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Der Garten des Lebens

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am10.04.20171. Auflage
Eigentlich hat Susannah alles, was sie sich wünschen könnte. Doch ist ihr beschauliches Leben mit Mann und Kindern wirklich ihr großer Plan vom Leben? Als Susannah an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, um ihrer verwitweten Mutter beizustehen, werden ihre Zweifel immer lauter. Vor vielen Jahren ließ sie hier ihre erste Liebe Jake zurück. Jetzt weckt der schöne Garten ihres Elternhauses Susannahs Erinnerungen an eine schicksalhafte Zeit und immer mehr scheinen auch vergessene Träume neu zu erblühen.
'Ein großartiger Frauenroman um alte Geheimnisse und neue Entscheidungen, voller Menschenkenntnis, Humor und Wärme, wie ihn nur Debbie Macomber schreiben kann.' Publishers Weekly


SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextEigentlich hat Susannah alles, was sie sich wünschen könnte. Doch ist ihr beschauliches Leben mit Mann und Kindern wirklich ihr großer Plan vom Leben? Als Susannah an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, um ihrer verwitweten Mutter beizustehen, werden ihre Zweifel immer lauter. Vor vielen Jahren ließ sie hier ihre erste Liebe Jake zurück. Jetzt weckt der schöne Garten ihres Elternhauses Susannahs Erinnerungen an eine schicksalhafte Zeit und immer mehr scheinen auch vergessene Träume neu zu erblühen.
'Ein großartiger Frauenroman um alte Geheimnisse und neue Entscheidungen, voller Menschenkenntnis, Humor und Wärme, wie ihn nur Debbie Macomber schreiben kann.' Publishers Weekly


SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955766573
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum10.04.2017
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2100082
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel
Vivian Leary stand regungslos an der Straßenecke, nur ihre Augen blickten unruhig hin und her. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, geschweige denn, wie sie sich hatte verlaufen können. Immerhin lebte sie schon ihr ganzes Leben in Colville. Eigentlich kannte sie jeden Quadratzentimeter dieser Stadt. Doch jetzt erinnerte sie sich nur noch daran, dass sie hinausgegangen war, um die Post zu holen, und das war mittlerweile bestimmt schon viele Stunden her.

Die Straße kam ihr nicht bekannt vor, und die Häuser waren ihr fremd. Das Haus der Hendersons an der Ecke Chestnut Avenue und Elm Street war immer eine Art Wegweiser, ein Markierungspunkt gewesen, aber sie konnte es im Moment nicht entdecken. Ihr fiel ein, dass die Hendersons ihr Haus weiß gestrichen hatten, mit grünen Fensterläden.

Aber wo war es, fragte sie sich und versuchte angestrengt, sich zu konzentrieren. Wo war es?

George würde ärgerlich werden, wenn sie so lange brauchte, um die Post zu holen.

O nein, wie hatte sie das nur vergessen können?

George war tot.

Eine Woge des Schmerzes überrollte sie - schwer und erdrückend. George, ihr geliebter Ehemann, war tot. Im letzten November, nur zwei Monate vor ihrem sechzigsten Hochzeitstag, war er ihr genommen worden. Es war alles so schnell gegangen â¦

George war hinausgegangen, um den Wagen warm laufen zu lassen, damit sie zur Kirche fahren konnten, und ein paar Minuten später hatte er tot in der Garage gelegen. Ein schwerer Herzinfarkt hat ihn das Leben gekostet. Der nette junge Notarzt sagte, George wäre tot gewesen, noch bevor er den Boden berührt hatte. Seine Worte klangen, als sollte sie deswegen erleichtert sein. Aber nichts hatte das Entsetzliche dieses furchtbaren Morgens mildern können.

Vivian blinzelte, und obgleich es einer dieser wunderbaren, frühlingswarmen Maitage war, wie es sie nur im Osten des Staates Washington geben konnte, lief ihr ein kalter Schauer über den Körper. Sie versuchte, die Angst, die in ihr aufstieg, zu unterdrücken. Wie sollte sie jetzt nach Hause finden?

