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So schreibt man Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am14.07.20201. Auflage
Meg ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ihre Handlettering-Künste sind in aller Munde. Doch sie hat ein Geheimnis: Gelegentlich versteckt sie in ihren Werken eine Botschaft. Wie vor einem Jahr bei der Gestaltung des Hochzeitsprogramms für den attraktiven, leicht nerdigen Reid und seine Verlobte. Ihr war sofort klar, dass diese Frau nicht die richtige für ihn ist. Kurzerhand hat Meg das Wort »Fehler« eingearbeitet. Bisher hat niemand die Nachrichten entdeckt, und Meg ahnt nichts Böses, als Reid in der kleinen Papeterie auftaucht. Dann sieht sie genauer hin: Er trägt keinen Ehering und hält das Programmheft in der Hand. Ist ihre Karriere jetzt vorbei? Oder sendet ihr diesmal das Schicksal ein Zeichen?

»So schreibt man Liebe ist einfach entzückend, wunderbar und perfekt.«
New-York-Times-Bestsellerautorin Sarah MacLean

»Clayborn ist eine aufmerksame, talentierte Autorin.«
BookPage

»Clayborns Erzählstil ist bemerkenswert.«
Frederick News Post


Kate Clayborn lebt in Virginia. Zu Hause schreibt sie, denkt über neue Romane nach oder macht lange Spaziergänge, auf denen ihr Ehemann oder ihr süßer Hund sich ihre Geschichten übers Schreiben anhören.
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Produkt

KlappentextMeg ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ihre Handlettering-Künste sind in aller Munde. Doch sie hat ein Geheimnis: Gelegentlich versteckt sie in ihren Werken eine Botschaft. Wie vor einem Jahr bei der Gestaltung des Hochzeitsprogramms für den attraktiven, leicht nerdigen Reid und seine Verlobte. Ihr war sofort klar, dass diese Frau nicht die richtige für ihn ist. Kurzerhand hat Meg das Wort »Fehler« eingearbeitet. Bisher hat niemand die Nachrichten entdeckt, und Meg ahnt nichts Böses, als Reid in der kleinen Papeterie auftaucht. Dann sieht sie genauer hin: Er trägt keinen Ehering und hält das Programmheft in der Hand. Ist ihre Karriere jetzt vorbei? Oder sendet ihr diesmal das Schicksal ein Zeichen?

»So schreibt man Liebe ist einfach entzückend, wunderbar und perfekt.«
New-York-Times-Bestsellerautorin Sarah MacLean

»Clayborn ist eine aufmerksame, talentierte Autorin.«
BookPage

»Clayborns Erzählstil ist bemerkenswert.«
Frederick News Post


Kate Clayborn lebt in Virginia. Zu Hause schreibt sie, denkt über neue Romane nach oder macht lange Spaziergänge, auf denen ihr Ehemann oder ihr süßer Hund sich ihre Geschichten übers Schreiben anhören.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959679497
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum14.07.2020
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4889068
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1
Am Sonntag arbeite ich in Sans Serif.

Fettdruck für alle Überschriften, weil es die Kundin so will, alle Spitzen und Schwünge linear gedehnt, sodass jeder Buchstabe fordert, gesehen zu werden.

Dazu noch lauter Großbuchstaben, allerdings nicht, weil die Frau gern schreit - zumindest glaube ich das nicht. Andererseits habe ich einmal miterlebt, wie ihr Mann dem gemeinsamen Kleinkind einen Schluck von seinem Kaffee gab, und bei ihrem Blick würde ich vermuten, dass ihm in den zwölf bis vierundzwanzig Stunden danach sämtliche Barthaare einzeln ausgefallen sein dürften. Nein, ich denke, sie wünscht es so, weil sie keine Unterlängen will. Alles soll auf einer Linie stehen, keine Ablenkung, nichts darf den Fokus stören oder verschieben.

Schwarze und graue Tinte, sonst nichts, und das meint sie ernst. Einmal habe ich das Farbspektrum erweitert und eine metallische Note hineingebracht; es war nur eine hauchdünne Goldlinie in den Ansätzen, beinahe ein Jugendstil-Look, von dem ich sicher war, dass sie ihn dulden würde. Doch dann schlug sie den Kalender auf - schwarz, A4, Punktraster, nichts Ausgefallenes -, klappte ihn kaum zehn Sekunden später wieder zu und schob ihn mit zwei Fingern über den Tisch, wobei der Ärmel ihres schwarzen Kaschmirpullovers eindeutig mit zur Zurückweisung gehörte.

»Meg«, sagte sie, »ich bezahle dich nicht fürs Ausschmücken«, als wäre es dasselbe, wie abgeschnittene Zehennägel zu sammeln oder Auftragsmorde auszuführen.

