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Gold ist eine Glaubensfrage. Wie ich es im Beachvolleyball nach ganz oben schaffte

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
272 Seiten
Deutsch
Edel Sports - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am08.08.20221. Auflage
Laura Ludwig gilt als eine der besten Beachvolleyball-Spielerinnen der Welt, war Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin. In ihrem Buch erzählt sie ihre einmalige Erfolgsgeschichte, wie sie vom klassischen Volleyball zur populären Outdoor-Sportart wechselte und sich dort bis in die absolute Weltspitze hocharbeitete. Ludwig berichtet voller Leidenschaft von der Liebe zu ihrem Sport und ihren größten Erfolgen, schreibt aber auch ohne Vorbehalte über schmerzliche Niederlagen, Rückschläge und die Überwindung von Krisen. Dabei gewährt sie sehr persönliche Einblicke in ihre Gefühlswelt, ihre Trainingsmethoden und ihren Alltag. Sie zeigt auf, wie wichtig Psychologie im Hochleistungssport und insbesondere in einer Doppel-Sportart wie Beachvolleyball ist. Dabei beschäftigt sich die Hamburgerin, die derzeit ihr zweites Kind erwartet und gleichzeitig ihre fünfte Olympiateilnahme plant, intensiv mit der Frage, wie Frauen Leistungssport und Familie unter einen Hut bringen können. Ein sehr emotionales Buch einer starken Frau und tollen Sportlerin!

Beachvolleyballerin Laura Ludwig, geboren 1986 in Berlin, zählt seit Jahren zu den besten Spielerinnen der Welt. Erst nachdem sie ihr Spiel und ihr Leben umgekrempelt hatte, gewann sie 2016 in Rio olympisches Gold. Nach der Geburt ihres Sohnes war der Weg zurück härter als erwartet, aber bei  Olympia 2021 in Tokio bewies sie, dass sie wieder zur Weltspitze gehört. Auch nach der Geburt ihres zweiten Kindes hat die für ihre Leidenschaft bekannte Hamburgerin Paris 2024 fest im Blick.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR19,95
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextLaura Ludwig gilt als eine der besten Beachvolleyball-Spielerinnen der Welt, war Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin. In ihrem Buch erzählt sie ihre einmalige Erfolgsgeschichte, wie sie vom klassischen Volleyball zur populären Outdoor-Sportart wechselte und sich dort bis in die absolute Weltspitze hocharbeitete. Ludwig berichtet voller Leidenschaft von der Liebe zu ihrem Sport und ihren größten Erfolgen, schreibt aber auch ohne Vorbehalte über schmerzliche Niederlagen, Rückschläge und die Überwindung von Krisen. Dabei gewährt sie sehr persönliche Einblicke in ihre Gefühlswelt, ihre Trainingsmethoden und ihren Alltag. Sie zeigt auf, wie wichtig Psychologie im Hochleistungssport und insbesondere in einer Doppel-Sportart wie Beachvolleyball ist. Dabei beschäftigt sich die Hamburgerin, die derzeit ihr zweites Kind erwartet und gleichzeitig ihre fünfte Olympiateilnahme plant, intensiv mit der Frage, wie Frauen Leistungssport und Familie unter einen Hut bringen können. Ein sehr emotionales Buch einer starken Frau und tollen Sportlerin!

Beachvolleyballerin Laura Ludwig, geboren 1986 in Berlin, zählt seit Jahren zu den besten Spielerinnen der Welt. Erst nachdem sie ihr Spiel und ihr Leben umgekrempelt hatte, gewann sie 2016 in Rio olympisches Gold. Nach der Geburt ihres Sohnes war der Weg zurück härter als erwartet, aber bei  Olympia 2021 in Tokio bewies sie, dass sie wieder zur Weltspitze gehört. Auch nach der Geburt ihres zweiten Kindes hat die für ihre Leidenschaft bekannte Hamburgerin Paris 2024 fest im Blick.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783985880386
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum08.08.2022
Auflage1. Auflage
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse9312 Kbytes
Artikel-Nr.9579374
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kira

