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Sag niemals stirb

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am03.04.20181. Auflage
Zwanzig Jahre sind vergangen, seit ihr Vater mit seinem Flugzeug abgestürzt ist: Wilone 'Willy' Maitland reist nach Vietnam, um seinem Schicksal auf den Grund zu gehen. Dort trifft sie auf Guy Barnard, einen ortskundigen Paläontologen, der ihr seine Hilfe anbietet. Er erzählt ihr von einem berüchtigten US-Piloten, den man nur unter Friar Tuck kannte - und der für den Feind geflogen ist. War ihr Vater etwa ein Verräter? Schnell erfährt Willy, dass dunkle Mächte auch vor Mord nicht zurückschrecken, damit diese Frage unbeantwortet bleibt ...
»Tess Gerritsen ist eine der besten in ihrem Metier.«
USA Today


Tess Gerritsen studierte Medizin und arbeitete mehrere Jahre als Ärztin, bis sie für sich das Schreiben von Romantic- und Medical-Thrillern entdeckte. Die Kombination von fesselnden Stories und fundierten medizinischen Kenntnissen brachte ihr den internationalen Durchbruch. Die Bestseller-Autorin lebt mit ihrem Mann in Maine.
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Produkt

KlappentextZwanzig Jahre sind vergangen, seit ihr Vater mit seinem Flugzeug abgestürzt ist: Wilone 'Willy' Maitland reist nach Vietnam, um seinem Schicksal auf den Grund zu gehen. Dort trifft sie auf Guy Barnard, einen ortskundigen Paläontologen, der ihr seine Hilfe anbietet. Er erzählt ihr von einem berüchtigten US-Piloten, den man nur unter Friar Tuck kannte - und der für den Feind geflogen ist. War ihr Vater etwa ein Verräter? Schnell erfährt Willy, dass dunkle Mächte auch vor Mord nicht zurückschrecken, damit diese Frage unbeantwortet bleibt ...
»Tess Gerritsen ist eine der besten in ihrem Metier.«
USA Today


Tess Gerritsen studierte Medizin und arbeitete mehrere Jahre als Ärztin, bis sie für sich das Schreiben von Romantic- und Medical-Thrillern entdeckte. Die Kombination von fesselnden Stories und fundierten medizinischen Kenntnissen brachte ihr den internationalen Durchbruch. Die Bestseller-Autorin lebt mit ihrem Mann in Maine.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959677530
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum03.04.2018
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2498593
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
PROLOG
1970

Laos - an der Grenze zu Nordvietnam

Dreißig Meilen vor Muong Sam sahen sie die ersten Leuchtspurgeschosse den Himmel durchpflügen.

Die DeHavilland Twin Otter mit William »Wild Bill« am Steuer bockte wie ein junges Fohlen, als sie am Heck des Flugzeugrumpfs getroffen wurde. Sofort entschied sich der Pilot für einen Steigflug, um eine sicherere Höhe zu erreichen. Als die nebelverhüllten Berge unter ihm wegtauchten, zischten noch mehr Patronen an ihnen vorbei und durchlöcherten das Cockpit.

»Verdammt, Kozy, du bringst Pech«, brummte Maitland zu seinem Co-Piloten. »Jedes Mal, wenn wir gemeinsam aufsteigen, schmecke ich Blei auf der Zunge.«

Ungerührt kaute Kozlowski auf seinem Klumpen Kaugummi weiter. »Keine Sorge«, antwortete er gedehnt und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Löcher in der Windschutzscheibe. »Die haben dich um mindestens fünf Zentimeter verfehlt.«

»Ich würde eher sagen, zwei Zentimeter.«

»Was macht das für einen Unterschied?«

»Zwei Zentimeter können einen gewaltigen Unterschied machen.«

Lachend schaute Kozy aus dem Fenster. »Sagt meine Frau auch immer.«

Die Tür zum Cockpit wurde aufgerissen. Valdez, der für die Fracht an Bord zuständige Mann, steckte den Kopf herein. Um die breiten Schultern hatte er einen Fallschirm geschnallt. »Was zum Teufel ist hier ⦫ Er erstarrte, als ein weiteres Geschoss vorbeisauste.

»Hier draußen gibt s verdammt große Moskitos.« Vor Kozlowskis Mund formte sich eine große rosafarbene Blase.

»Was war das?«, wollte Valdez wissen. »AK-47?«

»Sieht mehr nach einem 57-Millimeter-Geschoss aus«, antwortete Maitland.

