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Besessen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am01.11.20081. Auflage
Seit zwei Jahren lebt Carrie glücklich mit dem Vampir Nathan zusammen, als er plötzlich eine dunkle, bösartige Seite entwickelt. Von Albträumen gequält, scheint er nicht mehr Herr seiner selbst zu sein. Schließlich fällt er sie wie rasend an, ehe er hinaus in die Nacht flieht. Carrie muss ihn finden, ehe er zur tödlichen Gefahr oder gar selbst umgebracht wird. Denn sie hat erfahren, dass Nathan ausgerechnet von einem der mächtigsten und bösesten Vampire besessen ist - dem Soul Eater ...mehr
Verfügbare Formate
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Produkt

KlappentextSeit zwei Jahren lebt Carrie glücklich mit dem Vampir Nathan zusammen, als er plötzlich eine dunkle, bösartige Seite entwickelt. Von Albträumen gequält, scheint er nicht mehr Herr seiner selbst zu sein. Schließlich fällt er sie wie rasend an, ehe er hinaus in die Nacht flieht. Carrie muss ihn finden, ehe er zur tödlichen Gefahr oder gar selbst umgebracht wird. Denn sie hat erfahren, dass Nathan ausgerechnet von einem der mächtigsten und bösesten Vampire besessen ist - dem Soul Eater ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862784509
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum01.11.2008
Auflage1. Auflage
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1033614
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL



Albtraum

Du hast heute Morgen von ihm geträumt, Carrie.

Als ich Nathans Stimme hörte, erstarrten meine Finger auf der Tastatur. Beobachtest du mich wieder, wenn ich schlafe?

Ich war beunruhigt. Zum einen war es wahnsinnig unheimlich. Zum anderen regte sich die Gewohnheit meines Erschaffers, meine Albträume auszuspionieren, für gewöhnlich dann, wenn es Ärger gab. Vor zwei Monaten, vor unserem großen Streit mit ihm, war ich oft aufgewacht, weil Nathan im Bett neben mir lag und mich anstarrte, als würde ich verschwinden, wenn er mich aus den Augen ließ. Nur drei Wochen später, als unser neuer Blutspender in der Absicht bei uns eingebrochen war, uns im Bett zu pfählen, hatte Nathan in meinem Schreibtischstuhl gesessen und mich im Schlaf bewacht, während er darauf wartete, dass irgendetwas, was auch immer, geschah.

Damit er nicht länger wie eine Erscheinung in der Tür stand, kam er herein und setzte sich auf mein Bett - einen anderen Platz gab es nicht, denn das Zimmer war sehr klein -, er setzte sich also ungefragt, als hätte ich ihm den Platz angeboten. Mir machte das nichts aus. Immerhin war es seine Wohnung, und Ziggys altes Zimmer fühlte sich nicht wirklich wie mein Zuhause an.

Ich musterte ihn, während er mich beobachtete. Wahrscheinlich wollte er meine Stimmung abschätzen. Nathan hasst es, mit mir zu streiten, und offensichtlich hegte er andere Hoffnungen, in welche Richtung diese Unterhaltung gehen sollte.

Pech.

Na gut, ich mach mir Sorgen. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, und er räumte ein: Okay, ich bin aus völlig irrationalen Gründen sauer auf dich.

Verflucht sei er für seine Schönheit. Die Zeit tut einem nichts mehr an, wenn man ein Vampir geworden ist, und Nathans Erscheinung war im Alter von zweiunddreißig Jahren eingefroren. Ungeachtet der Blässe, die siebzig Jahre ohne Sonnenlicht mit sich bringen, war er so jung und gut aussehend wie auf den Fotos seines vor-vampirischen Daseins. Im Moment eigentlich noch besser, denn er befand sich leibhaftig in meinem Schlafzimmer. Dunkle Haare, umwerfende graue Augen und ein Körper, so grazil und kräftig, als wäre er in einem früheren Leben die Statue eines griechischen Gottes gewesen. Aber es waren seine Augen, denen ich verfallen war. Obwohl er mit Härte gehandelt und mein Leben bedroht hatte, als wir uns zum ersten Mal begegneten, entdeckte ich Liebenswürdigkeit und Leid in ihnen. Seine Augen waren nicht nur Fenster seiner Seele, sie waren Türen, die durchließen, was er nicht vor mir verbergen konnte, auch wenn es das Blutsband zwischen uns nicht geben würde.

