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Tödliche Wahrheit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Midnighterschienen am15.07.2016Auflage
Patricia Bloch will nur eines: Ein ganz normales Leben führen. Doch als ein Teenager mit übernatürlichen Kräften ist das alles andere als einfach. Patricia muss sich nämlich nicht nur mit ihrem Gefühlschaos auseinandersetzen, sondern so ganz nebenbei auch noch die Welt retten. Und das obwohl sie gerade erst lernt, ihre Kräfte zu nutzen und unter Kontrolle zu bringen. Als plötzlich Iwan Ostermann wieder auftaucht, der Mann, der einst ihren Vater und viele andere Menschen tötete, geraten Patricia und ihre Freunde in große Gefahr. Der Gegner scheint übermächtig und die Jugendlichen merken bald, dass sie niemandem mehr trauen können. Vielleicht nicht mal sich selbst ... Von Marcus Johanus sind bei Midnight erschienen: Tödliche Gedanken Tödliche Wahrheit

Marcus Johanus, Jahrgang 1972, ist Vater, Ehemann und Lehrer für Psychologie, Deutsch und Politikwissenschaft in Berlin. Seit seiner Kindheit hat ihn die Leidenschaft fürs Lesen und Schreiben spannender Geschichten gepackt. Am liebsten sind ihm Autoren wie Stephen King, Sebastian Fitzek oder Wulf Dorn, da ihre Storys gleichermaßen fesselnd wie auch psychologisch fundiert sind. Wann immer er kann, schreibt er selbst Thriller. Auf seinem Blog veröffentlicht er immer samstags neue Artikel über das Schreiben. Zusammen mit dem Thriller-Autor Axel Hollmann (bekannt durch seine Julia-Wagner-Romane) moderiert er jede Woche eine neue Folge des Podcasts und Vlogs 'Die SchreibDilettanten'. Man kann Marcus auf Facebook, Lovelybooks, Goodreads und auf Twitter folgen. Oder auch auf Google+ und tumblr.
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Produkt

KlappentextPatricia Bloch will nur eines: Ein ganz normales Leben führen. Doch als ein Teenager mit übernatürlichen Kräften ist das alles andere als einfach. Patricia muss sich nämlich nicht nur mit ihrem Gefühlschaos auseinandersetzen, sondern so ganz nebenbei auch noch die Welt retten. Und das obwohl sie gerade erst lernt, ihre Kräfte zu nutzen und unter Kontrolle zu bringen. Als plötzlich Iwan Ostermann wieder auftaucht, der Mann, der einst ihren Vater und viele andere Menschen tötete, geraten Patricia und ihre Freunde in große Gefahr. Der Gegner scheint übermächtig und die Jugendlichen merken bald, dass sie niemandem mehr trauen können. Vielleicht nicht mal sich selbst ... Von Marcus Johanus sind bei Midnight erschienen: Tödliche Gedanken Tödliche Wahrheit

Marcus Johanus, Jahrgang 1972, ist Vater, Ehemann und Lehrer für Psychologie, Deutsch und Politikwissenschaft in Berlin. Seit seiner Kindheit hat ihn die Leidenschaft fürs Lesen und Schreiben spannender Geschichten gepackt. Am liebsten sind ihm Autoren wie Stephen King, Sebastian Fitzek oder Wulf Dorn, da ihre Storys gleichermaßen fesselnd wie auch psychologisch fundiert sind. Wann immer er kann, schreibt er selbst Thriller. Auf seinem Blog veröffentlicht er immer samstags neue Artikel über das Schreiben. Zusammen mit dem Thriller-Autor Axel Hollmann (bekannt durch seine Julia-Wagner-Romane) moderiert er jede Woche eine neue Folge des Podcasts und Vlogs 'Die SchreibDilettanten'. Man kann Marcus auf Facebook, Lovelybooks, Goodreads und auf Twitter folgen. Oder auch auf Google+ und tumblr.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958190627
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum15.07.2016
AuflageAuflage
ReiheKelltin
Reihen-Nr.2
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5561 Kbytes
Artikel-Nr.1960944
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

Ich spürte, dass ich nicht alleine war.

