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Purpurland

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
333 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.04.2022
Von Afghanistan nach Düsseldorf: Der packende Thriller »Purpurland« von Bestseller-Autor Horst Eckert jetzt als eBook bei dotbooks. Nach zwei gescheiterten Geiselbefreiungen, bei denen ein Unschuldiger ums Leben kommt, lässt sich SEK-Polizist Felix May in den Streifendienst versetzen. Seine Hoffnung auf einen ruhigeren Job wird jedoch schnell zunichte gemacht, als er bei einem Einsatz eine entstellte Frauenleiche findet - und wiedererkennt: Es handelt sich um Julia, die Frau des Bundeswehrsoldaten Tim Sander, den May erst kürzlich in der Reha kennenlernte. Schon bald wird der Afghanistan-Rückkehrer zum Hauptverdächtigen der Düsseldorfer Kripo, doch May glaubt nicht an dessen Schuld und mischt sich in die Ermittlungen ein. Fest davon überzeugt eine Verbindung zu seinem letzten SEK-Fall zu sehen, gräbt May tiefer - und auch Julia Sander scheint kein unbeschriebenes Blatt gewesen zu sein ... »?Purpurland? ist in seiner Kompromisslosigkeit atemberaubend, hält durchweg sein hohes Spannungsniveau - und steckt dabei voller Überraschungen, wie es sich für einen ausgezeichneten Krimi gehört.« Tip-Berlin Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Kriminalroman »Purpurland« von Horst Eckert ist Band 7 der fesselnden Thriller-Serie »Kripo Düsseldorf ermittelt«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Horst Eckert wurde 1959 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er studierte Politikwissenschaften in Erlangen und Berlin. 15 Jahre lang arbeite er als Fernsehreporter für verschiedene Sendungen, unter anderem bei der Tagesschau. Heute ist Horst Eckert freiberuflicher Schriftsteller: Für »Die Zwillingsfalle« erhielt der Autor den renommierten Friedrich-Glauser Preis. Der Autor lebt heute in Düsseldorf. Von Horst Eckert erscheint bei dotbooks die Thriller-Reihe »Kripo Düsseldorf ermittelt« mit den Einzelbänden: »Annas Erbe«, »Bittere Delikatessen«, »Aufgeputscht«, »Finstere Seelen«, »Die Zwillingsfalle«, »Ausgezählt«, »Purpurland«, »617 Grad Celsius« und »Königsallee« Die Website des Autors: https://www.horsteckert.de/
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Produkt

KlappentextVon Afghanistan nach Düsseldorf: Der packende Thriller »Purpurland« von Bestseller-Autor Horst Eckert jetzt als eBook bei dotbooks. Nach zwei gescheiterten Geiselbefreiungen, bei denen ein Unschuldiger ums Leben kommt, lässt sich SEK-Polizist Felix May in den Streifendienst versetzen. Seine Hoffnung auf einen ruhigeren Job wird jedoch schnell zunichte gemacht, als er bei einem Einsatz eine entstellte Frauenleiche findet - und wiedererkennt: Es handelt sich um Julia, die Frau des Bundeswehrsoldaten Tim Sander, den May erst kürzlich in der Reha kennenlernte. Schon bald wird der Afghanistan-Rückkehrer zum Hauptverdächtigen der Düsseldorfer Kripo, doch May glaubt nicht an dessen Schuld und mischt sich in die Ermittlungen ein. Fest davon überzeugt eine Verbindung zu seinem letzten SEK-Fall zu sehen, gräbt May tiefer - und auch Julia Sander scheint kein unbeschriebenes Blatt gewesen zu sein ... »?Purpurland? ist in seiner Kompromisslosigkeit atemberaubend, hält durchweg sein hohes Spannungsniveau - und steckt dabei voller Überraschungen, wie es sich für einen ausgezeichneten Krimi gehört.« Tip-Berlin Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Kriminalroman »Purpurland« von Horst Eckert ist Band 7 der fesselnden Thriller-Serie »Kripo Düsseldorf ermittelt«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Horst Eckert wurde 1959 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er studierte Politikwissenschaften in Erlangen und Berlin. 15 Jahre lang arbeite er als Fernsehreporter für verschiedene Sendungen, unter anderem bei der Tagesschau. Heute ist Horst Eckert freiberuflicher Schriftsteller: Für »Die Zwillingsfalle« erhielt der Autor den renommierten Friedrich-Glauser Preis. Der Autor lebt heute in Düsseldorf. Von Horst Eckert erscheint bei dotbooks die Thriller-Reihe »Kripo Düsseldorf ermittelt« mit den Einzelbänden: »Annas Erbe«, »Bittere Delikatessen«, »Aufgeputscht«, »Finstere Seelen«, »Die Zwillingsfalle«, »Ausgezählt«, »Purpurland«, »617 Grad Celsius« und »Königsallee« Die Website des Autors: https://www.horsteckert.de/
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986902001
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.04.2022
Reihen-Nr.7
Seiten333 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9139171
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Das Blechkleid des roten Lada war vielfach durchlöchert, in den Fensterrahmen steckten nur noch Glassplitter. Irgendwer hatte das Wrack auf Ziegelsteine gebockt und die Räder geklaut.

