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Ernährungsberatung in Schwangerschaft und Stillzeit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Hippokrateserschienen am26.03.20143., überarbeitete Auflage
Eine gesunde Ernährung unterstützt die Entwicklung des Kindes, fördert die Gesundheit von Mutter und Kind und kann zahlreiche Schwangerschaftsbeschwerden lindern. Maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Hebammenarbeit liefert dieses Praxisbuch u. a. + Grundlagenwissen für die Ernährungsberatung + Nahrungsmitteltabellen + Praxistipps und Hilfestellungen für die Beratung + Beispielhafte Tagespläne für unterschiedliche Situationen in der Schwangerschaft + Ratschläge bei Schwangerschaftsbeschwerden + Ernährungsberatung bei besonderen Problemen in der Stillzeit + Beikosteinführung + Besonderheiten bei allergiegefährdeten Säuglingen + Rezepte mit besonders empfehlenswerten Gerichten Dabei wurden neueste Forschungsergebnisse aufgenommen. Ernährungsberatung - ein wichtiger Bestandteil der Hebammenarbeit.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR51,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR49,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR49,99

Produkt

KlappentextEine gesunde Ernährung unterstützt die Entwicklung des Kindes, fördert die Gesundheit von Mutter und Kind und kann zahlreiche Schwangerschaftsbeschwerden lindern. Maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Hebammenarbeit liefert dieses Praxisbuch u. a. + Grundlagenwissen für die Ernährungsberatung + Nahrungsmitteltabellen + Praxistipps und Hilfestellungen für die Beratung + Beispielhafte Tagespläne für unterschiedliche Situationen in der Schwangerschaft + Ratschläge bei Schwangerschaftsbeschwerden + Ernährungsberatung bei besonderen Problemen in der Stillzeit + Beikosteinführung + Besonderheiten bei allergiegefährdeten Säuglingen + Rezepte mit besonders empfehlenswerten Gerichten Dabei wurden neueste Forschungsergebnisse aufgenommen. Ernährungsberatung - ein wichtiger Bestandteil der Hebammenarbeit.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783830455394
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum26.03.2014
Auflage3., überarbeitete Auflage
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5632 Kbytes
Artikel-Nr.1474429
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Ute Körner, Ruth Rösch: Ernährungsberatung in Schwangerschaft und Stillzeit;1
1.1;Innentitel;4
1.2;Impressum;5
1.3;Vorwort;6
1.4;Inhaltsverzeichnis;7
1.5;Teil 1 Grundlagen;12
1.5.1;1 Ernährungsphysiologische Grundlagen;14
1.5.1.1;Verdauung;14
1.5.1.2;Resorption;16
1.5.1.3;Energie;16
1.5.1.4;Protein (Eiweiß);17
1.5.1.5;Fette;18
1.5.1.6;Kohlenhydrate;20
1.5.1.7;Vitamine;22
1.5.1.8;Mineralstoffe;24
1.5.1.9;Sekundäre Pflanzenstoffe;25
1.5.1.10;Vollwerternährung und vollwertige Ernährung;26
1.5.1.10.1;Grundsätze der Vollwerternährung;26
1.5.1.11;Vegetarische Ernährungsformen;27
1.5.1.11.1;Ovo-lakto-vegetabile Kost;27
1.5.1.11.2;Vegane Kost;28
1.5.2;2 Besonderheiten;29
1.5.2.1;Gewichtsentwicklung;29
1.5.2.2;Pränatale Programmierung;31
