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Frühe Kirchenbauten in Syrien, Konstantinopel, Jerusalem und im Heiligen Land

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
464 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am20.03.20231. Auflage
Syrien und das Heilige Land mit Jerusalem gelten traditionell als die Wiege des byzantinischen Kirchenbaus. "Über 1200 Kirchen und Kapellen sind im nordsyrischen Kalksteinmassiv nachgewiesen; dazu kommen Klosteranlagen und Pilgerherbergen." [SCHECK/ODENTHAL] Eine erhebliche Anzahl weiterer Kirchenbauten sind in Jerusalem und im Heiligen Land nachgewiesen. Von der Forschung werden fast alle diese Bauten dem 4.-7. Jh. zugewiesen. Die arabische Expansion des 7. Jh. beendete angeblich diese Kirchenbauentwicklung weitgehend. Die Kreuzfahrer konnten die arabische Expansion in einigen Regionen nur kurz aufhalten, ehe die Gebiete endgültig an die Araber verloren gingen. Und Konstantinopel? Ist die Hagia Sophia wirklich der Bau Justinians? Der Autor lehnt die traditionelle Sichtweise ab und bietet eine alternative Sicht auf den byzantinischen Kirchenbau und die Kreuzzüge.

Der Autor wurde 1950 in Erfurt geboren. Er studierte in Weimar Bauingenieurwesen und schloss das Studium 1977 mit der Promotion ab. Danach war der Autor bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2015 in einem Erfurter Planungsbüro tätig. Seit mehr als 45 Jahren beschäftigt sich der Autor mit romanischer und vorromanischer Kunst sowie mit der Geschichte des frühen Kirchenbaus vom frühchristlichen Kirchenbau bis zum Kirchenbau des 13. Jahrhunderts.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR21,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSyrien und das Heilige Land mit Jerusalem gelten traditionell als die Wiege des byzantinischen Kirchenbaus. "Über 1200 Kirchen und Kapellen sind im nordsyrischen Kalksteinmassiv nachgewiesen; dazu kommen Klosteranlagen und Pilgerherbergen." [SCHECK/ODENTHAL] Eine erhebliche Anzahl weiterer Kirchenbauten sind in Jerusalem und im Heiligen Land nachgewiesen. Von der Forschung werden fast alle diese Bauten dem 4.-7. Jh. zugewiesen. Die arabische Expansion des 7. Jh. beendete angeblich diese Kirchenbauentwicklung weitgehend. Die Kreuzfahrer konnten die arabische Expansion in einigen Regionen nur kurz aufhalten, ehe die Gebiete endgültig an die Araber verloren gingen. Und Konstantinopel? Ist die Hagia Sophia wirklich der Bau Justinians? Der Autor lehnt die traditionelle Sichtweise ab und bietet eine alternative Sicht auf den byzantinischen Kirchenbau und die Kreuzzüge.

Der Autor wurde 1950 in Erfurt geboren. Er studierte in Weimar Bauingenieurwesen und schloss das Studium 1977 mit der Promotion ab. Danach war der Autor bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2015 in einem Erfurter Planungsbüro tätig. Seit mehr als 45 Jahren beschäftigt sich der Autor mit romanischer und vorromanischer Kunst sowie mit der Geschichte des frühen Kirchenbaus vom frühchristlichen Kirchenbau bis zum Kirchenbau des 13. Jahrhunderts.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757826048
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11335262
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die manipulierte Chronologie des 1. und beginnenden 2. Jahrtausends

Wer meine bisherigen Arbeiten kennt, weiß dass ich die traditionelle Chronologie des 1. Jahrtausends und des frühen 2. Jahrtausends zumindest in Teilen als Konstrukt ansehe.

ARNDT hat in seinem Buch "Die wohlkonstruierte Geschichte" für mich überzeugend nachgewiesen, dass die Herrscherlisten Alteuropas konstruiert sind. ARNDT sieht von 768 bis 1493 ein geschlossenes System, das während der Herrschaft Karl V. (1520-1556) "entworfen wurde, oder zumindest in wesentlichen Teilen erweitert wurde" [ARNDT 2015, 71f] ARNDT hat diesbezüglich nachgelegt und auch für die römische Antike deutlich gemacht, dass die Liste der römischen Kaiser einschließlich ihrer Herrschaftszeiten konstruiert ist und nicht die Realität widerspiegelt [ARNDT 2021].

Nun ist nicht nur die Geschichte konstruiert, sondern die Chronologie enthält auch auf der Zeitachse Abschnitte, sog. Phantomzeiten, die real keine Geschichte enthalten können, die aber nachträglich mit "Geschichte" gefüllt worden sind.

So sah z. B. ILLIG den Einschub einer 297jährigen Phantomzeit in der Zeit von 614 bis 911, die nachträglich u. a. mit der Karolingergeschichte gefüllt wurde.

