimmer. »Alles Gute«, sagte sie und gab mir die Hand. Ich mochte Janine. Sie war mit einem Klinikarztverheiratet, sie war sachlich, einsatzfreudig und verkörperte für mich jene Generation junger Frauen, die versuchten, den Slogan »Emanzipation oder Ehe« durch ein veränderndes »und« zu optimieren. Was heute, in der Zeit eines gewissen Übergangs, zugegebenermaßen immer noch schwierig ist.

Auf dem Schreibtisch, in einem Glaskrug, stand ein Frühlingsstrauß. Die Karte lag daneben. Ich öffnete sie. Alle Mitarbeiter meines Geschäftsbereiches hatten die Geburtstagswünsche unterschrieben, und ich sagte Janine, daß sie für den späten Vormittag einen Sektempfang vorbereiten solle.

Dann erledigte ich ein paar Telefonate und bestellte einen Tisch in dem kleinen italienischen Lokal, das Andrea so mochte. Andrea war meine Tochter. Zwanzig Jahre alt. Sie studiert in Berlin. Sie wollte Umweltingenieurin werden und ihr Hauptaugenmerk, wie sie sagte, auf den ökologisch ausgerichteten Umweltschutz legen. Das hatte sie mir an dem Tag erklärt, als wir in den Jagdstuben ihr Abitur feierten. »Beim ökologisch ausgerichteten Umweltschutz«, sagte sie und schob sich eine Gabel becquerelverseuchter Pilze in den Mund, »steht das Erkennen größerer Funktionszusammenhänge und wechselseitiger Abhängigkeiten der Umwelt im Vordergrund.« Georg und mir lag dieser druckreife Satz wie schwerer Hirsebrei im Magen, aber Andrea klärte uns unverdrossen auf. Das Ziel dieser Fachrichtung sei es, die menschlichen Eingriffe in die Umwelt so zu steuern, daß das ökologische Gleichgewicht nicht gefährdet würde.

Es gibt mir heute noch einen Stich, wenn ich daran denke, wie liebevoll Georg Andrea bei diesen Worten umarmte und ihr später als Abiturgeschenk eine sündteure Armbanduhr überreichte. Georg. Der beste Mann in meinem Leben. Der emanzipierteste. Der zärtlichste. Und gestorben durch meine Schuld und die Schuld seiner eigenen Tochter.

Andreas Vater, Bernhard Strittmeister, fand das Ökologiestudium natürlich idiotisch. »Ein Studium ohne Berufsaussichten«, prophezeite er. Daß er Umweltschutz sowieso für überflüssig hielt, sagte er nicht, weil Andreas spitze Zunge allgemein gefürchtet wurde - wie die meine, damals, als ich in Andreas Alter war. Bernhards Verständnis für wie auch immer geartete Ideale war noch genauso verkümmert wie zu meinen Zeiten, da ich das Grünbuch der Ökologie demonstrativ auf seinen Nachttisch legte und ein Poster über sein Bett nagelte mit dem schönen, aber nutzlosen Satz:

WIR HABEN DIE WELT VON UNSEREN KINDERN NUR GELIEHEN.



Nach dem Sektempfang fuhr ich nach Hause. Ich duschte, zog mich um und wartete auf David. Als ich am Flurspiegel vorbeikam, blieb ich stehen. Ich versuchte, mich mit fremden Augen zu sehen. Braunes, schweres Haar, Sommersprossen, graue Augen, Fältchen um die Augen, wie eingeritzt. Meine Nase ist zu breit, mein Mund zu voll, und für einen winzigen Moment habe ich wieder das Gefühl, nichts wert zu sein. Wie als Pubertierende, als ich meinen Anblick verabscheute; denn die Gesichter und Körper um mich herum waren mir meilenweit voraus. Rotgefärbte Lippen, transparente Lidschatten, lange Röcke, ausgefranste Jeans. Und Namen, die ich nicht kannte. Che Guevara, Ho Tschi Minh - mein Vater schaltete auf Quizsendungen um, wenn sie im Fernsehen den Vietnamkrieg zeigten. Als Beate Klarsfeld Bundeskanzler Kiesinger ohrfeigte, fiel ich fast vom Stuhl vor Schreck. Ich sah, wie die Adern auf der Stirn meines Vaters anschwollen. Dieses nichtsnutzige Weib ohrfeigte Kiesinger! Ich überlegte mir, was gewesen wäre, wenn ein nichtsnutziger Mann ihn geohrfeigt hätte. Aber in solchen Momenten verwirrten sich meine Gedanken immer. Ich hatte Schwierigkeiten, die Fäden logisch aufzurollen und zum Ende des Knäuels zu kommen, ich hatte ein Wissensdefizit, eine geistige Blockade, das spürte ich. Deshalb flüchtete ich mich weg von den toten Vietnamsoldaten, weg vom geohrfeigten Kiesinger, hinein in die Liebesromane meiner Mutter. Da war die Welt zwar nicht in Ordnung, weil ich nicht an sie glaubte - so blöd war ich nun auch wieder nicht -, aber sie zuckerte mich zu. Ich saß in einem Kokon aus Zuckerwatte, und wenn der Held die Heldin innig fragte, ob sie mit ihm ein ganzes Leben teilen wolle, sank sie an seine Brust, und die war breit, und die war männlich, und eine Brieftasche steckte auch drin. Da war keine Rede vom Vietnamkrieg, da gab es keinen Rudi-Dutschke-Attentäter namens Bachmann, da formierte sich nicht die RAF. Nein. Da waren nur Kabale und Liebe, aber die Intrigen wurden aufgeklärt, und die Liebe führte stracks zum Traualtar.