1.5.2.3;Energiebedarf;31
1.5.2.4;Nährstoffbedarf;32
1.5.2.5;Kritische Nährstoffe;34
1.5.2.5.1;Vitamin D (Calciferol);34
1.5.2.5.2;Folat (Folsäure);34
1.5.2.5.3;Eisen;35
1.5.2.5.4;Jod;35
1.5.2.6;Weitere Nährstoffe ;36
1.5.2.6.1;Vitamin A (Retinol);36
1.5.2.6.2;B-Vitamine;36
1.5.2.6.3;Vitamin C (Ascorbinsäure);36
1.5.2.6.4;Magnesium;37
1.5.2.6.5;Kalzium;37
1.6;Teil 2 Ernährungsberatung in der Schwangerschaft;38
1.6.1;3 Ernährungsberatung;40
1.6.2;4 Methodik und Didaktik;42
1.6.2.1;Individuelle Ernährungsberatung;42
1.6.2.1.1;Anamnese;42
1.6.2.1.2;(Teil-)Ziele festlegen;43
1.6.2.1.3;Strategien umsetzen;47
1.6.2.1.4;Abschlussgespräch;47
1.6.2.1.5;Weiterführende Beratung;47
1.6.2.2;Gruppenberatung;47
1.6.2.3;Kooperation mit Ernährungsfachkräften;47
1.6.3;5 Sicherstellung der Versorgung mit Hauptnährstoffen;48
1.6.3.1;Eiweiß;48
1.6.3.2;Fette und Fettsäuren;48
1.6.3.3;Kohlenhydrate und Ballaststoffe;49
1.6.4;6 Kritische Nährstoffe;51
1.6.4.1;Kritische und weitere wichtige Nährstoffe;51
1.6.4.2;Folat/Folsäure;51
1.6.4.2.1;Kann zu viel Folsäure schaden?;53
1.6.4.2.2;Werden die Empfehlungen von Schwangeren umgesetzt?;54
1.6.4.3;Jod;54
1.6.4.3.1;Kann zu viel Jod schaden?;55
1.6.4.3.2;Jodprophylaxe in der Schwangerschaft und Stillzeit;56
1.6.4.4;Eisen;58
1.6.4.5;Vitamin D;60
1.6.4.6;Kalzium;61
1.6.4.6.1;Kann zu viel Kalzium schaden?;63
1.6.4.7;Magnesium;63
1.6.5;7 Nahrungsergänzungsmittel;66
1.6.6;8 Tipps zur Lebensmittelauswahl;68
1.6.6.1;Yollwertige Ernährung;68
1.6.6.2;Lebensmittelverzehrsmengen und Tagespläne;68
1.6.6.3;Getränke;80
1.6.6.4;Gemüse und Obst;81
1.6.6.5;Brot, Getreide und Beilagen;83
1.6.6.5.1;Ausmahlungsgrad/Typenzahl;83
1.6.6.6;Milch und Milchprodukte;85
1.6.6.7;Fleisch und Wurst ;86
1.6.6.8;Seefisch;87
1.6.6.9;Eier;89
1.6.6.10;Fette, Öle und fettreiche Lebensmittel;89
1.6.6.11;Zucker und Süßwaren;92
1.6.6.12;Kräuter, Gewürze und Salz;92
1.6.6.13;Produkte aus ökologischem Landbau;93
1.6.6.14;Lebensmittelauswahl;96
1.6.6.15;Besonderheiten bei vegetarischer Ernährung;96
1.6.7;9 Mahlzeitenverteilung und -organisation;97
1.6.7.1;Zwei kalte Hauptmahlzeiten pro Tag;97
1.6.7.2;Eine warme Hauptmahlzeit pro Tag;97
1.6.7.3;Zwei bis drei Zwischenmahlzeiten pro Tag;98
1.6.7.4;Mahlzeitenorganisation für berufstätige Schwangere;98
1.6.8;10 Schwangerschaftsbeschwerden;101
1.6.8.1;Müdigkeit;101
1.6.8.2;Emesis gravidarum und Hyperemesis gravidarum;101
1.6.8.3;Eisenmangelanämie;102
1.6.8.4;Hämorrhoiden;102
1.6.8.5;Heißhunger;103
1.6.8.6;Sodbrennen;103
1.6.8.7;Ödeme;103
1.6.8.8;Verstopfung;104
1.6.8.9;Wadenkrämpfe;104
1.6.8.10;Gestationsdiabetes;104
1.6.8.11;Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2;107
1.6.8.12;Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie (SIH);108
1.6.8.13;Hypotonie;108
1.6.8.14;Listeriose;108
1.6.8.15;Toxoplasmose;110
1.6.8.16;Phenylketonurie (PKU);111
1.6.9;11 Drogenkonsum;113
1.6.9.1;Rauchen in der Schwangerschaft;113
1.6.9.2;Alkohol in der Schwangerschaft;114
1.6.9.3;Drogen in der Schwangerschaft;115
1.6.10;12 Allergieprävention in der Schwangerschaft;116
1.6.10.1;Allergierisiko des Kindes;116
1.6.10.2;Leitlinie Allergieprävention;116
