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Über die Köstlichkeit der Distanz

Märchenalmanach aus der Therapie und dem Alltag
BuchKartoniert, Paperback
389 Seiten
Deutsch
holotropos-Verlagerschienen am23.09.20102., Aufl.
'Wenn einer nicht daran glauben kann, dass sein Leben als Filmmit einer Aussage gedacht ist, dann sollte er trotzdem ein Drehbucherfinden. Ein Drehbuch ist so unvergleichlich anziehender alseine lose Abfolge von Situationen ohne Zusammenhang. Werkönnte das schon beweisen, ich meine, wirklich beweisen, dass einLeben nur einfach so absichtslos abrollt, ohne Ziel, ohne alles?Und wenn's keiner nachweisen kann, dann steht's doch mindestensfifty-fifty, oder? Na, und warum dann die langweilige Versionwählen?' (S.288)Rainer Pervöltz führt den Leser in lustvoll phantasiereicher Weiseauf den Weg der Selbstwahrnehmung: von den oft verirrten undhilflosen inneren Stadien des Kindseins bis hin zum Erkennen eineseigenständig erwachsenen Ichs. Immer wieder geht es um das persönlicheDrehbuch und gleichzeitig um die Distanz dazu. Durchdie einzelnen Kapitel hindurch gewinnt die paradoxe und gesellschaftlichnicht selten verpönte Qualität der Distanz immer mehrLeuchtkraft: als notwendige Voraussetzung zur Beziehungsfähigkeitgenauso wie als wesentlicher Schritt zur spirituellen Verwirklichung.Der Autor erzählt in Episoden aus den Drehbüchern verschiedensterMenschen und - was mitunter ungewöhnlich erscheint - vonsich selbst und der schillernden Position des Therapeuten zwischenAuch-Neurotiker und Lehrer. Jede erzählte Begegnung ist vollertiefgründiger Bilder, aus denen sich, in einem Wechselspiel ausUnterhaltung und Selbsterforschung, ein Film im Kopf des Leserswie von allein gestaltet. Und so wird sich auch jeder Leser - ausder Mischung von 'Drehbuchepisoden' und Geschichten, vonMärchen und Betrachtungen - seinen eigenen Film aus diesemBuch machen.mehr

Produkt

Klappentext'Wenn einer nicht daran glauben kann, dass sein Leben als Filmmit einer Aussage gedacht ist, dann sollte er trotzdem ein Drehbucherfinden. Ein Drehbuch ist so unvergleichlich anziehender alseine lose Abfolge von Situationen ohne Zusammenhang. Werkönnte das schon beweisen, ich meine, wirklich beweisen, dass einLeben nur einfach so absichtslos abrollt, ohne Ziel, ohne alles?Und wenn's keiner nachweisen kann, dann steht's doch mindestensfifty-fifty, oder? Na, und warum dann die langweilige Versionwählen?' (S.288)Rainer Pervöltz führt den Leser in lustvoll phantasiereicher Weiseauf den Weg der Selbstwahrnehmung: von den oft verirrten undhilflosen inneren Stadien des Kindseins bis hin zum Erkennen eineseigenständig erwachsenen Ichs. Immer wieder geht es um das persönlicheDrehbuch und gleichzeitig um die Distanz dazu. Durchdie einzelnen Kapitel hindurch gewinnt die paradoxe und gesellschaftlichnicht selten verpönte Qualität der Distanz immer mehrLeuchtkraft: als notwendige Voraussetzung zur Beziehungsfähigkeitgenauso wie als wesentlicher Schritt zur spirituellen Verwirklichung.Der Autor erzählt in Episoden aus den Drehbüchern verschiedensterMenschen und - was mitunter ungewöhnlich erscheint - vonsich selbst und der schillernden Position des Therapeuten zwischenAuch-Neurotiker und Lehrer. Jede erzählte Begegnung ist vollertiefgründiger Bilder, aus denen sich, in einem Wechselspiel ausUnterhaltung und Selbsterforschung, ein Film im Kopf des Leserswie von allein gestaltet. Und so wird sich auch jeder Leser - ausder Mischung von 'Drehbuchepisoden' und Geschichten, vonMärchen und Betrachtungen - seinen eigenen Film aus diesemBuch machen.
