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Die Brut des Grünen Abgrunds - Fünf unheimliche Romane und Erzählungen

Bärenklau Exklusiverschienen am01.07.2022
Was anfänglich harmlos erscheint, entpuppt sich bald als Wirklichkeit, die sich niemand wünscht, nicht einmal seinem ärgsten Feind ...
In diesen fünf unheimlichen Romanen und Erzählungen widmen sich die Autoren dem Unheimlichen, dem Unfassbaren, einem wahren Albtraum, dem sich ihre Figuren stellen müssen, und keiner von ihnen kann diesem Schicksal entrinnen. Für einige wird es mit dem Tod enden, bei anderen wird sich das Leben künftig grundlegend ändern und manche werden sich wünschen, niemals geboren worden zu sein. Nichts wird wieder sein, wie es einst war.


In dieser Anthologie sind folgende Romane und Erzählungen enthalten:
? Die Stunde der Insekten - von Hans-Jürgen Raben
? Das Mädchen, das im Kreis lief - von Michael Minnis
? Die Brut des Grünen Abgrunds - von C. Hall Thompson
? Prozession ins Totenmoor - von Rolf Michael
? Den Teufel im Display - von Olivier Watroba


Dieses Autorenteam mit Hans-Jürgen Raben, Michael Minnis, C. Hall Thompson, Rolf Michael und Olivier Watroba widmet sich in diesen fünf unheimlichen Romanen und Erzählungen dem Unheimlichen, dem Unfassbaren, einem wahren Albtraum, dem sich ihre Figuren stellen müssen.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR17,99

Produkt

KlappentextWas anfänglich harmlos erscheint, entpuppt sich bald als Wirklichkeit, die sich niemand wünscht, nicht einmal seinem ärgsten Feind ...
In diesen fünf unheimlichen Romanen und Erzählungen widmen sich die Autoren dem Unheimlichen, dem Unfassbaren, einem wahren Albtraum, dem sich ihre Figuren stellen müssen, und keiner von ihnen kann diesem Schicksal entrinnen. Für einige wird es mit dem Tod enden, bei anderen wird sich das Leben künftig grundlegend ändern und manche werden sich wünschen, niemals geboren worden zu sein. Nichts wird wieder sein, wie es einst war.


In dieser Anthologie sind folgende Romane und Erzählungen enthalten:
? Die Stunde der Insekten - von Hans-Jürgen Raben
? Das Mädchen, das im Kreis lief - von Michael Minnis
? Die Brut des Grünen Abgrunds - von C. Hall Thompson
? Prozession ins Totenmoor - von Rolf Michael
? Den Teufel im Display - von Olivier Watroba


Dieses Autorenteam mit Hans-Jürgen Raben, Michael Minnis, C. Hall Thompson, Rolf Michael und Olivier Watroba widmet sich in diesen fünf unheimlichen Romanen und Erzählungen dem Unheimlichen, dem Unfassbaren, einem wahren Albtraum, dem sich ihre Figuren stellen müssen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754669143
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten507 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1096
Artikel-Nr.9683683
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3. Kapitel

 

»â¦ Insekten, meine Damen und Herren, sind wohl die am meisten verbreitete und die artenreichste Gruppe unserer Fauna.« Kurt Amtmann hatte sich in Feuer geredet. »Uns sind rund siebenhundertfünfzigtausend Arten bekannt. Die wirkliche Anzahl aber schätzt man auf über eineinhalb Millionen!«

Der Professor beugte sich in einer familiär anmutenden Gebärde über das Pult.

»Nun, meine Damen und Herren, bevor ich mich daran mache, Sie in die Anfangsbegriffe einzuführen, nehmen Sie bitte eines zur Kenntnis: Spinnen, Skorpione, Tausendfüßler - sie alle gehören nicht zu den Insekten.«

Der Professor bewegte sich rasch hinter dem Katheder heraus und schwenkte ein Bündel hektographierten Papiers.

»Hat jemand bestimmte Referatswünsche?«, brüllte er gegen den aufkommenden Lärm an. »Ich habe gefragt â¦«

Professor Amtmanns Hand drosch auf das Holz des Pults und versuchte sich durch den klatschenden Laut Gehör zu verschaffen. Aber es war zwecklos, denn die Gruppe der Studenten stritt sich um die zu verteilenden Referate.

Schließlich schüttelte der Professor resigniert den Kopf. »Herr Furiani?«

Auf die Frage meldete sich niemand.

»Ist er nicht anwesend?«, erkundigte sich eine Stimme vom Eingang her. Der Professor fuhr herum und musterte die Eingetretenen.

Es waren zwei Männer - der eine klein und untersetzt, der andere jung und lang aufgeschossen. Auf unverkennbare Art wirkten sie dienstlich. Die Blicke der Anwesenden richteten sich ebenfalls auf die Eindringlinge.

