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An und für dich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Kiepenheuer & Witsch GmbHerschienen am16.08.20121. Auflage
Wenn Liebe die Antwort ist, wie war verdammt noch mal die Frage? Saffy ist angestellt in einer erfolgreichen Werbeagentur und vielbeneidete Langzeitfreundin des Seriendarstellers Greg, der als leicht bekleideter Feuerwehrmann im Fernsehen für hohe Einschaltquoten sorgt. Am Valentinstag, so hofft Saffy, wird er um ihre Hand anhalten. Doch der Abend verläuft ganz anders als erwartet...Saffy könnte sich in den Hintern beißen, vielleicht hätte sie am Valentinstagsabend doch nicht so viel trinken sollen. Aber Greg hätte sie endlich fragen müssen, schließlich sind sie schon seit Jahren zusammen. Hat ihre Liebe unter diesen Umständen überhaupt eine Zukunft? Ganz und gar glücklich dagegen sind ihre Freunde Connor und Jess, trotz der zu kleinen Wohnung und der ständigen Geldsorgen. Bis Connor eine positive Antwort von einer Agentin bekommt, die sein Buch unter Vertrag nehmen will, und er nichts anderes mehr im Kopf hat als Schreiben.Geheimnisse, Ausflüchte und heimliche Träume - das kann nicht gut gehen und das tut es auch nicht. So jagen alle dem Glück hinterher. Ella Griffin hat einen hinreißenden Roman geschrieben, der beste Frauenunterhaltung garantiert und begeisterte Fans hat. Wer beim Lesen einmal den Alltag ausschalten will, liegt hier genau richtig. »Eine frische und lustige neue Stimme. Ella Griffin schafft es, dass man lachen und auf der nächsten Seite weinen muss.« Marian Keyes

Ella Griffin wuchs in Dublin auf, wo sie heute noch lebt. Sie arbeitete viele Jahre erfolgreich in der Werbebranche. »An und für Dich« ist ihr erster Roman, der viele begeisterte Reaktionen hervorrief.
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Produkt

KlappentextWenn Liebe die Antwort ist, wie war verdammt noch mal die Frage? Saffy ist angestellt in einer erfolgreichen Werbeagentur und vielbeneidete Langzeitfreundin des Seriendarstellers Greg, der als leicht bekleideter Feuerwehrmann im Fernsehen für hohe Einschaltquoten sorgt. Am Valentinstag, so hofft Saffy, wird er um ihre Hand anhalten. Doch der Abend verläuft ganz anders als erwartet...Saffy könnte sich in den Hintern beißen, vielleicht hätte sie am Valentinstagsabend doch nicht so viel trinken sollen. Aber Greg hätte sie endlich fragen müssen, schließlich sind sie schon seit Jahren zusammen. Hat ihre Liebe unter diesen Umständen überhaupt eine Zukunft? Ganz und gar glücklich dagegen sind ihre Freunde Connor und Jess, trotz der zu kleinen Wohnung und der ständigen Geldsorgen. Bis Connor eine positive Antwort von einer Agentin bekommt, die sein Buch unter Vertrag nehmen will, und er nichts anderes mehr im Kopf hat als Schreiben.Geheimnisse, Ausflüchte und heimliche Träume - das kann nicht gut gehen und das tut es auch nicht. So jagen alle dem Glück hinterher. Ella Griffin hat einen hinreißenden Roman geschrieben, der beste Frauenunterhaltung garantiert und begeisterte Fans hat. Wer beim Lesen einmal den Alltag ausschalten will, liegt hier genau richtig. »Eine frische und lustige neue Stimme. Ella Griffin schafft es, dass man lachen und auf der nächsten Seite weinen muss.« Marian Keyes

Ella Griffin wuchs in Dublin auf, wo sie heute noch lebt. Sie arbeitete viele Jahre erfolgreich in der Werbebranche. »An und für Dich« ist ihr erster Roman, der viele begeisterte Reaktionen hervorrief.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783462306125
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum16.08.2012
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse1745 Kbytes
Artikel-Nr.1216149
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


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1


Es war erst kurz nach neun, und trotzdem war jeder zweite Mann auf der Grafton Street bereits mit Blumen in der Hand unterwegs. Saffy fand es wundervoll, dass am Valentinstag selbst Menschen zu Romantikern mutierten, von denen man es überhaupt nicht erwartet hätte.

