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Black Planet

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
360 Seiten
Deutsch
Hannibal Verlagerschienen am17.11.20221. Auflage
The Sisters Of Mercy: die Gründerväter des Gothic Rock Anfang der Achtzigerjahre, beeinflusst vom kühlen Postpunk der damaligen Zeit, entstand in Großbritannien ein neues Musikgenre: Gothic. Nach The Cure, Joy Division und Siouxsie & The Banshees trat 1982 mit den Sisters Of Mercy eine neue Band ins Stroboskoplicht, die diese Musik und das dazugehörige Image entscheidend prägen sollte - und deren Einfluss auf die florierende deutsche Darkwave-Szene der Neunziger gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Hinter den Sisters steht bis heute eine der schillerndsten Figuren der Rockszene. Andrew Eldritch gab den eigentlich eher kühl und elektronisch karg aufgebauten Songs seiner Band mit seinem dramatischen Baritongesang eine überraschend emotionale Note, und darüber hinaus stilisierte er sich zum ultimativ geheimnisvollen Gothic-Zeremonienmeister, der nichts von sich preisgab und sich auf der Bühne hinter einer Wand aus Trockeneisnebel versteckte. Über sein Privatleben drang nie etwas an die Öffentlichkeit, und Fotos ohne Sonnenbrille gab es nicht. Eldritch zelebrierte das Mysterium des Rockstars, um es sich gleichzeitig in seiner Musik ironisch zu brechen. Dem Journalisten Mark Andrews ist es nun gelungen, Licht in das von Eldritch so sorgsam gehütete Dunkel zu bringen. Im nordenglischen Leeds, in dem die Sisters zwischen Punk, Glam und Electro ihre ersten Schritte unternahmen, ging er auf eine gründliche Spurensuche und förderte in Interviews mit alten Weggefährten und Musikschaffenden sowie dank Privatkontakte jede Menge neuer Informationen zutage, die selbst eingefleischte Fans überraschen dürften. Sein erhellendes Porträt der frühen Sisters-Jahre zeigt vor allem, wie der Student Andrew Taylor die Kunstfigur Eldritch erfand und den Masterplan hinter den Sisters ausheckte, zeichnet aber auch eine gelungene Skizze der fruchtbaren Musikszene der damaligen Zeit und spart nicht mit amüsanten Anekdoten. Ein Buch, das in der bis heute großen Fangemeinde der Düsterrocker mit großer Spannung erwartet wird!

Der britische Journalist Mark Andrews hat für eine Reihe renommierter Musikzeitschriften gearbeitet, unter anderem für Louder und The Quietus. Aus der Recherche für eine ausführliche Artikelserie über die Sisters Of Mercy entwickelte sich das vorliegende Buch. Andrews lebt in Belgien.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR27,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextThe Sisters Of Mercy: die Gründerväter des Gothic Rock Anfang der Achtzigerjahre, beeinflusst vom kühlen Postpunk der damaligen Zeit, entstand in Großbritannien ein neues Musikgenre: Gothic. Nach The Cure, Joy Division und Siouxsie & The Banshees trat 1982 mit den Sisters Of Mercy eine neue Band ins Stroboskoplicht, die diese Musik und das dazugehörige Image entscheidend prägen sollte - und deren Einfluss auf die florierende deutsche Darkwave-Szene der Neunziger gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Hinter den Sisters steht bis heute eine der schillerndsten Figuren der Rockszene. Andrew Eldritch gab den eigentlich eher kühl und elektronisch karg aufgebauten Songs seiner Band mit seinem dramatischen Baritongesang eine überraschend emotionale Note, und darüber hinaus stilisierte er sich zum ultimativ geheimnisvollen Gothic-Zeremonienmeister, der nichts von sich preisgab und sich auf der Bühne hinter einer Wand aus Trockeneisnebel versteckte. Über sein Privatleben drang nie etwas an die Öffentlichkeit, und Fotos ohne Sonnenbrille gab es nicht. Eldritch zelebrierte das Mysterium des Rockstars, um es sich gleichzeitig in seiner Musik ironisch zu brechen. Dem Journalisten Mark Andrews ist es nun gelungen, Licht in das von Eldritch so sorgsam gehütete Dunkel zu bringen. Im nordenglischen Leeds, in dem die Sisters zwischen Punk, Glam und Electro ihre ersten Schritte unternahmen, ging er auf eine gründliche Spurensuche und förderte in Interviews mit alten Weggefährten und Musikschaffenden sowie dank Privatkontakte jede Menge neuer Informationen zutage, die selbst eingefleischte Fans überraschen dürften. Sein erhellendes Porträt der frühen Sisters-Jahre zeigt vor allem, wie der Student Andrew Taylor die Kunstfigur Eldritch erfand und den Masterplan hinter den Sisters ausheckte, zeichnet aber auch eine gelungene Skizze der fruchtbaren Musikszene der damaligen Zeit und spart nicht mit amüsanten Anekdoten. Ein Buch, das in der bis heute großen Fangemeinde der Düsterrocker mit großer Spannung erwartet wird!