Susannah würde wissen, was zu tun war. Ja, ihre Tochter würde ihr helfen. Doch dann fiel Vivian ein, dass Susannah nicht zu Hause war. Susannah wohnte gar nicht mehr in Colville, sie hatte jetzt ein eigenes Zuhause. In Seattle, nicht wahr? Ja, in Seattle. Sie war verheiratet und hatte zwei wundervolle Kinder. Susannah und Joes Kinder. Großer Gott, warum nur fielen ihr die Namen nicht ein? Ihre Enkelkinder waren doch ihre größte Freude und ihr ganzer Stolz. Sie sah die Gesichter der beiden so deutlich vor sich, als würde sie eine Fotografie anschauen, aber sie konnte sich nicht an ihre Namen erinnern.

Chrissie. Vivian seufzte vor Erleichterung. Der Name ihrer Enkeltochter war Chrissie. Sie war zuerst auf die Welt gekommen, und drei Jahre später war Brian geboren. Oder waren es vier Jahre gewesen? Vivian entschied, dass das jetzt nicht so wichtig war. Wenigstens erinnerte sie sich an die Namen.

Wenn sie sich nur besser konzentrieren könnte, dann würde ihr bestimmt einfallen, wo sie sich gerade befand und welche Richtung sie nehmen musste, um nach Hause zu kommen. Es wurde bereits dunkel, und sie wollte nicht ziellos durch die Straßen irren. Aber es gelang ihr einfach nicht, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.

Wenn andere Fußgänger in der Nähe gewesen wären, hätte sie sie fragen können, wie sie von hier aus zur Woods Road kam.

Nein ⦠in der Woods Road hatte sie als Kind gelebt. Seit sie in die Schule gekommen war - und das war vor dem Krieg gewesen -, wohnte sie woanders. Um Himmels willen, sie sollte doch wohl in der Lage sein, sich an ihre eigene Adresse zu erinnern! Was war nur los mit ihr?

Das Haus, an das sie sich zu erinnern versuchte, hatten George und sie vor beinahe fünfundvierzig Jahren gekauft. Damals waren die Kinder noch zu Hause. Vivian empfand Furcht ⦠und Scham. Eine achtzigjährige Frau sollte doch wissen, wo sie wohnte. George wäre enttäuscht und außer sich, wenn er das erfahren würde ⦠Gottlob würde er es nie erfahren. Aber das machte die ganze Sache auch nicht besser. Sie brauchte ihn, und er war nicht hier, um ihr zu helfen - dieser Gedanke erfüllte Vivian mit so großem Entsetzen, dass sie unwillkürlich die Hände zu Fäusten ballte.

Sie lief los, ohne genau zu wissen, wohin. Wenn sie einfach weiterlief und sich nur fest konzentrierte, würde die Erinnerung vielleicht zurückkommen.

Schon bald fühlten sich ihre Beine schwer an, und sie war erleichtert, als sie an der Straßenecke eine Bank stehen sah. Vivian konnte sich nicht erklären, warum die Stadt gerade an dieser Stelle eine Bank aufgestellt hatte - es war nicht einmal eine Bushaltestelle in der Nähe. Was für eine Verschwendung von Steuergeldern. Wenn George das erfahren würde, wäre er sicher wütend. Er war Beamter gewesen, jahrelang. Richter am Kammergericht. Und er war gut, ein Mann mit Prinzipien und Charakter. Wie stolz Vivian auf ihn war.

Trotzdem war sie im Augenblick so erleichtert, sich setzen zu können, dass sie sich nicht beklagte. George hatte immer ganz frei seine Meinung zu den Bürgerpflichten geäußert und zu der Vergeudung von Ressourcen durch das Rathaus , wie er es nannte. Natürlich hatte sich Vivian die Ansichten ihres Mannes stets geduldig angehört, aber sie war nicht immer seiner Meinung. Sie hatte ihre eigenen Vorstellungen über politische Fragen und dergleichen, aber die diskutierte sie nicht mit George. Das war etwas, was sie schon früh in ihrer Ehe gelernt hatte. George wollte immer alle von der Richtigkeit seiner Einstellung überzeugen, und er ließ nicht locker, bis er jeden so weit hatte. Wenn Vivians Überzeugung sich also von Georges unterschied, hatte sie es für sich behalten.

