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Bella Italia

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
266 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am10.04.20242024
Hochsommer an der Adria. Während die Urlauber in die Hotspots Bibione und Lignano einfallen, wird im lauschigen Pinienwäldchen von Pineda die Leiche eines schillernden Agenten für luxuriöse Ferienhäuser gefunden. Kurz darauf gibt es im nächtlichen Luna Park einen zweiten Toten. Beide Male ist die junge Polizistin Isabelle Martin in ihrem frisch geerbten Strandbungalow ganz in der Nähe der Tatorte. Hängen die Morde etwa miteinander zusammen? Und was hat der rätselhafte Tod einer Münchner Studentin beim Freiluftmusikfestival mit den Verbrechen zu tun?

Hermann Ehmann, geboren 1964, machte zum ersten Mal 1977 Urlaub an der oberen Adria und seitdem immer wieder an den verschiedenen Strandabschnitten dieser lebendigen Ferienregion. Neben den vielen Sonnenseiten kennt er auch die Schattenseiten - allen voran Ausbeutung von Mensch und Natur sowie Kriminalität in verschiedenen Ausprägungen. Der Autor lebt mit seiner Frau und dem erwachsenen Sohn bei München und veröffentlicht seit seinem Studium der Philologie und Psychologie Artikel sowie Bücher - ursprünglich Fachliteratur, später Humoriges, seit Neuestem packende Krimis. Seine Titel standen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Daneben ist er wissenschaftlicher Dozent an einer Fachakademie in München. Mehr Informationen zum Autor unter: www.hermann-ehmann.com
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
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Produkt

KlappentextHochsommer an der Adria. Während die Urlauber in die Hotspots Bibione und Lignano einfallen, wird im lauschigen Pinienwäldchen von Pineda die Leiche eines schillernden Agenten für luxuriöse Ferienhäuser gefunden. Kurz darauf gibt es im nächtlichen Luna Park einen zweiten Toten. Beide Male ist die junge Polizistin Isabelle Martin in ihrem frisch geerbten Strandbungalow ganz in der Nähe der Tatorte. Hängen die Morde etwa miteinander zusammen? Und was hat der rätselhafte Tod einer Münchner Studentin beim Freiluftmusikfestival mit den Verbrechen zu tun?

Hermann Ehmann, geboren 1964, machte zum ersten Mal 1977 Urlaub an der oberen Adria und seitdem immer wieder an den verschiedenen Strandabschnitten dieser lebendigen Ferienregion. Neben den vielen Sonnenseiten kennt er auch die Schattenseiten - allen voran Ausbeutung von Mensch und Natur sowie Kriminalität in verschiedenen Ausprägungen. Der Autor lebt mit seiner Frau und dem erwachsenen Sohn bei München und veröffentlicht seit seinem Studium der Philologie und Psychologie Artikel sowie Bücher - ursprünglich Fachliteratur, später Humoriges, seit Neuestem packende Krimis. Seine Titel standen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Daneben ist er wissenschaftlicher Dozent an einer Fachakademie in München. Mehr Informationen zum Autor unter: www.hermann-ehmann.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839278062
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum10.04.2024
Auflage2024
Seiten266 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1728 Kbytes
Artikel-Nr.12608327
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


4

Überall Blaulicht. Drei Einsatzwagen. Hastende Polizisten. Argwöhnische Blicke. Hektische Anweisungen auf Italienisch.

Isabelle Martin bog mit ihrer Papiertüte in die Via Sambuco ein, freute sich auf ein behagliches Frühstück auf der mit Oleander und Steinrosen behaglich eingewachsenen Terrasse. Doch sie traute ihren Augen nicht - was war hier los? Keine Spur mehr von jener friedvoll-behaglichen Sonntagmorgenstimmung, die vor einer halben Stunde hier noch das Bild geprägt hatte.