Wie der schlecht gelaunte Managertyp da drüben vor Bewleys, der irgendwelche Anweisungen in sein Handy bellte, einen Blumenstrauß mit Schleifchen unter den Arm geklemmt. Oder der Goth mit dem »Inflected Malignity«-Sweatshirt, der verstohlen an einer einzelnen roten Rose schnupperte, die er gerade im Blumenladen Ecke Duke Street erstanden hatte.

Greg würde ihr niemals eine einzelne rote Rose schicken, dachte sie, während sie die Duke Street entlangeilte. Rosen verschenkte ja jeder am Valentinstag. Greg war immer gern ein bisschen anders. Er hatte ihr schon einen blühenden Kaktus geschenkt, schwarze Orchideen und letztes Jahr eine riesige Venusfliegenfalle. Sie war ja ganz hübsch, aber im Februar gab es wenig Fliegen, und sie war gestorben, nachdem Saffy sie mit einem Stück Räucherlachs von ihrem Bagel gefüttert hatte.

 

Komodos Philosophie »Bei uns müssen Sie mit allem rechnen« prangte an der Wand des Empfangsraums unter dem riesigen, aus Stahl geschnittenen Logo der Agentur - einer fleischfressenden Echse. Sie sah bemerkenswert echt aus und schreckte alle ab, außer Ciara, der Rezeptionistin, die sie nicht sehen konnte, weil sie genau darunter saß. Heute nahm auch Saffy den Waran gar nicht wahr, denn auf dem riesigen Empfangstisch stand der schönste Rosenstrauß, den sie je gesehen hatte, und Ciara winkte sie heran. Ihr wasserstoffblonder Kopf tauchte kurz hinter dem schimmernden Gebirge aus weißem Seidenpapier und Zellophan auf.

»Saffy!«, hauchte sie und schwenkte ihr Asthmaspray. »Kannst du diese scheiß Blumen bitte hier wegnehmen, bevor ich ...« Das Telefon klingelte. »Willk-hommen bei Komodo Advertising«, keuchte sie in den Hörer. »Wie k-hann ich Ihnen helfen?«

Saffy grinste. Greg hatte in der Tat keine einzelne Rose geschickt. Er hatte, wie es aussah, mindestens drei Dutzend geschickt. Saffy beugte sich darüber und atmete ihren süßen, würzigen Duft ein. Zwischen den samtigen, dunkelroten Blütenköpfen steckte ein winziger weißer Umschlag.

Das Asthmaspray tauchte wieder auf. »W-harte! Die Rosen sind für Marsh. Wahrscheinlich von Marsh. Selbstverliebt, wie sie ist.« Ciara deutete auf einen noch größeren Strauß, der fast den gesamten Raum hinter ihrem Schreibtisch einnahm. »Das da sind deine. Ich glaube, ich bin all-hergisch gegen die große violette, die mit den H-härchen.«

»Hast du einen heimlichen Verehrer?« Simon grinste, als Saffy sich auf dem Weg zu ihrem Büro mit dem Strauß an ihm vorbeiquetschte. »Ist es zufällig Tim Burton?«

 

»Na, Süße? Was hast du gerade an?«

Auch nach sechs Jahren hatte Saffy immer noch Schmetterlinge im Bauch, wenn sie diese Stimme hörte. Aus Gregs Mund klang sogar eine IKEA-Aufbauanleitung sexy. Als er noch Sprecher für Radiowerbung war, also bevor er zu berühmt für solche Jobs wurde, hatte die Werbeaufsicht einmal siebenundvierzig Beschwerden erhalten, weil der Haftungsausschluss einer Bank, »Zinsen können steigen und fallen«, unanständig klingen würde.