Sie saß auf der Bank und blickte sie sich um in der Hoffnung, etwas Charakteristisches zu entdecken, das ihr half, sich zu erinnern. Oje, war das eine belebte Straße! So viele Autos rasten vorbei, und die Lichter blendeten Vivian, bis ihr ganz schwindelig wurde. Aber es tat gut zu sitzen. Sie fühlte sich nicht mehr ganz so müde und erschöpft. Jetzt musste sie genau nachdenken. Sie hasste es, wichtige Dinge zu vergessen, wie zum Beispiel ihre Adresse, ihre Telefonnummer, die Namen von Freunden und Bekannten. Seit George tot war, passierte das immer häufiger, und es machte sie unsicher.

Wenn sie die Augen für einen Moment schloss ⦠vielleicht half das. Vivian versuchte, sich zu entspannen, den Kopf freizubekommen, denn all die Sorgen und Ängste machten ihre Erinnerung nur noch verschwommener.

Es wurde langsam kühl, nun, da die Sonne untergegangen war. Sie hätte einen Pullover mitnehmen sollen, aber sie hatte im Garten gearbeitet, und ihr war warm gewesen. Die Iris waren in diesem Frühling einfach zauberhaft, aber insgesamt war sie äußerst unzufrieden mit dem Zustand, in dem sich ihr Garten jetzt befand. Jahrelang hatte sie jede freie Minute in ihren Garten investiert, jetzt mochte sie ihn kaum noch anschauen. Vivian tat, was sie konnte, aber es gab einfach zu viel, das noch gemacht werden musste: jäten, beschneiden, die einjährigen Pflanzen setzen ⦠Nach dem Abendessen hatte sie noch die Pflanzen gießen wollen, und dabei war ihr eingefallen, dass sie die Post noch gar nicht hereingeholt hatte. Deshalb war sie zum Briefkasten gelaufen. Und nun war sie hier, verloren, verwirrt und ängstlich.

Auf einmal spürte Vivian, dass sie nicht allein war. Jemand war in ihrer Nähe. Sie blickte auf und mochte ihren Augen kaum trauen.

George?

Der Mann, mit dem sie neunundfünfzig Jahre lang verheiratet gewesen war, stand im Schatten der Straßenlaterne neben ihr, und sein Lächeln wärmte sie. Freude durchströmte Vivian, und unwillkürlich straffte sie ihre Schultern. In ihren aufgerissenen Augen waren Erleichterung und Angst zu lesen. George war gekommen, um ihr zu helfen, um sie zu retten. Und Vivian betete, dass es kein Trugschluss sein möge.

Du bist es doch, oder?

George antwortete nicht, aber er stand klar und deutlich vor ihr. Er war immer ein gut aussehender Mann gewesen, dachte sie und betrachtete bewundernd seine breiten Schultern und die aufrechte Körperhaltung.

Sie kannten sich schon ein ganzes Leben lang und waren seit der Highschool ein Paar. Vivian war das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt, als George Leary sie fragte, ob sie seine Frau werden wolle. Fast drei Jahre lang waren sie getrennt voneinander, als er in Europa gekämpft hatte. Anschließend war George aufs College gegangen, um seinen Abschluss in Rechtswissenschaften zu machen. Die harte Arbeit hatte sich gelohnt, und nach ein paar Jahren im Beruf war er zum Richter berufen worden. George war die große und einzige Liebe ihres Lebens gewesen, sie vermisste ihn furchtbar. Und hier stand er nun - er war zu ihr gekommen, weil sie ihn brauchte.

Vivian streckte ihre Hand aus, um ihn zu berühren, aber George wich zurück. Bestürzt ließ sie ihre Hand sinken und biss sich auf die Unterlippe. Nein, natürlich - sie hätte es wissen müssen. Man kann die Toten nicht anfassen.

Ich habe mich verirrt , flüsterte sie. Sei nicht ärgerlich, aber ich finde nicht mehr nach Hause zurück.

Er lächelte wieder, und sie war erleichtert, dass er ihr nicht böse war. Sie hatte schon vor seinem Tod Dinge vergessen, und manchmal hatte ihn das aufgeregt, obwohl er sich immer bemühte, es zu verbergen. Sie kochte nicht einmal mehr, weil sie so viele der alten Rezepte einfach vergessen hatte. Und die Anleitungen in den Kochbüchern waren so schwer zu...
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SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.