1.6.10.3;Vorbeugende Maßnahmen in der Schwangerschaft;117
1.6.10.3.1;Nicht rauchen;117
1.6.10.3.2;Tipps für die Einrichtung des zukünftigen Kinderzimmers;118
1.6.10.4;Lebensmittelallergien;118
1.7;Teil 3 Ernährungsberatung in der Stillzeit;122
1.7.1;13 Einfluss auf das Stillen;124
1.7.1.1;Stillraten;124
1.7.1.2;Einflussfaktoren auf das Stillen;124
1.7.1.3;Argumente für das Stillen;125
1.7.2;14 Die Zusammensetzung der Muttermilch;127
1.7.2.1;Eiweiß;127
1.7.2.2;Fett;127
1.7.2.3;Kohlenhydrate;127
1.7.2.4;Nährstoffsupplemente im ersten Lebensjahr ;129
1.7.2.5;Unterschiede zu anderen Säugetiermilchen;129
1.7.3;15 Die Ernährung der stillenden Mutter;130
1.7.3.1;Vollwertige Ernährung;130
1.7.3.2;Lebensmittelverzehrsmengen;130
1.7.3.3;Häufiger Fehler: einseitige Lebensmittelauswahl;133
1.7.3.4;Zusätzliche Maßnahmen zur Förderung der Laktation;134
1.7.4;16 Stillberatung in besonderen Situationen;135
1.7.4.1;Prophylaxe von Blähungen beim Kind;135
1.7.4.2;Abpumpen von Muttermilch;135
1.7.4.3;Stillen von Frühgeborenen;136
1.7.4.4;Stillen bei Diabetes mellitus der Mutter;137
1.7.5;17 Säuglings- und andere Milch -Nahrungen;138
1.7.5.1;Anfangsnahrungen und Folgenahrungen;138
1.7.5.2;Selbst hergestellte Säuglings- Milch ;140
1.7.5.3;Ziegen-, Schafs- oder Stutenmilch;140
1.7.5.4;Sojanahrungen;141
1.7.6;18 Einführung von Beikost;142
1.7.6.1;Der erste Brei: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei;143
1.7.6.2;Der zweite Brei: Vollmilch-Getreide-Brei;144
1.7.6.3;Der dritte Brei: Getreide-Obst-Brei;144
1.7.6.4;Übergang zur Familienkost;145
1.7.6.5;B(r)eikost-Rezepte;146
1.7.7;19 Ernährung allergiegefährdeter Säuglinge;148
1.7.7.1;Stillen;148
1.7.7.1.1;Allergenarme Diät der Mutter;149
1.7.7.1.2;Stillen und Probiotika;149
1.7.7.2;Muttermilchersatz für allergiegefährdete Säuglinge;150
1.7.7.3;Einführung von Beikost;151
1.7.7.4;Keine Allergenvermeidung;153
1.7.7.5;Auftreten allergischer Symptome;153
1.8;Teil 4 Rezepte;156
1.8.1;20 Beispielhafte Rezepte für eine gesunde Ernährung;158
1.8.1.1;Frühstücksideen;158
1.8.1.2;Für Zwischendurch;159
1.8.1.3;Salate;161
1.8.1.4;Suppen;162
1.8.1.5;Gemüsegerichte;163
1.8.1.6;Fischgerichte;165
1.8.1.7;Fleischgerichte;167
1.8.1.8;Getreide und Hülsenfrüchte;169
1.8.1.9;Brot und Brötchen;170
1.8.1.10;Desserts und Kuchen;172
1.9;Teil 5 Anhang;174
1.9.1;21 Adressen;176
1.9.1.1;Familienplanung;176
1.9.1.2;Ernährungsfachkräfte;177
1.9.1.3;Selbsthilfegruppen Allergie / Neurodermitis;177
1.9.1.4;Drogen und Alkohol;177
1.9.1.5;Informationsstelle für den Bezug von Bio-Produkten;178
1.9.1.6;Bezugsquellen für Materialien;178
1.9.1.7;Informationen über Listeriose und Toxoplasmose;179
1.9.1.8;Informationen über Sport und Schwangerschaft;179
1.9.2;22 Literatur;180
1.9.2.1;Grundlagen;180
1.9.2.2;Ernährungsberatung in der Schwangerschaft;181
1.9.2.3;Ernährungsberatung in der Stillzeit;185
1.9.2.4;Rezepte;188
1.9.3;23 Sachverzeichnis;189
1.9.4;24 Die Autorinnen;192
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Leseprobe
2 Physiologische und metabolische Veränderungen in Schwangerschaft und Stillzeit
2.1 Gewichtsentwicklung

