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Die Straßen von Alexandria

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
398 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am23.06.2022
Eine leuchtende Hoffnung in der Dunkelheit: Der mitreißende Ägypten-Roman »Die Straßen von Alexandria« von Robert Solé jetzt als eBook bei dotbooks. 1872 brodelt es in den Straßen Alexandrias: Engländer und Franzosen konkurrieren um die Vorherrschaft, während immer mehr Ägypter die Unabhängigkeit ihres Landes fordern. Zu ihnen gehört auch der junge Maxime Touta, der für eine Zeitung furchtlose Aufrufe zur Freiheit Ägyptens verfasst. Er ist bereit, alles für sein Vaterland zu geben - nicht zuletzt, um Nada zu vergessen, die Liebe seines Lebens, die er an einen anderen Mann verlor ... Während die Tumulte in Alexandria immer brutaler werden und Maxime für seine Schriften immer größere Risiken eingehen muss, steht plötzlich Nada vor ihm. Vom ersten Moment an ist klar, dass beide noch immer genauso fühlen wie all die Jahre zuvor. Aber welche Chance hat eine Liebe, die gegen alle Regeln verstößt? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der bewegende historische Roman »Die Straßen von Alexandria« von Bestseller-Autor Robert Solé. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Robert Solé wurde 1946 in Kairo geboren. Mit 18 Jahren zog er nach Frankreich, wo er eine Journalistenschule besuchte. Seitdem arbeitete er bei verschiedenen Zeitschriften - unter anderem auch als Chefredakteur für die französische Abendzeitung Le Monde. Sein Durchbruch als Schriftsteller gelang Solé mit seinem Roman »Der Kaufmann von Kairo«, für den er den französischen Prix Méditerranée erhalten hat und der nun bei dotbooks neu veröffentlicht wurde. Die Website des Autors: https://robertsole.wordpress.com/ Der Autor im Internet: https://www.facebook.com/sole.robert Bei dotbooks erschienen außerdem folgende eBooks des Autors: »Die Straßen von Alexandria« »Die Fotografin von Alexandria«
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Produkt

KlappentextEine leuchtende Hoffnung in der Dunkelheit: Der mitreißende Ägypten-Roman »Die Straßen von Alexandria« von Robert Solé jetzt als eBook bei dotbooks. 1872 brodelt es in den Straßen Alexandrias: Engländer und Franzosen konkurrieren um die Vorherrschaft, während immer mehr Ägypter die Unabhängigkeit ihres Landes fordern. Zu ihnen gehört auch der junge Maxime Touta, der für eine Zeitung furchtlose Aufrufe zur Freiheit Ägyptens verfasst. Er ist bereit, alles für sein Vaterland zu geben - nicht zuletzt, um Nada zu vergessen, die Liebe seines Lebens, die er an einen anderen Mann verlor ... Während die Tumulte in Alexandria immer brutaler werden und Maxime für seine Schriften immer größere Risiken eingehen muss, steht plötzlich Nada vor ihm. Vom ersten Moment an ist klar, dass beide noch immer genauso fühlen wie all die Jahre zuvor. Aber welche Chance hat eine Liebe, die gegen alle Regeln verstößt? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der bewegende historische Roman »Die Straßen von Alexandria« von Bestseller-Autor Robert Solé. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Robert Solé wurde 1946 in Kairo geboren. Mit 18 Jahren zog er nach Frankreich, wo er eine Journalistenschule besuchte. Seitdem arbeitete er bei verschiedenen Zeitschriften - unter anderem auch als Chefredakteur für die französische Abendzeitung Le Monde. Sein Durchbruch als Schriftsteller gelang Solé mit seinem Roman »Der Kaufmann von Kairo«, für den er den französischen Prix Méditerranée erhalten hat und der nun bei dotbooks neu veröffentlicht wurde. Die Website des Autors: https://robertsole.wordpress.com/ Der Autor im Internet: https://www.facebook.com/sole.robert Bei dotbooks erschienen außerdem folgende eBooks des Autors: »Die Straßen von Alexandria« »Die Fotografin von Alexandria«
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986902247
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum23.06.2022
Seiten398 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1468 Kbytes
Artikel-Nr.9579363
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Als wir in Alexandria ankamen, war schon die Dunkelheit hereingebrochen. Ich sah weder das Meer noch die Place des Consuls, von der ich schon so viel gehört hatte. Vor dem Bahnhof bestieg mein Vater sofort die nächstbeste Droschke und forderte den Kutscher auf, sein Pferd anzutreiben. Im Trab ging es durch die spärlich beleuchteten Straßen zum Haus von Nassif Bey.

