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Eugen Onegin - Roman in Versen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
251 Seiten
Deutsch
E-Artnowerschienen am25.01.2014
Dieses eBook: 'Eugen Onegin - Roman in Versen' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Jewgeni Onegin ist ein Versepos des russischen Dichters Alexander Puschkin. Puschkin schrieb dieses Gedicht 1823-1830 und gab ihm den Gattungsnamen Roman in Versen. In der vollständigen Fassung wurde das Werk zum ersten Mal 1833 veröffentlicht. Bereits 1836 erschien eine erste deutsche Übersetzung des ersten Kapitels und 1840 die erste deutsche Gesamtübersetzung unter dem Titel Eugen Onegin. Puschkin gibt seinem Gedicht einen festen Rahmen. Er lässt einen Erzähler in etwa die folgende Geschichte erzählen: Eugen Onegin, ein junger Petersburger Müßiggänger, hat alle Genüsse des Großstadtlebens ausgekostet und empfindet nur noch ein Gefühl innerer Leere. Eine Erbschaft macht ihn unvermittelt zum Gutsbesitzer, worauf er die Stadt verlässt, um sich als Agrarier zu versuchen. Nach wenigen Tagen ekelt ihn das Landleben jedoch ebenso an. Sein ebenfalls noch junger Nachbar Lenskij, ein schwärmerischer Dichter, der in Göttingen studiert hat, führt ihn im Haus der Larins ein, mit deren Tochter Olga er sich im Lauf der Geschichte verlobt. Die ältere, Tatjana, verliebt sich in Eugen und gesteht es ihm in einem Brief. Eugen erklärt, dass er für die Ehe nicht geeignet sei, weist auf die Vergänglichkeit von Mädchenschwärmereien hin und warnt sie vor allzu voreiligen Bindungen. An Tatjanas Namenstag tanzt er demonstrativ nur mit ihrer Schwester. Lenskij ist darüber empört und schickt ihm aus Eifersucht eine Forderung. Eugen tötet ihn im Duell und verlässt, über den Ausgang des Duells schwermütig geworden, sein Landgut. Olga tröstet sich bald und heiratet einen Ulanenoffizier; Tatjana wird in Moskau mit einem General verheiratet. Zufällig trifft Eugen sie in St. Petersburg auf einem Ball wieder und diesmal verliebt er sich tatsächlich in sie...mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR1,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,30

Produkt

KlappentextDieses eBook: 'Eugen Onegin - Roman in Versen' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Jewgeni Onegin ist ein Versepos des russischen Dichters Alexander Puschkin. Puschkin schrieb dieses Gedicht 1823-1830 und gab ihm den Gattungsnamen Roman in Versen. In der vollständigen Fassung wurde das Werk zum ersten Mal 1833 veröffentlicht. Bereits 1836 erschien eine erste deutsche Übersetzung des ersten Kapitels und 1840 die erste deutsche Gesamtübersetzung unter dem Titel Eugen Onegin. Puschkin gibt seinem Gedicht einen festen Rahmen. Er lässt einen Erzähler in etwa die folgende Geschichte erzählen: Eugen Onegin, ein junger Petersburger Müßiggänger, hat alle Genüsse des Großstadtlebens ausgekostet und empfindet nur noch ein Gefühl innerer Leere. Eine Erbschaft macht ihn unvermittelt zum Gutsbesitzer, worauf er die Stadt verlässt, um sich als Agrarier zu versuchen. Nach wenigen Tagen ekelt ihn das Landleben jedoch ebenso an. Sein ebenfalls noch junger Nachbar Lenskij, ein schwärmerischer Dichter, der in Göttingen studiert hat, führt ihn im Haus der Larins ein, mit deren Tochter Olga er sich im Lauf der Geschichte verlobt. Die ältere, Tatjana, verliebt sich in Eugen und gesteht es ihm in einem Brief. Eugen erklärt, dass er für die Ehe nicht geeignet sei, weist auf die Vergänglichkeit von Mädchenschwärmereien hin und warnt sie vor allzu voreiligen Bindungen. An Tatjanas Namenstag tanzt er demonstrativ nur mit ihrer Schwester. Lenskij ist darüber empört und schickt ihm aus Eifersucht eine Forderung. Eugen tötet ihn im Duell und verlässt, über den Ausgang des Duells schwermütig geworden, sein Landgut. Olga tröstet sich bald und heiratet einen Ulanenoffizier; Tatjana wird in Moskau mit einem General verheiratet. Zufällig trifft Eugen sie in St. Petersburg auf einem Ball wieder und diesmal verliebt er sich tatsächlich in sie...
Details
Weitere ISBN/GTIN9788026805403
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum25.01.2014
Seiten251 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse532 Kbytes
Artikel-Nr.2971429
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
XVIII
O Zauberwelt erlauchter Geister!

