Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Duell der Prinzen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.01.2016
Spannung, Liebe und Leidenschaft - das Abenteuer um die beiden Kriegerprinzen Damen und Laurent geht weiter!
Einst war Damen der Kronprinz des mächtigen Königreiches Akielos. Dann wurde er verraten, versklavt und in die Hände seines größten Feindes Laurent übergeben. Wenn er überleben will, muss Damen seine wahre Identität verbergen, was immer schwieriger wird, je näher er dem gefährlich charismatischen Prinzen von Vere kommt. Und nun soll er auch noch Seite an Seite mit Laurent in die Schlacht ziehen. Ein Abenteuer, bei dem Damen einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt und sich entscheiden muss: Hört er auf seinen Verstand oder auf sein Herz?

C. S. Pacat wurde in Australien geboren und studierte an der University of Melbourne. Sie ist viel gereist und hat bereits in den verschiedensten Städten gelebt, u.a. in Tokio und in Perugia. Die Autorin lebt und arbeitet in Melbourne.
mehr

Produkt

KlappentextSpannung, Liebe und Leidenschaft - das Abenteuer um die beiden Kriegerprinzen Damen und Laurent geht weiter!
Einst war Damen der Kronprinz des mächtigen Königreiches Akielos. Dann wurde er verraten, versklavt und in die Hände seines größten Feindes Laurent übergeben. Wenn er überleben will, muss Damen seine wahre Identität verbergen, was immer schwieriger wird, je näher er dem gefährlich charismatischen Prinzen von Vere kommt. Und nun soll er auch noch Seite an Seite mit Laurent in die Schlacht ziehen. Ein Abenteuer, bei dem Damen einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt und sich entscheiden muss: Hört er auf seinen Verstand oder auf sein Herz?

C. S. Pacat wurde in Australien geboren und studierte an der University of Melbourne. Sie ist viel gereist und hat bereits in den verschiedensten Städten gelebt, u.a. in Tokio und in Perugia. Die Autorin lebt und arbeitet in Melbourne.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641155223
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum11.01.2016
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3301 Kbytes
Artikel-Nr.1704948
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 1 

Als sie ankamen, fielen bereits lange Schatten, und der Horizont glühte im Licht der untergehenden Sonne. Chastillon bestand aus einem einzigen runden Turm, der dunkel und massig in den Himmel ragte. Genau wie Ravenel und Fortaine weiter unten im Süden hatte die riesige alte Burg wohl schon so mancher brutalen Belagerung standgehalten. Bei ihrem Anblick lief Damen ein leiser Schauer über den Rücken, denn während sie darauf zuritten, fühlte er sich unweigerlich an die Festung von Marlas erinnert, an jenen Turm in der Ferne inmitten von weiten roten Feldern.

»Das hier ist Jagdgebiet«, sagte Orlant, der Damens Blick offenbar missverstanden hatte. »Versuch es also erst gar nicht.«

Damen schwieg. Er hatte nicht vor, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Es war ein seltsames Gefühl, umringt von veretischen Soldaten ohne Fesseln zu reiten, und das auch noch freiwillig.

Trotz des gemächlichen Tempos der Wagen in der vorsommerlichen Landschaft reichte eine Tagesetappe meist aus, um die Qualität einer Kompanie einzuschätzen. Zwar thronte der neue Hauptmann Govart nur wie ein gesichtsloser Klotz über dem wehenden Schweif seines muskulösen Pferds, aber sein Vorgänger hatte die Männer offenbar darauf gedrillt, auch bei langen Ritten stets einen geschlossenen Zug zu bilden. Damen war von so viel Disziplin überrascht und fragte sich, ob der Trupp auch in einer Schlacht die Stellung würde halten können.

Falls ja, bestand durchaus Grund zur Hoffnung, obwohl Damen zugeben musste, dass seine gute Laune eher mit der schönen Umgebung zu tun hatte, mit dem Sonnenschein und der vermeintlichen Freiheit, die ein eigenes Pferd und ein Schwert mit sich brachten. Selbst das schwere goldene Halsband und die Spangen um seine Handgelenke vermochten seine Hochstimmung nicht zu trüben.