Seit 2013 arbeitet HEINSOHN, der zuvor gemeinsam mit ILLIG arbeitete, an seiner eigenen These, die sog. HEINSOHN-These, nach der die Chronologie des 1. Jahrtausends keine Phantomzeiten enthält, sondern nur drei zeitgleiche Abschnitte mit regional unterschiedlicher Ereignisgeschichte - die weströmische Antike (0-230), die byzantinische Spätantike (290-520) und das europäische Frühmittelalter (700-930) -, die irrtümlich aneinandergereiht wurden, womit die Chronologie des 1. Jahrtausends künstlich um ca. 700 Jahre gestreckt wurde. Er sieht jeweils am Ende dieser Zeitabschnitte, d. h. um 230 in Westrom, um 520 in Byzanz und um 930 im Norden/Nordosten je eine größere Naturkatastrophe, die derzeit als drei einzelne Katastrophen erscheinen, die jedoch für ihn infolge des Übereinanderlegen dieser zeitgleichen Abschnitte eine globale Naturkatastrophe repräsentieren.

HEINSOHN gibt auf der Webseite "www.q-mag.org/gunnarheinsohns-latest.html" unter dem Artikel "The Creation of the First Millenium" eine Kurzvorstellung seiner Hauptthesen.

Weiterhin ist eine 70-seitige englische Kurzfassung des rund 700-seitigen deutschen Manuskriptblocks von WIE LANGE WÄHRTE DAS ERSTE JAHRTAUSEND? unter http://www.q-mag.org/gunnar-heinsohn-the-stratigraphy-of-rome-benchmark-for-the-chronology-of-the-first-millennium-ce.html zu finden.

Die Zeitgleichheit von weströmischer Antike und Spätantike bewirkt, dass Diokletian parallel zu Augustus herrschte. Er unterscheidet zwischen stadtrömischen Kaisern und Kaisern, die außerhalb der Stadt Rom herrschten. HEINSOHN weist darauf hin, dass letztere nur selten bzw. sogar nie in Rom waren.

Schon 2012, d. h. noch vor HEINSOHN, hat ARNDT eine 700jährige Phantomzeit in der Chronologie vermerkt. Entgegen HEINSOHN sieht er jedoch keine parallelen Zeitabschnitte. Er verlängert zunächst die Phantomzeit von Illig um 12 Jahre von 602 - 911 u. Z., dann hält er die Zeit von 911-1078 u. Z. für fiktiv und sieht weitere 224 fiktive Jahre von 0 - 602, vor allem im 5. und 6. Jh. (309+167+224=700).

Meinen eigenen Arbeiten hatte ich bisher die HEINSOHN-These zugrunde gelegt, jedoch von Anfang an mit der Einschränkung, dass ich die Geschichte im Zeitabschnitt 700-930 entgegen HEINSOHN als Phantomzeit gesehen habe. Die "Geschichte" dieses Abschnittes betrachte ich für frei erfunden, ähnlich ILLIG, womit diese also nicht in die Antike verschoben werden kann.

BEAUFORT unterstützt die These HEINSOHNs grundsätzlich, legt aber sozusagen eine eigene Version der HEINSOHN-These vor, die sich hinsichtlich der Rekonstruktion der antiken Geschichte von der HEINSOHNs unterscheidet.

Während HEINSOHN die Prinzipat-Kaiser von Augustus bis Severus Alexander als Romkaiser sieht und diese parallel zu Diokletian bis Anastasios einordnet, sind nach BEAUFORT die Prinzipat-Kaiser Nerva bis Carinus keine Romkaiser, sondern sog. Grenzkaiser, wie er die außerhalb Roms in den römischen Grenzprovinzen herrschenden Kaiser nennt, die letztlich im Auftrag des Senats für die Sicherung der Grenzen des Reichs zuständig waren, und ordnet diese - genau wie die traditionelle Chronologie - zeitlich vor Diokletian. Aus BEAUFORTs Version resultiert das Phänomen, dass es die frühen Grenzkaiser von Nerva bis Carinus schon zur Zeit der späten Römischen Republik gab, d. h. lange vor Beginn der traditionellen Kaiserzeit.

"Grenzkaiser gab es, seit das Römerreich ab dem frühen 2. Jh. v. Chr. begann, sich über die Grenzen Italiens hinaus auszudehnen." [BEAUFORT 2022-1, 21]

Die Geschichte der Römischen Republik (trad. 509-27 v. Chr.) und die Prinzipatkaiser Augustus bis Domitian (trad. 27 v. Chr. - 96 n. Chr.) verschieben sich bei ihm um 284 Jahre in Richtung unserer Zeit, d. h. sie datieren damit neu von 225 v. Chr. bis 258 n. Chr. bzw. 258-380 n. Chr.

Das Ende der Antike sieht BEAUFORT durch die Schlacht von Adrianopel 94/378 n. Chr. markiert, in der das oströmische Heer gegen die terwingischen Goten unterlag und in der Kaiser Valens fiel. Aus den Terwingen gingen später u. a. die Westgoten hervor.

