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Winterträume im Schnee

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.09.2022
Eine verbotene Liebe und ein gut gehütetes Geheimnis in den schneebedeckten österreichischen Alpen ...
Der Snowboarder Kit Foley ist für seine Skandale ebenso bekannt wie für seine spektakulären Siege. Doch über den verheerenden Unfall, in den er und ein Rivale verwickelt waren, spricht er niemals. Die preisgekrönte Regisseurin Clover Phillips ist fest entschlossen, in ihrem neusten Film die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sie folgt Kit in die tief verschneiten österreichischen Alpen und quartiert sich kurzerhand in seinem Chalet ein. Clover ist überzeugt, dass Kit etwas zu verbergen hat. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Ist er wirklich so kühl und unnahbar, wie er sich gibt?

Karen Swan arbeitete lange als Modejournalistin für Zeitschriften wie Vogue, Tatler und YOU. Heute lebt sie mit ihrer Familie im englischen Sussex und schreibt jedes Jahr zwei Romane - einen für die Sommersaison und einen zur Weihnachtszeit.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine verbotene Liebe und ein gut gehütetes Geheimnis in den schneebedeckten österreichischen Alpen ...
Der Snowboarder Kit Foley ist für seine Skandale ebenso bekannt wie für seine spektakulären Siege. Doch über den verheerenden Unfall, in den er und ein Rivale verwickelt waren, spricht er niemals. Die preisgekrönte Regisseurin Clover Phillips ist fest entschlossen, in ihrem neusten Film die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sie folgt Kit in die tief verschneiten österreichischen Alpen und quartiert sich kurzerhand in seinem Chalet ein. Clover ist überzeugt, dass Kit etwas zu verbergen hat. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Ist er wirklich so kühl und unnahbar, wie er sich gibt?

Karen Swan arbeitete lange als Modejournalistin für Zeitschriften wie Vogue, Tatler und YOU. Heute lebt sie mit ihrer Familie im englischen Sussex und schreibt jedes Jahr zwei Romane - einen für die Sommersaison und einen zur Weihnachtszeit.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641290405
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum21.09.2022
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5855 Kbytes
Artikel-Nr.9099224
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel
London, April, ein Jahr später

Und die Gewinnerin ist ...«

Die Scheinwerfer konzentrierten sich auf die makellos schöne junge Schauspielerin im Goldlamékleid auf der Bühne.

»... Clover Phillips mit Pipe Dreams!«

Applaus brandete auf, und Clover spürte, wie Liam ihre Hand ergriff und fast zerquetschte, wie sich seine stoppelige Wange an die ihre presste.

»Du hast es geschafft!«

»Wir haben es geschafft«, entgegnete sie großzügig. Es war zwar ihr Einfall gewesen, ihr Talent, ihre jahrelange Recherche, ihre Hartnäckigkeit, ihre Interviews, ihre Film- und Schnitttechnik, ihre Präsentation ... aber sein Geld. Und Geld regiert die Welt, das war auch hier nicht anders.

Die Scheinwerfer hatten sie bereits gefunden: Ihre Strahlen sättigten sich am schweren grünen Samtstoff ihres Abendanzugs. Clover erhob sich. Im Vorbeigehen wurden ihr Hände entgegengestreckt, sie wurde gestreichelt, getätschelt und gedrückt, jeder wollte etwas von ihrem brandneuen Ruhm abhaben.

Sie erklomm die Stufen und schritt zum Podium, wo man ihr die berühmte BAFTA-Trophäe überreichte, die Bronzemaske mit dem lachenden und dem weinenden Gesicht. Sie war schwerer, als Clover gedacht hätte. Die Schauspielerin, von der sie sie entgegennahm, beugte sich ein wenig vor und begrüßte sie mit einem Luftkuss. Clover stieg ihr Parfüm in die Nase, ein Hauch von Rosenöl und Neroli.

Sie sah sich im Auditorium um, lauter bekannte Gesichter in einer ihr fremden Welt. Doch die Reaktion dieser Menschen verriet, dass sie jetzt dazugehörte, dass ihr mit dem Gewinn dieser Trophäe die Türen zum Club der Reichen und Schönen offen standen. All diese Promis kannten jetzt den Namen Clover Phillips, bewunderten ihre Arbeit. Sie war siebenundzwanzig Jahre alt, und jetzt war sie drin.

Ein kleines Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, wurde immer breiter. Die Leute hörten gar nicht mehr auf zu klatschen, und Clover sonnte sich einen Moment lang in ihrem Ruhm. Allmählich gewöhnte sie sich daran, Reden dieser Art zu halten.