Sie sah an ihrer taillierten weißen Bluse und der grauen Nadelstreifenhose von DKNY herunter. Sie trug ihre Lieblingspumps von Kurt Geiger, aber Greg mochte es nicht, wenn sie hohe Absätze trug - außer im Sitzen oder Liegen.

»Willst du nicht lieber wissen, was ich nicht anhabe? Ist vielleicht ein bisschen aufregender.«

Er lachte. »Okay. Dann erzähl mir, was du heute Abend anziehst, wenn wir essen gehen.«

Sie waren schon seit Jahren nicht mehr am Valentinstag essen gegangen. Es war schwierig, sich ganz romantisch tief in die Augen zu sehen, wenn alle anderen Frauen um einen herum Greg ebenfalls tief in die Augen sehen wollten und die paar, die das nicht wollten, mit ihren Handys Fotos von ihm machten.

»Bist du sicher, dass du nicht lieber zu Hause bleiben willst? Wir könnten ein paar Muscheln essen und eine schöne Flasche Wein trinken.« Im Kühlschrank stand eine Flasche Prosecco, und bevor sie heute Morgen gegangen war, hatte sie noch seidene Rosenblüten auf dem Bett verteilt.

»Ganz sicher. Und brezel dich ruhig richtig auf. Okay?«

Saffy lächelte. »Klar.« Wenn sie die Mittagspause durcharbeitete, konnte sie etwas früher gehen, sich die Haare machen lassen und ihr cremefarbenes Kleid aus der Reinigung holen.

»Hey, hast du meine Blumen bekommen?«

»Ach Mensch, sorry! Ja, habe ich. Danke! Sie sind total ... ähm ...«

Sie starrte den Strauß an und suchte nach dem passenden Wort. Oder überhaupt irgendeinem Wort. In der Mitte steckte eine kindskopfgroße, violette Distel, drum herum ein Gewirr aus Papageienblumen und ein ganzes Gemüsebeet Zierkohl.

»Die sind richtig ... irre. Wirklich, gefallen mir.«

»Ja? Diese ewige ein Dutzend rote Rosen , das ist so einfallslos. Ich hab dem Typen im Blumenladen gesagt, er soll mal so richtig aufs Zeug hauen.«

Greg brachte ständig Redewendungen durcheinander. Irgendwie schaffte er es, sie so zu verdrehen, dass sie trotzdem einen Sinn ergaben. Wie »lieber den Spatz in der Hand als eine Schwalbe im Sommer« oder auch sein berühmtes »das Pferd am Hintern aufzäumen«.

»Er hat alles gegeben«, sagte Saffy.

Im Hintergrund hörte sie jemanden reden. Greg war am Set von The Station, einer Daily Soap über eine Feuerwache in Dublin. Dazu gehörten ein erfahrener älterer Mann, ein problembeladener junger Mann, ein Schwuler und natürlich eine kurvenreiche Frau. Und Greg als Mac Malone, der Held, der in so gut wie jedem Mädchenzimmer als Poster an der Wand hing.

»Pass auf, Saff, wir drehen wahrscheinlich noch mindestens bis sieben, ich habe uns für acht Uhr einen Tisch reserviert. Am besten treffen wir uns gleich da. Ach ja, ich wollte dich heute Abend auch noch etwas fragen, etwas Wichtiges ... warte mal eben.« Es war kurz still. »Mann, ich telefoniere hier gerade! Ja, sag ihr, ich bin gleich da. Und sag ihr auch, dass ich diesen Wal sicher nicht die Leiter runtertrage. Ja? Na, dann muss halt ein Stuntman ran. Sorry, Süße. Wo waren wir gerade?«

»Du hast gesagt, du willst mich etwas fragen ...«

»Genau«, sagte er, und seine Stimme wurde auf seine typische, wundervolle Art eine halbe Oktave tiefer. »Stimmt, ich wollte dich etwas fragen ...«

