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Königsallee

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
481 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am05.07.2022
Der Preis des Todes: Der packende Thriller »Königsallee« von Horst Eckert jetzt als eBook bei dotbooks. Dieser Fall soll dem ehrgeizigen Kommissars Jan Reuter endlich den lang ersehnten Karrieresprung verschaffen: Nach zwei Jahren intensiver Ermittlungen steht er kurz davor, dem berüchtigten Düsseldorfer Clubbesitzer Manfred Böhr den Diebstahl eines wertvollen Gemäldes nachzuweisen - doch ausgerechnet jetzt wird sein Informant ermordet aufgefunden. Kurze Zeit später taucht das verschwundene Kunstwerk wieder auf ... und Böhr scheint plötzlich seinen gesamten Besitz verkaufen zu wollen. Was steckt dahinter? Es scheint so, als könnte nur ein Kollege ihm weiterhelfen - aber der strafversetzten Norbert Scholz hat gute Gründe, den jungen Kommissar abgrundtief zu hassen ... »Starke Politkrimikost!« Hamburger Abendblatt Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Königsallee« ist Band 9 der spannenden Thriller-Serie »Kripo Düsseldorf ermittelt« von Horst Eckert. Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Horst Eckert wurde 1959 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er studierte Politikwissenschaften in Erlangen und Berlin. 15 Jahre lang arbeite er als Fernsehreporter für verschiedene Sendungen, unter anderem bei der Tagesschau. Heute ist Horst Eckert freiberuflicher Schriftsteller: Für »Die Zwillingsfalle« erhielt der Autor den renommierten Friedrich-Glauser Preis. Der Autor lebt heute in Düsseldorf. Von Horst Eckert erscheint bei dotbooks die Thriller-Reihe »Kripo Düsseldorf ermittelt« mit den Einzelbänden: »Annas Erbe«, »Bittere Delikatessen«, »Aufgeputscht«, »Finstere Seelen«, »Die Zwillingsfalle«, »Ausgezählt«, »Purpurland«, »617 Grad Celsius« und »Königsallee« Die Website des Autors: https://www.horsteckert.de/
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Produkt

KlappentextDer Preis des Todes: Der packende Thriller »Königsallee« von Horst Eckert jetzt als eBook bei dotbooks. Dieser Fall soll dem ehrgeizigen Kommissars Jan Reuter endlich den lang ersehnten Karrieresprung verschaffen: Nach zwei Jahren intensiver Ermittlungen steht er kurz davor, dem berüchtigten Düsseldorfer Clubbesitzer Manfred Böhr den Diebstahl eines wertvollen Gemäldes nachzuweisen - doch ausgerechnet jetzt wird sein Informant ermordet aufgefunden. Kurze Zeit später taucht das verschwundene Kunstwerk wieder auf ... und Böhr scheint plötzlich seinen gesamten Besitz verkaufen zu wollen. Was steckt dahinter? Es scheint so, als könnte nur ein Kollege ihm weiterhelfen - aber der strafversetzten Norbert Scholz hat gute Gründe, den jungen Kommissar abgrundtief zu hassen ... »Starke Politkrimikost!« Hamburger Abendblatt Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Königsallee« ist Band 9 der spannenden Thriller-Serie »Kripo Düsseldorf ermittelt« von Horst Eckert. Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Horst Eckert wurde 1959 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er studierte Politikwissenschaften in Erlangen und Berlin. 15 Jahre lang arbeite er als Fernsehreporter für verschiedene Sendungen, unter anderem bei der Tagesschau. Heute ist Horst Eckert freiberuflicher Schriftsteller: Für »Die Zwillingsfalle« erhielt der Autor den renommierten Friedrich-Glauser Preis. Der Autor lebt heute in Düsseldorf. Von Horst Eckert erscheint bei dotbooks die Thriller-Reihe »Kripo Düsseldorf ermittelt« mit den Einzelbänden: »Annas Erbe«, »Bittere Delikatessen«, »Aufgeputscht«, »Finstere Seelen«, »Die Zwillingsfalle«, »Ausgezählt«, »Purpurland«, »617 Grad Celsius« und »Königsallee« Die Website des Autors: https://www.horsteckert.de/
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986900892
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.07.2022
Reihen-Nr.9
Seiten481 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1382 Kbytes
Artikel-Nr.9630541
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Jewgeni lehnte am Geländewagen, den er vor dem Restaurant Kumatschok abgestellt hatte, und quetschte den roten Gummiball im Sekundentakt, die stechenden Schmerzen in seiner Hand ignorierend. Ihm gefiel nicht, was sich auf der anderen Straßenseite abspielte.