Der britische Journalist Mark Andrews hat für eine Reihe renommierter Musikzeitschriften gearbeitet, unter anderem für Louder und The Quietus. Aus der Recherche für eine ausführliche Artikelserie über die Sisters Of Mercy entwickelte sich das vorliegende Buch. Andrews lebt in Belgien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783854457367
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum17.11.2022
Auflage1. Auflage
Seiten360 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4928 Kbytes
Illustrationenmit zahlreichen Fotos
Artikel-Nr.9332597
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Besser Pläne (9)
1 Der Sumpf (15)
2 Cat People (26)
3 Under The Jungle Sky (37)
4 Slow, Slow, Quick, Quick, Slow (49)
5 Hexenrituale (61)
6 Body Electric (74)
7 Metallic K.O. (85)
8 Alice (98)
9 Heartland (109)
10 Alter Ego (126)
11 Die Schlangengrube (136)
12 Die sieben Samurai (147)
13 Neue Bündnisse (161)
14 Verträge (178)
15 Bruder Wayne (191)
16 Auf Pilgerfahrt (204)
17 Some Kind Of Stranger (219)
18 Too Dark To See (238)
19 Düster ziehen die Wolken (253)
20 Waiting For The Summer Rain (262)
21 Wechselnde Bündnisse (276)
22 Heldendämmerung (284)
23 Aus dem Gleichgewicht (294)
24 Eldritch, der Zorn Gottes (305)
25 Gift (315)
Epilog: Ozymandias/Songs Of The Free (325)
Afterhours (332)
Quellennachweise (350)
Danksagungen (356)
Über den Autor (359)
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Leseprobe



Einleitung
Bessere Pläne

An einem Sonntagnachmittag im Spätsommer 1980 erschien Craig Adams zum Vorspielen in der St. John s Terrace Nummer 12 im Hyde-Park-Viertel von Leeds. Adams war achtzehn, hatte aber bereits in zahlreichen lokalen Bands Erfahrungen gesammelt - zuletzt bei dem kurzlebigen Electropop-Duo Exchange, bei dem Adams und Jim Bates, der exaltierte Manager des Faversham Hotels, Synthesizer gespielt hatten. Bates war der Sänger. Sie waren bei einem Sit-in an der Universität aufgetreten, hatten aber keine anderen großen Taten vorzuweisen. Wie Adams selbst bereitwillig zugab, waren Exchange ziemlich grässlich gewesen.

Nach diesem Experiment hatte er endgültig keine Lust mehr auf Keyboards, obwohl er seit dem siebten Lebensjahr irgendwelche Tasteninstrumente gespielt hatte. Zu diesem Vorspielen brachte er einen E-Bass und eine Fuzzbox mit. Die Fuzzbox gehörte ihm selbst, der E-Bass nicht; Adams besaß kein eigenes Instrument. Er hatte es sich von Ken Brown geliehen, der in einer Band namens YOU spielte. Brown war Linkshänder, daher hatte Adams die Saiten neu aufziehen müssen, bevor er sich auf den Weg machte.

Die St. John s Terrace wurde auf einer Seite von einer Reihe zwei- oder dreistöckiger Altbauten gesäumt, und Haus Nummer 12 hatte man zu mehreren kleinen Einzimmerwohnungen umgebaut. In der engen Wohnung oben unterm Dach warteten Mark Pearman und Andy Taylor auf Adams. Die beiden hatten eine Band, die sie The Sisters Of Mercy getauft hatten. Pearman spielte Gitarre, Taylor saß am Schlagzeug. Den Gesang übernahmen sie beide.

Bisher hatten die Sisters Of Mercy weder live gespielt noch Studioaufnahmen gemacht. Ihr Repertoire umfasste vier eigene Songs: The Damage Done , Home Of The Hitmen , Miser Rate und Watch . Sie klangen alle nicht besonders gut.