Sie ist eine Sans-Serif-Frau.

Und ich? Tja, diese großen, fetten, sachlichen Buchstaben sind eigentlich nicht das Mackworth-Markenzeichen. Sie entsprechen nicht meinem üblichen Hang zum - wie hatte es die New York Times noch letztes Jahr genannt? Fröhlichen? Heiteren? Ausgelassenen? Genau, es ist nicht mein üblicher fröhlicher, heiterer, ausgelassener Stil.

Aber ich kann alles mit Buchstaben machen. Auch das hatte in der New York Times gestanden, und dafür bezahlen mich die Leute. Deshalb tue ich am Sonntag dies hier.

Seufzend blicke ich auf das Blatt vor mir, auf dem ich mit meinem ältesten Staedtler-Bleistift die Buchstaben

M-A-I

für den kommenden Monat skizziert habe, groß genug, dass das A die Mittellinie überragt. Es ist solch ein ⦠kurzes Wort, dass es kaum Möglichkeiten birgt. Nicht wie meine Kunden, die gern ein hübsches Frühlingsmotiv vor ihrer Monatsübersicht sowie große Zierbuchstaben und ausladende Abschwünge für fröhliche Sprüche haben, die den neuen Monat einläuten. Bisher habe ich schon viermal Blühe, wo du gepflanzt bist, dreimal Der Mai blüht gestaltet und, auf eine ausdrückliche Bitte hin, ein Wonnevoller Wonnemonat für eine Sextherapeutin, die ihre Praxis in Prospect Park West hat und mir sagte, ich sollte mal überlegen, ob meine riesige Stiftesammlung nicht ein »Symbol« für etwas wäre.

»Außer für meine Arbeit?«, hatte ich gefragt, worauf sie lediglich sehr kritisch eine professionell gezupfte Augenbraue hochzog. Die Augenbraue der Sextherapeutin weiß, wie selten du ausgehst! Ihr Terminplaner ist aus weichem rosafarbenem Leder mit einer goldenen Verschlusslasche, und ich hoffe, dass sie diese Ironie erkennt.

Nun nehme ich meinen Lieblingsstift auf, einen Micron mit feiner Spitze - der hoffentlich nicht symbolisch für künftige Date-Aussichten steht -, und tippe nachdenklich auf den alten Holztresen, der heute als mein Schreibtisch fungiert. Es ist still im Laden, und weil Sonntag ist, werde ich in einer halben Stunde schließen. An den Wochenenden schauen kaum Stammkunden aus dem Viertel herein, denn sie wissen, dass dann reichlich Kunden aus Manhattan einfallen oder Touristen, die von der putzigen Papeterie in Brooklyn gelesen haben, aus der Cecelia so etwas wie eine Muss-man-gesehen-haben-Adresse gemacht hat. Zumindest für alle, die einkaufen wollen. Doch auch die sind inzwischen längst gegangen, die Taschen voller hübscher Grußkarten, flacher Kartons mit Briefpapier, besonderer Stifte, Ledernotizbücher und vielleicht sogar einiger der teuren Designergeschenke, die Cecelia gleich vorn im Laden aufgebaut hat.

Als ich noch regelmäßiger hier arbeitete, habe ich die stillen Momente genossen - wenn das Geschäft leer und nur ich da war mit meinem nicht symbolträchtigen Stift und was immer ich gerade für ein Papier vor mir hatte. Wenn ich nichts weiter tun musste, als mit Buchstaben zu spielen, mit ihren Formen zu experimentieren und ihre Möglichkeiten zu entdecken.

Heute ist mir die Ruhe nicht ganz so recht. Stattdessen wünsche ich mir, einige von den Sonntagskunden würden wiederkommen, weil ich es mit ihnen hier mochte - den Lärm, die vielen Menschen, in neue Gesichter zu schauen. Zuerst denke ich, es liegt daran, dass ich mein Handy, während ich hier bin, weglegen muss - eine erzwungene Pause von den roten Nachrichtenkreisen, die sich in meinen Social-Media-Apps häufen, den Likes und den Kommentaren zu Videos, die ich gepostet habe. Früher habe ich sie nur zum Spaß gemacht, heute allerdings sind sie meist für Sponsoren. In den kurzen Filmen präsentiere ich Stifte mit einer pinselähnlichen Spitze für Brushlettering, die ich nicht mal besonders oft benutze, vollführe einen perfekten Handschwung oder blättere durch die dicken, goldglänzenden Seiten irgendeines edlen Notizbuches, das ich am Ende wohl verschenken werde.

