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Du und ich und das Meer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am10.10.20161. Auflage
Brighton 1954: Mary und ich sind 8 Jahre alt. Nichts kann uns auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben wir uns kennengelernt - und gemeinsam sind wir unbesiegbar.
Brighton 1963: Mit 17 teilen Mary und ich alles miteinander: Höhen und Tiefen, Familiendramen, Hoffnungen und Träume. Wir arbeiten im selben Kaufhaus, tanzen in unserer Freizeit auf dem Palace Pier und haben uns in zwei miteinander befreundete Männer verliebt ... Umso weniger kann ich es fassen, dass Mary mich nun so betrügen konnte - und dass sie mir auf die schmerzhafteste Weise die zwei Menschen genommen hat, die ich am meisten auf der Welt liebe ...
'Was ich von diesem Roman halte? Ich liebe ihn! Er ist so wunderbar und so fesselnd, weil so viel Wahrheit in der Geschichte steckt.'
The Book Cafe


Sandy Taylor wuchs in den 60er Jahren in der englischen Küstenstadt Brighton auf. In ihrem Haus gab es keine Bücher, ihre Liebe zum geschriebenen Wort wurde in der kleinen Bibliothek nebenan entfacht. Sandy hat als Comedienne, Sängerin und Drehbuchschreiberin gearbeitet und lebt mittlerweile in Somerset. »Du und ich und das Meer« ist ihr erster Roman.
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Produkt

KlappentextBrighton 1954: Mary und ich sind 8 Jahre alt. Nichts kann uns auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben wir uns kennengelernt - und gemeinsam sind wir unbesiegbar.
Brighton 1963: Mit 17 teilen Mary und ich alles miteinander: Höhen und Tiefen, Familiendramen, Hoffnungen und Träume. Wir arbeiten im selben Kaufhaus, tanzen in unserer Freizeit auf dem Palace Pier und haben uns in zwei miteinander befreundete Männer verliebt ... Umso weniger kann ich es fassen, dass Mary mich nun so betrügen konnte - und dass sie mir auf die schmerzhafteste Weise die zwei Menschen genommen hat, die ich am meisten auf der Welt liebe ...
'Was ich von diesem Roman halte? Ich liebe ihn! Er ist so wunderbar und so fesselnd, weil so viel Wahrheit in der Geschichte steckt.'
The Book Cafe


Sandy Taylor wuchs in den 60er Jahren in der englischen Küstenstadt Brighton auf. In ihrem Haus gab es keine Bücher, ihre Liebe zum geschriebenen Wort wurde in der kleinen Bibliothek nebenan entfacht. Sandy hat als Comedienne, Sängerin und Drehbuchschreiberin gearbeitet und lebt mittlerweile in Somerset. »Du und ich und das Meer« ist ihr erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959676359
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum10.10.2016
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1926033
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
ZWEITES KAPITEL

Nachdem wir die High Street ein paarmal auf und ab gelaufen waren, gingen wir in Richtung Uferpromenade. Wir setzten uns auf das Geländer und sahen zu, wie das Licht sich in den Wellen brach, die die Kiesel am Strand mit einem prasselnden Geräusch aufwirbelten. Hinter uns kamen Busse an. Wir unterhielten uns über die Leute auf der Arbeit. Es machte ganz schön Eindruck auf Mary und mich, dass Sally zu dem Schönheitswettbewerb gehen würde. Das war so ziemlich das Größte, was sich hier bei uns jemals zutrug. Selbst wenn sie nicht gewinnen würde, erschien ihr Bild doch im Argus, und sie würde Ken Dodd treffen, eines der Jurymitglieder. Mädchen, die bei der Wahl zur Miss Brighton gut abschnitten, waren für uns andere so etwas wie Superstars.

Ken Dodd! Kannst du das glauben? , fragte Mary. Sie versuchte, den Saum ihres Rocks nach unten zu halten, doch die Brise riss ihn ihr immer wieder aus den Händen und pustete ihn nach oben wie ein Föhn. Ich bedauerte, mich für eine blassrosa Caprihose entschieden zu haben, denn sie war ein wenig eng geschnitten und ließ meine Oberschenkel noch dicker wirken, als sie ohnehin schon waren.

Wenn sie gewinnt, wird sie zur Wahl der Miss Sussex weiterkommen , sagte ich zu Mary und zog an meinem Hosenbund, um ihn etwas weiter zu machen.

Und dann zu den Wahlen zur Miss England, danach zur Miss United Kingdom, schließlich zur Miss Europe und endlich zur Miss World. Stell dir das mal vor! Wir kennen jemanden, der berühmt wird!

Pssst ⦠, zischte Mary und wandte sich mit weit aufgerissenen Augen zu mir um. Hinter dir! Ich schielte Mary über meine Sonnenbrille hinweg an.