Sie nickte und rief: »Danke! Vielen Dank!«

Die Hand aufs Herz gepresst, nahm sie die Anerkennung des Saals entgegen, wartete ab, bis sich der Lärm ein wenig legte. Dabei hatte sie ständig die Zeitanzeige im Blick, die, abseits der Kameras, die Sekunden ihrer Redezeit herunterspulte. Clover blieben noch genau vierundachtzig Sekunden, ehe der Moderator des Abends - ein bekannter Comedian, dessen scharfe Zunge Clover vermeiden wollte - auftauchen und sie von der Bühne scheuchen würde. Die Sendung sollte schließlich pünktlich zu den Zehn-Uhr-Nachrichten vorüber sein.

Zweiundachtzig ...

»Ladys und Gentlemen, verehrtes BAFTA-Komitee«, begann Clover und überlegte, ob sie ihre Redenotizen hervorholen sollte, die in der Tasche ihres Smokings steckten. »Ich möchte mich im Namen aller Mitarbeiter von Honest Box Films bei Ihnen für diese außerordentlich große Ehre bedanken. Es freut mich sehr, dass auch Sie, ebenso wie ich, von Cory Allbrights Geschichte mitgerissen wurden und dem Film dank dieser Auszeichnung eine noch größere Reichweite verschaffen. Denn ist es nicht unser aller Ziel, Licht ins Dunkel zu bringen? Die Botschaft der Hoffnung und des Rechts auf eine zweite Chance dorthin zu tragen, wo sie am allernötigsten gebraucht werden? Als ich mit dieser Idee einer Dokumentation an Cory und seine Familie herantrat, hätte niemand ahnen können, auf was für ein großes Interesse dieser Film weltweit stoßen würde. Ich weiß, wie gerne Cory hier erschienen wäre, um sich selbst bei Ihnen bedanken zu können.«

Clovers Blick schweifte über das Meer von Zuschauern. »Aber das ist leider unmöglich, wie wir alle wissen. Cory Allbright war stets der Held der kleinen Leute, der Underdog, der sich gegen alle Widerstände durchgesetzt und es bis in die Pro Surf World Tour geschafft hat. Jahrelang war er der Vizemeister, der Verfolger, die Nummer zwei der Weltspitze. Und als er dann schließlich kurz vor dem ersehnten Erfolg stand, da hat ihn die Welt angefeuert, hat sich für ihn gefreut. Wir wollten ihn gewinnen sehen, wir hätten es ihm so gegönnt, denn wenn es einen gab, der es verdient hätte, dann er. Es wäre sein größter Moment gewesen.« Clovers Strahlen erlosch. »Aber dann ist es doch ganz anders gekommen - ein einziger kurzer Moment, nicht einmal von ihm selbst herbeigeführt, entschied über sein Schicksal.«

Erneut ließ Clover den Blick über die Menge schweifen, ihr saß ein Kloß im Hals. Auch unter den Zuschauern hatten viele traurige Mienen, gerunzelte Stirnen. »Er verlor alles - nicht nur die Sponsorengelder, das Preisgeld, von dem seine junge Familie abhing, sondern obendrein seine Kraft, seine Gesundheit, ein schmerzfreies Leben.« Clover schwieg, ließ ihre Worte wirken.

»Zu gerne wäre ich jemand, der nur von Happy Ends berichtet. Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, dass man alles erreichen kann, wenn man nur hartnäckig, nur leidenschaftlich genug ist. Aber wenn das wirklich der Fall wäre, dann würde heute Abend Cory selbst vor Ihnen stehen. Ich dagegen kann nur eins anbieten.« Aus dem Augenwinkel nahm Clover die ablaufende Zeit wahr: dreiunddreißig, zweiunddreißig ...

»Ein Ende muss nicht glücklich sein, es geht dennoch einem Neubeginn voraus, das ist so sicher, wie die Sonne auf den Mond folgt. Hoffnung gibt es immer. Wir müssen nach vorne schauen, nach oben. Wir müssen weiterkämpfen, für die nächste Chance. Cory kämpft weiter, selbst wenn sein Leben, wie er es kannte, an jenem Oktobertag 2017, am Supertubos Beach in Peniche, Portugal, zu Ende ging. Mit seinem Mut und mit seiner Zähigkeit zeigt er uns, dass Gewinner zwar im Rampenlicht stehen, doch dass die wahren Helden Licht ins Dunkle bringen.« Sie hielt die funkelnde Trophäe hoch. »Vielen Dank, BAFTA, dafür, dass ihr eine weitere Fackel entzündet habt.«

Der Applaus brandete bereits auf, noch ehe sie zu Ende gesprochen hatte; einige sprangen von ihren Sitzen auf, andere folgten. Und es wurden immer mehr.