Es war ein Gefühl. Ich wusste nicht, ob es meinen überreizten Nerven geschuldet war oder ob ich tatsächlich beobachtet wurde.

In meinem Rücken befand sich die geöffnete Tür der Baracke. Hinter mir konnte niemand sein.

Vor mir erstreckte sich die große Wiese, auf der noch zwei Dutzend weitere verlassene und verfallene Hütten standen. Hier gab es genug Möglichkeiten, sich zu verstecken.

Von dem hohen Gras und dem Wald, der sich wenige Meter entfernt auf der anderen Seite des hohen Sicherheitszauns befand, ganz zu schweigen.

Es war ein Albtraum. Überall konnte jemand sich verbergen und mich beobachten.

Was sollte ich tun? Ein anderes Mal wiederkommen?

Ich warf einen Blick über die Schulter. Der Geruch machte mir mehr als deutlich, dass die Sache keinen Aufschub duldete. Ich hatte mich schon viel zu lange vor dieser Aufgabe gedrückt.

Erneut suchte ich mit den Augen die Umgebung ab.

Du drehst durch, Patty, sprach ich mir innerlich Mut zu. Niemand ist hier. Das kann gar nicht sein. Keiner weiß von dieser Barackensiedlung und der Forschungseinrichtung, die sich darunter verbirgt. Beides ist seit vierzig Jahren geheim. Wieso sollte plötzlich jemand hier aufkreuzen. Ausgerechnet jetzt?

Ich gab mir einen Ruck, packte den Zipfel der Decke, in die ich die Leiche eingewickelt hatte, und begann zu zerren.

Leider kam ich nur im Schneckentempo voran.

Mit dem gebrochenen Arm war es echt eine Herausforderung, einen Toten zu transportieren. Ich sandte Stoßseufzer in den Himmel und warf mich immer wieder nach vorn, um mit einem Ruck das tonnenschwere Paket einen kleinen Schritt weiter in Richtung Tor zu zerren.

Etwa auf der Hälfte der Strecke musste ich verschnaufen. Trotz der Kälte lief mir der Schweiß in Strömen herunter.

Gut, dass ich meinen toten Vater in ein Laken gewickelt und sorgfältig verschnürt hatte. Zumal ihm der Kopf fehlte.

Ein Schauer lief mir zusammen mit dem Schweiß den kalten Rücken hinunter.

Nein, ich durfte jetzt nicht darüber nachdenken. Bisher war es mir ganz gut gelungen, zu verdrängen, was ich hier eigentlich tat.

Wenn ich nun heulend zusammenbrach, würde ich mich wahrscheinlich nie mehr aufraffen können.

Also versuchte ich einfach an gar nichts zu denken und setzte mich wieder in Bewegung.

Endlich ließ ich die Barackensiedlung mit dem hohen Gras hinter mir und schaffte es durch das kaputte Tor in den angrenzenden Wald.

Einmal zerrte ich noch an Johanns Leiche. Dann sah ich mich um. Der Platz hier war gut geeignet. Weit genug von der Barackensiedlung entfernt. Hier im Wald ließ sich ein Grab besser verbergen als auf der Wiese. Zwischen den schattigen Bäumen würde ein kleiner Erdhügel kaum auffallen. Mit dem ganzen Laub konnte ich alles verstecken.

Ich sah mich wieder um. Das Gefühl, beobachtet zu werden, war leider nicht verschwunden. Aber ich hatte mich die ganze Zeit aufmerksam umgesehen.

Nirgendwo ein Anzeichen, dass ich nicht alleine war.

Es musste Einbildung sein. So gut konnte sich niemand verstecken.

Oder doch?

Jetzt war es ohnehin zu spät. Für jemanden, der mir zusah, dürfte es wohl keinen Zweifel mehr geben, was ich hier vorhatte. Dann konnte ich es auch einfach durchziehen.