»Unser jüngster Fahndungserfolg«, sagte Dimitri.

Den Nachnamen des russischen Hauptmanns hatte sich Alex Vogel nicht gemerkt. In seinem Artikel würde er den glatt rasierten, drahtigen Kerl mit den rosigen Wangen ohnehin nur den Offizier nennen.

»Vier junge Tadschiken«, erklärte Dimitri und verströmte leichten Wodkadunst. »Wir sie kontrollieren, sie Feuer eröffnen. Natürlich sie ziehen Kürzeren und natürlich sie hatten Heroin geschmuggelt.«

Der Hauptmann angelte die Fünfhundertgrammflasche aus der Ritze zwischen den Sitzen und nahm einen weiteren Schluck. Dabei lenkte er den UAZ-Militärjeep mit einer Hand im wilden Slalom um die Schlaglöcher. Er wich einem Kiosk aus - an dem Tisch mit Sonnenschirm saß eine Alte im bunten Gewand und bot Kekse, Getränkedosen und Flaschen mit Benzin feil. Der Geländewagen hüllte die Frau in Staub und krachte in eine Kuhle. Felgen knallten, die Ausstellfenster schepperten und Vogel prellte sich zum hundertsten Mal das Steißbein.

Sein Begleiter wischte sich Schnapstropfen vom Kinn und ergänzte: »Und natürlich ganze Stadt behaupten, die vier nur unschuldige Ausflugsleute und wir ihnen Drogen untergeschoben. Böse immer nur andere.«

Sie durchquerten Khorog. Hütten und schäbige Ziegelbauten aus der Chruschtschow-Zeit. Auch der Landschaft konnte Vogel nichts abgewinnen, Gebirgstäler hatte er schon immer als bedrückend empfunden. Das Provinzkaff lag in zweitausendfünfhundert Metern Höhe an einer Biegung des Pjandsch, der sich als Grenzfluss zu Afghanistan durch schneebedecktes Gebirge wand - Pamir auf dieser, Hindukusch auf der anderen Seite. Khorog war die Heimat einiger tausend tadschikischer Pamiris und Zentrum der Region Gorno-Badachschan im Südosten des Landes. Eine gottverlassene Gegend, fand Vogel.

Am Stadtrand tauchten hinter einer Biegung Baracken auf: die russische Kaserne. Vogel fragte sich, ob Dimitri dem Geheimdienst angehörte und wo er zuvor gedient hatte. Bis auf den starken Akzent war das Deutsch des Hauptmanns ganz passabel.

An der Zufahrt grüßte der Russe zwei Soldaten. »Kontraktniki«, raunte er Vogel zu. »Wir auf einheimische Söldner angewiesen. Leider. Sie ein bisschen ⦫ Dimitri deutete eine Handbewegung an.

Unzuverlässig, überlegte Vogel. Bestechliche Tadschiken. Böse immer nur andere.

Der drahtige Hauptmann steuerte den Geländewagen auf den Kasernenhof, einen betonierten Platz zwischen grauen Baracken. Ein junger Offizier brüllte ein Dutzend Rekruten an. Sie warfen sich in den Staub und robbten. In den Sockel eines Denkmals waren Umrisse gemeißelt und rot ausgemalt - Vogel erkannte die Sowjetunion, ein Reich, das längst Geschichte war. Seit über zehn Jahren war das moslemische Tadschikistan unabhängig, zumindest offiziell.