Vier - drei - zwei ... Die Zeit war abgelaufen, aber der Applaus wollte nicht aufhören. Verwundert, ja ehrfürchtig, schweifte Clovers Blick durch den Saal. Die Menge jubelte ihr zu, darunter Meryl Streep, Emma Thompson, Gillian Anderson, George Clooney, alle nickten und applaudierten. Natürlich jubelten sie nicht ihr, Clover Phillips, zu. Der wahre Held des Abends war Cory Allbright, ihm wollten sie auf diese Weise ihren Beistand, ihre Unterstützung zeigen. Hoffentlich schaute er zu.

Clover reckte noch einmal die Trophäe, wandte sich dann zur Seite und ging von der Bühne ab. Ein Backstagemanager mit Headset nahm sie in Empfang und schleuste sie am nächsten Laudator vorbei, der schon bereitstand. Erst als sie sich an ihm vorbeischob, fiel Clover auf, dass es Daniel Craig war.

»Herzlichen Glückwunsch, Ms Phillips!«, sagte er mit seiner klangvollen Stimme.

Clover öffnete erstaunt den Mund. Daniel Craig kannte ihren Namen! Doch schon im nächsten Moment wurde er angekündigt und trat hinaus ins Scheinwerferlicht.

Man führte sie aus dem Backstagebereich hinaus und zu einem der Seiteneingänge in den Saal. Unterwegs wurde ihr auf die Schulter geklopft und von allen Seiten gratuliert. Clovers Blick richtete sich immer wieder ungläubig auf die Trophäe in ihrer Hand.

Die Tür zum Auditorium wurde für sie geöffnet, und abermals schlug ihr der Lärmpegel entgegen. Sie blieb unwillkürlich eine Sekunde lang im Eingang stehen und starrte in den Saal, auf die makellosen Profile der geladenen Gäste. Es kam ihr vor wie ein Traum.

»Mick bringt Sie zurück an Ihren Platz«, sagte der Backstagemanager und übergab sie in die Obhut eines anderen Helfers.

»Wenn Sie mir bitte folgen würden, Ms Phillips«, sagte Mick und ging voran. Vorne auf den Großbildschirmen liefen soeben die Clips der Nominierungen für die nächste Kategorie, was Clover Deckung bot, um wieder auf ihren Platz am Rand ihrer Sitzreihe zurückzukehren. Ihre Stadionrunde hatte gerade einmal drei Minuten in Anspruch genommen.

Liam zwinkerte ihr zufrieden zu. »Habe schon zahlreiche Glückwünsche entgegengenommen«, flüsterte er, sobald sie Platz genommen hatte. »Und Lewis Hamiltons Agent hat angerufen, er würde sich gerne nächste Woche mit uns zum Lunch treffen.«

Clover zog eine Augenbraue hoch, sie wusste, was er damit sagen wollte: Hamilton könnte ihr nächstes Sujet werden. Clovers allererste Dokumentation - sie kam frisch von der Filmhochschule - über das Leben und den tragischen Tod der Fashion-Stylistin Isabella Blow war im Internet viral gegangen. Und ihre nächste Arbeit über das Trauma von drei Überlebenden des Grenfell-Hochhausbrands in London, die danach obdachlos geworden waren, hatte ebenfalls große Anerkennung gefunden. Clover erwarb sich langsam, aber sicher den Ruf besonders großer Einfühlsamkeit und eines sicheren Gespürs für die Schwächsten der Gesellschaft.

»Diversität in der Formel 1! Und dann auch noch ein Rennfahrer mit Ritterschlag ...«, flüsterte Liam ihr zu. »Das läuft von selbst, das hat Hand und Fuß.«

»Das hast du auch über Angelina Jolie gesagt«, flüsterte sie zurück. Ms Jolies Team hatte nach dem Gewinn des Golden Globes erste Fühler in ihre Richtung ausgestreckt.

»Na, die hat neben Hand und Fuß noch einiges mehr zu bieten.« Liam grinste anzüglich.

Clover warf ihm einen Seitenblick zu. Ihr...
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Karen Swan arbeitete lange als Modejournalistin für Zeitschriften wie Vogue, Tatler und YOU. Heute lebt sie mit ihrer Familie im englischen Sussex und schreibt jedes Jahr zwei Romane - einen für die Sommersaison und einen zur Weihnachtszeit.