»Sie haben nichts von 57-Millimetern gesagt. Was haben sie uns überhaupt erzählt?«

Kozlowski zuckte mit den Schultern. »Das Aufregendste, das du für deine Steuerdollar kriegen kannst.«

»Wie hält sich denn unsere Ladung ?«, wollte Maitland wissen. »Ist die Hose noch trocken?«

Valdez beugte sich vor und sagte in vertraulichem Tonfall: »Mann, das ist vielleicht ein merkwürdiger Passagier.«

»Erzähl mir was Neues«, unkte Kozlowski.

»Nee, das ist wirklich ein komischer Vogel. Von allen Seiten fliegen uns die Geschosse entgegen, und er zuckt nicht mal mit der Wimper. Sitzt einfach da, als würde er auf einem Teich herumpaddeln. Ihr solltet mal die Medaille an seinem Hals sehen. Die wiegt mindestens ein Kilo.«

»Übertreib nicht«, sagte Kozlowski.

»Wenn ich s euch sage! Da hängt ein Kilo Gold um seinen kleinen fetten Hals. Wer ist das eigentlich?«

»Irgendein hohes Tier aus Laos«, antwortete Maitland.

»Mehr haben sie euch nicht gesagt?«

»Ich bin nur der Lieferjunge. Mehr muss ich nicht wissen.« In achttausend Fuß Höhe brachte Maitland die DeHavilland in eine stabile Lage. Er warf einen Blick durch die geöffnete Cockpittür und sah den einsamen Passagier seelenruhig zwischen den Kisten voll Nachschub sitzen. In der dämmerigen Kabine glänzte das Gesicht des Laoten wie poliertes Mahagoni. Er hielt die Augen geschlossen und bewegte stumm seine Lippen. Betet er? fragte Maitland sich. Dieser Mann gehörte in der Tat zu einer seiner interessanteren Frachten.

Und Maitland hatte in seinen zehn Jahren bei Air America schon eine Menge seltsamer Passagiere befördert: deutsche Schäferhunde und Generäle, Gibbons und Freundinnen. Wohin auch immer sie wollten, er hatte sie pünktlich und sicher ans Ziel gebracht. Gäbe es in der Hölle eine Landebahn, pflegte er zu sagen, würde er sie auch dorthin fliegen - solange sie ein gültiges Ticket vorweisen konnten. Alles, zu jeder Zeit, an jeden Ort, lautete der Wahlspruch von Air America.

»Da ist der Fluss. Die Song Ma.« Kozlowski spähte hinunter auf den üppigen Dschungel, über dem dichte Nebelschwaden waberten. »Jede Menge Deckung. Wenn die noch mehr .57er im Anschlag haben, können wir uns auf eine harte Landung gefasst machen.«

»Darauf können wir uns auf jeden Fall gefasst machen«, erwiderte Maitland, während er die samtigen grünen Hügelketten zu beiden Seiten betrachtete. Das Tal war schmal; er würde ein rasches und steiles Landemanöver durchführen müssen. Die Landebahn war verdammt kurz; kaum mehr als ein Bleistiftstrich im Dschungel. Außerdem mussten sie mit bislang unentdeckten Geschützstellungen rechnen. Aber der Befehl lautete, den VIP-Laoten, wer immer er auch sein mochte, mitten in nordvietnamesischem Territorium abzusetzen. Davon, ihn wieder abzuholen, war nicht die Rede gewesen. Für Maitland klang die Mission wie eine Reise ins Nirwana.

»Wir landen in einer Minute«, rief er über seine Schulter hinweg zu Valdez. »Sag unserem Passagier Bescheid. Sobald wir unten sind, muss er verschwinden.«

»Er sagt, er nimmt die Kiste mit.«

»Welche Kiste? Ich weiß nichts von einer Kiste.«

»Sie haben sie in letzter Minute eingeladen. Kurz nachdem wir die Vorräte für Nam Tha eingepackt haben. Ein ziemlich dickes Ding. Wahrscheinlich brauche ich Hilfe.«

Ergeben schnallte Kozlowski sich ab. »Na gut«, seufzte er. »Aber denk dran: Fürs Kistenschleppen werde ich nicht bezahlt.«

Maitland lachte. »Für was wirst du überhaupt bezahlt?«

»Für ne ganze Menge.« Kozlowski schob sich an Valdez vorbei durch die Cockpittür. »Essen. Schlafen. Dreckige Witze ⦫

Seine letzten Worte wurden von einem ohrenbetäubenden Knall verschluckt, der Maitlands Trommelfelle platzen ließ. Die Explosion schleuderte Kozlowski - beziehungsweise das, was von ihm übrig geblieben war - rückwärts ins Cockpit. Blut spritzte auf die Instrumentenanzeigen und machte den Höhenmesser unleserlich. Doch Maitland brauchte keinen Höhenmesser, um zu spüren, dass sie rasant an Höhe verloren.

