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Wimmeln und Wabern

Ansteckung und Gesellschaft im französischen Roman des Naturalismus und Fin de siècle
BuchKartoniert, Paperback
284 Seiten
Deutsch
Aisthesiserschienen am24.02.20151. Aufl.
Ende des 19. Jahrhunderts ist die Ansteckung nicht nur in den medizinischen Diskursen fest verankert. Auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung scheinen kontagiöse Phänomene allgegenwärtig und werden verstärkt zur Beschreibung von kollektiven Verhaltensformen herangezogen. Die vorliegende Arbeit nähert sich dem Thema aus einer medizinhistorischen und literaturwissenschaftlichen Perspektive. Sie untersucht die Ansteckung als Motiv, als Wissensfigur und als textästhetisches Verfahren in Romanen des Naturalismus und des Fin-de-siècle. Ausgehend von wissenspoetologischen und diskursanalytischen Ansätzen wird gezeigt, wie die Ansteckung zu einer Projektionsfläche für Krankheiten, für die Beziehungen von Menschen und Umwelt, aber auch für die Bedingungen des Sozialen überhaupt gerät.mehr

Produkt

KlappentextEnde des 19. Jahrhunderts ist die Ansteckung nicht nur in den medizinischen Diskursen fest verankert. Auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung scheinen kontagiöse Phänomene allgegenwärtig und werden verstärkt zur Beschreibung von kollektiven Verhaltensformen herangezogen. Die vorliegende Arbeit nähert sich dem Thema aus einer medizinhistorischen und literaturwissenschaftlichen Perspektive. Sie untersucht die Ansteckung als Motiv, als Wissensfigur und als textästhetisches Verfahren in Romanen des Naturalismus und des Fin-de-siècle. Ausgehend von wissenspoetologischen und diskursanalytischen Ansätzen wird gezeigt, wie die Ansteckung zu einer Projektionsfläche für Krankheiten, für die Beziehungen von Menschen und Umwelt, aber auch für die Bedingungen des Sozialen überhaupt gerät.
Details
ISBN/GTIN978-3-8498-1086-3
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum24.02.2015
Auflage1. Aufl.
Seiten284 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht400 g
Artikel-Nr.33979671
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1. Kontamination und Entgrenzung. Ansteckung, Literatur und Wissenschaft

1.1 Bühnen der Ansteckung. Zur Konstitution des Untersuchungsgegenstandes

1.2 Die Ansteckung in der Geschichte der Wissenschaft. Versuch einer Eingrenzung1.3 Forschungsüberblick und methodische Überlegungen

1.4 Joris-Karl Huysmans und Émile Zola

2. Überall und nirgends. Miasmen und Mikroben in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts

2.1 Leerstellen der Ansteckung. La Vengeance d'une femme von Barbey d'Aurevilly (1874)

2.2 Mikroben in den Weinbergen. Virus d'amour von Adolphe Tabarant (1886)

2.3 Das Infektiöse als Untergangsmetapher. L'Indomptée von J.-H. Rosny (1895)

2.4 Das Wimmeln in den Margen. Mikroben als Ich-Erzähler

2.5 Evidenz und Unsichtbarkeit. Das ästhetische Potential der Ansteckung

3. Anpassung und Entgrenzung. Der kranke Körper im Raum

3.1. "La déchéance fatale": Alkoholismus und Milieu in Zolas L'Assommoir (1877)

3.1.1 Arbeiter in der Vorstadt. Figuren und Milieu
3.1.2 Alkoholismus zwischen Krankheit, Schmutz und Substitut
3.1.3 Ansteckung, Kontingenz und Erzähldynamik
3.1.4 Schlussbemerkungen: Die crasse als soziale Differenz?

3.2. "La marche continue de la névrose": Ansteckung in Huysmans' En rade (1887)

3.2.1 La folie à deux. Psychische Ansteckung im späten 19. Jahrhundert
3.2.2 Entgrenzungen des Subjekts. Naturspiegelung und Korrespondenz
3.2.3 Krankheit im Raum. Stadtneurosen und Pathologia ruralis
3.2.4 "Les boutons de [la] maladie spirituelle": Hysterie und Übertragung
3.2.5 Schlussbemerkungen: Raum und Selbsterkenntnis

4. Masse und Fluktuation. Ansteckung als Modellierung des Sozialen

4.1. Fluktuation und Ansteckung in Zolas L'Argent (1891)

4.1.1 Von La Fortune des Rougon bis L'Argent. Geldströme in den Rougon-Macquart
4.1.2 L'Argent: Spekulationen zwischen Spiel und Wahn
4.1.3 Anziehung und Nachahmung. Ansteckung als Kommunikationsmodell
4.1.4 Keim und Gärung. Das Geld als "fumier de l'humanité"
4.1.5 Schlussbemerkungen: Anthropologische Konstanten

4.2. "L'accident explicable": Ansteckung und Religion in Zolas Lourdes (1894)

4.2.1 Anomalie und Krankheit: "les abandonnés de la science"
4.2.2 Die infektiöse Fluidität der Masse: Der Glaube als Kontagium
4.2.3 "La foi qui guérit". Das Zusammenspiel von Religion und Wissenschaft
4.2.4 Schlussbemerkungen: Vitalismus und Mortalismus in Lourdes

5. Imaginäre Welten bei Huysmans: A rebours (1884) und Là-bas (1891)

5.1 "Tout n'est que syphilis". Transgressive Dynamiken der Syphilis

5.2 Clinique vénérienne im Spiegel der Erregerlehre

5.3 "L'espace est peuplé de microbes". Satanisierung und Mikrobiologie

5.4 "L'hygiène spirituelle": Dematerialisierung, Heil und Heilung

6. Schluss

7. Literaturverzeichnis

Danksagung
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Autor

Anne Seitz studierte an der FU Berlin, an der Université Lyon 2 und an Sciences Po Paris (Institut d'études politiques). Sie wurde mit der vorliegenden Arbeit an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Seit 2012 arbeitet sie als Fachlektorin des DAAD an der Ecole des hautes études en sciences sociales und am Centre interdisciplinaire d'études et de recherches sur l'Allemagne.
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Seitz, Anne