Schon bei der deutschen Meisterschaft am Timmendorfer Strand hatten mich viele Leute darauf angesprochen, ob ich jetzt mit Kira weiterspielen würde. Umgekehrt ging es Kira genauso. Die Fragen irritierten. Ich hatte mit niemandem über meine Zukunft gesprochen, dennoch schien es ein großes Thema. Gerüchte eben, aber mit einem wahren Kern. Kira hatte ein enormes Potenzial. Mit 1,84 Metern brachte sie die perfekte Größe mit. Sie hatte eine erfolgreiche Hallenkarriere hinter sich. Aufgewachsen in Essen, spielte sie im Jugend- und Juniorenkader der Nationalmannschaft. Außerdem punktete sie in der Bundesliga für Leverkusen und Aachen. Ihre Anlagen und Spielfähigkeiten mit nur 20 Jahren waren außergewöhnlich. Olaf Kortmann bestärkte mich, dass Kira die richtige Wahl wäre. »Was hast du zu verlieren?«, fragte er mich. »Sie ist die Beste.« Olaf hatte anscheinend schon lange auf diesen Moment gewartet. Beim Turnier auf Norderney vor den Olympischen Spielen hatte er mir empfohlen, ein Match von Kira anzuschauen. Er fragte mich direkt, ob ich mir vorstellen könne, mit ihr zusammen zu spielen. »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. Ich steckte zu diesem Zeitpunkt noch tief in meiner Beachvolleyballbeziehung zu Sara. Außerdem hatte ich ein Bild von Kira im Kopf, das mich zögern ließ. Das erste Mal hatte ich sie während eines Trainingslagers auf Fuerteventura wahrgenommen. Gerade war sie nach einer heftigen Knieoperation zurückgekommen. Die Schwere der Verletzung und die Kraft, die sie aufwenden musste, um sich zurückzukämpfen, waren mir im Gedächtnis geblieben. Würde ihr Körper die anstrengende Olympiaqualifikation mitmachen? Oder würde sie mit Verletzungen zu kämpfen haben? Inzwischen hatte ich mein Wissen über Kira allerdings um einen entscheidenden Punkt erweitert: Ich kannte sie als Gegnerin. Ihre außergewöhnlichen Qualitäten wollte ich auf meiner Seite des Feldes haben, also rief ich sie an und fragte sie einfach. »Ja, wäre cool«, antwortete sie auf mein Angebot, ein Team zu bilden. »Dann müsstest du nach Hamburg kommen«, hakte ich nach. »Ja, okay«, erwiderte sie unaufgeregt. Und mit diesem knappen Telefonat war das Duo Ludwig/Walkenhorst geboren.

Jetzt gab es also ein neues Team, aber noch keinen Trainer. Mit Olaf diskutierten wir, welche Kandidaten es gäbe. Er brachte Jürgen Wagner und Hans Voigt ins Spiel, die Trainer hinter dem historischen Erfolg von Brink/Reckermann in London. Hans schien mir aus meiner damaligen Perspektive schon sehr alt und Jürgen einfach nur alt. Ich fragte mich: »Wie sollen die beiden denn Bälle auf mich schlagen?« So wie Craig das die letzten vier Jahre mit Männergeschwindigkeit und millionenfachen Wiederholungen gemacht hatte. Olaf insistierte, dass wir nach Moers zu Jürgen fahren sollten, um uns seine Ideen anzuhören: »Jetzt hast du die beste Partnerin, warum nicht auch mit dem besten Trainer arbeiten?« Kira war einverstanden.

Wir machten uns also auf den Weg, um Jürgen kennenzulernen. Hans erholte sich noch von einer Hüftoperation. Gemeinsam bildeten die beiden damals das Nonplusultra der Trainergilde. Hans Voigt lehrte an der Universität Bochum und verfügte als weltweit einziger Trainer über eine FIVB-Lizenz für Hallen- und Beachvolleyball. Ihm ging der Ruf einer wandelnden Enzyklopädie der Sportwissenschaften voraus.