Taylor spielte sein Instrument - ein gebrauchtes Schlagzeug, das er schwarz angemalt hatte - seit noch nicht einmal einem Jahr. Sein Stil war primitiv, pochend dumpf schamanisch und nutzte nur einen winzigen Teil der Becken und Trommeln, was sowohl auf seine beschränkten Fähigkeiten als auch auf seine Begeisterung für die Glitter Band zurückzuführen war. Er war einundzwanzig.

Pearman war im gleichen Alter. Er hatte früher in Hull gewohnt und dort erfolglos versucht, eine Band zu gründen; Anfang 1979 war er dann nach Leeds gezogen, wo er der Umsetzung seiner Träume zunächst auch nicht nennenswert näherkam. Eine Weile hatte er bei Naked Voices gesungen, aber die Band hatte kaum Auftritte absolviert, konnte sich weder auf eine feste Besetzung noch auf einen Stil einigen und endete schließlich als wenig attraktives Mischmasch aus Wire, The Jam und Elvis Costello. Diese Erfahrung war so niederschmetternd gewesen, dass Pearman beschlossen hatte, sich das Gitarrespielen beizubringen. Damit war er immer noch beschäftigt, als Adams zum Vorspielen erschien: Pearman kannte nur ein paar Akkorde, und seine Versuche als Leadgitarrist waren so beliebig wie rudimentär.

Aber die Sisters Of Mercy hatten ein großartiges Logo: Über einem fünfzackigen Stern prangte die Zeichnung eines gehäuteten Kopfs, die einem Schaubild aus dem medizinischen Standardwerk Grey s Anatomy nachempfunden war. Taylor und Pearman fanden, es sei ein spannendes Motiv, das sich perfekt für T-Shirts eignen würde - oder für das Etikett einer Single, die sich auf einem Plattenteller dreht.

Adams, Taylor und Pearman kannten sich aus dem F Club, der angesagten Punk-Clubnacht in Leeds. Sie fand in verschiedenen Örtlichkeiten statt und war damals gerade im Brannigan s zu Hause, einem Kellerlokal in der Call Lane. Taylors Freundin Claire Shearsby, mit der er die kleine Wohnung in der St. John s Terrace teilte, sorgte als DJane für die Musik, seit der F Club im Sommer 1977 ins Leben gerufen worden war. Sie spielte in der Musikszene von Leeds eine große Rolle und war in der Stadt recht bekannt. Taylor saß meistens neben ihr am DJ-Pult, weil er da auch die beste Sicht auf die Bühne hatte, wenn Bands auftraten.

Für Adams war es objektiv betrachtet ein Rückschritt, sich bei Taylor und Pearman vorzustellen. Vor Exchange hatte er - ebenfalls als Keyboarder - in einer anderen, bekannteren lokalen Band gespielt, bei den Expelaires, die immerhin einen Plattenvertrag bei Zoo Records gehabt hatten, neben Teardrop Explodes und Echo & The Bunnymen. Die Expelaires hatten eine Peel Session aufgenommen, ein paar Singles veröffentlicht und waren einige Male außerhalb von Leeds aufgetreten. Von allen Bands, die sich im Dunstkreis des F Clubs gründeten, waren die Explelaires zweifelsohne die größte. Adams war bei ihnen ausgestiegen, nachdem sie einen Deal mit einem Major Label ausgeschlagen hatten. (Außerdem hatten sie ihm gesagt, dass ein Riff, das er für sie geschrieben hatte, Heavy-Metal-Kacke sei.)

Damals war Adams mehr mit Shearsby befreundet als mit Taylor, und er kannte die Wohnung der beiden gut: Den meisten Platz nahmen ein Bett und Taylors Schlagzeug ein, ansonsten gab es noch zwei abgewetzte Sessel, die auf einen kleinen Schwarzweißfernseher ausgerichtet waren. Das Tischchen dazwischen war aus leeren Marlboro-Schachteln zusammengeklebt worden. Poster schmückten die Wände: Albumcover von Devos Are We Not Men? und Bowies Low sowie ein selbstgestaltetes, das völlig leer war, abgesehen von einem kleinen Punkt nahe der Mitte, unter dem There Have Been Better Plans stand. Dann waren da noch Taylors Fechtmaske und Säbel sowie ein Modellbausatz des Angel Interceptor Jets aus der britischen Fernsehserie Captain Scarlet und die Rache der Mysterons, den Taylor zusammengesetzt hatte.