Zur Begrüßung hatten sich die Diener im Burghof aufgereiht, wie es bei der Ankunft wichtiger Gäste üblich war. Die Einheit des Regenten, die angeblich bereits in Chastillon auf den Prinzen und sein Gefolge wartete, ließ sich jedoch nicht blicken.

Es galt, fünfzig Pferde in den Stallungen unterzubringen, fünfzig Mal Mann und Ross von Rüstung und Zaumzeug zu befreien und fünfzig Schlafplätze in der Kaserne herzurichten; dazu kamen noch Diener und Wagen. Doch in dem gewaltigen Burghof wirkte das Prinzenregiment mit einem Mal klein und unbedeutend. Chastillon war groß genug, um fünfzig Männer zu schlucken, als wären sie Luft.

Zelte wurden nicht aufgebaut - die Soldaten würden in der Kaserne übernachten und Laurent im Burgfried.

Der schwang sich soeben aus dem Sattel, steckte die Reithandschuhe hinten in den Gürtel und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Burgvogt. Govart bellte ein paar Befehle, und ehe er es sich versah, war Damen vollauf mit Panzern, Putzen und seinem Pferd beschäftigt.

Jenseits des Hofs kamen zwei Alaunthunde die steinernen Stufen herabgeprescht und sprangen außer sich vor Freude an Laurent hoch, der einen der beiden liebevoll hinter den Ohren kraulte, was bei dem anderen einen Eifersuchtsanfall auslöste.

Unsanft riss Orlants Stimme Damen aus seinen Gedanken: »Der Physikus will was von dir.« Er deutete mit dem Kinn zu einem Vordach auf der gegenüberliegenden Hofseite, unter dem ein vertrautes graues Haupt auszumachen war. Damen ließ den Brustpanzer sinken, den er gerade in der Hand hielt, und ging hinüber.

»Setz dich«, sagte der Physikus.

Vorsichtig nahm Damen auf der einzigen Sitzgelegenheit Platz, einem kleinen dreibeinigen Schemel. Der Physikus knöpfte einen zerschlissenen Lederbeutel auf.

»Zeig mir deinen Rücken.«

»Da ist alles in Ordnung.«

»Nach einem ganzen Tag im Sattel? In Rüstung?«, erwiderte der Physikus.

»Es ist alles in Ordnung«, beharrte Damen.

»Zieh dein Hemd aus.«

Der Blick des Physikus ließ keine weiteren Proteste zu, und so griff Damen schließlich nach hinten und zog sich das Hemd über die breiten Schultern, damit der Arzt seinen Rücken inspizieren konnte.

Tatsächlich schien alles in Ordnung zu sein. Damens breiter Rücken war so weit verheilt, dass statt offener Wunden erste Narben zu sehen waren. Obwohl er keine Eule war, versuchte er einen Blick darauf zu erhaschen, bevor er einsah, dass ein verrenkter Hals die Mühe nicht wert war.

Nach kurzem Stöbern in dem Beutel förderte der Physikus eine seiner zahllosen Heilsalben zutage.

»Bekomme ich eine Massage?«

»Das ist ein Wundbalsam. Wenn man es jeden Abend aufträgt, verblassen die Narben mit der Zeit.«

Langsam verlor Damen die Geduld. »Ein Schönheitsmittel?«

»Man hat mich schon vor deinem Temperament gewarnt«, bemerkte der Physikus. »Nun gut. Je gründlicher dein Rücken verheilt, desto weniger Ärger wird er dir jetzt und in Zukunft bereiten, und desto besser wirst du mit dem Schwert herumfuchteln und Blutbäder anrichten können.« Dann fügte er hinzu: »Angeblich soll dieses Argument ja bei dir fruchten.«

»Der Prinz«, sagte Damen. Natürlich. Die liebevolle Pflege seines Rückens glich dem zärtlichen Kuss auf eine Wange, der man zuvor eine Ohrfeige verpasst hat.

Ärgerlicherweise hatte Laurent recht. Falls es zum Äußersten kam, musste Damen einsatzfähig sein.

