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Donald MackIntosh - Der Medicus des Todes

BuchKartoniert, Paperback
Deutsch
Neubachverlagerscheint am31.10.2024
»Nun gut. Bevor ich allerdings richtig beginne, möchte ich euch noch eine Frage stellen. Wisst ihr, was eine Hucke ist?«»Hucke?« Die vier jungen Männer sahen ihn fragend an. Donald brach in leises Gelächter aus.»Ich sehe schon, dass der Begriff bei euch jungen Leuten nicht wirklich bekannt ist, aber den Ausdruck »Jemand bekommt die Hucke voll«, habt ihr mit Sicherheit schon einmal gehört.«Jetzt nickten die Jungen.»Der Begriff »Hucke« stammt aus einer Zeit, da wurden Gegenstände noch in riesigen Weidenkörben auf dem Rücken getragen. Sie waren sozusagen eine altertümliche Version eines Rucksacks. Wenn jemand »die Hucke vollbekommen« hat, dann hatte er meist eine schwere Last zu tragen. Einerseits bedeutete dies, dass zumindest für einen Tag das Auskommen wieder gesichert war, doch tagtäglich die schwere Last wie ein Maulesel zu tragen, machte aus jungen Männern schnell Alte. Wenn ihr versteht, was ich meine. Die Geschichte, die ich euch erzählen will, handelt von einem eben solchen Mann, der sein Schicksal nicht als das seine annehmen wollte. Um es ein wenig einfacher zu machen, nennen wir ihn Donald. Donald mit der Hucke ...«mehr