Mein einziger Kontakt mit dieser nicht erkennbaren Stadt war ein lauer, kaum wahrnehmbarer Wind. In der Luft hing ein unbekannter Geruch, der mich verwirrte.

»Die Algen ...«, murmelte Papa.

Doktor Nassif Bey war nicht zu Hause. Er hatte meinem Vater eine Nachricht hinterlassen und ihn dringend gebeten, in den Palast Nummer drei zu kommen. Wir machten uns umgehend auf den Weg. Auf etwas beängstigende Weise streckten riesenhafte Bäume im Dunkeln ihre Äste nach uns aus.

Die schweren Tore des Palastes waren weit geöffnet. Zwei Reihen knisternder Fackeln führten zum Pavillon, in den man den Vizekönig getragen hatte. Die Kutsche setzte uns inmitten einer Schar von Krankenpflegern, Verwandten, Freunden und Höflingen ab, die in heillosem Durcheinander hin- und hereilten.

Nassif Bey zog meinen Vater am Arm.

»Danke, daß du gekommen bist. Hast du mein Stethoskop dabei?«

Dieses Stethoskop, das eine Woche zuvor in Kairo vergessen und per Telegramm angefordert worden war, schien mir plötzlich von ungeheurer Bedeutung, war der Kollege meines Vaters nicht einer der sechs oder sieben Leibärzte von Said Pascha? Ich wußte nicht, daß die Herrscherfamilie, die den einheimischen Ärzten mißtraute, alle europäischen Ärzte von Alexandria ans Krankenlager gerufen hatte und daß der Zustand des Kranken sowieso hoffnungslos war.

»Sein Urin ist schlecht«, murmelte Nassif Bey. »Zucker und Eiweiß ... Wenn du ihn sehen willst, dann begleite mich.«

Ich ging einfach mit. Andere, Unbekannte, folgten uns. Niemand schien den von unzähligen Kerzenständern erhellten Eingang zum Zimmer des Vizekönigs ernsthaft zu bewachen. Von Panik ergriffen, blieb ich nach einigen Schritten stehen und sagte mir, daß ich mich niemals so weit hätte vorwagen dürfen. Was sollte ich antworten, wenn mich jemand zur Rede stellen würde? Daß ich der Sohn von Doktor Butros Touta war? Wer kannte hier schon Doktor Touta?

Der schlecht gelüftete Raum war von unangenehmen Gerüchen erfüllt - nach Erbrochenem und nach verwelkten Blumen. Der gewaltige Körper Saids ruhte, auf mehrere dünne Matratzen gebettet, am Boden. Natürlich hatte ich den Vizekönig noch nie zuvor gesehen. Sein Schielen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich entfernte mich rasch.

Mein Vater trat wenige Minuten später aus dem Krankenzimmer und schien überrascht, mich zu sehen, als hätte er mich völlig vergessen. Nassif Bey schloß sich uns kurz darauf im Korridor an. Mit dem Kopf deutete er auf drei schwarzgekleidete Männer mit verschlagenen Gesichtern, die in einer Ecke flüsterten. Ich begriff erst später, daß es Informanten von Ismail Pascha, dem Kronprinzen, waren.

Der Kollege meines Vaters bestand darauf, uns in seinem Haus übernachten zu lassen, und ich wartete, daß wir endlich aufbrechen würden. Doch er hörte nicht auf, die Anwesenden zu begrüßen und sich von einem Raum zum anderen zu begeben. Papa wiederum plauderte mit Unbekannten. Erschöpft von der anstrengenden Reise und all den aufregenden Geschehnissen, streckte ich mich schließlich auf einer Bank aus. Was mich daran hinderte einzuschlafen, war wohl das Treiben der drei Männer in Schwarz. Immer wieder bahnte sich einer von ihnen mit forschendem Blick seinen Weg zum Krankenzimmer, um daraufhin die anderen zu informieren. Man sah richtig, wie begierig jeder war, zum Telegrafenamt zu stürzen, um als erster seinem Herrn die freudige Botschaft überbringen zu können ...