Ein dunkelblaues Polizia-Auto mit einigen Dellen parkte unmittelbar vor ihrem Haus, ein anderes stellte den Garteneingang zu. Wozu dieses Aufgebot? Um diese unchristliche Uhrzeit? Sie fummelte die In-ear-Hörer in die Seitentasche ihrer Shorts, setzte die Sonnenbrille ab.

»Was ist hier los?«, fragte sie verunsichert in die Runde, während sie sich zwischen den Fahrzeugen hindurchquetschte, um ihr verbeultes, quietschendes Gartentürchen zu öffnen, dem die Klinke fehlte.

»Ciao, abiti qui?«, erkundigte sich ein Polizeibeamter gespielt lässig auf Italienisch, ohne auf die Frage einzugehen. Als er Isabelles fragenden Blick sah, übersetzte er: »Wohnen Sie hier?«

Jetzt war sie richtig beunruhigt. »Bitte, was? Ja, ich bin hier zu Hause.«

»Da dove vieni? Woher kommen Sie gerade?«

Ihr wurde unheimlich: »Von ... vom Panificio Antonella. Was soll das alles?«

»Hinter Ihrem Grundstück liegt eine Leiche«, antwortete der Polizist ungerührt in fast lupenreinem Deutsch. »Ich darf Sie nicht durchlassen. Chiuso.«

»Wie bitte?« Um ein Haar wäre Isabelle die Paninitüte aus der Hand gefallen. Sie lachte auf. »Das kann nicht sein. Wie soll denn da jemand reingekommen sein?«

»Leider doch. Das Lachen wird Ihnen noch vergehen. Im angrenzenden Pinienwäldchen neben Villaggio Paradiso, direkt hinter Ihrem Grenzzaun«, präzisierte der Uniformierte und deutete unerschütterlich salopp hinter das Haus. »Spaziergänger haben uns alarmiert. Da war er aber schon nicht mehr am Leben.«

Allmählich begriff Isabelle. Während ihrer kurzen Abwesenheit hatte sich hier einiges ereignet. »Darf man fragen, wie er zu Tode kam? Ein Unfall?«

»Wie es aussieht, nein. Seit immer mehr Migranten kommen, ist die Kriminalität in Italien sprunghaft angestiegen. Die vielen Ausländer tun uns nicht gut. Aber eigentlich darf ich gar nicht mit Ihnen sprechen.« Der Beamte wurde noch nicht mal rot dabei, kaute genüsslich einen Kaugummi.

Isabelle schluckte, sie war ja ebenfalls Ausländerin. Dieser Kollege machte es sich wirklich sehr einfach. »Wie gruselig! Was ich mich frage: Wie kam das Opfer denn ausgerechnet hinter mein Bungalowgrundstück?«

»Gute Frage. Das Wäldchen ist ja durch Ihren Zaun abgetrennt. SpuSi-Kollegen checken gerade die Lage. Ihr Bungalow wird auch inspiziert werden müssen.«

Inspiziert? - Noch gestelzter konnte er sich wohl nicht ausdrücken! Mit einem Schlag war jede Lässigkeit weg. Isabelle spürte, wie sich ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend breitmachte. Prost Mahlzeit.

»Dann inspizieren Sie die Messie-Bude mal, viel Vergnügen!«, murmelte sie kaum hörbar.

Was zum Kuckuck hatte sich da im Morgengrauen in nächster Nähe zugetragen, als sie im Halbschlaf vor sich hin gedöst hatte? Isabelle musste an ihre Großtante Sophia denken - sie hatte die letzten Jahres ihres Lebens in dieser Villa verbracht. Da Isabelle die einzige Verwandte gewesen war, die sie vor Jahren hier besucht hatte, war sie Alleinerbin. Soweit sie wusste, hatte Sophia sehr zurückgezogen gelebt, dabei war das Anwesen in die Jahre gekommen. Renoviert worden war hier seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr. Barg dieses Haus womöglich ein Geheimnis?