Ich schleppte mich zurück zu den Baracken, griff mir den Spaten, den ich neben die Eingangstür gelehnt hatte, und schlurfte zu Johann zurück. Mit einem Hieb versuchte ich den Boden zu durchstoßen. Ich kam keinen Zentimeter weit.

Mist!

Noch ein paarmal drückte, stach und stieß ich, so gut ich konnte.

Es geschah praktisch nichts. Der Boden war viel, viel härter, als ich es für möglich gehalten hatte.

Mit einem Schrei sprang ich auf das Spatenblatt, balancierte darauf herum, hüpfte wilder und wilder. Dann verlor ich das Gleichgewicht und knallte mit dem Rücken ins faulige Laub.

So würde ich nicht einmal eine Kuhle zum Murmelspielen ausheben, geschweige denn ein Grab. Was hatte ich mir nur eingebildet?

Ich biss die Zähne zusammen.

Du schaffst das. Schluss mit dem Selbstmitleid.

Ich rollte mich auf meine rechte Seite - da dort der Arm nicht gebrochen war - und rappelte mich ungelenk auf.

Ich kniete mich hin, wischte mir zum x-ten Mal das Gesicht trocken. Sah mich um. Entdeckte niemanden. Starrte auf das ausgebeulte Bettlaken.

Grimmig schloss ich die Augen und malte mir im Geist intensiv das Stück Boden aus, vor dem ich kniete. Nachdem ich es vor meinem inneren Auge sah, beschrieb ich darauf in Gedanken ein Rechteck, ungefähr zwei mal ein Meter. Ich stellte mir vor, wie sich die Erde in die Luft hob und sich ein paar Zentimeter weiter zu einem Haufen türmte.

Jetzt kam der schwierige Teil.

Ich atmete tief ein. Hielt den Atem an. Visualisierte immer und immer wieder, wie das Grab ausgehoben wurde.

Ein leichtes Vibrieren unter meinen Knien.

Es wurde immer stärker.

Ich öffnete die Augen.

Das Erdreich vor mir zitterte. Es gab ein leises Schmatzen ... Rascheln ... irgendwas. Ein komisches Geräusch halt. Wie sich nun einmal Erdreich anhört, das langsam von einer unsichtbaren Schaufel aus dem Boden gehoben wird.

Dann gestattete ich mir, erneut die Augen zu öffnen. Vor mir schwebte ein in etwa sarggroßer, ziemlich rechteckiger Klumpen aus schwarzem Matsch, losen Wurzeln und Blättern, die zusammen mit Brocken aus dunkler Erde an den Rändern hinabrieselten.

Mit meinem gesunden rechten Arm machte ich eine wegwerfende Geste. Der Brocken rauschte ein Stück durch die Luft und klatschte dann auf den Boden.

Die Dunkelheit kroch bereits unter den eng stehenden Baumstämmen hervor. Bald würde ich nicht mehr die Hand vor Augen sehen können. Aber der Gedanke beunruhigte mich nicht mehr. Gleich war ich hier fertig. Nur noch eine Frage von Minuten.

Dank meiner Superkräfte.

Ich hätte sie von Anfang an nutzen sollen. Aber es gab immer noch diesen Teil in mir, der sich weigerte, sie zu akzeptieren.

Mich zu akzeptieren, so wie ich war.

Ich stellte mich so aufrecht hin, wie ich konnte. Mir wurde schwindelig. Ich stützte mich am Baumstamm ab.

Wieder warf ich einen nervösen Blicke über jede Schulter. Irgendwie erwartete ich immer noch, dass plötzlich jemand aus dem Gebüsch springen würde.

Zum Glück wurden meine Erwartungen enttäuscht.

Erneut hob ich die Hand und zeigte mit ihr auf den eingewickelten Körper.

Mit einer sanften, gleitenden Bewegung schwebte er nach oben, als wäre es das Natürlichste der Welt.

Ich führte meine Hand in einer waagerechten Linie durch die Luft, und der Körper folgte der Bewegung.