Details
ISBN/GTIN978-3-9812119-3-1
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum23.09.2010
Auflage2., Aufl.
Seiten389 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht640 g
Artikel-Nr.16457767

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
INHALTVORWORT 3TUCHFÜHLUNG 5ZUM BUCH 30SIMON, DURCHSCHNITTLICH UND NORMAL 33DAS KIND, DAS KIND 35ZUGVÖGEL 38DENKEN 39HEUT SCHON ZU IHREM THERAPEUTEN GEPLAUDERT? 49ZWEISCHNEIDIGKEITEN, TEUFLISCH GÖTTLICH 51DENKFOLGEN 58KNAPP AN DER ZENSUR VORBEI 59FRAGWÜRDIGER SCHERZ 63WIE MAN AUF STRESS ABFAHREN KANN 64FROHES GESPRÄCH MIT EINEM SEXSÜCHTIGEN 79DISTANZ 93BESSER EINE HÜBSCHE SUCHT ALS EINE EHE MIT MAMA 102STREITFRAGE: MÜSSEN STURE BÖCKE ZUMLOSLASSEN GEZWUNGEN WERDEN? 117CAROLINE: WIE SIE DAS MOOR LIEBEN LERNTE 123FINALE EMPFEHLUNG 140AUSSENSEITER 143DIE WAHREN HINTERGRÜNDE VON KARLCHENSMUFFLIGKEIT 149WENN SCHON DAS GEBOREN WERDEN SINNLOS SCHIEN 150KINDERGESCHICHTE 159MR. TAMBOURINEMAN 160MÄRCHEN VOM HELDEN, DER SODBRENNEN HATTE 166VERÄNDERUNG 207UND IM FLUSS WIRD ALLES BLEIBEN 217KEVIN ODER DER QUATSCH MIT DEN GEFÜHLEN 229GRENZLAND 235ETÜDE 238KURZES MÄRCHEN VOM GEFUNDENEN PARADIES 239DER GUTE JUNGE 242RESPEKT 251MUTTER THERESA - LEBEDAME A.D. 261LIED VON DEN SEHNSÜCHTIGEN KINDERN 272SCHNEEWITTCHEN 275MÄRCHEN VOM DOOFEN PRINZEN 290ALLTÄGLICHSTES - DER LETZTE SÄURETEST 304ZEIT 335ANFASSEN 353KEINE ZEIT ZUM AUSATMEN 354ZEITDRUCK 357KEINE PANIK, ALLE ZÜGE SIND ABGEFAHREN 362ZÜRCHER HAUPTBAHNHOF - ORT DER INNERENSAMMLUNG 369HEIMGEBRACHTER BÖTZINGER SPÄTBURGUNDER 373ZEITVERWENDUNG 377NIRVANA MITTEN AUF DER HIGH STREET 382BILDNACHWEIS 388ÜBER DEN AUTOR 389mehr
Vorwort
VORWORTDas Bewusstsein der großen Einheit, die Überwindung von Dualitäten,Einssein in Achtsamkeit und Mitgefühl - diese Themen sindheute hoch aktuell und genießen einen hohen Rang in der Diskussionmoderner westlicher Psychologie und Spiritualität.Mein Freund Rainer Pervöltz greift das Thema von einer ungewohntenSeite auf. Er spricht von der Köstlichkeit der Distanz .Damit meint er die Erleichterung, die sich einstellt, wenn ich entdecke,dass ich meinen Lebenssituationen, meinen Fantasien, Gefühlen,Gedanken nicht ausgeliefert bin. Ich bin nicht einfach einsmit ihnen, sondern habe die Möglichkeit, die Dinge, die mirwiderfahren, als Zeuge wahrzunehmen und mich in eine gewisseDistanz zu begeben.Das Bewusstsein, immer eine Wahl zu haben, tut gut. Und gleichermaßenist Mann/Frau in jeder Situation verantwortlich, gleichgültigwas ihr begegnet, gleichgültig, was ihm geschieht. Nie sindwir nur das Opfer einer Situation, immer kreieren wir die Welt aufdiese oder jene Weise.Rainer ist ein Meister darin, Spirituelles erfahrbar werden zu lassen,indem er Beziehungen herstellt - mitten in alltäglichen Situationen,im therapeutischen Kontakt.Oft erzählt er uns Geschichten. Sie beginnen immer bei