Wo einst so kühn die Geißel schwang, Fonwisin, der Satire Meister,

Knjashnin manch klassisch Werk gelang; Wo mit Semjonowa, der schönen,

Sich Oserow den Zoll der Tränen

Und Beifallsstürme spenden ließ; Katenin seine Kunst bewies,

Der uns Corneille erst schätzen lehrte; Wo Schachowskoi mit seiner Schar Komödien - Liebling aller war, Und wo Didelot sich stets bewährte - Dort, dort in der Kulissen Raum

Träumt´ ich so manchen Liebestraum.
XIX
Wo seid ihr göttlich Anmutsgleichen?

Ist euer Wirbel heut verrauscht?

Habt ihr mit andern, ach, nicht gleichen Zu meinem Schmerz den Platz getauscht?

Tönt euer Sang noch süß belebend?

Wird Rußlands Terpsichore schwebend Mein Aug´ und Herz noch an sich ziehn?

Soll ich vergebens mich bemühn,

Ein teures Antlitz aufzufinden?

Und achtlos, mit dem Glas bewehrt, Das fremden Reizen zugekehrt,

Enttäuschung mühsam nur verwinden, Um gähnend unter all dem Schein

Entschwundnen Glücks gedenk zu sein?
XX
Schon ist das Haus gefüllt bis oben, Parterre und Logen - dichter Hauf´; Die Galerie beginnt zu toben; Da endlich rauscht der Vorhang auf: Und lächelnd, in der Nymphen Reigen, Umkost vom Zaubersang der Geigen, Steht feenhaft im Märchenglanz Istomina: sie hebt zum Tanz

Ihr Füßchen, kreist in leichten Ringen, Dem Boden sanft nur angeschmiegt, Schnellt auf - und plötzlich fliegt sie, fliegt Wie zarter Flaum auf Zephirs Schwingen; Dreht blitzschnell Wirbel Schwung um Schwung Und schließt graziös im Trillersprung.
XXI
Der Beifall rast. Jetzt kommt gewichtig Onegin, zwängt sich stolpernd vor, Erhebt sein Glas, durchmustert flüchtig Der Logen reichen Damenflor, Läßt Schmuck, Kostüm und Coiffüren Sehr nonchalant Kritik passieren Und dreht sich unbefriedigt um; Grüßt da und dort ins Publikum

Mit streng bemeßner Etikette,

Beschaut dann, steif zurückgelehnt, Die Bühne, kehrt sich ab und gähnt Und murmelt: Viel zuviel Ballette; Das Personal taugt gar nichts mehr, Und auch Didelot enttäuscht mich sehr.
XXII
Noch flattern Engel, toben, dräuen Lindwurm und Höllenkreatur,

Noch schnarcht der müde Troß Lakaien, Die Pelze hütend, auf dem Flur;

Noch rauscht Musik, noch tönt dazwischen Das Husten, Schneuzen, Klatschen, Zischen; Noch breiten übers ganze Haus Laternen ihren Schimmer aus;

Noch stampfen schauernd in den Strängen Die Pferde, knirschen, schlagen sich, Derweil die Kutscher ärgerlich In Frost und Wärmefeuer drängen; Doch fort schon ist Eugen: für ihn Ist´s Zeit, daheim sich umzuziehn.
XXIII
Soll nun vom Kabinett ich melden, Wo unser Freund jetzt wohlbedacht Als Muster junger Modehelden Subtilste Toilette macht?