Für einen Augenblick ließ ich Johann noch über dem Loch schweben. Ich spürte einen Kloß im Hals.

Ich konnte Johann nicht einfach so in einem Loch verschwinden lassen. Der Moment hatte so etwas ...

Ich räusperte mich.

»Also ...« Meine Stimme verlor sich zwischen den schwarzen Baumstämmen.

Ich schluckte. »Es ist zwar außer mir niemand da, Johann« - hoffte ich zumindest - »aber ich ... ich habe trotzdem das Bedürfnis, ein paar Worte zu sagen. Passt irgendwie. Ich meine, wenn ich schon Selbstgespräche in meinem Kopf führe, wieso sich dann nicht auch mit meinem toten Vater unterhalten?«

Ich kicherte.

Schlagartig hörte ich wieder auf.

Nicht witzig.

»Ja, tja. Also, es ist so: Ich bin sauer auf dich. Echt sauer. Was habt ihr euch dabei gedacht? Du und deine tollen Freunde. Klar, ihr habt das nicht gewollt, bla, bla, bla. Aber hier bin ich nun. Ein Monster. Mächtig. Aber ein Monster. Wenn ihr -«

Ich schluckte erneut, um weitersprechen zu können. »Wenn ihr wenigstens noch da wärt, um uns ... um uns bei alldem zu helfen. Ich meine, verdammter Mist, es ist schon für normale Achtzehnjährige schwer genug, sich im Leben zurechtzufinden. Und da lässt du mich auch noch mit diesen Kräften und dem ganzen Schrott aus deiner Vergangenheit alleine? Das ist einfach nicht fair.«

Ich atmete durch und starrte auf die eingewickelte Leiche, als würde ich erwarten, dass sie zu mir spräche.

Die Stille war bedrückend.

»Das ist die eine Seite. Die andere ... Seit Tagen liege ich abends wach und wünsche mir so sehr, dass da noch etwas von dir ist.«

Ich sah auf den Boden. »Irgendwo da unten. Vielleicht hast du ein Tagebuch. Videos. Irgendwas auf deinen Computern. Diese unterirdische Forschungsstation ist riesig. Ich habe bestimmt bisher noch nicht einmal ein Zehntel -«

KNACK!

Das war nicht zu überhören.

Und es war eindeutig. Das Knacken eines Astes, auf den jemand trat. Nah.

Nur am Rand meines Bewusstseins registrierte ich, dass Johanns Körper in das Grab plumpste.

Ich wirbelte zur Quelle des Geräuschs herum, was nicht ganz einfach war. Der eingegipste Arm behinderte mich. Die Telekinese hatte heftig an meinen Kräften gezehrt. Mir wurde durch die Bewegung wieder schwindelig. Aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.

Leider gehörte so etwas wie ein Teleskopblick nicht zu meinen Superkräften. Trotzdem kniff ich meine Augen zusammen, um in der Dämmerung noch so viel wie möglich sehen zu können.

Aber da war nichts ... Außer ein paar Ästen im Unterholz, keine zehn Meter...
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Marcus Johanus, Jahrgang 1972, ist Vater, Ehemann und Lehrer für Psychologie, Deutsch und Politikwissenschaft in Berlin. Seit seiner Kindheit hat ihn die Leidenschaft fürs Lesen und Schreiben spannender Geschichten gepackt. Am liebsten sind ihm Autoren wie Stephen King, Sebastian Fitzek oder Wulf Dorn, da ihre Storys gleichermaßen fesselnd wie auch psychologisch fundiert sind. Wann immer er kann, schreibt er selbst Thriller.Auf seinem Blog veröffentlicht er immer samstags neue Artikel über das Schreiben. Zusammen mit dem Thriller-Autor Axel Hollmann (bekannt durch seine Julia-Wagner-Romane) moderiert er jede Woche eine neue Folge des Podcasts und Vlogs "Die SchreibDilettanten". Man kann Marcus auf Facebook, Lovelybooks, Goodreads und auf Twitter folgen. Oder auch auf Google+ und tumblr.