Etwa zwanzig junge Leute hatten sich dort vor dem Büro der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa versammelt, der einzigen ausländischen Institution in diesem Land. Ein Bursche stellte eine Leiter an das Haus, kletterte auf das Dach, riss die Fahne mit dem OSZE-Logo von der Stange und hisste stattdessen einen gelben Lappen mit dem Konterfei Che Guevaras und schwarzem Schriftzug: Proriv.

Die Demonstranten jubelten und skandierten: »Woronin ist ein Räuber! Für ein unabhängiges Transnistrien!«

Jewgeni tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Trotz der Nachmittagshitze hatte er seinen schwarzen Zweireiher anbehalten, der seine Schultern noch breiter wirken und die Waffe im Holster nicht ahnen ließ. Proriv hieß Durchbruch - Jewgeni hatte keine Ahnung, was diese Leute bezweckten.

Niemand ließ sich blicken, weder OSZE-Mitarbeiter noch Polizisten. Dabei wurden in diesem Land politische Meinungsäußerungen sonst nur geduldet, wenn sie vom Präsidenten stammten.

Ein junges Ding, das zu den Demonstranten gehörte, klemmte Flugblätter unter die Scheibenwischer der Autos am Straßenrand, ein paar rostige Ladas und Dacias aus alten Zeiten und teure, schwarze Limousinen mit getönten Scheiben. Vor Jewgenis bulligem Porsche blieb das Mädchen staunend stehen. Er nahm ihm einen Zettel ab.

Schluss mit der Blockade! Schluss mit der imperialistischen Umklammerung!

Auch wenn das Jungvolk auf der offiziellen Linie lag, bewertete Jewgeni die Aktion als Zeichen des Verfalls.

Er fächelte sich mit dem Flugblatt Frischluft zu und blickte der Kleinen hinterher. Diese Beine, dieser Arsch. Knappste Shorts und nur ein dünnes Trägerhemdchen. Man konnte über Tiraspol lästern, aber Jewgeni mochte die Stadt. Jammerschade, dass seine Tage hier gezählt waren.

Vitali Karpow, Finanzdirektor des Magnum-Konzerns, trat aus dem Restaurant. Eine Kellnerin in Kosakentracht hielt dem kleinen, untersetzten Mittfünfziger die Tür auf und knickste. Alexandru, der Wirt, humpelte Karpow hinterher und verbeugte sich mehrfach. Das Transparent, das Alexandru an die Fassade seines Hauses gehängt hatte, war neu: Ganzer Stolz des Volkes - die transnistrische Moldaurepublik!

Jewgeni erinnerte sich daran, dass Alexandru noch vor Kurzem gegen die Schließung rumänischsprachiger Schulen gestänkert hatte. Doch seit eine Benzinbombe ins Kumatschok geflogen war und Präsident Turin als einziger Kandidat auch die jüngste Wahl gewonnen hatte, schrieb der Wirt seine Speisekarten auf Kyrillisch, wie es sich gehörte. Alexandru ahnte nicht, dass ein Machtwechsel bevorstand.

