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Wildflower

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
256 Seiten
Deutsch
Edel Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am27.04.20161. Auflage
Die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin Drew Barrymore erzählt die lustigsten, eindrucksvollsten und ergreifendsten Geschichten aus ihrem Leben. Angefangen bei ihrer Jugend als Kinderstar, über die skandalträchtigen Teenager-Jahre bis hin zu ihrem heutigen Leben als glückliche Mutter von zwei Töchtern. Wildflower ist ein Porträt von Drews Leben in einzelnen Geschichten, in denen sie zurückblickt auf ein bewegtes Leben voller Abenteuer, Herausforderungen und unglaublicher Erfahrungen. Weshalb das Wäschewaschen ihr, als sie mit 14 Jahren alleine lebte, möglicherweise das Leben rettete, wie sie in den Randbezirken von New Orleans einmal mit einem Wohnmobil unter einem Tankstellendach feststeckte, wie sie ganz persönlich Abschied von ihrem Vater nahm, der diese Rolle niemals erfüllte, weshalb sie mit Cameron Diaz auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalinkick Fallschirmspringen ging - all diese und noch viele weitere Geschichten und Erfahrungen sind in Wildflower enthalten. Ein buntes Bouquet von Geschichten einer faszinierenden Frau, Mutter und Persönlichkeit. »Eine reine Freude ... Wenn Sie Drew Barrymore bisher nur sympathisch fanden ... nach der Lektüre ihrer Essays werden Sie sie vergöttern.« - New York Times Book Review

Drew Barrymore, geboren 1975, ist eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen der USA. Bereits mit elf Monaten arbeitete sie als Schauspielerin, als jüngster Sproß einer Hollywood-Dynastie. Nach dem Durchbruch als Kinderstar in 'E.T.' machte sie als Teenager Schlagzeilen wegen Drogenmissbrauchs. Wie kein anderer Star hat sie sich rehabilitiert und ist heute erfolgreicher und glücklicher denn je - als Mutter, Ehefrau, Designerin, Winzerin, Produzentin, Schauspielerin, Regisseurin, Fotografin, ...
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Produkt

KlappentextDie mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin Drew Barrymore erzählt die lustigsten, eindrucksvollsten und ergreifendsten Geschichten aus ihrem Leben. Angefangen bei ihrer Jugend als Kinderstar, über die skandalträchtigen Teenager-Jahre bis hin zu ihrem heutigen Leben als glückliche Mutter von zwei Töchtern. Wildflower ist ein Porträt von Drews Leben in einzelnen Geschichten, in denen sie zurückblickt auf ein bewegtes Leben voller Abenteuer, Herausforderungen und unglaublicher Erfahrungen. Weshalb das Wäschewaschen ihr, als sie mit 14 Jahren alleine lebte, möglicherweise das Leben rettete, wie sie in den Randbezirken von New Orleans einmal mit einem Wohnmobil unter einem Tankstellendach feststeckte, wie sie ganz persönlich Abschied von ihrem Vater nahm, der diese Rolle niemals erfüllte, weshalb sie mit Cameron Diaz auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalinkick Fallschirmspringen ging - all diese und noch viele weitere Geschichten und Erfahrungen sind in Wildflower enthalten. Ein buntes Bouquet von Geschichten einer faszinierenden Frau, Mutter und Persönlichkeit. »Eine reine Freude ... Wenn Sie Drew Barrymore bisher nur sympathisch fanden ... nach der Lektüre ihrer Essays werden Sie sie vergöttern.« - New York Times Book Review

Drew Barrymore, geboren 1975, ist eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen der USA. Bereits mit elf Monaten arbeitete sie als Schauspielerin, als jüngster Sproß einer Hollywood-Dynastie. Nach dem Durchbruch als Kinderstar in 'E.T.' machte sie als Teenager Schlagzeilen wegen Drogenmissbrauchs. Wie kein anderer Star hat sie sich rehabilitiert und ist heute erfolgreicher und glücklicher denn je - als Mutter, Ehefrau, Designerin, Winzerin, Produzentin, Schauspielerin, Regisseurin, Fotografin, ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841904706
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum27.04.2016
Auflage1. Auflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1905049
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Paradiesvögel