Letztlich allerdings wird mir klar, dass es mehr ist, als nur von meinem Handy getrennt zu sein. Es ist die Pause von dieser Aufgabenliste, die über meinem Schreibtisch in meinem kleinen Schlafzimmer hängt, die zwar witzig geschrieben ist, aber große Erwartungen an mich stellt. Meine wichtigste Deadline rückt immer näher, und ich bin noch kein Stück vorangekommen. Es war ein Segen, der frostigen Atmosphäre in meiner einst heimeligen, von Lachen erfüllten Wohnung zu entfliehen, wo mir Sibbys distanzierte Höflichkeit dieser Tage lauter kleine Stiche versetzt und mich rastlos vor Trauer und Frust macht.

Deshalb kommt mir nun die Stille im Laden bedrückend einsam vor. Wie eine Erinnerung daran, dass ein rarer Moment der Ruhe neuerdings beängstigend für mich ist, weil er mir bewusst macht, dass mir jede Inspiration fehlt. Jetzt gerade bin nur ich hier und dieses Wort, M-A-I, und es sollte leicht sein. Es sollte schlicht, einfach, maßgeschneidert und harmlos sein, ganz anders als die Arbeit, vor der ich mich seit Wochen drücke. Nichts, was mir Ideen oder besondere Kreativität abverlangt.

Sans Serif, fett, Versalien, keine Verspieltheit.

Doch ich fühle etwas, während ich das kleine Wort anstarre. Etwas Vertrautes, dem ich dieser Tage aus dem Weg gehe.

Ich spüre, wie die Buchstaben auf mich einwirken, mir die Wahrheiten sagen, die ich nicht hören will.

MAg seIn, dass du eine Blockade hast, rufen mir die Buchstaben zu, und ich will sie wegblinzeln. Sekundenlang verschwimmt so meine Sicht, und ich versuche mir vorzustellen, was ich tun würde, müsste ich nicht mein Versprechen gegenüber der Kundin halten. Etwas in diese weiten Spitzen einfügen? Mit dem Negativraum spielen oder â¦

MAg seIn, dass du einsam bist, unterbrechen mich die Lettern, und meine Sicht wird wieder scharf.

MAg seIn, scheinen sie zu sagen, dass du das hier doch nicht kannst.

Ich lege den Micron hin und trete einen Schritt zurück.

Und in dem Augenblick kommt er herein.

Die Sache ist die, dass Buchstaben mir die Wahrheit über andere Leute verraten, und Reid Sutherland ist - war - einer dieser anderen Menschen.

Ich erinnere mich sofort an ihn, obwohl es über ein Jahr her ist, seit ich ihn zum ersten und einzigen Mal gesehen habe und vielleicht insgesamt nur fünfundvierzig Minuten in seiner ruhigen, abweisenden Gegenwart verbracht haben dürfte. An jenem Tag war er spät dran gewesen; seine Verlobte war bereits hier in der Papeterie, um ein letztes Mal einen Blick auf meine Entwürfe für ihre Hochzeit zu werfen. Ankündigungen, Einladungen, Platzkarten, das Programm - alles, bei dem Schriften im Spiel waren, hatte ich gemacht, und offen gestanden war ich bis dahin schon beinahe verzweifelt erpicht darauf, den Auftrag abzuschließen und mir eine Pause zu gönnen. Ich hatte einige Jahre freiberuflich gearbeitet, bevor ich nach Brooklyn kam, doch kaum fing ich an, exklusiv für Cecelia tätig zu sein und sämtliche Verlobungs- und Hochzeitsaufträge zu übernehmen, die der Laden erhielt, nahmen die Anfragen allein via Mundpropaganda in einem Tempo zu, das gleichermaßen schwindelerregend wie überwältigend war. Die Aufträge flatterten so schnell herein, dass ich mehrere ablehnen musste, was das Interesse allerdings nur zu verstärken schien. Tagsüber schwirrte mir der Kopf vor Kundenwünschen und Abgabeterminen; abends taten mir die Hände weh vor Anspannung und Überanstrengung. Dann saß ich mit einem Beutel voller warmer, ungekochter Reiskörner auf der rechten Hand auf der Couch, um die Krämpfe zu lindern, und atmete den Stress von Terminen weg, bei denen es unter Paaren und künftigen Schwiegereltern bisweilen aufregungsbedingt recht hoch hergehen konnte. Meine Aufgabe bestand dann darin, lächelnd zu beruhigen und zarte, romantische Dinge zu skizzieren, die allen gefallen würden. Ich hatte mich gefragt, ob es an der Zeit wäre,...
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Autor

Kate Clayborn lebt in Virginia. Zu Hause schreibt sie, denkt über neue Romane nach oder macht lange Spaziergänge, auf denen ihr Ehemann oder ihr süßer Hund sich ihre Geschichten übers Schreiben anhören.