Jewgeni rückte die Sonnenbrille zurecht - ein Prada-Modell, auf Geschäftsreise in Zypern erstanden. Kontrollierende Blicke die Straße des 25. Oktober entlang. Er nannte sich Sicherheitsberater des Magnum-Konzerns und diente den Bossen als Fahrer und erster Leibwächter. Karpow hielt ihn besonders auf Trab.

Die politische Entwicklung machte die Konzernleitung nervös. Man war nicht mehr sicher vor CIA-Agenten, Randalierern von Proriv oder langbärtigen Koranjüngern, die sich beim Waffenkauf betrogen fühlten.

»Der Stör war früher auch besser«, raunte der Finanzdirektor beim Einsteigen. Karpow rülpste und klappte sein Schweizer Taschenmesser auf, um damit zwischen den Zähnen zu stochern.

Jewgeni drehte den Zündschlüssel. Mit einem Schnurren aus acht Zylindern meldeten sich schlappe 350 PS einsatzbereit.

Karpow sagte: »Alexandru will das Kumatschok neu anstreichen. Lauter Sterne in Rot und Gelb.«

Rote Sterne standen für das Regime, gelbe für den Konzern. Magnum-Eigner war Wladimir Turin, der Präsidentensohn, der auch Polizei und Zoll befehligte - dass die Bosse der Firma ihren Stör umsonst bekamen, verstand sich von selbst.

»Dabei kann er sich die Sterne demnächst in den Hintern schieben«, ergänzte Karpow und fuhr fort, seine gelblichen Beißer zu bearbeiten.

Manieren wie ein Schweinebauer, fand Jewgeni. Patruschew, Karpows Vorgänger, war von anderem Zuschnitt gewesen.

Sie passierten die Magnum-Tankstelle, den Magnum-Supermarkt und den Präsidentenpalast mit der Statue, die nach Moskau grüßte. Womöglich waren auch die Tage des guten alten Wladimir Iljitsch gezählt, befürchtete Jewgeni.

Der Wagen krachte in ein Schlagloch.

Karpow fluchte - er hatte sich ins Zahnfleisch gestochen.

Während sie auf der vierspurigen, maroden Leninstraße stadtauswärts rumpelten, fingerte Jewgeni den Gummiball aus der Hosentasche und setzte, mit der Linken lenkend, seine Reha-Übung fort. Es tat verdammt weh, aber er durfte seine Kraft nicht verlieren.

Karpow schielte hin. »Was macht der Bruch?«

»Fast verheilt.«

»Ausgerechnet die Rechte.«

»Welche sonst?«, erwiderte Jewgeni.

Karpow lachte unsicher.

Am Complex Magnum, dem neuen Stadion, ließ sich der Finanzdirektor absetzen. Wie alle Bosse gehörte er dem Vorstand des FC Magnum Tiraspol an.

Jewgeni parkte im Schatten der Arena und putzte seine Sonnenbrille. Er verabscheute den Gedanken an die Wiedervereinigung mit den Rumänisch sprechenden Maisbreifressern vom anderen Ufer des Flusses. Ein Stadion wie dieses hatten sie auf der Westseite nicht. Zweihundert Millionen Euro hatte Wladimir Turin dafür springen lassen. Dank mehrerer Legionäre aus Burkina Faso hätte der Verein fast die Champions-League-Qualifikation geschafft. Den Fußballsport hatte die Abspaltung des Landes von Moldawien nie berührt - auch ohne eine Kapitulation vor den Imperialisten und ihren Marionetten wirkte der Verein als Aushängeschild.

Eine Horde abgemagerter Hunde lief vorbei. Eine Zeitungsseite wirbelte über die breite, betonierte Piste. Ein gelber Stern auf dem Titel - die Magnum-Gazette.

Jewgeni hielt Ausschau nach jungen Frauen.

Ein rostiger Kleinbus fuhr vor und Jewgeni staunte, wie viele Menschen aus der Karre kletterten. Dann erkannte er, dass es sich um einige der Demonstranten von vorhin handelte. Offenbar setzten sie einen Genossen ab, der sich unter zahlreichen Umarmungen verabschiedete und mit seiner Sporttasche im Complex Magnum verschwand.