»â¦ uns interessiert nämlich ebenfalls, wo Herr Furiani sich aufhält.« Der Jüngere blickte sich um. »Hier scheint er ja wohl nicht zu sein.«

Der Ältere wandte sich an den Professor. »Mein Name ist Lindner.«

Seine Hand klaubte mit oft geübter Bewegung eine ovale messinggoldene Marke aus der Tasche. Professor Amtmann nickte stumm.

Lindner sagte: »Herr Professor, ich hätte Sie gern privat gesprochen - unter vier Augen.«

Amtmann nickte, dann gab er den Zuhörern ein kurzes Zeichen. »Schluss für heute. Bitte lesen Sie das nach, was Sie heute gehört haben ⦫

Verwundert stellte er fest, dass der Hörsaal noch nie so schnell leer gewesen war wie heute.

»Also?« Amtmann drehte sich wieder um.

»Wie Sie schon gehört haben, geht es um Branco Furiani.« Der ältere Beamte zog etwa ein Dutzend Bilder aus seiner Brieftasche und präsentierte sie dem staunenden Professor.

Es gab keinen Zweifel, die Bilder zeigten Furiani. Aber wie sah er aus?

Seine Arme umklammerten zwei dicke Reisetaschen, er blickte sich gehetzt um, während die rechte Hand eine riesige Pistole umkrampfte.

»Woher haben Sie das?«

»Ein Passant hat es geschossen. Selbst im Tod hat sein Daumen noch den Knopf des automatischen Filmtransports gedrückt. Glücklicherweise hatte der Mann ein Weitwinkelobjektiv an seine Kamera geschraubt - eigentlich wollte er etwas ganz anderes einfangen, daher haben wir diese Aufnahmen. Und Furiani hat auch noch zwei unserer Kollegen mitgenommen. Sie hinterlassen zwei Frauen und drei Kinder. Zuerst hätten wir gern Näheres über Herr Furiani erfahren ⦫

Professor Amtmann zuckte mit den Schultern. »Was gibt es über ihn zu sagen? Eigentlich ist es nicht viel, was ich über ihn erzählen könnte. Da waren diese verrückten Experimente - sie haben mich am meisten gestört ⦫

»Was waren das für Experimente, und weshalb führte er sie durch?«, fragte der Beamte.

»Er glaubte, wenn man riesenwüchsige Insekten züchten könnte, dann würde das einen gewaltigen Fortschritt darstellen. Manchmal musste ich ihn bremsen, weil uns Forschungen solcher Art suspekt sind. Gerade neulich habe ich ihm verboten, seine Forschungen weiterzuführen. Es war einfach zu entsetzlich ⦫

Kommissar Lindner ermunterte ihn mit einem Kopfnicken fortzufahren. Sein jugendlicher Begleiter gähnte.

»Nun gut, was er wollte, das waren riesenwüchsige Insekten und Spinnen, weil er glaubte, dass man keine Panzer und Kanonen zu bauen hätte, wenn einem die Züchtung solcher Riesenwesen gelänge ⦫

Verständnislose Augen begegneten den seinen.

»Er meinte einfach, es sei unnütz, Waffen dieser Art zu bauen, weil es ja doch viel bequemer wäre, sie einfach zu züchten. Außerdem wäre es viel billiger ⦫

Zum ersten Mal zeigte sich Interesse in den Augen des jüngeren Beamten. »Würden sie das denn?«

In die Augen des Professors trat Zorn.

»Über derlei Dinge habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht, und das nicht, weil es mir an Wissbegierde fehlte, junger Mann. Solche Überlegungen sind mir suspekt, und zwar nicht aus Mangel an Befähigung, sondern weil es unsere Aufgabe ist, zu forschen und Sachverhalte zu ergründen ⦫ Amtmann drehte sich um und winkte den beiden Beamten, ihm zu folgen.

Die drei Männer drangen über gekachelte Flure und ausgetretene Steinstufen vor, bis sie das Kellergeschoss erreicht hatten. Auf der Höhe zweier graugestrichener Türen machte Amtmann halt.

»Hier wohnt er.« Er schwenkte ein großes Schlüsselbund und wählte zwei Schlüssel aus, die er dem Kommissar in die Hand drückte.

»Für welche Türen sind die bestimmt?«, fragte Lindner.

»Der da ist für seine Privaträume, und der andere ist für einen weiteren Raum. Furiani hat ihn als Labor ausgebaut.« Amtmann zeigte auf eine grüngestrichene Tür.

Als Lindner mit dem Schlüssel in der Labortür herumstocherte, erklangen Laute, die, sich an den Kacheln brechend, ein vielfaches Echo erzeugten. Von drinnen zeugte kein Laut davon, dass die Räume bewohnt waren.