Es war kurz nach Mitternacht, als mich der langgezogene Schrei einer Frau aus dem Schlaf riß. Said Pascha war tot. Alles strömte in die benachbarten Gemächer. Die Beamten des Palastes versammelten sich, um ein Telegramm an den Kronprinzen abzufassen. Dieser beorderte sie sogleich nach Kairo, und sie brachen mit dem ersten Zug auf.

Der Pavillon war plötzlich wie leergefegt. Wir trafen Nassif Bey in dem halbverlassenen Garten an, wo nur ein paar dem Verstorbenen Nahestehende stumm vor sich hin weinten. Eine frische Brise wehte vom Meer herüber. Wir zogen unsere Paletots an und stiegen in einen Zweispänner. Alexandria ohne Mondlicht war unheimlich in dieser Januarnacht.

Wie alle Häuser der gutsituierten Alexandriner kehrte die Villa von Nassif Bey dem Meer den Rücken zu. Papa wurde in ein hübsches Zimmer an der Frontseite einquartiert. Mir wurde ein weit bescheideneres zum Meer hin zugeteilt. Als ich am nächsten Morgen die Fensterläden öffnete, verschlug es mir fast den Atem. Vor mir breitete sich majestätisch die Bucht aus mit ihren unzähligen Segelbooten. Und immer noch dieser Geruch nach Algen ...

Beim Frühstück teilte uns Nassif Bey mit, daß man den Vizekönig schon beerdigt habe. Es sei im Morgengrauen geschehen, fast heimlich, auf einen Befehl aus Kairo hin. Tante Angéline fabuliert also wieder einmal, wenn sie stolz erzählt, daß wir den Trauerzug zwischen den Prinzen, den Gelehrten und den Generalkonsuln angeführt hätten! Aber wenn man alle halbwahren oder gänzlich erfundenen Geschichten von Tante Angéline unter die Lupe nehmen würde ...

»Heute nacht, nach unserem Aufbruch«, berichtete Nassif Bey, »fuhr eine staubbedeckte Kutsche im Eiltempo in den Hof des Palastes Nummer drei ein. Es war Ferdinand de Lesseps, der bei der Nachricht vom Todeskampf des Vizekönigs sofort aus Sues aufgebrochen war. Er traf zu spät ein. Es blieb ihm nichts weiter, als in Andacht vor der sterblichen Hülle seines Freundes zu verharren. Es heißt, er habe geweint.«

Wie schade! Ich hätte den Vicomte de Lesseps so gern gesehen. Der Gründungspräsident der Compagnie Universelle de Suez - der Kanalgesellschaft - war eine Berühmtheit. In unserer Schule war nur noch von ihm die Rede. Seitdem Said Pascha ihn beauftragt hatte, den Kanal zwischen den beiden Meeren zu graben, löste er die leidenschaftlichsten Kontroversen aus. Für seine Gegner war das Unternehmen aus technischen Gründen zum Scheitern verurteilt oder viel zu kostspielig, die Engländer fürchteten vor allem, die Straße von Sues würde zu einer französischen Kolonie werden.

»Glaubst du, Ismail Pascha wird die Genehmigung zum Kanalbau rückgängig machen?« fragte mein Vater Nassif Bey.