Isabelle sah sich nach allen Seiten um. »Wo ist Ihr Einsatzleiter? Ich will ihn sprechen.«

Mokantes Grinsen. »Commandante Materazzi spricht gerade mit den Spaziergängern. Österreichisches Ehepaar. Danach kommt er zu Ihnen. Halten Sie sich zur Verfügung!«

Was denn sonst! Die Kommissarin atmete tief durch, dabei verspürte sie einen heftigen Herzstich, gefolgt von einem Reißen im Kopf.

»Stressbedingt, rein psychosomatisch«, hatte ihr Hausarzt sie vor vier Wochen beruhigt, nachdem er sie mal wieder von oben bis unten durchgecheckt und nichts gefunden hatte. »Ignorieren, Stress reduzieren, progressive Muskelentspannung! Sie sind hochsensibel, seien Sie doch froh!« - Na super, der hatte leicht reden. Die Lavendel-Johanniskraut-Mischung, die er ihr verschrieben hatte, war ein schlechter Witz.

Kopfschüttelnd ließ sie sich mit ihrer Brötchentüte in der verbrannten Vorgartenwiese nieder, die eigentlich ein ausgedörrter Kraut-und-Rüben-Acker war. Lachhaft, dass sie sich noch nicht mal ein Getränk aus dem Kühlschrank holen durfte - Mister Pokerface bewachte Kaugummi kauend den Eingang wie einst Zerberus, jener legendäre Höllenhund aus der griechischen Mythologie, die Pforte zur Unterwelt. Nicht eine Sekunde ließ er sie aus den Augen, musterte sie schamlos von oben bis unten, irgendwie fühlte sie sich von ihm ausgezogen bis auf den Slip. Welch Unterschied zu seinen unverkrampften Landsleuten vorhin in der Bäckerei! Hatte der Typ hier denn sonst nichts zu tun? Sie setzte die Ohrhörer wieder auf, doch sie konnte sich nicht auf ihre sorgsam zusammengestellte Urlaubs-Playlist konzentrieren.

Nach etwa 20 Minuten bequemte sich ein ältlicher, klein gewachsener, übergewichtiger Mann - Typ Elefantenbaby - in viel zu eng sitzender Anzugskombination mit einer deutlich jüngeren Kollegin in ihre Richtung. Vielmehr, er wälzte sich. Isabelle fühlte sich an den etwas tollpatschig wirkenden Inspector Columbo aus dem Fernsehen erinnert, nur dass Letzterer über erheblich mehr Esprit und vor allem Charme verfügte. Allerdings hütete sie sich, den italienischen Inspektor zu unterschätzen.

»Sig-norina Mar-tini?«, grunzte er mit rauer Stimme. Er wirkte ungepflegt, seine Schuhe waren staubig. »Io sono Claudio Materazzi. Commandante superiore capo.«

Seinem verkrampften Gesichtsausdruck nach zu urteilen hatte er keinen Bock auf eine Zeugenbefragung in deutscher Sprache. Seine uniformierte Mitstreiterin, die einen Kopf kleiner und bedeutend schlanker war, machte einen geneigteren Eindruck, wirkte aber ebenfalls stocksteif. Vermutlich hatten sie hier nicht häufig einen toten Urlauber zwischen Meerpromenade und Villensiedlung. Schon gar nicht am heiligen Sonntag.

»Buongiorno. Isabelle Martin. Nicht Martini!«, stellte Isabelle sich zwanglos vor und versuchte ein Lächeln, welches aber misslang. »Lassen Sie uns das Formale abkürzen. Zufällig bin ich Kommissarin bei der Kripo nahe München, wir sind also Kollegen. Meinen Ausweis habe ich im Haus.« Ihr schien es, als ob zumindest die Assistentin ihre Geste zaghaft erwiderte. Auf den zweiten Blick fiel ihr auf, dass sie sehr attraktiv war. Loyal streckte sie beiden die rechte Hand hin, lediglich die Dame nahm sie zögerlich, ihre Handfläche war sehr weich und wirkte äußerst gepflegt. Materazzi zog die Stirn kritisch in Falten.