Ein paar tausend Angehörige der russischen Armee waren in das Land zurückgeschickt worden, um den Schmuggel von Waffen und Heroin zu unterbinden. Oder um sich das Geschäft unter den Nagel zu reißen, wie Vogels Gewährsmann beim Bundeskriminalamt angedeutet hatte.

»Seit wann sind Sie hier?«, fragte er den russischen Hauptmann.

»Ich? Acht Jahre. Familie leben in Moskau. Mein Frau seit drei Monate nicht gesehen. Ich Nase voll. Vor drei Jahre in Hinterhalt geraten. Weit droben in Pamir. Waren Schmuggler von drüben. Sämtliche Kameraden tot. Ich nur verwundet und sie glauben, kaputt. So ich überleben. Aber Leute immer denken, wir Verbrecher und die anderen unschuldige Ausflugsleute. Welt nicht mehr, was mal war.«

Sie erklommen den Wachturm. Dimitri ignorierte den Soldaten, der auf der Bank seinen Rausch ausschlief, die Kalaschnikow im Arm wie eine Geliebte.

Unter ihnen toste der Pjandsch. An manchen Stellen war der Fluss breit und flach, über Felsbrocken konnte man ihn trockenen Fußes überqueren. Am Fuß der kargen Berge auf der anderen Seite trieb ein einsamer Turbanträger seinen Esel über das Geröll. Von der Schulter des Mannes baumelte ein Gewehr.

Der Hauptmann zeigte hinüber. »Afghanistan. Jetzt ihr dran.«

»Waren Sie dort? Ich meine, damals, in den Achtzigerjahren?«

»Nein. Damals Magdeburg. Schöne Stadt.«

Dimitri zündete sich einen Glimmstängel an, eine Kasbek mit einem Mundstück aus Pappe. Als er die Schachtel weitergeben wollte, winkte Vogel ab.

»Kein Wodka, kein Zigarette. Seltsamer Heiliger«, bemerkte der Offizier und lachte.

Vogel fröstelte. Die Sonne stand tief. Von der Frühjahrswärme war kaum noch etwas zu spüren.

Dimitri kniff die Augen zusammen und stieß den Rauch aus. »Wenn Schmuggler begegnen, du musst schießen. Egal ob Tadschike, Usbeke oder Afghan. Jeder hat Kalaschnikow. Letzte Jahr wir töten vierzig Illegale, fünfzehn Festnahme und nur ein Kamerad verloren.«

»Es gibt Gerüchte über Korruption in Ihrer Truppe.«

»Ich weiß. Bei Kontraktniki du nie sicher. Leute sprechen gleiche Sprache, hier und drüben. Aber bei uns Offiziere Sicherheitsdienst von Föderation passt auf.«

Der Hauptmann blickte dem Eseltreiber hinterher. Auf dem Rücken des Tiers schwankten Autoreifen. Vogel fragte: »Ein Schmuggler?«

Dimitri ergriff das Fernglas des schlafenden Wächters. Nach einer Weile antwortete er: »Soll Rekordernte geben.«

Vogel erinnerte sich an die Daten, die das BKA genannt hatte. Seit dem Ende des Talibanregimes war die Opiumproduktion auf das Zwanzigfache explodiert. Achtzig Prozent des Heroins, das auf dem europäischen Markt gehandelt wurde, stammten aus Afghanistan. Trotz der westlichen Truppen in dem Land hinter dem Fluss, trotz Dimitris Soldaten auf der tadschikischen Seite.

Vogel bedeutete dem Hauptmann, dass er genug gesehen hatte. Er war hungrig und müde. Der Flieger zurück nach Duschanbe würde in einer halben Stunde starten. Der Hinflug war grauenvoll gewesen: Ein paarmal hatte die Maschine fast die Felsen gestreift, in jedem Luftloch war Vogels Kopf gegen die Kabinendecke gekracht. Selbst wenn es Gurte gegeben hätte, wäre ein Anschnallen unmöglich gewesen - im überfüllten Flugzeug hatten sich jeweils drei Passagiere eine Bank geteilt, die für zwei bestimmt war. Nur weil Vogel aufgrund des Sauerstoffmangels immer wieder eingenickt war, hatte er den Flug ohne Panikattacken durchgestanden.

