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Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am02.05.20181. Auflage
September 1815: Rachel und Liam, zwei Zeitreisende, landen auf einem Feld im ländlichen England. Sie tarnen sich als reiche Unternehmer, kommen aber in Wirklichkeit aus einer technologisch fortgeschrittenen Zukunft. Denn Rachel und Liam haben eine kühne Mission: Sie wollen Jane Austen treffen, sich mit ihr anfreunden und ihr verschollenes Manuskript retten - indem sie es stehlen! Über Austens Lieblingsbruder Henry infiltrieren sie Janes Umfeld und kommen der berühmten Autorin nahe. Doch je tiefer die Freundschaft wird, desto schwerer fällt es Rachel, sich auf ihren Auftrag zu konzentrieren.
'Das Buch ist ein Muss für alle Jane-Austen-Fans.' Stuttgarter Nachrichten
'Clever, fesselnd und originell. Wer würde nicht gern in der Zeit zurückreisen und Jane Austen treffen? Flynns Beschreibung von Jane ist wundervoll, genauso muss sie gewesen sein. Dieses Buch bekommt einen Ehrenplatz in meinem Austen-Regal.' Syrie James, Bestsellerautorin von Die geheimen Memoiren von Jane Austen
'Ein bezaubernder Austen-artiger Stil und humorvolle Dialoge.'
Booklist


Kathleen Flynn ist Redakteurin der New York Times - und lebenslanges Mitglied der Jane Austen Society of North America. Für ihr Debüt hat sie intensiv recherchiert und nicht nur sämtliche Austen-Romane und Sekundärliteratur gelesen, sondern auch die Orte besucht, an denen die Autorin gelebt hat.
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Produkt

KlappentextSeptember 1815: Rachel und Liam, zwei Zeitreisende, landen auf einem Feld im ländlichen England. Sie tarnen sich als reiche Unternehmer, kommen aber in Wirklichkeit aus einer technologisch fortgeschrittenen Zukunft. Denn Rachel und Liam haben eine kühne Mission: Sie wollen Jane Austen treffen, sich mit ihr anfreunden und ihr verschollenes Manuskript retten - indem sie es stehlen! Über Austens Lieblingsbruder Henry infiltrieren sie Janes Umfeld und kommen der berühmten Autorin nahe. Doch je tiefer die Freundschaft wird, desto schwerer fällt es Rachel, sich auf ihren Auftrag zu konzentrieren.
'Das Buch ist ein Muss für alle Jane-Austen-Fans.' Stuttgarter Nachrichten
'Clever, fesselnd und originell. Wer würde nicht gern in der Zeit zurückreisen und Jane Austen treffen? Flynns Beschreibung von Jane ist wundervoll, genauso muss sie gewesen sein. Dieses Buch bekommt einen Ehrenplatz in meinem Austen-Regal.' Syrie James, Bestsellerautorin von Die geheimen Memoiren von Jane Austen
'Ein bezaubernder Austen-artiger Stil und humorvolle Dialoge.'
Booklist


Kathleen Flynn ist Redakteurin der New York Times - und lebenslanges Mitglied der Jane Austen Society of North America. Für ihr Debüt hat sie intensiv recherchiert und nicht nur sämtliche Austen-Romane und Sekundärliteratur gelesen, sondern auch die Orte besucht, an denen die Autorin gelebt hat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959677554
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum02.05.2018
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2498588
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL 2
23. September

33 Hill Street, London

Überraschend schnell fing die Fremdheit von 1815 an, sich normal anzufühlen. Mithilfe von Zeitungsannoncen, einem Hausmakler und flüssigen Mitteln kamen wir zu einem angemessenen Haus - vollständig möbliert, Toilette im Haus, vornehme West-End-Adresse -, das wir für sechs Monate mieteten. Wir hatten drei Bedienstete eingestellt, noch mehr Kleidung in Auftrag gegeben und mit der unheimlichen Aufgabe begonnen, das Falschgeld zu deponieren. Es gab so viel zu tun, und wir durften keine Zeit verlieren.

Routine stellte sich ein; Gewohnheiten entstanden. Ich setzte mich täglich unten mit Mrs. Smith zusammen, unserer Köchin und Haushälterin, um die Speiseplanung und die Einkäufe durchzugehen und alle Kosten zu prüfen. Sie war eine stämmige Frau mit sanften dunklen Augen und Pockennarben, und sie hatte eine behutsame Art, mir Dinge zu erklären, die ihr sehr offensichtlich scheinen mussten.

Eines Morgens allerdings präsentierte sie mir eine neue Herausforderung, kaum dass ich mich in ihrer kleinen Kammer auf halbem Weg zur Küche hingesetzt hatte. »Grace sagte mir, dass der Kamin im Salon qualmt, Miss.«

»Tut er das? Nun, vermutlich wird sie es wissen.« Grace war das Mädchen.