Es raschelte, dann meldete sich eine fremde Stimme. »Hier ist Robert, der Regieassistent. Ich muss Sie auch etwas fragen. Könnten Sie vielleicht später noch einmal anrufen, wenn nicht gerade eine halb nackte Frau mit einem künstlichen Schwangerschaftsbauch an einer verdammten Leiter hängt und darauf wartet, dass Mr. Gleeson das macht, wofür er hier verdammt noch mal bezahlt wird?«

 

Saffy versuchte, sich auf den Bericht für Avondale Foods zu konzentrieren, den sie schreiben sollte, aber ihre Gedanken schweiften immer wieder ab und wollten sich einfach nicht mit Käse beschäftigen. Greg wollte sie etwas fragen. Was das wohl war? Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Ging es etwa darum? Sie lächelte die riesige Distel an. Sie stand auf, ging zu dem Strauß und schnupperte an den niedlichen kleinen pinkfarbenen Kohlröschen. Zu ihrer Überraschung rochen sie tatsächlich nach Kohl. Sie setzte sich wieder. Das war doch albern. Sie war einer der ausgeglichensten Menschen, die sie kannte, und sie würde sich jetzt nicht verrückt machen lassen.

Greg wollte sie etwas fragen, mehr nicht. Er fragte sie doch ständig irgendetwas. Gestern Abend, als sie 24 geguckt hatten, hatte er sie gefragt, ob man für ein Tattoo eine Vollnarkose bekommen könnte, ob Kiefer Sutherland sich wohl Botox spritzen ließ, und warum Hunde keinen Bauchnabel hätten.

Sie zwang sich, an dem Bericht weiterzuarbeiten, und als sie fertig war, klickte sie auf »senden«. Sie betrachtete gerade wieder verstohlen die Blumen, als ihr plötzlich einfiel, dass sie vergessen hatte, die E-Mail noch einmal auf Tippfehler durchzusehen.

Sie hatte den Kunden Harry Haary genannt. Zweimal. Und hatte außerdem »zur Penntnisnahme« anstelle von »Kenntnisnahme« geschrieben, und ihren Namen (ihren eigenen Namen) als »Sassy« angegeben. Zum Glück war die E-Mail noch im Postausgang, und sie konnte den Vorgang gerade noch abbrechen. Aber es war knapp gewesen.

Sie schob die Blumen aus ihrem Sichtfeld hinter einen Aktenschrank und vertrieb Greg aus ihren Gedanken. Wenn sie alle Berichte innerhalb der nächsten zwei Stunden schaffte, würde sie zur Belohnung in der Mittagspause wieder an ihn denken dürfen. Sie erstarrte. Die Mittagspause! Sie hatte völlig vergessen, dass sie mit ihrer Mutter zum Mittagessen verabredet war. Sie konnte ihr nicht schon wieder absagen. Das letzte Mal hatten sie sich Weihnachten gesehen.

 

Das Poster war leuchtend rot mit einer unaufdringlichen weißen Schrift. Wenn Liebe die Antwort ist, was war verdammt noch mal die Frage? Nicht gerade einladend, aber immerhin besser als das Poster von gestern. Sehe ich aus wie Mutter Teresa, verdammte Scheiße?

Ant, der Creative Director bei Komodo, sprach mit niemandem außer seinem Art Director, Vicky. Alle anderen mussten von den täglich wechselnden Plakaten an der Bürotür auf seine aktuelle Stimmung schließen. Wobei es da meist nicht viel zu schlussfolgern...

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Autor

Ella Griffin wuchs in Dublin auf, wo sie heute noch lebt. Sie arbeitete viele Jahre erfolgreich in der Werbebranche. »An und für Dich« ist ihr erster Roman, der viele begeisterte Reaktionen hervorrief.Jenny Merling, geboren 1983, studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und übersetzt Romane aus dem Englischen ins Deutsche.Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokio. Sie verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby und Jonathan Safran Foer. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, »Sachen machen«, bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und 2011 den für Literatur. 2016 erschien ihr Bestsellerroman »Der Pfau« und 2019 »Laufen«. 2024 erscheint ihr neuer Roman »Wohnverwandtschaften«.