Ich wandte mich wieder meinem Computer zu, wo meine aktuelle Dissertation über die Physiologie der Vampire mit ungeduldig blinkendem Cursor wartete. Man kann einer Ärztin das Menschsein nehmen, aber man kriegt die Ärztin nicht aus dem Vampir. Oder so ähnlich. Ich arbeitete an Eine Fallstudie von Bluttypenkompatibilität und ihre Wirkung auf den Stoffwechsel, um die Zeit totzuschlagen und mich vom Wahnsinn der letzten zwei Monate abzulenken. Doch der holte mich unweigerlich ein, und so saß ich, als Nathan mein Zimmer betrat, stumpf da und tippte immer wieder die Worte verrückte gelbe Röhrensocken in die Tastatur. Du hast von irrational geredet, nicht ich.

Ich kann nichts dafür. Seine Verlegenheit teilte sich mir durch das Blutsband deutlich mit, aber sie konnte meinen Ärger nicht dämpfen. Was ist los?

Gut, also erstens, ich habe dieses blöde Forschungsprojekt satt -

Du hast es satt? Ich bin diejenige, die während der ganzen verdammten Woche AB negativ getrunken hat. Obwohl er leise lachte, war ein müder Unterton zu hören.

Und du hast mich im Schlaf beobachtet, was normalerweise heißt, dass etwas Schlimmes passieren wird. Und - ich habe diese Albträume. Erschöpft bedeckte ich mein Gesicht mit den Händen und massierte meine Stirn. Ich bin sicher, es ist gar nichts los.

Es klingt nicht nach nichts. Die Bettfedern quietschten, als er aufstand.

Resigniert ließ ich die Hände sinken und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Ach, er lauscht auch noch, statt nur zu spannen.

Der Hauch eines sarkastischen Lächelns huschte über sein Gesicht, während er neben meinem Stuhl niederkniete. So wie du es sagst, klingt es direkt unanständig.

Ich wusste, dass er machtlos war gegen die Welle verspielter Lust, die mich durch das Blutsband erreichte, denn unsere Gehirne waren in einem seltsamen Gemeinschaftsanschluss miteinander verbunden. Solange er mich nicht abblockte oder ich ihn, hörten wir die Gedanken des anderen oder fühlten seine Emotionen. Verspürte einer von uns auch nur die leichteste Neigung in sexueller Richtung, erfuhr es der andere - und reagierte gewöhnlich sofort darauf.

Leider filterte das Blutsband die negativen Emotionen nicht heraus, sodass ich regelmäßig jede Menge postsexueller Schuldgefühle abbekam. Gedanken an Marianne, seine tote Frau, wichen nie ganz aus seinem Bewusstsein, und gewöhnlich setzte schon wenige Minuten nach dem kleinen Tod die Geißelung ein. Sobald ich seine Gewissensbisse fühlte, regte sich mein eigener Schuldkomplex, da ich für seine Seelenqualen mitverantwortlich war. Der dann folgende Schneeballeffekt war Grund genug, jeden Sex mit ihm für immer aufzugeben.

Abgesehen von gelegentlichen Anfällen, wenn es einfach sein musste. Die aufzugeben, wäre einem Heroinentzug von einer Minute auf die andere gleichgekommen.

Der Gedanke deprimierte mich, also schob ich ihn beiseite. Ich schwang mich auf dem Drehstuhl herum und lehnte mich zurück. Mal im Ernst, warum beobachtest du mich?

Die Albträume.

Ich zuckte mit den Achseln und hoffte, meine Gleichgültigkeit würde ihn überzeugen, die erschreckenden Träume als etwas ganz Normales anzusehen. Ich habe oft Albträume.

Du hast seinen Namen gesagt.