1975 war West Hollywood - jedenfalls die Gegend, in der ich aufwuchs - ein sehr buntes Fleckchen Erde. Es hatte den Charme von alten Autos, erinnerte auch ein wenig an Havanna, und die Häuser und Apartmentgebäude waren alle völlig unterschiedlich gebaut. Da war der Santa Monica Boulevard mit seinen Zuhältern und den alten Kinos. Und da waren die Dragqueens, die für uns Kinder einfach dazu gehörten: »Mom, ist das ein Mann oder eine Frau?«, und dann konnten unsere Mütter wahrscheinlich immer spontan entscheiden, was sie antworten sollten. Aber dass die Welt hier so bunt war, machte die Gegend auch interessant.

Meine Mutter, die damals noch Ildiko Jaid hieß, zog mich alleine groß. Sie war angehende Schauspielerin, übernahm hier und da kleine Nebenrollen und hatte zwei Jobs in berühmt-berüchtigten Clubs, im Comedy Store und im Troubadour. Sie kannte viele wilde Musiker und Künstler, die gesamte Szene war damals sehr hedonistisch. Sie war auch mit vielen schwulen Männern befreundet, sie gehörten für mich ebenfalls einfach dazu, und ich mochte ihren Stil und Witz. Wir wohnten in Poinsettia Place in einem Doppelhaus, dessen Vorderfront eine riesige Wand aus tiefroten Bougainvillea zierte, sie war etwa sieben Meter hoch, was auf mich als Kind wie ein Wolkenkratzer wirkte, und unser Haus stach in der Straße wirklich hervor. Diese dramatischen, freundlichen Blüten machten mich glücklich. Ich war verliebt in ihre Farbe, und sie zeigten mir, dass es auch in einer schäbigen Gegend Schönheit geben konnte. Dass sie sogar strahlen konnte und leuchten!

Wir wohnten in der einen Doppelhaushälfte, und in der anderen Hälfte wohnten Joanie Goodfellow und ihr Sohn Daniel Faircloth. Erst Jahre später fiel mir auf, wie unterschiedlich ihre Nachnamen waren. Damals war Joanie einfach eine weitere alleinerziehende Mutter, so wie meine, ihr Mann war abgehauen und hatte sie mit dem Kind sitzengelassen. Ich erinnere mich nicht mehr, wie der Vater hieß, nur dass er aus Delaware oder Denver kam (beides Orte, die ich nicht kannte, so wie ich von Geografie generell keinen Schimmer hatte). Jedes Mal, wenn sie von ihm sprach, stellte ich ihn mir aus irgendeinem Grund im Westernshirt und mit Cowboystiefeln vor. Männer machten sich aus dem Staub und Mütter gingen arbeiten - das war die Botschaft, die mir das Leben in diesem Haus vermittelte.

Ich habe noch immer keine Ahnung, womit Joanie sich eigentlich beschäftigte. Sie war exzentrisch. Sie hatte mal himmelblaue, mal neongrüne Haare und lief immer wie eine Exhibitionistin im Haus herum, sehr leicht bekleidet, mit ihren beiden Kakadus, jeweils einen auf jeder Schulter. Anfangs wunderte ich mich darüber noch, aber mit der Zeit hätte es mich eher verstört, sie anders zu sehen. Seltsam, woran man sich so alles gewöhnt.

Ihr Sohn Daniel wurde mein bester Freund, auch wenn ich damals noch gar nicht wusste, was das war. Aber wir verkauften immer Äpfel auf der Straße und prügelten uns miteinander. Eine typische West-Hollywood-Freundschaft, würde ich sagen. Wenn es Zeit für ihn war, ins Bett zu gehen, wiederholte sich jeden Abend dasselbe Schauspiel. Joanie verkündete: »Okay, Zeit fürs Bett«, und Daniel kletterte sofort die Gardinen in ihrem Wohnzimmer hoch, als würde er sich in der Turnhalle am Seil hochziehen. Dann brüllte er: »Ich will nicht ins Bett!« Und wenn er fast ganz oben war, pflückte Joanie ihn einfach herunter und warf ihn in sein Schlafzimmer am Ende des Flurs. Unsere Doppelhaushälften hatten jeweils zwei Schlafzimmer. Mir kam das geräumig vor. Ich war stolz darauf, dass unsere Mütter uns Kindern eine so großzügige Wohnsituation bieten konnten. Jeder hatte sein eigenes Zimmer - da gab es nichts zu meckern.