den Erfahrungendes einzelnen. Sie entspringen der gegenwärtigen Lebenssituation,wie sie jede und jeder erleben kann, wie auch der derindividuellen Biographie.Im gegenwärtigen Moment spiegeln sie alle Hoffnungen undÄngste. Sie zeigen unsere Anhaftungen wie unser Begehren undoffenbaren die tiefsten Momente unseres Geistes. Dabei wird in4diesem Buch immer wieder deutlich, wie gerade eine gewisseDistanz die Augen dafür öffnet, wie persönliche Lebensmuster Teileiner universellen, spirituellen Erfahrung sind, die auch immer dasPotential von Entwicklung und Heilung enthält. Die Möglichkeitzur Distanz des edlen Zeugen wird auf diese Weise zu etwasKöstlichem.Rainer Pervöltz ist erfahrener Psychotherapeut seit vielen Jahren,aber er spricht nicht aus einer nur professionellen Rolle. Vielmehrfindet er in seinem Buch eine Sprache, die aufscheinen lässt, wasjenseits der Theorien und Pläne, jenseits von Vorstellungen undKonzepten liegt.So erzählt Rainer in diesem Buch auch von sich selbst - vomKunstwerk eines Therapeutenlebens, das eigentlich eine Unmöglichkeitin sich selbst darstellt. Denn es geht letztendlich nur darum,aufzuwachen aus lähmenden Gewohnheiten und langweiligenVorstellungen von dem, was Leben ist.Das Wesentliche liegt in diesem Buch jenseits der Zeilen, der Worte,das Wesentliche liegt für Rainer selbst immer in dem, was unsüberrascht. Es findet sich jenseits von mehr oder weniger erfülltenRollenmodellen, seien diese auch noch so anmutig wie Lehrer,Freund, Psychotherapeut, spiritueller Begleiter oder Nachbar.Mögen Sie sich überraschen lassen beim Lesen dieses Buches unddie Köstlichkeit einer Distanz erleben, die Ihnen die Wahl lässt,berührt zu sein, sich zu verschließen, zu weinen wie auch zulachen. Es ist eine Wahl, die vielleicht gar keiner Entscheidungbedarf: die Wahl, sich selbst zu finden und sich einzufügen in denumfassenden Prozess alles Lebendigen.Freiburg, 21. Mai 2009 Ingo Benjamin Jahrsetzmehr
Leseprobe
HEUT SCHON ZU IHREM THERAPEUTENGEPLAUDERT?Der Mann sitzt mir seit fünf Minuten gegenüber. Er habe noch nieeinen Therapeuten gesehen, sagt er, so wie man sagt, ich habenoch nie ein UFO gesehen. Noch nie bewusst jedenfalls, fügt erhinzu. Und das sei schon komisch, jetzt, mit einem Male, da sitzeer hier und mir gegenüber, er hier und ich da.Warum er gekommen sei, das wisse er eigentlich nicht wirklich.Ein Freund von ihm, der komme übrigens auch her. So ein hochaufgeschossenerIre, rotblond, wie die Iren halt sind, haha.Sommersprossen, vielleicht würde ich ihn ja kennen. Also, der hatgesagt, geh doch mal hin, schaden tut s dir bestimmt nicht. Esklappt doch alles hinten und vorne nicht mehr in deinem Leben.Naja, und da säße er nun und hätte keine Ahnung, was man zu soeinem Therapeuten sagen soll.Ob ich denn irgendwelche Fragen hätte. Aber das könne er sichnatürlich auch schon selber