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Poetik des Verschwindens

Ruinen, Corona, Lost Places und die Modellierung von Zeit
BuchKartoniert, Paperback
100 Seiten
Deutsch
Neofeliserscheint am30.11.2024
In Ruinen lässt sich in den Winkeln und Ritzen verlorener Epochen wandern, aber es lassen sich auch zukünftige Zeitalter imaginieren. Der Enthusiasmus für Ruinen lebt in der Praktik der Urban Exploration und ihrer Faszination für Lost Places weiter und hält damit schon seit dem Aufkommen der Landschaftsparks im 18. Jahrhundert an. Die daran geknüpfte Erfahrung der Vergänglichkeit und Zerstörung - die Ästhetik der Absenz - lässt sich auch in Zeiten der Corona-Pandemie beobachten, als der öffentliche Raum während der harten Lockdown-Phasen schlagartig zum Lost Place geworden schien. Damit ergibt sich auch eine neue Genrelinie, denn die künstlerische Aneignung verlassener Orte ist eine feststehende Gattung in der Kunst- und Kulturgeschichte, die immer schon auch der 'Erfindung' der Vergangenheit durch spektakelhafte Inszenierungen diente.

Die Modellierung von und durch Zeit bildet den Kern dessen, was dieser Essay als Poetik des Verschwindens begreift: Von der Universalgeschichte der Ruinen bis hin zur UrbEx-Szene präsentiert das Buch schlaglichtartig medientheoretische Haltungen, künstlerische Interventionen und Analysen zu fotografischen und filmischen Fallbeispielen. Die Werke fordern auf, über den Wert einer im Verfall begriffenen Stätte nachzudenken, wobei Zerfall gerade nicht als ultimativer Verlust zu verstehen ist. Orte des Ruins erhalten in der künstlerischen Umwidmung Zusprache für ihr Daseinsrecht jenseits vermeintlicher Dysfunktionalität oder ökonomischer Zugriffe. Die im Essay diskutierten Positionen zeigen exemplarisch, wie Atmosphären des Verschwindens geschaffen werden, um die Anwesenheit des Verlorenen ästhetisch erfahrbar zu machen. Auffallend gleiche Topoi kehren quer durch die Kunst- und Zeitgeschichte mit ähnlichen Fragestellungen wieder.
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Produkt

KlappentextIn Ruinen lässt sich in den Winkeln und Ritzen verlorener Epochen wandern, aber es lassen sich auch zukünftige Zeitalter imaginieren. Der Enthusiasmus für Ruinen lebt in der Praktik der Urban Exploration und ihrer Faszination für Lost Places weiter und hält damit schon seit dem Aufkommen der Landschaftsparks im 18. Jahrhundert an. Die daran geknüpfte Erfahrung der Vergänglichkeit und Zerstörung - die Ästhetik der Absenz - lässt sich auch in Zeiten der Corona-Pandemie beobachten, als der öffentliche Raum während der harten Lockdown-Phasen schlagartig zum Lost Place geworden schien. Damit ergibt sich auch eine neue Genrelinie, denn die künstlerische Aneignung verlassener Orte ist eine feststehende Gattung in der Kunst- und Kulturgeschichte, die immer schon auch der 'Erfindung' der Vergangenheit durch spektakelhafte Inszenierungen diente.

Die Modellierung von und durch Zeit bildet den Kern dessen, was dieser Essay als Poetik des Verschwindens begreift: Von der Universalgeschichte der Ruinen bis hin zur UrbEx-Szene präsentiert das Buch schlaglichtartig medientheoretische Haltungen, künstlerische Interventionen und Analysen zu fotografischen und filmischen Fallbeispielen. Die Werke fordern auf, über den Wert einer im Verfall begriffenen Stätte nachzudenken, wobei Zerfall gerade nicht als ultimativer Verlust zu verstehen ist. Orte des Ruins erhalten in der künstlerischen Umwidmung Zusprache für ihr Daseinsrecht jenseits vermeintlicher Dysfunktionalität oder ökonomischer Zugriffe. Die im Essay diskutierten Positionen zeigen exemplarisch, wie Atmosphären des Verschwindens geschaffen werden, um die Anwesenheit des Verlorenen ästhetisch erfahrbar zu machen. Auffallend gleiche Topoi kehren quer durch die Kunst- und Zeitgeschichte mit ähnlichen Fragestellungen wieder.
Details
ISBN/GTIN978-3-95808-436-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum30.11.2024
Reihen-Nr.18
Seiten100 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.55781674
Rubriken

Autor

Evelyn Echle (Dr. phil.) ist Professorin für Kultur- und Medientheorie am Design-Department der Hochschule Pforzheim und der Hochschule der Künste Bern. Ihre Forschung konzentriert sich auf ästhetische Schnittstellen experimenteller Medienkulturen mit Fokus auf Film und Mediengeschichte. Sie ist die Autorin der Bücher Ornamentale Oberflächen und Danse Macabre im Kino sowie einschlägiger international publizierter Aufsätze. Seit 2007 ist sie Mitherausgeberin der Fachzeitschrift Montage A/V.