»Collega, colleghi?«, wiederholte er gemächlich mit tiefer Bassstimme. »Ma non qui. Sie kommen uns hier nicht in die Quere ... damit wir uns da gleich richtig verstehen!«

Nanu, wie war der denn drauf? »Schon klar«, ruderte Isabelle zurück. »Ich mache hier nur Urlaub in meinem Ferienhaus. Früher gehörte es meiner Großtante, ich bin die Erbin.«

»Aha, capisco. Villa di zia.«

Er machte seiner Assistentin ein Zeichen. Beflissen zückte sie ein lila Tablet und tippte wie besessen, die Rollen waren klar verteilt. Isabelle fiel auf, dass sie schicke dunkelblaue Pumps trug, die perfekt mit ihrer Uniform harmonierten.

»Wo waren Sie die letzten Stunden?«

Isabelle fühlte sich unwohl, Ton und Art der Zeugenbefragung gefielen ihr nicht. Hier lief gerade irgendwas verkehrt. Normalerweise war sie diejenige, die Fragen stellte. Doch ihr blieb nichts anderes übrig, als mitzuspielen.

»Vor ungefähr einer Stunde bin ich aufgestanden, anschließend war ich ganz gemütlich im Panificio Antonella.« Sie knisterte mit ihrer leeren Papiertüte, gleichzeitig fragte sie sich, ob Materazzi das wohl als Provokation empfand, denn seine Stirnfalten wurden tiefer.

»Haben Sie etwas beobachtet? Denken Sie genau nach.«

Isabelle schüttelte den Kopf. Sie zermarterte sich den Kopf. Hm, war da nicht dieser mysteriöse Schrei gewesen? Und anschließend das Auto, welches reifenquietschend davongerauscht war?

Materazzi riss sie aus ihren Überlegungen. »Wo haben Sie die Nacht verbracht, Signorina?«

Die Frage war zu gut, um sie mit einer Antwort zu verderben. Sie musste sich zwingen, nicht loszulachen. »Na hier. Ich habe oben auf dem Dach geschlafen.«

»Auf dem Dach?«, wiederholte der Commandante völlig verständnislos, er wackelte mit dem Kopf. »Perché? Ausgerechnet auf dem Dach?«

Isabelle rieb sich die Augen. Dieser Materazzi wäre nie auf eine solch außergewöhnliche Idee gekommen, schon klar. »Nun, ich wollte an der frischen Luft schlafen. Im Haus war die Hitze nicht auszuhalten. So einfach.«

»Ah. So einfach«, äffte er. »Waren Sie allein? Da solo? Oder hatten Sie Begleitung? Männlich?«

Himmelherrgott! Was bildete sich diese platte Sherlock-Holmes-Kopie ein? Langsam, aber sicher platzte Isabelle Martin der Kragen. Wohin, bitte schön, entwickelte sich dieser Dialog?

»Hören Sie!« Da klang Angefressensein durch. »Rufen Sie...

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Hermann Ehmann, geboren 1964, machte zum ersten Mal 1977 Urlaub an der oberen Adria und seitdem immer wieder an den verschiedenen Strandabschnitten dieser lebendigen Ferienregion. Neben den vielen Sonnenseiten kennt er auch die Schattenseiten - allen voran Ausbeutung von Mensch und Natur sowie Kriminalität in verschiedenen Ausprägungen.
Der Autor lebt mit seiner Frau und dem erwachsenen Sohn bei München und veröffentlicht seit seinem Studium der Philologie und Psychologie Artikel sowie Bücher - ursprünglich Fachliteratur, später Humoriges, seit Neuestem packende Krimis. Seine Titel standen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Daneben ist er wissenschaftlicher Dozent an einer Fachakademie in München.
Mehr Informationen zum Autor unter: www.hermann-ehmann.com