»Kozy!«, schrie Valdez und starrte auf die Überreste des Kopiloten. »Kozy!«

Seine Worte gingen im Heulen des Windes unter. Die DeHavilland zitterte wie ein verwundeter Vogel, der um sein Leben kämpfte. Maitland mühte sich mit der Steuerung ab. Er wusste sofort, dass die Hydraulik außer Kontrolle war. Jetzt konnte er nur noch auf eine möglichst glimpfliche Bauchlandung in den Baumkronen des Dschungels hoffen.

Er drehte den Kopf zur Seite, um den Schaden zu begutachten. Zwischen umherfliegenden Gegenständen lag der blutüberströmte Körper ihres laotischen Passagiers, der gegen die Frachtkisten gepresst wurde. Durch seltsam verbogenen Stahl sah Maitland auch das Sonnenlicht und Fetzen von blauem Himmel und Wolken dort, wo die Tür des Frachtraums hätte sein sollen. Was zum Teufel war passiert? War irgendetwas im Laderaum der Maschine explodiert?

»Spring ab!«, schrie er Valdez zu.

Der Frachthelfer antwortete nicht. Noch immer starrte er entsetzt auf Kozlowski.

Unsanft versetzte Maitland ihm einen Stoß. »Raus hier, verdammt noch mal!«

Endlich reagierte Valdez. Er stolperte aus dem Cockpit mitten hinein in ein Chaos aus zerstörten Frachtkisten und verbogenem Metall. An der zerfetzten Öffnung, wo eigentlich die Frachttür hätte sein sollen, blieb er stehen. »Maitland?«, schrie er über das Brüllen des Windes hinweg.

Ihre Blicke trafen sich, und innerhalb von Sekundenbruchteilen wussten sie Bescheid. Sie wussten es beide. Es war das letzte Mal, dass sie einander lebend sehen würden.

»Ich komm gleich nach!«, schrie Maitland. »Spring!«

Valdez trat ein paar Schritte zurück. Dann nahm er Anlauf und verschwand durch das Loch in der Flugzeugwand.

Maitland sah ihm nicht nach, um sich zu vergewissern, dass Valdez Fallschirm sich geöffnet hatte. Er musste sich um andere Dinge kümmern.

Mit stotterndem Motor stürzte die Maschine der Erde entgegen.

Als er nach seinem Gurtschloss tastete, erkannte er schlagartig, dass er sein Glück ausgereizt hatte. Ihm blieb weder die Zeit noch genug Höhe, um sich in seinen Fallschirm zu zwängen. Da er ohnehin nie an den Nutzen einer solchen Vorrichtung geglaubt hatte, hatte er auch nie einen umgeschnallt. Es wäre für ihn das Eingeständnis gewesen, kein Vertrauen in seine Fähigkeiten als Pilot zu haben. Und Maitland wusste es - jeder wusste es -, dass er der Beste war.

Seelenruhig befestigte er wieder seinen Gurt und ergriff den Steuerknüppel. Durch das zerbrochene Cockpitfenster schaute er hinunter auf den Dschungel, üppig, grün und so schön, dass ihm die Tränen in die Augen traten. Der Urwald war bereit, ihn zu empfangen. Irgendwie hatte Maitland immer schon gewusst, dass es auf diese Weise enden würde: Der Wind, der durch sein zerstörtes Flugzeug pfiff, die Erde, die auf ihn zuraste, seine Hände, die den Steuerknüppel umklammerten ⦠Dieses Mal würde er nicht davonkommen.

Die Erkenntnis seiner eigenen Sterblichkeit jagte ihm einen Schreck ein. Gleichzeitig staunte er über den Gedanken. Ich werde sterben.

Und ein Gefühl der Verwunderung ergriff auch Besitz von ihm, als die DeHavilland in die Baumkronen krachte.

Vientiane, Laos

Um 19 Uhr ging die Meldung ein, dass Flug Nummer 5078 von Air America verschollen war.

Im Kommandozentrum der US-Armee reagierten Colonel Joseph Kistner und seine Kollegen vom amerikanischen Geheimdienst, der Central and Defense Intelligence, mit schockiertem Schweigen auf die Nachricht. Hatte ihre Operation, die sie so sorgfältig geplant hatten und die für die Amerikaner so wichtig war, in einer Katastrophe geendet?

Colonel...
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Tess Gerritsen studierte Medizin und arbeitete mehrere Jahre als Ärztin, bis sie für sich das Schreiben von Romantic- und Medical-Thrillern entdeckte. Die Kombination von fesselnden Stories und fundierten medizinischen Kenntnissen brachte ihr den internationalen Durchbruch. Die Bestseller-Autorin lebt mit ihrem Mann in Maine.