»Ist es Ihnen nicht aufgefallen?« Ich hatte keine Ahnung. Kohlenrauch war eines der Dinge, nach denen das Haus roch, neben Bienenwachskerzen, dem Terpentin und Essig in den Reinigungsmitteln und dem Lavendelduft, mit dem die Bettlaken beträufelt waren. »Als Sie mit dem Hausmakler sprachen, hat er Ihnen da gesagt, wann die Schornsteine zuletzt gereinigt wurden? Ich glaube, das Feuer in der Küche zieht auch nicht so, wie es sollte.«

»Müssen wir die reinigen?« Ich dachte an Oliver Twist und die Szene, in der Oliver nur knapp dem Schicksal entging, der Helfer eines Schornsteinfegers zu werden, der in die Schornsteine klettern musste.

Mrs. Smith blinzelte langsam, was ihre Art war, ihre Verwunderung ob meiner Unwissenheit zu unterdrücken. Das Institut hatte sich überlegt, weil wir uns in einem England bewegen würden, in dem sich in den feinen Kreisen jeder zu kennen und alle nicht allzu entfernt miteinander verwandt wären, wäre die Lösung, weshalb wir keine Familie, keine Freunde und keine Bekannten aufweisen würden, uns zu verwaisten Geschwistern zu machen, den Kindern eines jamaikanischen Plantagenbesitzers. Es war keine ideale Biografie, könnte aber eine Menge erklären, wie etwa, dass ich nichts über Schornsteine wusste.

»Wenn Sie wünschen, Miss, schicke ich Mr. Jencks los, einen Schornsteinfeger zu holen.« Ich musste immer noch verwirrt ausgesehen haben, denn sie fügte hinzu: »Um diese Zeit sind sie draußen unterwegs und bieten ihre Dienste an.«

»Aber sagen Sie ihm, er soll einen holen, der Bürsten benutzt, nicht einen kleinen Jungen in den Schornstein schickt.«

Sie blinzelte. »Bürsten?«

»Einige haben diese Bürsten mit langen Stielen, mit denen sie von oben alles erreichen.«

»Das habe ich ja noch nie gehört.«

»Dennoch gibt es sie.« Da war ich mir sicher. »Vergessen Sie es nicht, wenn Sie mit Jencks sprechen.« Ich selbst redete so wenig wie möglich mit Jencks, dem Diener. Meine Begegnungen mit ihm waren immer unerfreulich. »Er mag mich nicht«, hatte ich mich bei Liam beschwert. »Wenn ich ihn bitte, irgendwas zu tun, sieht er mich nur spöttisch an und findet einen Grund, weshalb es nicht geht.« Liam hatte skeptisch ausgesehen. Ihm gegenüber war Jencks stets kriecherisch höflich.

Später im Green Park dachte ich über Jencks und die seltsame Notwendigkeit nach, Bedienstete zu haben. Der Morgenspaziergang war zu einer festen Einrichtung geworden, denn dann konnten wir Dinge besprechen, ohne fürchten zu müssen, dass wir belauscht wurden. An jenem Tag jedoch hatten wir nicht viel geredet, waren nur schweigend eine Platanenallee hinuntergegangen. Es war sonnig, aber kalt mit einer leichten Andeutung von Herbst in der Luft. Eine Windböe hatte fallendes Laub eingefangen und verwirbelte es in der Luft über uns.

»Es wird Zeit, dass ich Henry Austen schreibe«, sagte Liam unvermittelt. »Meinst du nicht?«

Ich sah ihn staunend an. »Äh, doch.«

Dazu drängte ich ihn beinahe schon, seit wir hier angekommen waren, allemal seit wir das Haus in der Hill Street bezogen und eine vornehme Adresse hatten, von der aus wir schreiben konnten. Liam hatte mich immer wieder vertröstet, behauptet, wir müssten noch mehr recherchieren. Wir hatten lange Spaziergänge in Parks oder eleganten Einkaufsstraßen unternommen, waren zu Kunstausstellungen und ins Theater gegangen, besessen davon, das Benehmen und die Haltung der vornehmen Leute zu studieren, welche Worte sie benutzten und wie sie die aussprachen.

In gewisser Weise verstand ich Liams Zögern. Wir hatten eine einzige Chance, einen guten Eindruck auf Henry Austen zu machen; ein Scheitern würde den Verlust unserer besten Chance bedeuten, seine Schwester kennenzulernen. Und in gewisser Weise machte es mich rasend. Es war keine Zeit zu verlieren, und leider war Liam für diesen Teil zuständig, nur weil er ein Mann war. Ich konnte nicht an Henry Austen schreiben.

»Na gut.« Liam nickte mir zu, und erst jetzt fiel mir ein, wie nervös ihn dieser Schritt machen musste. Sogar ängstigen.

Doch wir durften keine Zeit an Furcht vergeuden. Mitte Oktober sollte Jane Austen in London bei Henry sein, und dann würden sich Dinge ereignen, in die wir eingebunden sein mussten. Es war, als wollten wir auf einer bestimmten Welle surfen und waren schon spät dran.

»Es wird schon. Du kannst das«, sagte ich zu ihm. Ich fragte mich jedoch, ob er es wirklich konnte.