Jungs! , raunte sie mir zu.

Ich spähte über meine Schulter, und tatsächlich lief da eine kleine Gruppe von Jungen auf die Uferpromenade zu. Sie rempelten sich gegenseitig mit den Ellbogen an, rauchten und redeten zu laut, so wie Jungen eben sind.

Sofort schlugen wir die Beine übereinander und setzten entsetzlich gelangweilte Gesichter auf. Ich kaute ausgiebig auf meinem Kaugummi herum, und Mary begutachtete ihre Fingernägel. Wir konnten förmlich spüren, wie uns die Jungs von oben bis unten musterten, als sie vorbeiliefen.

Morgen, Schätzchen! , sagte einer von ihnen zu Mary.

Ich bin nicht dein Schätzchen , versetzte Mary.

Du weißt ja nicht, was du da verpasst, Liebling , entgegnete der Junge.

Ignorier ihn , sagte ich zu ihr, doch ich hätte mir die Worte sparen können.

Was wäre das denn? , fragte Mary und lächelte zuckersüß. Dein geistreiches Geplauder oder deinen ungewaschenen Hals?

Lass sie , sagte einer der Jungs, sie sieht aus, als wäre sie erst zehn.

Die anderen Jungen lachten.

Mary sprang von dem Geländer.

So elegant ich konnte - also nicht besonders - stieg ich hinab und fasste Mary am Ellbogen.

Lass gut sein, Mary, das sind doch nur kleine Jungs, die sind s nicht wert , sagte ich geringschätzig.

Gehen wir zum Plattenladen.

Ja, gehen wir. Uns könnten dort ein paar Männer über den Weg laufen.

Wir hakten uns unter und liefen in die Stadt zurück, in Richtung des Plattenladens In-A-Spin. Wann immer wir gemeinsam einen Tag freihatten, gingen wir dorthin. Allein machte es mir einfach nicht so viel Spaß wie mit Mary. Die Jugendlichen kamen nicht nur wegen der Platten, sondern weil sie sich dort gegenseitig beschnuppern konnten. An der Verkaufstheke arbeitete ein ziemlich hipper Junge. Er trug spitze Schuhe und Pullover und war total lässig. Er wirkte immer gelangweilt, es sei denn, er sprach mit anderen jungen Männern über die neuesten Musiktrends. Dann wurde er richtig lebhaft und gesprächig. Er machte den Eindruck, absolut alles zu wissen, was man über die neuesten Bands wissen musste. Im Aschenbecher auf der Theke lag immer eine brennende Zigarette, und er schien ständig eine Tasse Kaffee zu trinken. Die Wände des Ladens waren von Postern bedeckt, und die Platten stapelten sich in den Regalen. Vorne im Laden standen die Top Twenty-Singles, und die Langspielplatten waren nach Interpreten sortiert. Wir hatten nie genug Geld für LPs, aber wir kauften uns gerne Singles. Mary und ich standen total auf eine Band aus Liverpool, die sich The Beatles nannte. Ich schwärmte ziemlich für Paul McCartney, und Mary war verrückt nach John Lennon, die beide in der Band spielten. Meine Schwester Rita hatte mir ein Poster der Beatles geschenkt, das über meinem Bett klebte. Rita mochte The Dave Clark Five lieber. Mary nahm eine Single aus dem Regal, From Me to You. Sie tänzelte zu mir herüber und hielt sie in die Höhe, damit ich sie sehen konnte.

Die werd ich mir mal anhören! , kündigte sie an. Wie sieht s mit dir aus?

Ich grinste. Please, Please Me , sagte ich zu ihr.

Okay , entgegnete Mary. Wir können ja tauschen, wenn wir mit dem Anhören fertig sind.

Wir sagten dem Jungen hinter der Theke, welche Platten wir anhören wollten, und gingen in zwei nebeneinanderliegende Kabinen. Sie waren aus Glas, sodass wir uns sehen konnten.

Wir setzten die Kopfhörer auf, und schon hatte Paul mich davongetragen. Auch wenn es in der Band noch drei andere Jungs gab, Pauls Stimme hörte ich immer heraus. Er hatte die verträumteste Stimme der ganzen Welt, und wenn ich die Augen schloss, stellte ich mir vor, dass er nur für mich sang. Ich war so in ihn verschossen - für Paul McCartney hätte ich alles getan, absolut alles.

Als ich die Augen wieder öffnete, schien Mary in der Kabine nebenan eine Art Anfall zu bekommen. Sie wedelte mit den Armen herum, sprang auf und ab, hatte strahlende Augen und war völlig rot im Gesicht. Die Platte schien ihr wirklich Spaß zu machen. Ich winkte und hörte Paul weiter zu. Plötzlich hämmerte Mary an die Scheibe und wedelte eindringlich mit den Händen.