Die duftende Salbe kühlte und tat nach dem langen Ritt gut. Nach und nach entspannten sich Damens Muskeln. Als er den Kopf senkte, fiel ihm das Haar leicht ins Gesicht, und unter den kundigen Handgriffen des Physikus beruhigte sich seine Atmung.

»Ich weiß Euren Namen gar nicht«, bekannte Damen.

»Du erinnerst dich bloß nicht daran. In der Nacht unserer ersten Begegnung hast du zwischendurch immer wieder das Bewusstsein verloren. Noch ein paar Peitschenhiebe, und du hättest den nächsten Morgen nicht erlebt.«

Damen lachte verächtlich. »So schlimm war es auch wieder nicht.«

Der Physikus warf ihm einen Blick zu, den Damen nicht deuten konnte. »Ich heiße Paschal«, sagte er nur.

»Paschal«, wiederholte Damen. »Seid Ihr zum ersten Mal bei einem Feldzug dabei?«

»Nein, ich war der Leibarzt des Königs. Ich habe mich in Marlas und Sampelier um die Gefallenen gekümmert.«

Daraufhin trat Stille ein. Eigentlich hatte Damen Paschal über die Männer des Regenten ausfragen wollen, doch jetzt hielt er sich nur stumm an seinem zusammengeknüllten Hemd fest, während der Physikus weiter langsam und systematisch seinen Rücken bearbeitete.

»Ich habe in Marlas gekämpft«, sagte Damen schließlich.

»Das dachte ich mir.«

Erneutes Schweigen. Damens Blick wanderte über den Lehmboden unter dem Vordach, blieb an einer Rille hängen und fiel dann auf ein verdorrtes, abgerupftes Blatt. Irgendwann lösten sich die Hände von seinem Rücken, der Physikus war fertig.

Draußen leerte sich allmählich der Burghof; Laurents Leute verloren keine Zeit. Damen stand auf und schüttelte sein Hemd aus.

»Wenn Ihr damals dem König gedient habt«, sagte er, »wieso gehört Ihr jetzt zum Gefolge des Prinzen und nicht zu dem seines Onkels?«

»Man kommt immer dort an, wo man sich hinbegibt«, antwortete Paschal und ließ seinen Lederbeutel zuschnappen.

Wieder im Burghof, konnte sich Damen nicht bei Govart zurückmelden, weil der spurlos verschwunden war. Stattdessen traf er auf Jord, der gerade den Verkehr regelte.

»Kannst du lesen und schreiben?«, fragte er.

»Ja, natürlich«, antwortete Damen und hielt den Atem an.

Jord schien es nicht aufzufallen. »Wir sind nicht vorbereitet auf morgen. Der Prinz sagt, ohne ein komplettes Waffenarsenal brechen wir nicht auf, aber er sagt auch, dass er nicht länger warten will. Geh in die Rüstkammer im Westflügel, mach eine Bestandsliste, und gib sie dem Mann dort drüben.« Er machte eine Geste. »Rochert.«

Da eine volle Bestandsaufnahme die ganze Nacht dauern würde, nahm Damen an, dass er nur die vorhandenen Listen überprüfen sollte, die er in einem Stapel ledergebundener Bücher fand. Auf der Suche nach den richtigen Seiten schlug er den ersten Band auf. Als ihm klar wurde, dass er eine sieben Jahre alte Jagdwaffenliste in der Hand hielt, die einst für Kronprinz Auguste angefertigt worden war, überkam ihn ein seltsames Gefühl.

Für seine Hoheit, den Kronprinzen Auguste: ein Satz Jagdmesser, eine Lanze, acht Speerspitzen, Armbrust und Sehnen.

Er war nicht allein in der Waffenkammer. Jenseits der Regale ertönte auf einmal die kultivierte Stimme eines jungen Höflings: »So lautet nun einmal dein Befehl. Er stammt vom Prinzen höchstpersönlich.«

»Und warum soll ich dir glauben? Bist du etwa sein Betthäschen?«, erwiderte jemand heiser.

Ein dritter Mann: »Da würde ich glatt Eintritt zahlen.«

Und noch einer: »Der Prinz ist doch kalt wie ein Fisch. Der fickt nicht. Wir folgen nur Befehlen, die direkt vom Hauptmann...

mehr