Jürgen Wagners Titelsammlung als Trainer war ebenfalls eindrucksvoll. Weltmeister, viermal Europa-, neunmal deutscher Meister - in der Halle und im Sand. Allerdings hatte er noch nie ein Frauenteam im Beachvolleyball trainiert. Olaf machte das Entree für uns und kam gleich zur Sache: »Ich habe eine verrückte Idee. Du wolltest doch jetzt etwas anderes machen. Also mach Frauen.« Eigentlich hatte Jürgen eine Volleyballpause geplant, um sich ganz auf sein Unternehmen zu konzentrieren. Erika, seine Frau, gab uns Schützenhilfe: »Das ist genau das Richtige für dich«, sagte sie.

Jürgen war dennoch zunächst skeptisch. Er wollte erst erleben, wie wir mit seiner Trainerphilosophie klarkamen. Ich kannte Jürgen von der Tour. Wir hatten immer mal wieder ein wenig gequatscht. Er mochte meine positive Art, denn er wusste aus eigener Erfahrung, dass die Beachtour auch oft wie eine Ochsentour daherkam.

Auch er ahnte, was auf ihn zukommen würde. Während ein paar meiner Matches hatte ich ihn auf der Tribüne erspäht. Er hatte - um es in seiner Sprache auszudrücken - »Bewegungsqualität« erkannt. Auch Kampfgeist und Intuition attestierte er mir. Allerdings fehlte mir laut ihm, was Athleten sich durch hartes Training erarbeiteten: Athletik, Technik und - wieder ein Jürgenbegriff - »stabiles Spielverhalten«. Für ihn war es inakzeptabel, nach einem gewonnenen Satz vor lauter Selbstzufriedenheit die ersten Punkte des nächsten Durchgangs zu verschenken. Zugegeben, das war mir manchmal passiert.

Am Niederrhein, im Westen von Duisburg, fand unser Bewerbungsgespräch statt. Wir setzten uns an Jürgens Esstisch, während er mit der sonoren Stimme eines Pastors sein Evangelium erläuterte. Jedes Wort schien überlegt und druckreif. Mit ein paar Blättern vor sich, sein Laptop aufgeklappt, begann er seinen Monolog. Er wollte nicht das amerikanische oder brasilianische System kopieren. Die Spieler aus diesen Ländern wuchsen meist am Strand auf, deshalb spielten sie quasi schon ihr ganzes Leben Beachvolleyball, während wir in der Halle ausgebildet wurden. Wir sollten uns auf unsere Stärken konzentrieren und Präzision suchen. Nach seiner Analyse bräuchte ich bewussteres Training und eine perfekte Technik. Sein zweiter großer Baustein auf dem Weg zur Weltspitze sollte spezifisches Krafttraining sein, das meine Athletik auf ein höheres Niveau bringen sollte. Vor allem im Kraftraum mit Hans würden wir leiden. Sein dritter Angriffspunkt war meine Persönlichkeit. Es würde wehtun, warnte er mich. Wir würden danach anders Beachvolleyball spielen und andere Menschen sein. Gegen Ende des Gesprächs schaute er mich an: »Übrigens, Laura«, sagte er fast beiläufig, »mal sehen, ob du das, was wir vorhaben, überhaupt ein Jahr durchstehst.« Hatte ich richtig gehört? Seine Provokation traf mich tief in meinem Selbstbewusstsein und meinem Stolz. Ich galt über Jahre als eine der besten Abwehrspielerinnen der Welt, hatte in Europa Titel gewonnen. Warum sollte ausgerechnet ich das Training nicht durchstehen? Warum nicht Kira? Schließlich war sie die Jüngere im Team und konnte keine internationalen Medaillen vorweisen. »Das werde ich dir schon zeigen«, dachte ich und wollte meine Antwort auf diese Provokation im Sand geben.

Jürgen hatte unseren olympischen Weg mit so vielen Veränderungen und Herausforderungen beschrieben, als würden wir den Mount Everest besteigen und uns auf das Durchqueren der Todeszone vorbereiten. Ich rechnete ihm hoch an, dass er einen genauen Plan hatte, wie dieses Projekt gelingen konnte. Die Zusammenfassung unseres Gesprächs fiel kurz und knapp aus: Sein Weg oder kein Weg, denn sonst hätte er Besseres mit seiner Zeit zu tun.