Was ist? , formten meine Lippen lautlos. Sie entgegnete etwas, das ich nicht verstand, also nahm ich meine Kopfhörer ab, öffnete die Tür und steckte den Kopf in ihre Kabine.

Was ist denn los?

Sieh mal dort! Im Laden! , quietschte sie und sprang dabei auf und ab. Sie zeigte in Richtung Theke, wo ein schlaksiger Junge stand. Er wirkte noch hochgewachsener als das letzte Mal, als wir ihn gesehen hatten.

Ich nahm an, dass er für jemanden, der auf Jungs mit langem Hals und engen Hosen stand, gut aussah. Er warf ständig seine Haare zurück und hatte einen leicht überheblichen Blick. Es war tatsächlich Elton Briggs. Als wir noch auf der Schule waren, hatte Mary für ihn geschwärmt. Neben ihm stand Ralph Bennett. Mein Herz schlug schneller, und ich spürte, wie ich rot wurde. Mary hatte die Kabine verlassen, strich sich den Rock glatt und warf ihren Pferdeschwanz nach hinten. Ich griff nach meiner Tasche. Sie hakte sich bei mir unter und flüsterte mir zu: Sieht er nicht unglaublich gut aus?

Aber ich sah nicht Elton an, sondern Ralph.

Geh hin und sag ihm Hallo , drängte Mary und schubste mich leicht.

Geh du doch hin und sag Hallo , entgegnete ich.

Sei nicht so fies , sagte Mary. Du weißt doch, was mir Elton bedeutet!

Bedeutete , korrigierte ich sie. Als du ihn das letzte Mal gesehen hast, hatte er Beverly Johnson gerade seine Zunge tief in den Rachen geschoben.

Damals war nicht die richtige Zeit für uns, Dottie, aber jetzt ist es so weit - ich weiß einfach, dass es so ist!

Manchmal dachte ich, dass sich Mary gut auf der Bühne machen würde. Sie klang wie einer dieser Filmstars, völlig verzweifelt und zum Äußersten entschlossen.

Bitte, Dottie , bettelte sie, und ihr kleines Gesicht sah völlig verzweifelt und traurig aus. Was blieb mir also anderes übrig, als das zu tun, was ich immer tat, wenn Mary traurig war? Ich gab nach.

Okay , sagte ich. Aber ich möchte wetten, dass sie sich nicht einmal an uns erinnern werden.

Danke! , erwiderte Mary, die auf wundersame Weise sofort wieder gute Laune hatte und in ihrer Tasche nach ihrer Puderdose fischte, um zu prüfen, wie sie aussah.

Ich ging zur Theke und stellte mich neben Elton. Ich blickte auf die Haare in seinem Nacken und räusperte mich. Er ließ mich völlig links liegen.

Hast du Telstar von den Tornados? , fragte er den Jungen hinter der Theke.

Eine sehr gute Wahl , sagte der hippe Junge und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Sie haben diesen Track im Wohnzimmer ihres Produzenten aufgenommen , ergänzte er, und Elton plusterte sich regelrecht auf, so wichtig fühlte er sich, als ob er es gewesen wäre, der Telstar in seinem Wohnzimmer aufgenommen hatte.

Hallo , sagte ich zu ihm.

Langsam drehte Elton sich um und sah mich missbilligend an, als wäre ich eine Kakerlake, die gerade unter einem Brett hervorgekrochen war. Ich lächelte ihn hoffnungsvoll an. Sein Aftershave ließ ihn nach Auto riechen, nach Leder und Benzin. Ganz langsam musterte er mich von oben nach unten, doch er sagte nichts.

Hallo, Dottie , sagte Ralph und warf mir um Elton herum einen freundlichen Blick zu.

Dankbar lächelte ich ihn an. Er erwiderte mein Lächeln, und ich lächelte ein wenig stärker. Elton machte ein ziemlich verächtliches Gesicht, und ich erinnerte mich daran, was ich eigentlich tun sollte.

Ich bin mit Mary hier , sagte ich. Mary Pickles. Ich warf einen Blick über meine Schulter. Mary versteckte sich hinter einem der Plattenregale außerhalb von Eltons Blickfeld.

Sie hielt beide Hände mit gedrückten Daumen in die Höhe und nickte mir...
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Autor

Sandy Taylor wuchs in den 60er Jahren in der englischen Küstenstadt Brighton auf. In ihrem Haus gab es keine Bücher, ihre Liebe zum geschriebenen Wort wurde in der kleinen Bibliothek nebenan entfacht. Sandy hat als Comedienne, Sängerin und Drehbuchschreiberin gearbeitet und lebt mittlerweile in Somerset. "Du und ich und das Meer" ist ihr erster Roman.