Von 95/379 n. Chr. bis 395 n. Chr. regierte traditionell Theodosius I. das Reich, den HEINSOHN und BEAUFORT mit Theoderich I. gleichsetzen.

Nach BEAUFORT (und HEINSOHN) herrschte Justinian I. real von 413-451 n. Chr. In der Chronologie sind vor der Herrschaft Justinians 114 Jahre Phantomzeit eingeschoben, weshalb dort die Herrschaft Justinians von 527-565 n. Chr. erscheint. Mit Justinain sind auch die nachfolgenden Kaiser bis Herakleios verschoben worden. Diese regierten real ebenso 114 Jahre früher.

(Die Einordnung der oströmischen Kaiser Markian bis Justin I. scheint noch unklar. Falls sie real sind, verbleiben für sie die 18 Jahre von 395-413 n. Chr.)

Das Jahr 641 n. Chr. (real 527 n. Chr.) markiert für ihn das Ende der Spätantike.

Im Hochmittelalter (11. Jh.?) sieht BEAUFORT eine weitere Reform der Zeitrechnung, indem nach dem Jahr 641 n. Chr. weitere 304 fiktive Jahre eingeschoben worden sind, womit das Jahr 641 gleich dem Jahr 945 wird. Diese neue Zeitrechnung ist die heute noch gültige Zeitrechnung nach u. Z. (oder auch AD-Zeitrechnung).

Der Gesamteinschub von fiktiver Zeit beträgt also bei BEAUFORT 114+304 = 418 Jahre. Mit der Streckung der Antike durch das Nacheinanderreihen der stadtrömischen und der Grenzkaiser beträgt die Verlängerung der Chronologie bei ihm insgesamt 284+418 = 702 Jahre.

Eckwerte nach BEAUFORT:

515 u. Z. = Friede von Apameia

516 u. Z. = Trajan Kaiser

676 u. Z. = Octavian Augustus Kaiser

702 u. Z. = Jahr 0 Diokletian

796 u. Z. = Schlacht von Adrianopel

869 u. Z. = Tod Justinian

Bei den obigen Eckwerten hat BEAUFORT die von ihm angenommenen Einschübe fiktiver Zeit herausgerechnet.

Beispiele:

Augustus: 258 n. Chr. + 418 = 676 u. Z.

Adrianopel: 378 n. Chr. + 418 = 796 u. Z.

Tod Justinians: 565 n. Chr. + 304 = 869 u. Z.

Die Rechnung ist in sich stimmig, obgleich die neuen Datierungen äußerst gewöhnungsbedürftig und für den Laien meiner Meinung nach unübersichtlich sind.

HEINSOHN wählte in seinem Entwurf zu seiner Publikation "Wie lange währte das erste Jahrtausend?" (01.10.2017) auf Seite 208 eine andere Darstellung.

Er bleibt bei der traditionellen Datierung der Römischen Republik -509 bis -27 und der Kaiser von Augustus bis Severus Alexander -27 bis 235 und zieht die Kaiser von Diokletian bis Anastasios um 284 Jahre in Richtung Vergangenheit, womit Diokletian nunmehr von 1 bis 21, Konstantin der Große 22-53 und Theodosius I. von 95-111 herrschten. Er vermeidet bei seinen Datierungen die explizite Kennzeichnung der Ären. Durch das Vorziehen von Diokletian bis Anastasios entsteht (abweichend von BEAUFORT) zwangsläufig nach letzterem eine Lücke von 284 Jahren in der Chronologie, die jedoch keine wirkliche Lücke ist, entgegen den späteren Einschüben.

Für meine vorliegende Arbeit halte ich mich an BEAUFORT und übernehme seine Rekonstruktion der Antike, wobei ich mir natürlich bewusst bin, dass seine Rekonstruktion nur einen Arbeitsstand (04/22) darstellt.

Wegen der meiner Auffassung nach besseren Verständlichkeit behalte ich die traditionelle Anordnung auf der Zeitachse bei, womit die Römische Republik (trad. von 509 - 27. v. Chr.) und die Prinzipatkaiser bis Domitian (trad. von 27 v. Chr. - 96 n. Chr.) wie gewohnt von 509 v. Chr. bis 96 n. Chr. datieren.

Die Kaiser Nerva bis Valens (trad. 96 - 378 n. Chr.) werden gemäß BEAUFORT um 284 Jahre in Richtung Vergangenheit geschoben. Durch die Verschiebung entsteht - wie schon bei HEINSOHN - eine Lücke von 284 Jahren, deren Beginn/Ende durch die Schlacht von Adrianopel 94/378 n. Chr. markiert ist.

Diese "Lücke" ist prinzipiell ereignislos und entspricht dem Übergang von der Ära Diokletian (DE) zur christlichen Ära v. Chr./ n. Chr. (CE).

Die christlichen Zeitrechnung geht nach BEAUFORT wahrscheinlich auf eine Osterfestberechnung des Patriarchen von Alexandrien,...
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