Die Klarheit seiner Ansage gefiel mir. Nach vier Stunden rauchte mein Kopf, mit müden Augen schielte ich zur Haustür. Draußen begann es zu dämmern. Wir einigten uns darauf, dass wir am darauffolgenden Montag telefonieren würden. Kira und ich machten uns auf den Heimweg. Noch bevor wir losfuhren, blickte ich sie an. »Machen wir«, sagte ich. Bewusst hatte ich den Satz nicht als Frage formuliert. »Machen wir«, antwortete Kira bestimmt.

Die Idee, dass Jürgen uns absagen könnte, kam mir nicht in den Sinn. Er jedoch war sich noch nicht sicher. Zum ersten Mal in seiner langen Trainerkarriere wollte er spontan entscheiden, ob er mit einem Team arbeiten würde. Ich rief ihn wie vereinbart nach dem Wochenende an: »Wir haben uns überlegt, dass wir das alles unbedingt machen wollen«, sagte ich. »Und du hast zwei Möglichkeiten: Ja oder ja.« So überzeugte ich ihn. Mit Charme, einem Lachen und unbedingtem Willen.
Die drei von der Beachvolleyballhalle

Unser Team nahm Formen an. Jürgen steuerte und behielt den Überblick. Sozusagen als CEO unseres Kleinunternehmens fügte er die einzelnen Teile wie bei einem Puzzle zusammen. Bei ihm fühlte ich mich besonders wohl. Mir tat seine ruhige Art gut, denn ich neige manchmal zu Hektik und Sorge. Ihm konnte ich alles sagen, was mir auf dem Herzen lag. Bald lernten wir Hans Voigt kennen. Um in der Unternehmenssprache zu bleiben: Er war der Entwicklungschef mit einer klaren Vision, wie unsere Technik und Taktik in Zukunft aussehen sollten. Hans übernahm auch die Rolle des Einpeitschers. Unerbittliche Härte und Konsequenz zeichneten ihn aus, sei es beim Techniktraining oder auch bei seiner Persönlichkeitsanalyse.

Für die täglichen Einheiten suchten wir einen geeigneten Coach. Ich ging regelmäßig mit Helke Claasen, die in Hamburg als Jugendtrainerin arbeitete, im Stadtpark joggen. Seitdem wir uns in der Country Quota gekloppt hatten, waren wir freundschaftlich verbunden. Ich fragte sie, ob sie sich vorstellen könnte, uns gemeinsam mit Hans und Jürgen zu trainieren. Die Aufgabe, mit den beiden Trainerlegenden des deutschen Volleyballs zu arbeiten, reizte sie. Ein Glücksfall für uns, denn Helke kann unglaublich gut beobachten. Ein Drang ins Rampenlicht gehört nicht zu ihrem Wesen. Sie bildete die stille Autorität hinter Headcoach Jürgen und Volleyball-Einstein Hans.

In »Minitrainingslagern«, die mindestens einmal im Monat stattfanden, gaben die beiden Koryphäen Philosophie und Richtung vor. Mehr Zeit konnten sie uns nicht zur Verfügung stellen, denn Jürgen leitete sein eigenes Unternehmen und Hans Voigt hatte neben seiner Dozententätigkeit ebenfalls viele Verpflichtungen. In diesen intensiven Tagen ging...

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Autor

BeachvolleyballerinLaura Ludwig, geboren 1986 in Berlin, zählt seit Jahren zu den besten Spielerinnen der Welt. Erst nachdem sie ihr Spiel und ihr Leben umgekrempelt hatte, gewann sie 2016 in Rio olympisches Gold. Nach der Geburt ihres Sohnes war der Weg zurück härter als erwartet, aber bei  Olympia 2021 in Tokio bewies sie, dass sie wieder zur Weltspitze gehört. Auch nach der Geburt ihres zweiten Kindes hat die für ihre Leidenschaft bekannte Hamburgerin Paris 2024 fest im Blick.Alexandra Muz Huber (*1972) verbindet eine enge Beziehung mit Laura Ludwig. Sie spürte von Beginn an, dass sich hinter deren selbstbewusstem, ansteckendem Lachen viel Feinfühligkeit und Zweifel verbergen. Themen, die auch die gelernte Sportjournalistin und Mutter von zwei Kindern sehr gut kennt.