denken, was da gefragt werden muss:Was geht denn so vor im Leben, wo hapert s denn und sowaseben.Na, und da liege ja grade der Hund begraben, nichts geht vor inseinem Leben. Nicht mal ein ordentliches Problem hat er. Dassman dann so mit einem Therapeuten wie mir besprechen könnte.Er weiß nicht genau, was er damit meint: einem Therapeuten wiemir. Denn er habe ja nicht die geringste Vorstellung, was so inmeinem Kopf vor sich geht. Also, er hoffe, er sei da nicht zu weitgegangen. Vielleicht sei das ein bisschen unverschämt. Sichvorzustellen, was da in meinem Kopf vor sich geht. Ich sei jaschließlich der Doktor Freud und er der Patient. Obwohl., wieein Patient fühle er sich nun auch nicht. Klient vielleicht? Ist dasdas angemessene Wort heute? Wenngleich das ja nun wieder soklingt, als wollte ich ihm was verkaufen.Naja, aber was rede er da. Jetzt muss er sich mal ein bisschenzusammenreißen, zur Ordnung rufen, sozusagen.Also, er wisse wirklich nicht, ob das mit der Therapie so eine guteIdee gewesen sei. Er hat ja nicht mal eine Ahnung, was Therapieüberhaupt ist. Dass heutzutage nicht nur die mit totalemDachschaden zu den Psychokapazitäten laufen, das sei ihm schonklar. Na egal. Er müsse vielleicht jetzt erst mal über die Anfangsschwie-rigkeiten hinauskommen. Ich hätte ja auch außer Hallo noch kein einziges Wort geredet. Obwohl das natürlich anihm liege. Er gebe mir ja gar keine Chance, sozusagen. Er plapperewie ein Dreizehnjähriger, und dabei sei er schon stattlichedreiundfünfzig. Dreiundfünfzig Jahre, das müsse man sich malvorstellen, und da sitze er hier rum und fasle vor sich hinâ¦Er bricht ab und stiert auf den Boden. Er ist leicht gerötet imGesicht, von all der Anstrengung, und sein ganzer Körper siehtaus, als könnte er jeden Moment bersten vor so vielzurückgestauter, bewegungsloser Luft.Dreiundfünfzig Jahre, denke ich. Was für ein mutiger Mann,hierher zu kommen und sich so bloßzulegen, das ganze Chaos aufdem Teppich auszubreiten.mehr

Autor

ÜBER DEN AUTORRainer Pervöltz wurde 1944 geboren und ist in Berlin aufgewachsen.Nach dem Abschluss des Studiums in Germanistik undRomanistik ging er auf eine Einladung hin nach Kalifornienund entdeckte da seinen eigentlichen Beruf:er fand etliche Lehrer, von denen er Formen derGestalt- und der Körpertherapie lernte. Hier kamer auch zum ersten Mal in Kontakt mit unterschiedlichenbuddhistischen und taoistischeLehren.In London gründete er mit Freunden zusammendas Chiron Centre, ein Therapie- und Ausbildungszentrum,und lebte dort zwölf Jahre.Dann zog es ihn zurück nach Deutschland; Freiburgi. Br. wurde nach Paris, Los Angeles und London seineWahlheimat. Auch hier entstand mit Freunden einAusbildungszentrum, die Transpersonale Schule fürPsychologie und Psychotherapie.Er arbeitet als Therapeut, Supervisor und Lehrer inDeutschland und anderen europäischen Ländern.