Wie ich es geschafft hatte, so ganz ohne besondere Neigungen und Ambitionen achtzehn Jahre alt zu werden und zwei Jahre vor dem Abitur zu stehen, ist mir heute noch ein Rätsel. Aber so war es eben. Mein Vater, ein Maurer, hielt nicht viel von Frauen, sie gehören in die Küche, sagte er grinsend zu meinen beiden jüngeren Brüdern, die es besser gemacht hatten als ich. Sie hatten schlechte Noten, was in den Augen meines Vaters auf handwerkliches Geschick hinwies, und sie wollten nicht so hoch hinaus wie »gewisse Weiber«.

Meine Mutter wehrte sich nicht bei solchen Worten, wahrscheinlich, weil sie damals insgeheim auch nicht viel von Frauen hielt. Sie predigte mir immer Bescheidenheit, meinte aber etwas anderes. Sie meinte, ich solle keine Ansprüche an die Männer stellen, sondern warten, was die Männer von mir wollten. Und was sie wollten, war klar: eine »gute« Frau. Sie klärte mich nie auf, was eine »gute« Frau war, aber ich wußte es auch so. Eine gute Frau war die pure Idiotin. Sie verwöhnte den Mann, sie unterstützte ihn, sie pflegte ihn, sie tröstete ihn. Und was bekam sie zurück? Haushaltsgeld, das nie reichte, derbe Worte, wenn sie sich nach Zärtlichkeit sehnte, Vorwürfe, wenn sie selbst einmal schwach war. Nein danke, dachte ich und schwor mir, daß ich mein Leben anders leben wollte. Aber wie, wenn die Zuckerwatte wie ein riesiger Berg die Realität verdeckte?

Und dann begegnete ich mit achtzehn Jahren Bernhard Strittmeister; er baute in unserer Schule Verteilerkästen ein. Er war sechsundzwanzig Jahre alt, Elektroingenieur, und verströmte eine Männlichkeit, die mich hätte mißtrauisch machen müssen. Aber ich hatte wieder einmal Streit mit meinem Vater, ich war verzweifelt, und Bernhards Brust unter dem grauen Elektrokittel war breit, sie war männlich, und eine Brieftasche enthielt sie auch.

Ich war so fasziniert von dem Gedanken, einen aufstrebenden jungen Mann, der allerdings noch in der Firma seines Vaters arbeitete, kennengelernt zu haben, daß ich die Ratschläge meiner Freundin Johanna in den Wind schlug. Johanna hatte mir geraten, schleunigst einen Gynäkologen aufzusuchen und mir die Pille verschreiben zu lassen. Aber ich verließ mich auf Bernhards Reife und auf seinen praktizierten Coitus interruptus, der mich immer maßlos erschreckte, weil er von Bernhard so ruckartig ausgeübt wurde, daß ich mich fragte, ob die Absonderungen in meinem Inneren im entscheidenden Moment siedendheiß wurden. Einen Orgasmus hatte ich nie, aber das war in Ordnung. Von Orgasmus war in meinen Liebesromanen nicht die Rede gewesen, und Hauptsache, Bernhard war zufrieden. Irgendwann war der Coitus nicht interrupt genug. Ich wurde schwanger, ich verließ die Schule, und wir heirateten.



Es klingelte. David. Ich öffnete die Tür. Wie immer, wenn ich ihn sah, verkrampfte sich für einen Moment mein Herz. Mir ging es mit seinem Anblick wie jenen Frauen, die ihren Leinwandhelden Jahr für Jahr im Kino sehen und dabei eine solche Nähe verspüren, daß sie das Gefühl haben, ihn...
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Die Romane Annemarie Schoenles werden millionenfach gelesen, zudem ist sie eine der begehrtesten Drehbuchautorinnen Deutschlands (u. a. Grimme-Preis). Sie ist Mutter einer erwachsenen Tochter und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von München.Bei dotbooks erschienen bereits Annemarie Schoenles Romane »Frauen lügen besser«»Frühstück zu viert«»Verdammt, er liebt mich«»Nur eine kleine Affäre«»Du gehörst mir«»Eine ungehorsame Frau«»Ringelblume sucht Löwenzahn«»Ich habe nein gesagt«»Familie ist was Wunderbares«»Abends nur noch Mondschein« und die Sammelbände »Frauen lügen besser & Nur eine kleine Affäre« »Ringelblume sucht Löwenzahn & Abends nur noch Mondschein« sowie die Erzählbände »Der Teufel steckt im Stöckelschuh«»Die Rache kommt im Minirock«»Die Luft ist wie Champagner«»Das Leben ist ein Blumenstrauß«»Dreitagebart trifft Minirock«»Tanz im Regen«»Zuckerherz und Liebesapfel«.Die Website der Autorin: www.annemarieschoenle.de