"Wie viel darf ich zunehmen?", fragen viele Schwangere. Wichtiger ist allerdings, zunächst nach dem Ausgangsgewicht der Mutter vor der Schwangerschaft zu schauen. Heute geht man davon aus, dass sich das Gewicht, mit dem die Frau schwanger wird, stärker auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirkt als die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft [Koletzko et al. 2012].

Problematisch ist dabei die steigende Zahl übergewichtiger und adipöser Frauen zwischen 20 und 39 Jahren. Bei übergewichtigen und adipösen Frauen erhöht sich das Risiko für Gestationsdiabetes (s. Kap. ? 10.10), Bluthochdruck, Frühgeburten und Geburtskomplikationen. Beim Kind erhöht sich dadurch das Risiko für Übergewicht und die daraus resultierenden Folgeerkrankungen und für diverse Fehlbildungen [Koletzko et al. 2012].

Deshalb sollten Frauen mit Über-, aber auch Frauen mit Untergewicht ihr Körpergewicht nach Möglichkeit vor der Schwangerschaft normalisieren.

Die Angaben zu normalen Gewichtszunahmen während der Schwangerschaft sind je nach Quelle unterschiedlich. Sie liegt nach den Empfehlungen der WHO bei 10 bis 14 kg, nach einer anderen Quelle bei 10 bis 16 kg [Goldberg 2003]. Diese Angaben können aber nicht pauschal auf alle Schwangeren übertragen werden.



Fallbeispiel



Rechenbeispiel:

Bei einer Gesamtzunahme von 12,5 Kilogramm kann sich die Gewichtszunahme wie folgt verteilen:

Mutter

Uterus: 970 Gramm

Brust: 405 Gramm

Blut: 1250 Gramm

Wasser: 1680 Gramm

Fett: 3345 Gramm

Kind

Fetus: 3400 Gramm

Plazenta: 650 Gramm

Fruchtwasser: 800 Gramm



Die Gewichtsentwicklung kann Rückschlüsse auf die Entwicklung der Schwangerschaft ermöglichen. Hier liegt ein gewisses Dilemma: Einerseits ist die Kontrolle der Gewichtsentwicklung sehr wichtig, andererseits soll sich die Schwangere dadurch nicht unter Druck gesetzt fühlen.

Manche Wissenschaftler geben unterschiedliche "Soll-Bereiche" für unterschiedliche Ausgangsgewichte an. So empfiehlt etwa das amerikanische Institute of Medicine (IOM) für normalgewichtige Frauen eine Gewichtszunahme von 11,5 bis 16 kg, während übergewichtige und adipöse Frauen weniger zunehmen sollen. Diese Angaben sind jedoch umstritten. Verschiedene Studienergebnisse zeigen, dass die Datenlage insgesamt noch nicht ausreicht, um die o.g. Empfehlungen für deutsche Frauen zu übernehmen [Koletzko et al. 2012].

Laut den Handlungsempfehlungen des Netzwerks "Gesund ins Leben" sollten übergewichtige und adipöse Schwangere in der Beratung besonders auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung hingewiesen werden.



Die Energiezufuhr stark übergewichtiger schwangerer Frauen darf nur so weit reduziert werden, wie die empfohlene Zufuhr aller Nährstoffe noch gewährleistet ist.



Der beispielhafte Tagesplan für stark übergewichtige Schwangere (s. Kap. ? 8.2) enthält eine Fischmahlzeit, die eiweiß- und jodreich ist, sowie einen hohen Gehalt an Gemüse, Obst und Vollkornprodukten.



Zusammen mit ballaststoffreichen Lebensmitteln erhöhen eiweißreiche Mahlzeiten das Sättigungsgefühl der schwangeren Frau und versorgen sie gleichzeitig mit vielen wichtigen Nährstoffen.