Ein Mädchen löste sich aus der lärmenden Gruppe und schlenderte auf Jewgeni zu. Es war die Flugblattverteilerin. Er setzte sein Sonntagslächeln auf, damit seine teuren Goldzähne zur Geltung kamen.

Im Stoff ihrer engen Shorts zeichnete sich der Spalt ab - geiles Luder.

»Schickes Auto«, sagte sie.

Er wippte auf den Absätzen. »Porsche Cayenne. Geht ab wie eine Tüte Mücken.«

»Deiner?«

»Hm, wie heißt du, meine Hübsche?«

»Aljona.«

»Schon was vor heute Abend?«

Das Proriv-Mädchen musterte ihn.

Er stellte sich die Kleine gefesselt vor, nackt und um ihr Leben bettelnd. Ja, er könnte Spaß mit der Schlampe haben. Noch einmal richtig auf die Kacke hauen.

Die anderen riefen nach Aljona und sie tippelte zurück zum Kleinbus. Bevor sie einstieg, winkte sie Jewgeni noch einmal zu.

Karpow kam zurück und hatte es eilig, zum Eltromasch-Kombinat gefahren zu werden. Eine Erklärung gab er nicht. Schweinebauer.

Sein Vorgänger Patruschew war aufgeflogen - die Bilanzen frisiert, Geld abgezweigt.

Der Cayenne erreichte die Fabrikanlagen. Eltromasch produzierte Kalaschnikows für den Export. Herzstück des Magnum-Imperiums. Turin senior war nach seiner KGB-Zeit Direktor des Ladens gewesen, bis er die Loslösung von Moldawien betrieben hatte. Seitdem war er jedes Mal als Präsident Transnistriens bestätigt worden, manchmal mit mehr als hundert Prozent der Wählerstimmen.

Bevor er ausstieg, fragte Karpow: »Du warst früher in Deutschland stationiert?«

»Bei der Westgruppe in Wünsdorf, bevor ich zu General Lebed kam. Warum?«

»Sprichst du die Sprache?«

»Natürlich. Ich wurde in Verhörmethoden ausgebildet.« Jewgeni fragte zurück: »Wir gehen doch nicht nach Deutschland, oder?«

Keine Antwort. Karpow verschwand im Verwaltungsgebäude.

Jewgeni knetete den Ball. Deutschland kam nicht infrage, redete er sich ein. Der Präsident, sein Sohn und die halbe Konzernspitze standen als Kriegsverbrecher und Waffenschieber auf der Fahndungsliste von Interpol. Mit echten Pässen kamen sie allenfalls nach Südossetien oder Abchasien.

Im Pförtnerhäuschen lief das Radio. Jewgeni hörte die Nachrichten mit. Erleichtert stellte er fest, dass die Erpressungsabsichten von Gazprom noch nicht durchgesickert waren - ausgerechnet der Staatskonzern des großen Bruderlandes drohte damit, den Gashahn abzudrehen, wenn Transnistrien nicht rasch seine Schulden von fast zwei Milliarden US-Dollar beglich. Natürlich war das Land nicht zahlungsfähig. Der Präsident hatte auf seine persönlichen Rücklagen geachtet, nicht auf die Staatskasse.

Die Turins waren fest entschlossen: Lieber ein rascher Abgang als ein Machtwechsel auf Raten, der womöglich im Knast der Imperialisten endete.

Jewgeni würde den Clan begleiten. Abchasien lag am Schwarzen Meer. Eine schöne Küste, allerdings zu abgelegen für das internationale Geschäft. Wie Jewgeni die Turins einschätzte, war der Westen ihr Ziel. Ein Ort, an dem die Behörden ein Auge zudrückten. Wo man mit Geld vieles regeln konnte. Vielleicht Zypern oder Marbella - zahlreiche Perestroikagewinner hatten dort...
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