Produkt

Klappentext»Nun gut. Bevor ich allerdings richtig beginne, möchte ich euch noch eine Frage stellen. Wisst ihr, was eine Hucke ist?«»Hucke?« Die vier jungen Männer sahen ihn fragend an. Donald brach in leises Gelächter aus.»Ich sehe schon, dass der Begriff bei euch jungen Leuten nicht wirklich bekannt ist, aber den Ausdruck »Jemand bekommt die Hucke voll«, habt ihr mit Sicherheit schon einmal gehört.«Jetzt nickten die Jungen.»Der Begriff »Hucke« stammt aus einer Zeit, da wurden Gegenstände noch in riesigen Weidenkörben auf dem Rücken getragen. Sie waren sozusagen eine altertümliche Version eines Rucksacks. Wenn jemand »die Hucke vollbekommen« hat, dann hatte er meist eine schwere Last zu tragen. Einerseits bedeutete dies, dass zumindest für einen Tag das Auskommen wieder gesichert war, doch tagtäglich die schwere Last wie ein Maulesel zu tragen, machte aus jungen Männern schnell Alte. Wenn ihr versteht, was ich meine. Die Geschichte, die ich euch erzählen will, handelt von einem eben solchen Mann, der sein Schicksal nicht als das seine annehmen wollte. Um es ein wenig einfacher zu machen, nennen wir ihn Donald. Donald mit der Hucke ...«
Details
ISBN/GTIN978-3-98914-989-2
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatPaperback (Deutsch)
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum31.10.2024
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.56649614
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Er wollte sich gerade wieder erheben und schweren Herzens auf den Rückweg machen, als er lautes Gekrächze über sich hörte. Obwohl er so gut wie nichts sehen konnte, wanderte sein Blick hinauf zu den Baumkronen.War das schon wieder ein Rabe? Anscheinend wurde er heute von einem ganzen Schwarm dieser Vögel verfolgt.»Du kommst mir gerade recht«, sprach er den Vogel an. »Wenn du wie dein Freund Hunger haben solltest, dann bin ich der Falsche, an den du dich wendest. Ich habe nichts dabei, was ich dir geben könnte. Such dir einen anderen. Ich habe im Moment nicht die Muße, mich mit dir zu befassen.«»Habe ich gesagt, dass ich hungrig bin?« Donald schrak zusammen.Woher kam diese Stimme? Sie war nicht unangenehm, auch nicht angsteinflößend, aber dennoch ... Zu wem gehörte sie? Hatte der Rabe ihm gerade geantwortet? Das konnte nicht sein! Er musste sich das aufgrund seines Hungers und der Sorge um seine Seanmhair eingebildet haben. Sprechende Raben! Vermutlich verlor er gerade den Verstand.»Aye, Donald!«, bestätigte er selbst seine Vermutung. »Als Dorfnarr hättest du wenigstens dein Auskommen, denn alle werden sich rührend um dich kümmern.« Als hätte der Rabe sein Gemurmel gehört, ertönte von oben ein lautes Gekrächze, das dann in ein kehliges Gelächter überging. Donald reckte seinen Hals, um etwas erkennen zu können, doch es war vergeblich.»Ja, lach nur über mich! Wie heißt es so schön: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.«»Für den Spott ist kein Schaden verantwortlich, sondern du selbst!« Kaum waren die Worte verklungen, hörte er direkt über seinem Kopf das Schlagen von Flügeln und sah den Raben, der erst eine Runde über ihm drehte, schließlich direkt vor seinen Füßen landete und ihn dann anstarrte. Donald sah ihn ebenfalls an.»Was bist du nur für ein komisches Tier?«, murmelte er leise vor sich hin, mehr an sich selbst als an den Raben gerichtet. »Und was willst du von mir?«»Was ich von dir will?« Donald rieb sich verblüfft die Augen.Der Rabe sprach tatsächlich, und zwar mit ihm. Das musste ein Traum sein! Blieb nur noch die Frage, was für einer. Wahrscheinlich ein Albtraum!»Wie du vorhin so schön gesagt hast«, fuhr der Rabe unterdessen unbeirrt fort, »sind Raben die Boten des Gevatters. Nur dieses Mal bin ich nicht nur ein Bote. Manchmal bin ich viel mehr.« Bei seinen Worten streckte der Rabe seine Flügel nach vorne und verbarg seinen Kopf darunter, dann begann er zu wachsen. Donald erschrak.Was ging hier vor sich?Auch das musste er sich einbilden. Das Tier wurde immer größer, dabei glättete sich sein Federkleid, sodass es mehr und mehr wie schwarzer, fließender, kostbarer Stoff aussah. Obwohl er sich immer wieder verzweifelt einzureden versuchte, dass dies nur ein Traum wäre, bekam es Donald nun wirklich mit der Angst zu tun. Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust und seine Hände zitterten genauso wie seine Beine dermaßen, dass er sich kaum noch auf dem Baumstamm halten konnte. Verzweifelt schloss er die Augen.Wenn er sie nun wieder öffnete, würde er dann erwachen?Doch er erwachte nicht. Auch als er seine Augen erneut öffnete, befand sich das unheimliche Tier, das nun langsam die Gestalt eines Menschen annahm, noch immer direkt vor ihm.Donald war zu keiner Reaktion mehr fähig. Er starrte wie gebannt auf die Gestalt, die sich jetzt vor ihm auftürmte. Er war kurz davor, vor lauter Angst die Besinnung zu verlieren, da hob der Fremde seinen Kopf. Ebenmäßige, bleiche Gesichtszüge wurden von kohlrabenschwarzem Haar umrahmt, das ihm bis auf die Brust reichte. Seine Augen leuchteten wie kleine Glühwürmchen, doch das Erstaunlichste war, dass er ihn anlächelte. Nicht diabolisch angrinste, wie Donald es eigentlich erwartet hätte, sondern der Fremde lächelte auf eine Art und Weise, wie nur ein Vater oder eine Mutter das eigene Kind anlächeln würden. Merkwürdigerweise beruhigte er sich dadurch ein wenig.»Hab keine Angst, Donald. Ich habe dir doch gesagt, dass ich viel mehr bin.« Auch die Stimme des Fremden klang sanft und wirkte ermutigend. Doch Donald war noch immer nicht in der Lage, sich zu bewegen geschweige denn zu antworten.mehr