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Einblicke wahrnehmen

Bildband für Prof. Dr. Winfried Weber zur Vollendung des 65. Geburtstages
BuchGebunden
156 Seiten
Deutsch
Museum am Dom Triererschienen am28.04.2010

Produkt

Details
ISBN/GTIN978-3-9811830-5-4
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum28.04.2010
Seiten156 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht800 g
Artikel-Nr.16488750
Rubriken

Inhalt/Kritik

Vorwort
Einblicke wahrnehmen Wir erkennen die Chance ⦠und nehmen die Aufgabe an, auch die Botschaft der uns anvertrauten Zeugnisse kirchlicher Kunst vermitteln zu helfen, damit das Museum ein lebendiger Ort werde, der dem Besucher Freude am Schauen und reiche Erfahrung geben möge. Ein Anfang dazu möge auch dieser Bildband sein. So formulierte Museumsdirektor Dr. Winfried Weber in seinem Vorwort zum ersten Bildband des Museums 1988 selbst seine Aufgabe im neu eröffneten Museum in der Windstraße. Lange war das Museum kein lebendiger Ort mehr gewesen - abgesehen von der Ausstellung über die konstantinischen Deckengemälde, die Weber 1984 aus Anlass der 2000-Jahrfeier der Stadt Trier realisiert hatte und die das Museum schlagartig wieder ins Bewusstsein einer großen Öffentlichkeit gebracht hatte. Diese Ausstellung war gleichsam das Versprechen, wie es einmal werden könnte. Denn die Planungen für einen Museumsneubau hatten bereits 1982 begonnen. 1983 begannen unter der Leitung von Diözesanarchitekt Alois Peitz die Bauarbeiten an dem ehemaligen Gefängnisgebäude in der Windstraße. Zur Eröffnung am 10. Juni 1988 erschien dann der erwähnte Bildband zur Wiedereröffnung : erstmals seit über achtzig Jahren ermöglichte eine Publikation wieder einen repräsentativen Überblick über sämtliche Sammlungsbereiche des Museums.Mit diesem Startschuss begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Museums. Ein paar Entwicklungslinien sollen hier aus der Sicht eines Beteiligten dargelegt werden.Eine die Besucher bis heute beeindruckende, lichte Architektur schafft den Rahmen für ein Ausstellungskonzept, in dem wenige Denkmäler als unverrückbare Fixpunkte einen festen Platz erhielten und in dem alle weiteren Objekte variabel aufstellbar sind. Dies war seit Beginn der Planungen die von Winfried Weber konsequent verfolgte Linie, die sich in zweiundzwanzig Jahren Museums- und Ausstellungstätigkeit bewährt hat. Sie ermöglichte beispielsweise einen Wandel der Dauerausstellung von einer weitgehend chronologischen und nach kunstwissenschaftlichen Gesichtspunkten geordneten Schausammlung hin zu einem stärker thematisch strukturierten Raum für Kunstwerke. So wurde aus dem ursprünglichen Gotik -Raum ein Madonnenraum und in dem Bereich, der ursprünglich den spätantiken - heidnischen wie christlichen - Grabmälern gewidmet war, fanden die monumentalen Kreuzigungsdarstellungen nun einen angemessenen, nämlich ausreichend hohen Rahmen zur Präsentation. Nicht zuletzt konnte durch dieses Konzept auch der Raumbedarf für Sonderausstellungen flexibel angepasst werden.Sehr schnell wurden Sonderausstellungen zu einem Hauptbetätigungsfeld des Museums. Bei den über 60 Ausstellungen in der Zeit von 1988 bis heute kristallisierten sich zwei Themenschwerpunkte heraus: die Kirchengeschichte mit besonderem Fokus auf dem (Erz-) Bistum Trier sowie ausgewählte Themen zur zeitgenössischen Kunst. Die historischen Ausstellungen wurden in der Regel mit anderen