Das mickrige musikalische Equipment der Sisters, größtenteils Schrott, verteilte sich über die ganze Wohnung. Adams war auch nicht verwöhnt, was Anlagen betraf. Pearman spielte über einen billigen, tragbaren Plattenspieler, den er zum Verstärker umgerüstet hatte und der nur funktionierte, wenn sich auch der Plattenteller drehte. Das Gerät stand neben dem Bett. Der einzige andere Verstärker gehörte Taylor: ein abgewetztes 3-Watt-Übungsmodell von Woolworth, das er für seine Billiggitarre benutzte.

In der kleinen Wohnung stand außerdem ein Katzenklo, denn die dritte Seele, die Zeuge von Adams Vorspieltermin wurde, war Spiggy, Taylors und Shearsbys schwarze Katze. Shearsby war an dem Nachmittag nicht zuhause.

Unter diesen eher ungünstigen Umständen und in diesem Raum begab es sich also, dass die Sisters Of Mercy - die richtigen Sisters Of Mercy - erstmals zusammenkamen. Craig Adams stöpselte seinen geliehenen, frisch bespannten Bass - und vor allem seine Fuzzbox - in Andy Taylors winzigen Woolworth-Verstärker und spielte sein Heavy-Metal-Kacke-Riff.

Das besagte Riff war nichts weiter als die billige Punk-Interpretation eines Motörhead-Motivs. Es war aggressiv, verzerrt und ließ jegliche Finesse oder Stil vermissen. Es klang, als würde es von einem ungebärdigen Teenager herausgehauen, dessen musikalische Ambitionen darin gipfelten, genau wie Lemmy Bass zu spielen.

Taylor und Pearman waren überwältigt von der Lautstärke und der Wildheit des Sounds, den Adams ihrem schwachbrüstigen Equipment entlockte.

Sie zögerten keine Sekunde: Du bist dabei.

Im Gegensatz zu den Expelaires liebten Taylor und Pearman Motörhead und Hawkwind, Taylor war sogar ein großer Fan beider Bands. Sie hatten das Glück, dass Adams bei jeder Band eingestiegen wäre, die ihm erlaubte, super-harten Fuzz-Bass zu spielen - sogar, wenn es sich dabei um eine noch so unausgeformte Truppe wie die Sisters Of Mercy handelte.

Das Kerntrio der Sisters war beisammen.

Das, was Adams gespielt hatte, sollte schon bald zum zentralen Riff von Floorshow werden. Damals war es das einzige, was er beherrschte. Es war das erste herausragende Stück Musik, das die Sisters in dieser kleinen Dachwohnung hervorbrachten. Später entstanden anderswo in Leeds in ähnlich beengten Verhältnissen eine Reihe weitere. Mark Pearman legte sich schon bald den Namen Gary Marx zu, während aus Andy Taylor Andrew Eldritch wurde. Craig Adams hatte man in der Schule zwar Lerch gerufen, aber er beschloss, sich ohne Künstlernamen in den Rock n Roll zu stürzen.

Wenig später erweiterte sich das Trio, das bei diesem Vorspieltermin zusammengefunden hatte, um ein weiteres Mitglied. Es wartete bereits bei Kitchens, der altehrwürdigen Musikalienhandlung in Leeds Victoria Arcade, nachdem er zuvor im japanischen Hamamatsu bei Roland zusammengebaut worden war: ein BOSS DR-55 Dr Rhythm. Die Drum Machine erhielt - genau wie all ihre Nachfolger - den Namen Doktor Avalanche .

Die Sisters wurden später um weitere menschliche Mitglieder ergänzt. Als Adams in der St. John s Terrace vorspielte, war Ben Matthews noch ein fünfzehnjähriger Schuljunge, der bei seinen Eltern in Otley wohnte, einer Kleinstadt fünfzehn Kilometer nordwestlich von Leeds. Von Ende 1981 bis Spätsommer 1983 sollte er unter dem Namen Ben Gunn bei den Sisters Gitarre spielen. Als Adams zu den Sisters stieß, war Wayne Hussey zweiundzwanzig, wohnte in Liverpool und stand im Begriff, mit Hambi & The Dance das nächste einer Reihe gescheiterter Bandprojekte zu verlassen. Er trat Gunns...

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Der britische Journalist Mark Andrews hat für eine Reihe renommierter Musikzeitschriften gearbeitet, unter anderem für Louder und The Quietus. Aus der Recherche für eine ausführliche Artikelserie über die Sisters Of Mercy entwickelte sich das vorliegende Buch. Andrews lebt in Belgien.
Black Planet