Nathan war nicht mein erster Schöpfer. Cyrus, den ich nur als namenlosen Toten kannte, als er mich in der Leichenkammer des Krankenhauses angriff, hatte aus mir einen Vampir gemacht. Er hatte mich auch fast umgebracht, da ich mich weigerte, seine perversen Bedürfnisse zu befriedigen. Als ich mich an Nathan und die Voluntary Vampire Extinction Movement, die freiwillige Bewegung zur Ausrottung der Vampire, um Hilfe wandte, riss Cyrus mir eins meiner beiden Herzen - ein befremdliches, nur Vampiren eigenes, körperliches Merkmal - heraus und ließ mich zum Verbluten in der Gasse hinter Nathans Haus liegen. Als Nathan mich fand, lag ich im Sterben. Er reanimierte mich, indem er mir sein Blut gab. Es hatte den ersehnten Effekt - ich überlebte. Nur hatte er sich nicht klargemacht, dass er mich auch als Vampir wieder neu erschaffen würde.

Nathan hatte Cyrus schon immer aus tiefstem Herzen gehasst. Nun, als mein neuer Schöpfer, hasste er ihn zehnmal stärker. Ihm war es zuwider, wenn ich meinen ersten Erschaffer nur beiläufig erwähnte. Meine böse, antagonistische Seite konnte nicht anders, und zwang mich, über Cyrus zu sprechen: Vielleicht setzt mein Unterbewusstsein die Träume von Cyrus nur ein, um dich auf die Palme zu bringen?

Abschätzend runzelte er die Stirn. Das ist dieselbe Entschuldigung, die du für die offene Zahnpastatube benutzt.

Nathan hatte recht, wie immer. Verdammte Schöpferintuition. Ich schaltete meinen Monitor aus und lehnte mich wieder im Stuhl zurück. Ich vermute, du hast schon eine Theorie.

Noch nicht. Ich habe gehofft, dass mir etwas einfällt, während du mir - in allen Einzelheiten - von diesen Träumen erzählst. Dann wollte ich dich mit einem monumentalen, dramatischen Ausruf unterbrechen, so etwas wie Aha! , woraufhin du tief beeindruckt von meiner Genialität und leicht erregt sein solltest. Er zuckte die Achseln. Aber fürs Erste begnüge ich mich auch mit den Einzelheiten.

Amüsiert rollte ich die Augen, wurde jedoch schnell ernst und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich sehe nie sein Gesicht, aber ich weiß, dass er es ist.

Nathan nickte und bedeutete mir fortzufahren.

Es existieren keine Farben außer Blau. Ich biss mir auf die Lippe. Dieses an Wasserfarben erinnernde Blau aus der Zeit, als ich ⦠tot war.

Eine tiefe Falte zeigte sich plötzlich auf Nathans Stirn, ein sicheres Zeichen dafür, dass mein Bericht sein Interesse geweckt hatte. Bist du sicher, dass du nicht nur diese eine Nacht verarbeitest?

Wenn ich diese Träume hatte, sah ich immer dieselben Dinge. Die leuchtend orangefarbene Katze, die an meinem hingestreckten Körper vorbeistrich. Die unförmigen Konturen der Schattenmenschen, die kamen, um mich zu holen. Mit diesen Erinnerungen wollte ich Nathan nicht belästigen. Mein kurzer Tod - der zweite - hatte ihn schon genug traumatisiert. Vergiss die Psychoscheiße. Du glaubst, ich habe diese Träume aus einem bestimmten Grund, so ist es doch?

Nathan holte tief Luft, während er offensichtlich nach einer ausweichenden Antwort suchte. Ich vermute, es könnte sich um Überbleibsel eurer früheren Blutsbande handeln.

Aber warum jetzt? Ich schüttelte den Kopf. Es ist zwei Monate her. Was soll passiert sein, dass das Band auf einmal reaktiviert wird?

Er stand auf und versuchte - vergeblich - unbesorgt auszusehen. Es könnte alles Mögliche sein. Ich habe Max gebeten, mal im Archiv der Bewegung zu stöbern.

Die Bewegung zur...
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Autor

Die Bestsellerautorin Jennifer Armintrout, geboren 1980, lebt in Michigan. Schon früh begann sie sich für das Jenseitige zu interessieren. Ob es daran liegt, dass sie in einer katholischen Großfamilie aufwuchs und im prägenden Alter zu viele Beerdigungen besuchte? Während ihrer Arbeit in der Pathologie eines Krankenhauses fragte sie sich eines Tages: Was würde passieren, wenn einer der verstorbenen Patienten ein Vampir wäre? Prompt war die Idee zu ihrem Aufsehen erregenden Romanerstling geboren: "Blutsbande Buch 1: Die Verwandlung".