Was irgend London schwerbereichert An Weltimporten aufgespeichert

Und gegen Holz und Talg und Teer Zu Schiff uns austauscht übers Meer, Und was Paris durch Kunstvermögen Und als Geschmacksbeherrscherin An Mitteln aufbringt, um den Sinn Für Pracht und Luxus anzuregen - Mit all dem schmückte seinen Hof Der achtzehnjähr´ge Philosoph.
XXIV
Da sah man Stambuls Bernsteinpfeifen, Nippes, Bronzen, Porphyr, Medaillons Und (nur für Kenner) feinste Seifen, Kristallgerät, Odeurflakons Nebst kleinen Feilen, weichen Schwämmen, Diversen Scheren, Messern, Kämmen Und Bürsten jeder Wahl und Art Für Zähne, Nägel, Kopf und Bart.

Man weiß, wie sich Rousseau beklagte, Weil Grimm, der Weltmann, ruhig dreist Vor ihm, dem lauten Feuergeist, Die Nägel sich zu putzen wagte.

Doch war der Kämpfer für das Recht In diesem Fall höchst ungerecht.
XXV
Es kann als Mensch sehr viel bedeuten, Wer sonst auf saubre Nägel hält.

Weshalb auch gegen Mode streiten?

Regiert sie doch die ganze Welt.

Drum war Onegin, im Bestreben,

Nie Anlaß zur Kritik zu geben,

In seinem Äußren als Pedant

Fast übertrieben elegant,

Saß stundenlang, sich eifrig schmückend, Vorm Spiegel, eh er fertig war,

Und glich dann wirklich auf ein Haar Der lockren Venus, die berückend, Als flotter junger Mann frisiert, Zum Maskenball davonkutschiert.
XXVI
Ich könnte nun, nachdem ihr eben Der Toilette Glanz gesehn,

Um Bildungswünschen nachzugeben, Ans Schildern seiner Kleidung gehn.

Bei solchem Wagnis wird indessen Die Nennung von Kostümfinessen,

Frack, Pantalons, Gilet, zur Pflicht, Und - all das gibt´s auf russisch nicht.

Auch ist ja leider, mir zum Schaden, Mein ungelenker, trockner Stil

Seit Anbeginn schon viel zuviel

Mit Fremdwortflittern überladen, So heiß ich auch studiert´ genug Das akadem´sche Wörterbuch.
XXVII
Doch halten wir mit derlei Fragen Uns hier nicht auf, um unverweilt Zum Ball zu gehn, wohin im Wagen Onegin schon vorausgeeilt.

Vor stummen Häusern, nachtumdunkelt, Entlang der stillen Straße funkelt In freundlich heller Doppelspur Der Kutschlaternen Lichterschnur.

Buntfarbnen Scheins, den Schnee bestrahlend, Besät mit Lampen flammt die Pracht Der stolzen Hausfront durch die Nacht, Und an den Fenstern, Schatten malend, Huscht flüchtig Kopf um Kopf dahin Von Kavalier und Tänzerin.
XXVIII
Da rollt Eugen zum Vestibüle:

Flugs eilt er am Portier vorbei

Treppaufwärts durch die Marmordiele, Streicht übers Haar und schreitet frei Zum Saal hinein: Gedrängte Massen; Noch hat Musik nicht nachgelassen, Geräuschvoll wogt Masurkatanz, Rings helle Lust, bewegter Glanz; Die blanken Gardesporen klirren, Graziöser Füßchen holder Schwung Entzündet heiße Huldigung, Die Wangen glühn, die Blicke schwirren, Und scheeler Zungen Spott und Hohn Verschlingt der Geigen Jubelton.
XXIX
Im Jugenddrang nach Lust und Scherzen Ließ so ein Ball mir keine Ruh´: Man angelt nirgends leichter Herzen Und spielt sich kleine Briefchen zu.

Ihr Herrn Gemahle, seht, ich stelle Mich euch zu Dienst für derlei Fälle: Bedenkt mein Wort im vorhinein, Ich will euch nur ein Warner sein.