»Wer kann das schon wissen? Sogar der Verstorbene hat sich die Frage in seinem Todeskampf gestellt.«

Unsere Reise nach Alexandria stand in keinem Zusammenhang mit der tödlichen Krankheit des Vizekönigs, auch wenn Nassif Bey sie genutzt hatte, um sich sein vergessenes Stethoskop bringen zu lassen. In Wirklichkeit war Papa hergekommen, um ein junges syrisches Flüchtlingsmädchen, eine gewisse Nada Sahel, vom Schiff abzuholen. Sie war, wie wir, griechisch-katholischen Glaubens und hatte ihre Eltern beim Massaker von Damaskus verloren. Und da ich in diesem Januar 1863 meinen dreizehnten Geburtstag feiern würde, hatte sich mein Vater gedacht, mir, gleichsam als Geschenk, Alexandria zu zeigen. Nichts hätte mir größere Freude machen können. Es war das erste Mal, daß ich Kairo verlassen, das erste Mal, daß ich mit meinem Vater reisen, das erste Mal, daß ich das Meer sehen sollte.

Wir begaben uns am späteren Morgen zum Hafen. Das Schiff aus Beirut traf zwar rechtzeitig ein, doch ohne Nada. Da kein Platz mehr war, hatte das Mädchen im letzten Augenblick eine Passage auf einem anderen Schiff buchen müssen; dieses würde erst in einer Woche eintreffen. Und so verlängerte sich mein Alexandria-Aufenthalt zu meiner übergroßen Freude.

Es war gar nicht daran zu denken, uns in einem Hotel einzuquartieren; Nassif Bey, der die Gastfreundschaft als die fünfte Haupttugend betrachtete, wäre zutiefst gekränkt gewesen. Er hatte uns gleich zu Anfang gesagt, daß uns sein Haus offenstehe, solange wir wollten.

Wir aßen zusammen mit ihm zu Mittag, und ich machte die Bekanntschaft seiner Frau, einer energischen, wenngleich zierlichen Dame, die ihr Haar zu einem Knoten aufgesteckt hatte, und sich diskret aus dem Speisezimmer zurückzog, sobald sie sich vergewissert hatte, daß es uns an nichts fehlte.

Ich war von Nassif Bey tief beeindruckt und verstand eigentlich nicht, was ihn mit meinem Vater verband. Dieser reiche Arzt, ein Kopte, der am Hof eingeführt war, zählte zu den Honoratioren von Alexandria, während Doktor Butros Touta, syrischen Ursprungs, in Kairo nur eine bescheidene Klientel in seinem Stadtviertel hatte.

Am Nachmittag nahm mich mein Vater mit auf die Place des Consuls, um meinen Cousin Rizkallah zu begrüßen. Diesen berühmten vierhundert Meter langen baumbestandenen Platz zierten an seinen beiden Enden zwei prächtige Springbrunnen, seine wuchtigen Steingebäude beherbergten Banken, die bekanntesten Hotels, die Schifffahrtsgesellschaften und die ausländischen Konsulate mit ihren Flaggen und Semaphoren.

Rizkallah, zweiundzwanzig Jahre alt, hatte seit kurzem den Posten des dritten Dragoman im französischen Generalkonsulat von Alexandria inne. Ein bescheidener Posten, der ihm aber früher oder später den beneidenswerten Status eines französischen Protegés einbringen würde. Die Arbeit war ihm wie auf den Leib geschneidert: Man konnte sich diesen Pfiffikus Rizkallah sehr gut als »Mann für alles«, als Vermittler und Dolmetscher zwischen den Europäern und der einheimischen Verwaltung vorstellen.

Wir wurden im französischen Generalkonsulat von einem hochgewachsenen Kawaß empfangen, der wie ein Türke gekleidet war und zwei große Pistolen am Gürtel...
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Autor

Robert Solé wurde 1946 in Kairo geboren. Mit 18 Jahren zog er nach Frankreich, wo er eine Journalistenschule besuchte. Seitdem arbeitete er bei verschiedenen Zeitschriften - unter anderem auch als Chefredakteur für die französische Abendzeitung Le Monde. Sein Durchbruch als Schriftsteller gelang Solé mit seinem Roman »Der Kaufmann von Kairo«, für den er den französischen Prix Méditerranée erhalten hat und der nun bei dotbooks neu veröffentlicht wurde.Die Website des Autors: https://robertsole.wordpress.com/ Der Autor im Internet: https://www.facebook.com/sole.robert Bei dotbooks erschienen außerdem folgende eBooks des Autors:»Die Straßen von Alexandria«»Die Fotografin von Alexandria«