Wir waren eben wieder im Haus, als wir einen Schrei, gefolgt von einem Knall hörten. Wir sahen einander an und gingen dem Geräusch nach die Treppe hinauf und in den Salon, aus dem der Lärm gekommen war. Ein schwarzer Lappen hing vor dem Kamin, aus dem ein nackter menschlicher Fuß lugte. Hinter dem Tuch fand ich einen kleinen Jungen, reglos und schmutzig. Ich kniete mich hin, um ihn mir genauer anzusehen. Seine Atmung war schnell und flach; er stank nach Ruß. Ich rüttelte an seiner Schulter.

»Kannst du mich hören?«

Er öffnete die Augen und sah zu mir auf. Die Iris war von einem warmen Braun, und das Weiße bildete einen krassen Kontrast zum rußgeschwärzten Gesicht. »Kannst du mich hören?«, fragte ich wieder. Er nickte und versuchte, sich zu bewegen, doch ich hielt ihn fest. »Fühlst du das?« Ich drückte erst einen, dann den anderen Fuß. »Und das?«

»Ja, Ma am«, sagte er würgend und hustete rasselnd.

»Kannst du bitte mal mit den Zehen wackeln? Was ist mit deinen Fingern?«

Er konnte. Ich tastete seine Wirbelsäule durch die Lumpen ab und fand keine Anzeichen von einer Verletzung.

Ich hockte mich auf die Fersen zurück, betrachtete den Jungen und zog an der Klingelschnur neben dem Kamin. Doch Jencks stand bereits in der Tür und sah erstaunt aus. »Könnten wir etwas Tee bekommen?«

Er grinste spöttisch. »Woher sollen wir heißes Wasser nehmen, wenn der Schornsteinfeger da ist und alle Feuer aus sind?«

»Ich fange an zu verstehen, was du meinst«, murmelte Liam, der hinter mich getreten war, ohne dass ich es bemerkt hatte. Er fuhr lauter fort: »Dann eben Porter, Jencks! Bringen Sie uns ein halbes Pint. Wenn wir keines dahaben, holen Sie welches.«

»Ja, Sir.« Und er war fort.

Der Junge hatte sich aufgesetzt und rieb sich die Augen mit seinen schmutzigen Händen.

»Lass das«, sagte ich strenger als beabsichtigt. Er erstarrte, und ich hielt ihm mein Taschentuch hier. »Hier, nimm das. Du darfst nicht noch mehr Ruß in deine Augen bekommen. Das macht sie nur schlimmer.«

Doch er starrte das Tuch nur an. Ich bemühte mich, einen sanfteren Ton anzuschlagen. »Es macht nichts, wenn es schmutzig wird. Ich habe mehr. Tut dein Kopf weh?«

»Nee.«

»Wie heißt du?«

»Tom.« Es war kaum ein Hauchen.

Ich stand auf. »Ich bin Miss Ravenswood. Kommst du mit mir in die Küche, Tom? Vielleicht können wir dich ein bisschen waschen.« Ich hielt ihm meine Hand hin, und er überraschte mich, indem er sie nahm. Als er aufstand, wobei schwarzer Staub von ihm rieselte, ging er mir kaum bis zur Taille, und ich fühlte, wie sich etwas in meiner Brust verkrampfte.

Ich fand Mrs. Smith in der befremdlichen kühlen Küche, wo sie die Gewürzbestände prüfte; Grace polierte Silber.

»Ich hatte um einen Schornsteinfeger gebeten, der keinen Jungen in den Rauchfang schickt.« Beide Frauen drehten sich erschrocken um und blickten von Tom zu mir und zurück zu Tom.

»Miss, ich hatte Ihre Anweisung weitergegeben.«

»Sie können Feuer machen. Heute werden keine Schornsteine mehr gereinigt.« Von Toms Hand übertrug sich ein winziges Erschaudern auf meine. »Grace, ich brauche heißes Wasser für ein Bad.«

Sie starrte immer noch Tom an. »Bringe ich die Wanne nach oben auf Ihr Zimmer?«

Ein Bad bedeutete eine größere Inszenierung, zu der eine theoretisch tragbare Kupferwanne und viele Eimer heißes Wasser gehörten. »Nein, lassen Sie die Wanne in der Waschküche. Das Bad ist für den kleinen Tom hier. Ich denke, es wird ihm besser gehen, wenn er gebadet und etwas gegessen hat.«

Ein Geräusch bewirkte, dass wir uns umdrehten und einen Mann erblickten, bei dem es sich offensichtlich um den Schornsteinfeger handelte. Klein, drahtig und in einem gigantischen Anzug, der für jemand Größeren gemacht...
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Autor

Kathleen Flynn ist Redakteurin der New York Times - und lebenslanges Mitglied der Jane Austen Society of North America. Für ihr Debüt hat sie intensiv recherchiert und nicht nur sämtliche Austen-Romane und Sekundärliteratur gelesen, sondern auch die Orte besucht, an denen die Autorin gelebt hat.