Die empfohlene Eisenzufuhr wird in diesem Tagesplan etwas unterschritten. Der Plan beinhaltet jedoch eine bewusste Auswahl Vitamin-C-reicher Lebensmittel (z. B. Orange zum Müsli, Paprikastreifen zum Mehrkornbrötchen), welche die Eisenresorption aus den pflanzlichen Lebensmitteln fördert. Zusätzlich wird empfohlen, zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Portion mageres Fleisch und fettarme Wurst zu essen.

Bei untergewichtigen Frauen erhöht sich das Risiko eines zu niedrigen Geburtsgewichtes des Kindes und einer Frühgeburt. Besonders kritisch wird es, wenn die tägliche Energiezufuhr 1500 bis 1800 Kilokalorien unterschreitet. Dies kann zu einer ungenügenden Ausdehnung des Plasmavolumens führen, wodurch Uterus und Plazenta nicht ausreichend durchblutet werden. Die Größenentwicklung der Plazenta ist behindert; Nährstoffe und schließlich auch Sauerstoff gelangen nur noch in ungenügender Menge zum Kind, das kindliche Wachstum bleibt zurück.

Untergewichtige Schwangere haben häufig Mühe, während der Schwangerschaft genug an Gewicht zuzunehmen. Oft tragen Schwangerschaftsbeschwerden oder äußere Lebensumstände (z. B. Beruf, Geschwisterkinder) dazu bei, dass es diesen Frauen an Appetit fehlt. Eine Situationsanalyse und Ernährungsanamnese gibt Aufschluss über "appetithemmende" Faktoren sowie Verzehrsgewohnheiten und Mahlzeitenhäufigkeit. Dies ermöglicht die Ableitung individueller Empfehlungen.

Grundsätzlich gelten auch für untergewichtige Frauen die oben beschriebenen Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Ernährung mit dem Unterschied, dass die "fettarme" Komponente nicht im Vordergrund steht. Es sollte jedoch vermieden werden, eine erhöhte Energiezufuhr überwiegend durch tierische Fette in Form von Wurst, Sahne und fetten Käsesorten oder fettreichen Snacks und Süßigkeiten wie Kartoffelchips, Pommes frites, Nougat-Creme und Schokoriegel zu erreichen. Durch ihren hohen Gehalt an gesättigten und Transfettsäuren begünstigen sie die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dagegen sind pflanzliche Fettquellen (z. B. Rapsöl, Olivenöl, Nüsse, Oliven, Avocados) und fetter Seefisch zu bevorzugen. Sie liefern wertvolle einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die einer Arteriosklerose vorbeugen. Langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3-Fettsäuren im fetten Seefisch und Linolsäure in pflanzlichen Ölen, fördern außerdem die kindliche Gehirnentwicklung.

Auch größere Mengen an Zucker und zuckerreichen Süßigkeiten sind zu vermeiden, da sie das Risiko für einen Gestationsdiabetes erhöhen.

Der beispielhafte Tagesplan für untergewichtige Schwangere (s. Kap. ? 8.2) hat das Ziel, dass die Schwangere mindestens 2 bis 3 kg in ein bis zwei Monaten an Gewicht zunimmt. Dies gelingt vor allem durch eine Erhöhung der Energie- und Fettzufuhr. Da es untergewichtige Frauen oft nicht gewohnt sind, große Portionen zu sich zu nehmen, enthält der Plan drei kleinere Hauptmahlzeiten und vier kleinere, aber energiereiche Zwischenmahlzeiten. Die empfohlene Zufuhr der kritischen Nährstoffe Folat und Jod wird erreicht. Hinsichtlich der Eisenzufuhr gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Plan 4 (Übergewichtige Schwangere).



Tipps für untergewichtige schwangere Frauen



Öfters am Tag essen, pro Tag mindestens 5 bis 7 Mahlzeiten einplanen.


Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte bevorzugen (z. B. Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Milch, Käse, Fisch, Fleisch).


Suppen, Soßen, Gemüsebeilagen und Hauptspeisen mit Pflanzenölen, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind (Raps- und Olivenöl), anreichern.


Speisen nach Geschmack mit Sahne, Crème fraîche, Schmand oder ...



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