Wir hatten auch einen winzig kleinen Hinterhof mit einer billigen Schaukel und einem Avocadobaum. Ich aß täglich etwa zehn Avocados von diesem Baum, und das ist nicht übertrieben. Ich liebte diesen Baum. Er schenkte mir Nahrung und war neben der Bougainvillea meine einzige Verbindung zur Natur. Dem Baum und der Pflanze war es egal, dass wir inmitten von Kriminalität und Pornokinos lebten, und mir auch. Wir lebten alle glücklich und zufrieden in unserer Fantasiewelt. Tatsächlich bedeuten mir Avocadobäume noch immer sehr viel. Es steht sogar in meinem Testament, dass ich unter einem beerdigt werden möchte oder dass meine Asche darunter verstreut werden soll. Unter irgendeinem Avocadobaum, irgendwo auf einem Hügel, fernab von allem, weit oben inmitten von sanften Bergen, am liebsten mit Meerblick. Von so was träume ich!

Noch aber bestand Natur für mich aus dem, was in Poinsettia Place so grünte und blühte, und am meisten irritierte mich diese seltsame Pflanze, die seitlich von unserem Haus wuchs. Es gab dort eine schmale Einfahrt, die von der Straße bis hinter das Haus führte und völlig zubetoniert war. Dort parkte meine Mutter immer ihren zerbeulten, bockigen alten VW Karmann-Ghia. Aber entlang dieser Einfahrt, an der Hausseite, wuchsen Paradiesvogelblumen. Sie haben lange, blassgrüne Stängel und leuchtend orangefarbene, spitz zulaufende Blütenblätter mit blauen Akzenten. Man kann sich die Farben so ähnlich wie die einer Gasflamme vorstellen - dieses Blau, dieses Orange. Die Blütenblätter sind lang und spitz und sehen aus, als gehörten sie nach Palm Springs oder auf die Galapagosinseln. Aber nicht nach West Hollywood. Ich starrte diese Gewächse an und fragte mich, ob sie Pflanzen oder Blumen waren. Sie sahen aus wie wütende Flamingos. Sie jagten mir Angst ein. Ich suchte immer nach ihren Augen und fürchtete, sie könnten zum Leben erwachen und mich beißen. Ich hielt mich von ihnen fern, aber dann schlich ich mich mit einer kranken Faszination doch immer mal wieder an sie heran. Das Leben warf für mich als Kind viele Fragen auf, was dieses und was jenes war, und dieses Gewächs verkörperte gewissermaßen das gesamte Viertel: Es konnte nicht definiert werden.

Als ich etwa vier oder fünf Jahre alt war, zogen Joanie und Daniel aus. Ich war traurig. Aber dann zog ein wirklich nettes Pärchen mit einem Dalmatiner namens McBarker ein. Gina und Joel waren ein attraktives, großartiges Paar, und sie waren mir sofort sympathisch. Besonders Joel, denn ich sehnte mich nach allem, was eindeutig war - zum Beispiel nach einem Mann, bei dem keine Fragen offen blieben. Bei Joel gab es kein: »Bist du schwul oder hetero, ein Mann oder eine Frau?« Ich liebte die beiden. Gina war eine schöne Latina, die kleine Filmrollen übernahm und sich für Budweiser-Kalender ablichten ließ, Joel war auch Schauspieler. Wir feierten zusammen Weihnachten in ihrer Hälfte des Doppelhauses, Joel zog Hosen mit Weihnachtsmuster an, wir packten alle unsere Geschenke aus, und ich erlebte einen ganz normalen Weihnachtstag und genoss jede Sekunde von diesem traditionellen Moment in unserem Leben. Joel schenkte mir einen Teddy. Ich nannte ihn Bailey Bear - Bailey war Joels Nachname - und liebte ihn über alles in der Welt. Die beiden waren ein tolles Paar. Als sie heirateten, besuchten wir ihre Hochzeit, und selbst wenn sie einen ihrer seltenen Streits hatten, die auch auf unserer Seite der dünnen Doppelhauswand zu hören waren, war es tröstlich für mich, dass da eine Männerstimme war. Die beiden gaben mir ein Gefühl der Geborgenheit. Sie waren gute Menschen, und sie führten ein geradliniges Leben in einer Stadt voller Rätsel.