Institutionen (Museen, Archive, Bibliotheken, Universität) in fruchtbarer Zusammenarbeit vorbereitet und durchgeführt. Dem Bereich der zeitgenössischen Kunst widmeten sich in den ersten Jahren die Ausstellungen zum Aschermittwoch der Künstler sowie zahlreiche Einzelausstellungen zeitgenössischer Künstler, die zum Teil dem Engagement von Alois Peitz und insbesondere von Weihbischof Gerhard Jakob zu verdanken waren; in den letzten Jahren sind es in erster Linie die von der Kulturjournalistin Frau Eva-Maria Reuther und meiner Person kuratierten Ausstellungen der Reihe kunst trifft kirche .Diese Hinwendung zur zeitgenössischen Kunst hatte auch Auswirkungen auf die Ankaufspolitik des Museums: bis 1988 hatte das Museum keine zeitgenössische Kunst, auch nicht aus dem engeren christlichen oder speziell liturgischen Bereich, gesammelt. Die Museumssammlung weist daher für das 20. Jahrhundert empfindliche Lücken auf, die durch Ankäufe und Leihgaben nur ansatzweise geschlossen werden konnten. Für einen entsprechend qualifizierten Mitarbeiterstab hatte Winfried Weber bereits frühzeitig gesorgt. Einen Restaurator, einen Grafiker, einen Hausmeister und schließlich einen wissenschaftlichen Assistenten, der gleichzeitig die Museumspädagogik betreute, konnte Weber neu einstellen und damit einen eigenständigen Museumsbetrieb gewährleisten. Ein besonderes Anliegen in der Vermittlung der dem Museum anvertrauten Kunstwerke war Winfried Weber immer die spezielle pastorale und katechetische Funktion eines kirchlichen Museums. Auch auf seinem ureigensten Gebiet, der frühchristlichen Archäologie, war dies in seinen zahlreichen Publikationen und Vorträgen durchgängig zu spüren. Die Erforschung der frühchristlichen Kirchenanlage Triers hat er immer in Zweisprache mit der Kirchen- und Theologiegeschichte betrieben.Nun erscheint ein zweiter Bildband: er steht am Ende seiner Zeit als Museumsdirektor und möge Ehrung und Anerkennung seiner Verdienste um das Museum sein. Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern, mit denen er zusammen gearbeitet hat, die Museumsmitarbeiter und er selbst haben Beiträge dazu verfasst. Versammelt sind alt vertraute Objekte, die im ersten Band keinen Platz fanden, Neuerwerbungen bzw. Schenkungen sowie Dauerleihgaben aus den letzten zwanzig Jahren, darunter auch zehn Werke, die nach 1945 entstanden sind. Gerade die Leihgaben sind Beleg für das Vertrauen, das unserem Museum entgegen gebracht wird.Dieses Vertrauen gilt es zu erhalten und zu vermehren, denn die Bedingungen für eine erfolgreiche Museumsarbeit haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Eine der zentralen Aufgaben eines kirchlichen Museums besteht für die Zukunft darin, den Menschen die Welthaltigkeit von Kunst zu vermitteln, sie dazu anzuleiten, den im Kunstwerk verborgenen Blick auf die Welt und die Situation des Menschen in ihr zu entdecken und sie zum Innehalten und Nachdenken anzuregen. Der Blick auf den Menschen und dessen Wirklichkeit ist es, was Kunst und Kirche gemeinsam haben.Unseren Besuchern möge die Auswahl dieses Buches einen Einblick in die Vielfalt und den Reichtum der Museumsammlungen geben, sie mit Kunstwerken aus 2000 Jahren europäischer Geschichte und christlicher Tradition vertraut machen und sie zum Besuch unseres und anderer Museen anregen. Die Begegnung mit dem Original ist nicht zu ersetzen.Markus Groß-MorgenKommissarischer Museumsleiter ab April 2010mehr