Wie gern würde er jetzt in einem Büro an der Düsseldorfer Königsallee hocken. Als Leiter der Lokalredaktion des Blitz. Doch der Verlag hatte ihm einen Typen aus der Zentrale vor die Nase gesetzt, einen hektischen Karrieristen mit großer Klappe und fehlendem Überblick. Kaum ein halbes Jahr später hatte Vogel der Redaktion den Rücken gekehrt - eine üppige Abfindung versüßte ihm den Abschied. Anschließend hatte er feststellen müssen, dass es keine offenen Stellen für Journalisten jenseits der vierzig gab.

Seitdem versuchte er sich als Freelancer - mit einigem Erfolg.

Seine Berichterstattung über die Ermordung eines Antiquitätenhändlers und seiner Familie hatte überregionale Beachtung gefunden. Er hatte Aufträge von angesehenen Magazinen ergattern können. Für die Zeit hatte er über Al-Qaida-Anhänger in Deutschland geschrieben, für den Stern über Mafiaclans im Kosovo. Seinen dabei geknüpften Kontakten zum Bundeskriminalamt verdankte er das Hintergrundwissen für die aktuelle Story.

»Der Außenminister besucht demnächst Afghanistan«, hatte der Ressortleiter Ausland des Stern gesagt, ein Enddreißiger im Joop-Anzug, von dessen Büro aus man den Hamburger Hafen überblicken konnte. »Sie kriegen acht Seiten. Zeigen Sie uns, wie das afghanische Drogengeschäft trotz deutscher Truppenpräsenz boomt. Der vergessene Krisenherd. Insight und human approach. Sie wissen schon.«

Vogel hasste den Job. Er war nicht dafür geschaffen, auf harten Pritschen zu nächtigen und sich von pappigem Brot und sehnigem Hammelfleisch zu ernähren. Ständig auf Achse zu sein, um Geschichten heranzuschaffen für Blattmacher, die ihren Arsch nie in eine überfüllte Maschine ohne Anschnallgurte und ausreichend Sauerstoff setzen würden.

Sie stiegen den Wachturm hinunter. Dimitri torkelte ein wenig. Auf dem Platz trabten die Rekruten im Kreis und brüllten ein russisches Lied. Ein riesiger Hund galoppierte auf Vogel zu. Ein Dobermann - Sabber tropfte aus dem hechelnden Maul. Vogel erstarrte, als der Köter an ihm hochsprang, seine Pranken gegen ihn stützte und die Zähne zeigte.

»Sitz!«, kommandierte Dimitri.

Der Hund gehorchte. Vogel klopfte sich staubige Pfotenabdrücke von der Brust.

»Er heißt Heino«, sagte der Hauptmann.

»Heino?«

»Ich liebe deutsche Kultur. Schwarzbraun ist Haselnuss. Leider wir mussten Ihr Land verlassen. Tadschikistan nicht gut. Ich überlege, zu wechseln Beruf. Aber was soll ich tun?«

Vogel blickte demonstrativ auf die Uhr. Höchste Zeit, zum Flugplatz aufzubrechen. Morgen würde er von Duschanbe nach Kabul fliegen. Eine Woche Afghanistan. Dann zurück im Tross des deutschen Außenministers in eine Welt, deren Straßen staubfrei waren und in der kein Dobermannköter Heino hieß, jedenfalls nicht aus Liebe zur deutschen Kultur.

Im Auto fragte Dimitri: »Was kosten Heroin in Deutschland?«

»Unverschnitten?« Vogel begriff, dass der Russe das Wort nicht verstand. »Das Gramm?«

Der Russe lachte. »Wir rechnen Kilo. Gramm nur bei Wodka. Letzte Jahr wir Heroin dreitausend Kilo Beschlag genommen.«

»Einhundert Euro, glaube ich«, antwortete Vogel. »Für ein Gramm.«

Dimitri nickte langsam, als...
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