Es waren glückliche Jahre, die stabilsten Jahre meines Lebens. Seit ich denken konnte, lebten wir in diesem Haus. Aber als ich sieben wurde, nachdem E.T. Premiere gefeiert hatte und ich viele Filmangebote bekam, änderte sich mein Leben und das meiner Mutter. Ich werde nie vergessen, wie wir eines Abends auf meine Mutter warteten, wir wollten zusammen essen gehen, und sie fuhr in einem brandneuen BMW 320i vor. Ich verstand das nicht. Wo war der zerbeulte Karmann-Ghia? Was war hier los? Veränderungen waren mir unheimlich. Wir gingen dann alle zusammen essen, aber es fühlte sich an, als wäre ich auf einem schlechten Trip. Es gefiel mir alles gar nicht. Ein paar Wochen später sah ich beim Heimkommen schon von Weitem, dass jemand die Bougainvillea zurückgeschnitten hatte. Ich bekam einen riesigen Schreck und begann zu weinen. Diese Pflanze hatte unser Haus eingehüllt. Sie war Schönheit. Sie war Natur. Sie war der Grund, weshalb ich sagen konnte, wir haben eigentlich kein Geld, aber man braucht kein Geld, um etwas zu bewundern! Der riesige Wasserfall aus burgunderroten Blüten war einfach verschwunden. Panisch rannte ich nach hinten zum Avocadobaum. Der Baum war noch da, aber er war völlig kahlrasiert. An diesem Tag lernte ich das Wort »gestutzt«. Mir wurde ganz schwer ums Herz - da waren nur noch der Stamm und die Zweige. Man sagte mir, dass alles wieder nachwachsen würde und dass es nötig gewesen sei, damit der Baum gesund blieb. Aber mich machte das krank. Wir hatten hier sieben Jahre lang gelebt und niemand hatte irgendetwas gestutzt oder beschnitten, und alles war in Ordnung gewesen! Gab es einen neuen Gärtner? Und das Auto? Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Es fühlte sich an, als würde alles um mich herum einstürzen.

Und dann fielen mir die Paradiesvogelblumen ein. In was für einem Zustand sie wohl waren? Ich ging langsam hinüber zu der Einfahrt, wo Joel mittlerweile seinen alten Mustang parkte. Waren diese irren Paradiesvogelblumen heil davongekommen oder waren sie derselben Behandlung unterzogen worden? Ich schlich um die Ecke, setzte einen Fuß vor den anderen, wartete auf die Offenbarung ... und dann sah ich sie. Grüne Stängel ohne Köpfe. Sie waren demjenigen nicht entgangen, der hierhergekommen und alles zurückgeschnitten hatte. Sie wirkten nicht mehr beängstigend. Sie waren...

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Autor

Drew Barrymore, geboren 1975, ist eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen der USA. Bereits mit elf Monaten arbeitete sie als Schauspielerin, als jüngster Sproß einer Hollywood-Dynastie. Nach dem Durchbruch als Kinderstar in "E.T." machte sie als Teenager Schlagzeilen wegen Drogenmissbrauchs. Wie kein anderer Star hat sie sich rehabilitiert und ist heute erfolgreicher und glücklicher denn je - als Mutter, Ehefrau, Designerin, Winzerin, Produzentin, Schauspielerin, Regisseurin, Fotografin, ...