Ein Gedanke begann Amtmanns Gemüt zu peinigen: Vielleicht trug er indirekt die Schuld an Furianis Verbrechen. Ob eine weitere Chance den Kroaten auf seinem verhängnisvollen Weg zurückgehalten hätte?

Die Labortür sprang auf, und die beiden Beamten drangen in den schmalen Flur ein. Amtmann ließ ihnen den Vortritt. Vielleicht verdankte er diesem Umstand sein Leben.

Professor Amtmann wusste, wie es klingt, wenn ein Mensch in höchster Todesnot schreit. Ein qualvolles, schmerzerfülltes Schreien war es, das durch das Gebäude hallte.

Türen klappten, fragende Stimmen erklangen, Schritte kamen über Treppen und Flure.

Der Professor war bis in das Labor vorgedrungen. Hier stand er nun und starrte mit fassungslosen Augen auf ein Bild brutaler Realität.

Auf dem Linoleumfußboden war Blut. Der ältere Beamte war tot. Alles musste blitzschnell gegangen sein.

Amtmanns Augen schweiften wie gehetzt von einem Winkel des Raumes zum anderen. Wo war der zweite Beamte? Im selben Augenblick, als sich Amtmann diese Frage stellte, hatte er den Jüngeren auch schon entdeckt.

Unter einem Schreibpult ragten zwei Beine hervor.

Ein wütendes Fauchen und Zischen ließ den Professor hochschrecken. Zu lange hatten seine Blicke wie gebannt auf dieser Szene eines Albtraums verweilt. Und ein zweites Mal wäre es fast zu spät gewesen.

Unter schnarrenden Geräuschen kam ein riesiges Tier unter dem Tisch hervorgeschossen, unter dem der junge Beamte sein Ende gefunden hatte. Mit hastigen Sprüngen kam es herangestürmt und musterte den Dozenten mit sechs paarweise angeordneten Augen. Die riesigen Tasterscheren öffneten und schlossen sich wie in Vorfreude.

Einen Augenblick musterten sich der Professor und das Tier. Fast hatte es den Anschein, als müssten sich die beiden abschätzen - wie Gegner.

Die Solifuga, auch Walzen- oder Sonnenspinne genannt, ist ein hochbeiniges kräftiges Tier. Sie überwältigt sogar Vögel, Skorpione und Schlangen. Zwar ist ihr Biss keineswegs giftig, aber mit ihren riesigen Scheren vermag sie auch Säugetieren empfindliche Wunden beizubringen. Angegriffen verteidigt sie sich mit wütendem Imponiergehabe und empfindlichen Bissen.

Dies alles schoss Kurt Amtmann durch den Sinn, aber er war nicht in der Lage, auch nur ein Glied zu rühren. Verschwommen nahm er wahr, wie sich das Tier, das mittlerweile die Größe eines Kleinwagens hatte, auf ihn warf. Zwei Hände packten ihn an den Schultern und rissen ihn zurück.

Wie aus einem Traum erwachend, drehte sich Amtmann um und erkannte Chuck Wegner, einen amerikanischen Gastdozenten. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass auch Dieter Eckert, ebenfalls ein Gastdozent, hinzugeeilt war.

Aber die Solifuga ließ sich durch die offensichtliche Übermacht nicht abschrecken. Mit hastigen, kurzen, für die Spinnenart typischen Sätzen kam das Tier näher.

Amtmann fasste sich mühsam.

»Chuck - Chuck, bitte, sei vorsichtig«, schrie er entsetzt, als er sah, dass sich der Amerikaner unvorsichtig dem Tier näherte, das sich immer noch abwartend verhielt.

Aber Chuck Wegner ließ sich nicht zurückhalten. Mit kurzentschlossenem Ruck riss der Gastdozent einen Bunsenbrenner vom Tisch und drehte die Einstellschraube so, dass eine meterlange Lohe aus der Düse schoss. Dann näherte er sich langsam der Spinne.

Offensichtlich schien das Tier die verheerende Wirkung der Flamme nicht zu kennen. Chuck bestrich den rötlich bepelzten Körper des Gegners mit der Flamme, sodass kurz darauf der kleine Raum mit beißendem Geruch nach verbranntem Chitin erfüllt war.

Mittlerweile war auch Dieter Eckert mit auf den Plan getreten. Seine kräftigen Fäuste umklammerten den Stiel einer Feueraxt und rissen sie ruckartig von der Wand. Gleich darauf krachte die schwere Klinge auf den gepanzerten Oberkörper des Tieres. Und das Tier zeigte Wirkung.

»Dieter, um Himmels willen, pass auf!« Amtmann kreischte fast.

Aber es war zu spät. Der Gasschlauch hatte eine Schlinge gebildet, die sich um den Knöchel des jungen...
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