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Literaturkritiken

BuchKartoniert, Paperback
118 Seiten
Deutsch
Cultureaerschienen am24.02.2023
Deutsche wie Affen wenden hundertmal eine Nuß in der Hand herum, ehe sie zuknacken. Sie spielen so lange damit, daß ihnen die Nuß oft entfällt, aber sie verlieren lieber die Frucht als die Geduld. Indessen haben sie gute ehrliche Zähne, und endlich kommen sie auf den Kern. Dieser Kern ist das Leben und die Schale das Buch. Man ist den Deutschen nicht willkommen, wenn man ihnen eine geschälte Nuß gibt, sie lieben das Krachen. Ist die Holzschale auch gar noch mit der grünen umgeben, dann sind sie doppelt vergnügt, und nach einem Buche über ein Buch sind sie am meisten lüstern; sie finden dann den Weg von dem Worte bis zur Tat schön lang und freuen sich auf ein hundertjähriges Schlenkern. Wer sie zum Guten hinziehen will, der tue ja nichts, sondern schreibe, und wer seines Erfolgs gewisser sein will, der rezensiere. Aus diesem Grunde habe ich einige Ansichten über die verwetterte Judensache in Form einer Rezension eingekleidet, diese aber darum Der ewige Jude überschrieben, weil ich tausendmal in meinem Leben zu diesem Ausrufe bewegt worden bin. In Frankfurt, wo ich wohne, ist das Wort Jude der unzertrennliche Schatten aller Begebenheiten, aller Verhältnisse, aller Gespräche, jeder Lust und jeder Verdrießlichkeit.mehr

Produkt

KlappentextDeutsche wie Affen wenden hundertmal eine Nuß in der Hand herum, ehe sie zuknacken. Sie spielen so lange damit, daß ihnen die Nuß oft entfällt, aber sie verlieren lieber die Frucht als die Geduld. Indessen haben sie gute ehrliche Zähne, und endlich kommen sie auf den Kern. Dieser Kern ist das Leben und die Schale das Buch. Man ist den Deutschen nicht willkommen, wenn man ihnen eine geschälte Nuß gibt, sie lieben das Krachen. Ist die Holzschale auch gar noch mit der grünen umgeben, dann sind sie doppelt vergnügt, und nach einem Buche über ein Buch sind sie am meisten lüstern; sie finden dann den Weg von dem Worte bis zur Tat schön lang und freuen sich auf ein hundertjähriges Schlenkern. Wer sie zum Guten hinziehen will, der tue ja nichts, sondern schreibe, und wer seines Erfolgs gewisser sein will, der rezensiere. Aus diesem Grunde habe ich einige Ansichten über die verwetterte Judensache in Form einer Rezension eingekleidet, diese aber darum Der ewige Jude überschrieben, weil ich tausendmal in meinem Leben zu diesem Ausrufe bewegt worden bin. In Frankfurt, wo ich wohne, ist das Wort Jude der unzertrennliche Schatten aller Begebenheiten, aller Verhältnisse, aller Gespräche, jeder Lust und jeder Verdrießlichkeit.
Details
ISBN/GTIN979-10-419-0884-4
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum24.02.2023
Seiten118 Seiten
SpracheDeutsch
MasseBreite 170 mm, Höhe 220 mm, Dicke 7 mm
Gewicht197 g
Artikel-Nr.60236754
Rubriken

Autor

Carl Ludwig Börne (* 6. Mai 1786 im jüdischen Ghetto von Frankfurt am Main als Juda Löb ¿ auch Löw ¿ Baruch; ¿ 12. Februar 1837 in Paris) war ein deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker. Börne, der zuweilen mit Jean Paul verglichen wird, gilt aufgrund seiner pointiert-witzigen anschaulichen Schreibweise als Wegbereiter der literarischen Kritik ¿ insbesondere des Feuilletons ¿ in Deutschland.