Auch ihr Mamas, daß auf die Blüte Der lieben Tochter scharf ihr paßt, Nie das Lorgnon vom Auge laßt, Sonst könnte, könnte - Gott verhüte!

Das schreib´ ich hier so offen hin, Weil ich nun längst gesittet bin.
XXX
Was hab´ ich, ach, auf lockren Pfaden Für schöne Zeit vertan! Und doch: Wär´s meinem Ruf nur nicht zum Schaden - Auf Bälle flög´ ich heute noch.

Wie lieb´ ich all den bunten Trubel, Die frische Lust, den Glanz und Jubel, Der Damen Anmut, Duft und Schein, Und ihre Füßchen erst! ... Allein In Rußlands grenzenloser Weite Gibt´s hübscher Füßchen kaum drei Paar.

Ach, unvergeßlich immerdar

Bleibt eines mir! ... Noch heute, heute, So ernst ich bin, verfolgt es mich, Und selbst im Traume zittre ich.
XXXI
Wann nur, in welchen Wildnisbanden Schlägst du sie, Tor, dir aus dem Sinn?

O Füßchen, Füßchen! Wo zulanden

Schwebt heut ihr über Blumen hin?

Gehätschelt in des Südens Milde, Ließt ihr im öden Schneegefilde

Des rauhen Nordens keine Spur;

Dem wohlig weichen Teppich nur

Wart ihr gewohnt euch anzuschmiegen.

Vergaß ich blinder Schwärmer nicht Verbannung, Heimat, Ruhm und Pflicht, Um eurem Zauber zu erliegen?

Mein junges Glück entschwand im Blühn, Gleich eurer Spur im Wiesengrün.
XXXII
Dianens Busen, Floras Wangen,

O Freunde, reizen meinen Sinn!

Und dennoch zieht mich mehr Verlangen Zum Füßchen Terpsichores hin.

Denn, wie es Augen selig blendet Und, Gunst verheißend, Wonne spendet, Entfesselt es in Lust und Qual Der Wünsche ungemeßne Zahl.

Das Füßchen lieb´ ich, o Elvine, Am Tische, vom Damast verhüllt,

Auf Wiesen, die der Lenz erfüllt, Am Winterabend vorm Kamine,

Im glatten Ballsaal, hoch am Strand, Auf schroffgranitner Klippenwand.
XXXIII
Ich sah das Meer an Sturmestagen: Mit welchem Neid genoß ich dann, Wie Flut um Flut herangetragen Liebkosend ihr zu Füßen rann!

Wie wünscht´ ich damals mit den Wellen Im Kuß an sie heranzuschwellen!

Nein, nicht im tollsten Jugenddrang, Da Gier mich trieb und Überschwang, Empfand ich mich so hingerissen, Holder Armiden süßen Mund, Erblühten Busens volles Rund,

Entflammter Wangen Glut zu küssen; Nein, nie hat sonst der Sinne Macht In mir solch heißen Wunsch entfacht!
XXXIV
Noch andre teure Bilder schweben Durch meiner Seele Traumesland:

Ich darf sie in den Bügel heben, Ich fühl´ ihr Füßchen auf der Hand; Und wieder stürmt´s in meinem Innern, Holder Berührung süß Erinnern Treibt jäh zum Herzen mir das Blut - Erneute Qual, erneute Glut! ...

Genug. Es sind die stolzen Schönen Nicht würdig, daß Gesang sie ehrt, Sie sind der Leidenschaft nicht wert, Der Lieder nicht, die ihnen tönen; Ihr Mund, ihr lächelnd Auge lügt Genau so, wie ihr Füßchen trügt.
XXXV
Na, und Eugen? Der fährt vom Balle Schlaftrunken heim, aufs Bett bedacht, Derweil ringsum bei Trommelschalle Das Treiben Petersburgs erwacht.

Der Kaufmann rüstet, Boten fliegen, Zur Börse rollt´s von Droschkenzügen, Die Milchmagd stapft, so schnell sie kann, Durch...
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